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2.4.2.5 Vergleich der experimentell<br />

bestimmten mit empirisch abgeschätztenGleichgewichtskonzentrationen<br />

Für Materialien mit residualer Phase, bzw.<br />

teer- oder bitumenhaltige Materialien kann die<br />

Gleichgewichtskonzentration mit dem Raoult´<br />

schen Gesetz nach Gl. [2-7] berechnet werden.<br />

Speziell für Böden und Sedimente kann Kd<br />

nach Karickhoff et al. (1979) mit Gl. [2-4] in<br />

Relation zum organischen Kohlenstoffgehalt<br />

Corg und dem KOW-Wert der jeweiligen Substanzen<br />

empirisch abgeschätzt werden. Nach<br />

Seth et al. (1999) lässt sich Kd mittels der<br />

Wasserlöslichkeit und dem Corg-Gehalt empirisch<br />

abschätzen (Gl. [2-5]).<br />

Raoult´sches Gesetz<br />

Für die bitumenhaltigen Materialien: Asphalt-<br />

Granulate, Bauschutt BAM, Bauschutt GRA-<br />

COS, Bauschutt LUA und Bauschutt Mainz 1,<br />

sowie die Altlast BAM mit residualer<br />

Phase, werden die mit dem Raoult’schen<br />

Gesetz berechneten mit den im Eluat gemessenen<br />

Gleichgewichtskonzentrationen verglichen.<br />

Als mittlere Molmasse der teer- oder<br />

bitumenhaltigen Materialien wird ein Wert von<br />

252 g mol -1 nach Loyek (1998) angenommen.<br />

Für das Altlastmaterial wird die mittlere<br />

Molmasse für Kreosot nach Loyek (1998) mit<br />

dem Wert 139 g mol -1 angenommen. Als<br />

fitting-Faktor dient nach Gl. [2-7] die Fraktion<br />

fi bzw. f16-EPA-PAK.<br />

Die „Fitting“-Ergebnisse für die teerhaltigen<br />

Materialien zeigen, dass f16-EPA-PAK in der organischen<br />

Mischung relativ gering ist. Im Gegensatz<br />

zu frischem Kohleteer liegen die<br />

Werte um ca. eine Zehnerpotenz darunter und<br />

zwar zwischen 0,004 und 0,015 (0,4 % bis<br />

1,5 %). Die berechneten Konzentrationen der<br />

Einzelsubstanzen zeigen eine relativ gute<br />

Übereinstimmung mit den gemessenen Daten<br />

und belegen die gute Korrelation mit den Löslichkeiten<br />

der unterkühlten Flüssigkeit (Ssub).<br />

21<br />

Die gefitteten Fraktionen f16-EPA-PAK liegen<br />

deutlich unterhalb der nach Loyek (1998) und<br />

Weiß (1998) angegebenen Werte zwischen<br />

0,1 und 0,18 für frischen Kohlenteer. Der<br />

Grund der Abweichung könnte an der Alterung<br />

des Teers liegen, bei dem vermutlich die<br />

leichteren, besser löslichen und volatileren<br />

PAK in die Gasphase bzw. ins Wasser<br />

übergegangen sind und somit eine Abreicherung<br />

in der organischen Phase stattgefunden<br />

hat.<br />

Das Altlastmaterial zeigt extrem hohe PAK-<br />

Konzentrationen im Eluat und relativ geringe<br />

Kd-Werte. Die PAK-Freisetzung erfolgt vermutlich<br />

aus einer mit PAK angereicherten<br />

residualen Phase. Daher wird für die Berechnung<br />

die mittlere Molmasse von Kreosot mit<br />

139 g mol -1 angenommen. Die gefittete Fraktion<br />

f16-EPA-PAK ergibt einen Wert von ca. 0,4<br />

(40 %) und liegt somit nahe dem von Loyek<br />

(1998) angegebenen mittleren Wert für Kreosot<br />

von 0,54 (54 %).<br />

Abschätzmethode nach Karickhoff und Seth<br />

Wenn der Corg-Gehalt der einzelnen Materialien<br />

bekannt ist, dann lassen sich die Kd-<br />

Werte nach Karickhoff (Gl. 2-4]) mit dem<br />

KOW-Wert und nach Seth (Gl. [2-5]) mit der<br />

Wasserlöslichkeit der unterkühlten Flüssigkeit<br />

(„subcooled liquid solubility“) (Tab. 2-1) nach<br />

dem KOC-Konzept abschätzen. In Abb. 2-9<br />

werden die gemessenen Gleichgewichtskonzentrationen<br />

mit den abgeschätzten Gleichgewichtskonzentrationen<br />

im Eluat am Beispiel<br />

von Phenanthren für alle untersuchten Materialien<br />

verglichen.<br />

Ein Vergleich der gemessenen mit den<br />

empirisch abgeschätzten Konzentrationen im<br />

Eluat zeigt zumeist eine deutliche Überschätzung<br />

(bis zu Faktor 160) der zu erwartenden<br />

Gleichgewichtskonzentrationen. Dies<br />

impliziert, dass die KOC- bzw. die Kd-Werte der<br />

untersuchten Materialien zumeist deutlich<br />

unterschätzt werden. Die empirischen

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