BERGKNAPPE 104 - Bergbau Silberberg
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Abb 15. Verbreitungskarte der Fundstellen prähistorischer Blasrohrdüsen.<br />
liens. (Abb. 16) Dieses Verbreitungsbild von Blasrohrdüsen<br />
umfasst die wichtigsten Kupferlagerstätten<br />
Mitteleuropas, wie auch die Zinnerz- Lagerstätten<br />
des Erzgebirges, der entscheidende Rohstoff für die<br />
entwickelte Bronzematallurgie Mitteleuropas.<br />
Abb 16. Blasrohrdüsen aus Feuchtbodensiedlungen<br />
Oberitaliens. 1 Isolone del Mincio, 2 Arquà Petrarca,<br />
3 Castellare Legusello, 4,5 Bor die Pacengo, 6-<br />
8 Ledro, (8 mit Resten eines verkohlten Holzrohres).<br />
Die bei der Verhüttung mit Blasrohren zu erzielende<br />
Ausbeute metallischen Kupfers dürfte im wesentlichen<br />
von Beschaffenheit und Konzentration der Erze<br />
sowie der Dauer des Verhüttungsprozesses abhängig<br />
gewesen sein. Schmelzversuche mit sulfidischen Erzen<br />
unter Einsatz von Blasrohren und Tiegeln führten<br />
zu einer Ausbeute von 50%. Bei Verwendung<br />
von Malachit konnte ein Ertrag von 90 % metallischen<br />
Kupfers erzielt werden, wobei sich kaum<br />
Schlacken bildeten.<br />
Im Trentino befand sich eines der grössten Hüttenzentren<br />
Oberitaliens der europäischen Bronzezeit.<br />
Untersuchte Fundstellen aus diesem Raum erbrachten<br />
wichtige Hinweise zur Technologie der Kupferverhüttung<br />
des ausgehenden Chalkolithikums (jungsteinzeitliche<br />
Stufe, in der bereits Kupfergegenstände<br />
auftreten) und der frühesten Bronzezeit, wobei häufig<br />
anzutreffende Blasrohrdüsen eine frühe Phase<br />
der Kupfergewinnung belegen (Abb.17).<br />
Verschiedene Blasrohrdüsen haben aber auch besondere<br />
Merkmale, indem sie gekrümmt sind. Unter<br />
Beibehaltung des Tiegelschmelzens durch Aufluft<br />
wurden Blasrohrdüsen und Blasrohre sowohl im Bereich<br />
der Kupferverhüttung als auch bei den Prozes-<br />
Bergknappe 1/2004 Seite 18