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BERGKNAPPE 104 - Bergbau Silberberg

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Abb. 1.1 Hütten-, St. Lorenz- oder Althoffnungsund<br />

Neuhoffnungsstollen (nach Johannes Strub).<br />

Zugang zu den alten Bauen gesichert, sondern es<br />

sind auch frische Anstände aufgeschlossen. Die<br />

Mächtigkeit des Lagers beträgt abwechselnd 3 - 5<br />

Fuss und ist trümmerweise mit feinkörnigem<br />

Bleiglanz in Begleit von gelber, grauer und brauner<br />

Blende durchzogen, sein Hauptbestandtheil Kalk -<br />

stein. Das Gestein ist nicht von besonderer Festigkeit.<br />

Es wird hier Raubbau getrieben, was unter gegenwärtigen<br />

Verhältnissen und bei unsern beschränkten<br />

Kräften für den Verein das beste ist, da<br />

übrigens nichts nachtheiliges daraus für späteren regelmässigen<br />

<strong>Bergbau</strong> hervorgeht, da man nur den<br />

Bauen nachfährt, welche die Alten schon mehr oder<br />

weniger ausgebeutet hatten. Es sind hier 11 Mann<br />

angelegt mit Inbegriff der Scheidejungen, sie machen<br />

12 stündige Schicht und haben bis jetzt eine ordentliche<br />

Quantität Erze zu Tage gefördert. In einem<br />

alten Baue gegen Westen stehen noch schöne Erze<br />

an, welche ziemlich leicht zu gewinnen, da das Gestein<br />

mürbe; da aber dieses selbst hereinbricht und<br />

den engen Zugang dadurch sehr gefährlich macht,<br />

so ist es nothwendig den Hüttenstollen, der in West<br />

zu Tage ausmündet und zu diesem Baue führt, nun<br />

aber theilweise verschüttet ist, wieder öffnen zu lassen.<br />

Zugleich ist die Oeffnung dieses Stollens in Bezug<br />

auf Wetterwechsel für die Grube von bedeutendem<br />

Vortheil".<br />

Erster Durchbruch im Neuhoffnungsstollen seit<br />

1849<br />

"Ein weiterer Stollen auf unserer Liste war der Neuhoffnungsstollen.<br />

Dieser sollte nach alten Berichten<br />

Hoch- und Tiefbauten, Seitenörter und alte Abbauten<br />

aus der ersten Periode aufweisen. All dies blieb<br />

aber bis jetzt hinter einem grossen Einsturz verborgen.<br />

Stundenlang wühlten wir uns wieder durch<br />

Steine und Schutt. Bald wussten wir nicht mehr wohin<br />

mit dem Material. Die Stollenfortsetzung fanden<br />

wir ziemlich schnell, doch war sie meterhoch verschüttet.<br />

Endlich gegen Abend hatten wir ein Loch<br />

von vielleicht 40 cm ø offen. Dies war gerade genug<br />

um durchkriechen zu können. Ein grosser, interessanter<br />

Stollen war für uns wieder zugänglich. Zuerst<br />

kamen wir auf eine Kreuzung, wo zwei Seitenörter<br />

abgingen. Dann fanden wir eine Stelle, wo mit<br />

dicken Baumstämmen ein alter Abbau zugemacht<br />

war. Weiter fanden wir eine Abzweigung, die eine<br />

Verbindung zum höher liegenden Hüttenstollen vermuten<br />

liess. Kurz gesagt, wir hatten eine Aufgabe<br />

gelöst und dafür verschiedene neue Rätsel entdeckt".<br />

(Jann Rehm, 1976)<br />

Neuhoffnungsstollen: Kenntnisstand 2001<br />

"Für mich ist es ein besonderes Gefühl, nach so langer<br />

Zeit auf den Bohlenbrettern hinter dem Einsturz<br />

zu stehen. Alles ist eigentlich bekannt und doch wieder<br />

neu. Nach den gegenseitigen Glückwünschen<br />

zum heutigen Erfolg machen wir uns ans Erkunden<br />

der Stollen. Geradeaus geht es zum Versatz mit dem<br />

grossen Baumstamm. Rechts ist der längere Gang<br />

mit der Türstockzimmerung. Links geht es am weitesten<br />

in den Berg hinein. Nach dem grossen Versturz<br />

mit den eher unheimlichen Rissen in First und Ulmen<br />

kommt der Seitenast rechts, welcher auch wieder<br />

verstürzt ist. Führt er ins Baumannlager? Der<br />

Bergknappe 1/2004 Seite 24

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