BERGKNAPPE 104 - Bergbau Silberberg
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Abb. 1.10. Versatz aus dem Baumannlager im hinteren<br />
Teil des Nordostflügels.<br />
(Fotos 1.2 bis 1.7 von Santina Hirzel).<br />
(Fotos 1.8 bis 1.10 von Daniel Wehrle).<br />
2. Die "Unteren Huthäuser"<br />
Walter Frey, Davos<br />
"Huthaus": Gebäude in dem sich die Bergleute versammeln,<br />
Andacht halten und das Gezähe (Handwerkzeug)<br />
und andere Gerätschaften aufbewahren.<br />
Geschichte<br />
Anfangs des 19.JH. bestand im alten Rätien eine<br />
prekäre volkswirtschaftliche Situation. Viele junge<br />
Menschen wanderten aus oder gingen als Söldner in<br />
fremde Kriegsdienste.<br />
Die Neuentdeckung der Erzvorkommen am <strong>Silberberg</strong>,<br />
Davos im Jahre 1804 führte zur Gründung einer<br />
Schürfgesellschaft und ein Jahr später entwickelte<br />
sich diese zur Gewerkschaft Schmelzboden- Hoffnungsau.<br />
Hauptinitiant und Leitfigur war Johannes<br />
Hitz, Statthalter von Klosters. Unterstützt wurde er<br />
von weiteren Gewerken, u.a. von Jakob Ulrich von<br />
Sprecher von Berneck und Carl Ulysses von Salis-<br />
Marschlins. Sie alle verfolgten hartnäckig die Vision<br />
von einer lukrativen <strong>Bergbau</strong>tätigkeit am <strong>Silberberg</strong>/Schmelzboden,<br />
die Hunderten ein Auskommen<br />
geben und ein Verbleiben in der Heimat ermöglichen<br />
sollte.<br />
Der ausgewiesene Mineraloge Conrad Escher (später:<br />
"von der Linth") besuchte als Gutachter 1806 den<br />
<strong>Silberberg</strong>, im Auftrag der Gewerkschaft. Er untersuchte<br />
das Gestein an verschiedenen, ehemaligen<br />
Abbaustellen, wo bereits vor 200 Jahren Erz gewonnen<br />
worden war. Trotz positivem Befund bei dieser<br />
ersten Prospektion, warnte Conrad Escher vor einem<br />
übereilten Vorgehen. Die Gewerken liessen sich<br />
aber von ihren visionären Vorstellungen leiten. Sie<br />
erstellten, ohne weitere Abklärungen, in kurzer Zeit<br />
eine grosszügig ausgelegte <strong>Bergbau</strong>-Infrastruktur am<br />
<strong>Silberberg</strong> und im Schmelzboden. In dieser Baupha-<br />
Abb. 2.1 Der <strong>Silberberg</strong> nach einem<br />
Aquarell von Schichtmeister Johannes<br />
Hitz, 1820. Von links: Die "Unteren<br />
Huthäuser" – der Erzweg zum "Tribihus"<br />
– der Schrägaufzug ab dem Pochund<br />
Waschwerk beim "Knappenhaus"<br />
im Wiesner Schaftällitobel. (Pfeil "Oberes<br />
Huthaus" mit Scheidehütte).<br />
Bergknappe 1/2004 Seite 28