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4.4.4 Abhängigkeit der Desorptionsenthalpie<br />
vom organischen<br />
Material<br />
Da die Sorptionsstärke hauptsächlich von der<br />
Art des organischen Materials abhängt, unterscheiden<br />
sich die �HDes -Werte der einzelnen<br />
untersuchten Abfallmaterialien z. T. recht erheblich.<br />
Abb. 4-11 zeigt einen Vergleich von<br />
�HDes für Phenanthren für die untersuchten<br />
Materialien in einem Van´t-Hoff-Plot.<br />
In Abb. 4-11 variieren die Steigungen der<br />
Cw,eq-Regressionsgeraden (�HDes) für die einzelnen<br />
Materialien für Phenanthren zwischen<br />
-31,4 kJ mol -1 und -65,3 kJ mol -1 . Die Gleichgewichtskonzentrationen<br />
im Eluat bei 25 °C<br />
liegen für alle Materialien in der großen<br />
Spannbreite zwischen 0,01 µg l -1 und<br />
100 µg l -1 .<br />
Tendenziell zeigt sich, daß die höherkontaminierten,<br />
teerhaltigen Materialien und das Altlastmaterial<br />
niedrigere �HDes besitzen, als die<br />
niederkontaminierten Bauschutttypen, HMVA<br />
und Gleisschotter. Die unterschiedlichen �HDes<br />
10000<br />
Cw,eq [µg l -1 ]<br />
1000<br />
100<br />
10<br />
1<br />
0,1<br />
0,01<br />
0,3 0,32 0,34 0,36 0,38 0,4 0,42<br />
1/ ( T R ) [mol kJ -1 ]<br />
59<br />
für Phenanthren der einzelnen Materialien werden<br />
in erster Linie durch die unterschiedliche<br />
chemische Zusammensetzung und Struktur des<br />
organischen Materials verursacht. Xia und Ball<br />
(1999) und Allen King et al. (2002) unterteilen<br />
das organische Material in einen „Partitioning“-Anteil<br />
(Absorption) und in einen<br />
Adsorptionsanteil. Je mikroporöser das organische<br />
Material, umso eher zeigt es adsorptiven<br />
Charakter und umso stärker ist im allgemeinen<br />
die Sorption.<br />
Die HMVA zeigt aufgrund ihrer mikroporösen<br />
organischen Substanz etwas höhere �HDes-<br />
Werte (Ausnahme HMVA GRACOS). �HDes<br />
für adsorptive Materialien ist konzentrationsabhängig<br />
und wird nach Chiou (2002) bei<br />
höherer Feststoffbeladung geringer. Die<br />
intrapartikulären Poren werden sukzessive gefüllt<br />
und die Sorptionskapazität wird daher<br />
ausgeschöpft. Materialien mit Teer oder Bitumen<br />
(Bauschutt, Asphalt-Granulate) und residualer<br />
Phase zeigen eher „Partitioning“ Charakter<br />
(Lee et al., 1982). Die PAK sind nicht<br />
HMVA LUA<br />
Bauschutt BAM<br />
HMVA BAM<br />
Altlast BAM<br />
Bauschutt GRACOS<br />
Asphalt Granulate<br />
HMVA GRACOS<br />
Bauschutt Mainz<br />
Gleisschotter<br />
Bauschutt LUA<br />
Hochofenschlacke<br />
Abb. 4-11: Vergleich der Cw,eq-Regressionen und �HDes der einzelnen Materialien für Phenanthren.<br />
�H Des [kJ mol -1 ]<br />
-65,3 ± 3,5<br />
-31,4 ± 0,9<br />
-46,4 ± 3,6<br />
-43,4 ± 1,2<br />
-43,3 ± 1,1<br />
-34,6 ± 3,2<br />
-37,6 ± 1,9<br />
-57,7 ± 1,2<br />
-53,9 ± 2,4<br />
-50,8 ± 2,1<br />
-44,7 ± 2,1