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BERGKNAPPE 104 - Bergbau Silberberg

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dem Ausmass der Abholzung und fiel dieser nach<br />

und nach zum Opfer. Wie überall im Alpenraum<br />

stand und fiel der <strong>Bergbau</strong> mit dem Vorhandensein<br />

billig verfügbarer Holzreserven, welche zur Herstellung<br />

der von den lokalen Hüttenwerken benötigten<br />

Holzkohle gebraucht wurden und der Bedarf unzähliger<br />

Köhlermeiler führte zu einem radikalen forstlichen<br />

Raubbau in der Region. Nachdem der holzverzehrende,<br />

intensive <strong>Bergbau</strong> im Montanrevier<br />

Schams-Ferrera vor etwa 130 Jahren vollständig zum<br />

Erliegen kam (unter anderem genau auch infolge<br />

des weitgehend abgeholzten nutzbaren Baumbestandes),<br />

konnte sich mittlerweile auf dem Grubengelände<br />

und an den Flanken des Val Ferrera wieder<br />

ein stattlicher Baumbestand etablieren, welcher heute<br />

von der Fichte dominiert wird. 130 Jahre reichen<br />

selbstverständlich bei weitem nicht aus, um den ursprünglich<br />

vorbestandenen, in sehr langen Zeiträumen<br />

gewachsenen Nadelbaumurwald zu regenerieren,<br />

weshalb sich insbesondere die schnell wachsende<br />

Fichte zulasten anderer Nadelhölzer durchsetzten<br />

konnte.<br />

Häufig beobachtbarer Wildverbiss an den jungen Arven,<br />

Lärchen und Weisstannen stellt ein weiteres<br />

Problem dar, mit welchem diese ökologisch wertvollen<br />

und edlen Nadelhölzer zu kämpfen haben, da<br />

die natürliche Verjüngung so nicht ausreichend,<br />

bzw. nur stark gehemmt erfolgen kann.<br />

Die Fichte als Flachwurzler muss hier jedoch infolge<br />

der angesprochenen Bodenverhältnisse ab einer bestimmten<br />

Grösse zwangsläufig auf verlorenem Posten<br />

stehen und die sehr zahlreichen, durch Windkräfte<br />

entwurzelten und im Wald liegenden Bäume<br />

legen davon Zeugnis ab. Dieses liegende, als auch<br />

das noch stehende Totholz bieten dem Borkenkäfer<br />

reichlich Nahrung.<br />

Bewilligungsverfahren im Hinblick auf die Hegerodung<br />

und anschliessende Ausführung<br />

Zwecks Erörterung möglicher Massnahmen zum<br />

Schutze der wenigen noch erhaltenen Gemäuer erfolgte<br />

am 28. September 2000 eine gemeinsame informelle<br />

Feldbegehung mit Herrn Dr. Hans Rutishauser<br />

von der kantonalen Denkmalpflege Graubünden,<br />

dem PRO GRUOBA - Aktivisten Herrn Dipl.-<br />

Ing. Petr Pospisil und dem Verfasser (siehe auch da-<br />

Bild 1: Ausgangssituation bei den Knappenhausruinen.<br />

Links im Bild ist das Westende des Rollbahn-<br />

Trasses sichtbar. Fichtenbestand innerhalb der Ruinen<br />

und teilweise windgeworfenes Totholz samt<br />

Wurzelstöcken dominieren die chaotische Szene.<br />

Bild 2: Ausgangssituation im Ostteil des Rollbahn-<br />

Trassees: Dichter Baumbestand etablierte sich<br />

während der vergangenen 125 Jahre auf dem<br />

Trockensteingemäuer (die Bestockung auf dem<br />

Trassee setzte etwa 1880 ein, siehe letztes Kapitel).<br />

Besonders bei Sturmwinden entfaltete dessen Wurzelwerk<br />

zunehmend destruktive Zugkräfte am sensiblen<br />

Gemäuer, welches für grosse Bäume eine denkbar<br />

ungünstige Unterlage bildet.<br />

mit im weiteren Zusammenhang stehende Beiträge<br />

im <strong>BERGKNAPPE</strong>N Nr. 98, S. 13 - 19 und Nr. 101, S.<br />

36).<br />

Am 14. Oktober 2001 kam es vor Ort zu einer Begegnung<br />

zwischen dem Waldfachchef der Gemeinde<br />

Andeer, Herrn Melchior und dem Verfasser und es<br />

Bergknappe 1/2004 Seite 33

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