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4.3.3.2 Adsorption<br />

Bei reiner Adsorption wird davon ausgegangen,<br />

dass die Sorption nur auf der äußeren<br />

und inneren Oberfläche des sorbierenden Materials<br />

(Sorbent) stattfindet. Je größer die Intrapartikelporosität<br />

und die innere Oberfläche,<br />

umso größer die Sorptionskapazität. Aktivkohle<br />

z. B. kann nach Manes (1998) bis zu<br />

50 % an Gewicht Schadstoffe adsorbieren und<br />

hat eine innere Oberfläche bis zu 1000 m 2 g -1 .<br />

Im Gegensatz zum “Partitioning“ hängt die<br />

Sorptionsstärke von der sorbierten Konzentration<br />

ab. Zudem konkurrieren die einzelnen<br />

Schadstoffe um die Sorptionsplätze, bzw. können<br />

sich gegenseitig verdrängen. Die Sorptionsenthalpie<br />

ist bei geringen Konzentrationen<br />

am höchsten, da die Schadstoffe direkt an der<br />

Porenoberfläche aufliegen und die physikalischen<br />

Van-der-Waals- und London-Kräfte am<br />

stärksten wirken können. Je weiter die<br />

sorbierten Stoffe von der Oberfläche entfernt<br />

sind, umso geringer werden daher die Sorptionsenthalpien.<br />

Nach Chiou (2002) kondensieren die PAK in<br />

den Poren und wenn das Adsorptionspotential<br />

�Eadsorp groß genug ist, können sie im Extremfall<br />

nach Manes (1998) sogar in kristalliner<br />

Form in den Mikroporen vorliegen. Die Adsorptionsenthalpie<br />

�Hadsorp ergibt sich nach<br />

Chiou (2002) folgendermaßen:<br />

�Hadsorp = - �Eadsorp - �HSol<br />

�<br />

[4-10]<br />

�HSol ist die Löslichkeitsenthalpie in Wasser<br />

und entspricht je nach Höhe des Adsorptionspotentials<br />

der Löslichkeitsenthalpie der festen<br />

Phase (�HSol,solid) oder der unterkühlten Flüssigkeit<br />

(�HSol,sub). �Eadsorp nimmt mit steigender<br />

sorbierter Konzentration bis zu dem Grenzfall<br />

ab, dass die Sorptionsplätze maximal gefüllt<br />

sind. Dann ist �Eadsorp= 0 kJ mol -1 und<br />

�Hadsorp entspricht �H ex w bzw. �HSol,sub.<br />

�Hadsorp ist konzentrationsabhängig und als<br />

Folge ergibt sich eine nichtlineare Sorptions-<br />

51<br />

isotherme. �Hadsorp kann je nach Schadstoff-<br />

beladung Werte zwischen �HSol,sub und über<br />

-100 kJ mol -1 annehmen.<br />

4.3.3.3 Überlagerung von “Partitioning“<br />

und Adsorption<br />

In vielen “Real“-Proben laufen “Partitioning“<br />

und Adsorption gleichzeitig ab und überlagern<br />

sich. Daher ist eine klare Differenzierung des<br />

dominierenden Sorptionsprozesses nur bedingt<br />

möglich. Leboeuf und Weber (1997) und<br />

Johnson et al. (2001) gehen von einem dualen<br />

Sorptionsmodell aus. Die resultierende Sorption<br />

ergibt sich aus dem “Partitioning“- und<br />

dem Adsorptionsanteil. Die Sorption kann mit<br />

folgender Gleichung beschrieben werden:<br />

S � S<br />

� S<br />

� K C �<br />

i<br />

�1 �<br />

o<br />

S biC<br />

b C<br />

[4-11]<br />

P Ad P<br />

i<br />

Der erste Term beschreibt den “Partitioning“<br />

Prozess und der zweite Term den Adsorptionsprozess<br />

als Summe der Langmuir-<br />

Gleichungen für unterschiedliche Sorptionsplätze.<br />

bi steht für die Affinität und Si ° für die<br />

Kapazitätskonstante der einzelnen Sorptionseinheiten.<br />

Bei kleinen Konzentrationen überwiegt der<br />

Adsorptionseffekt und die Sorptionsisotherme<br />

ist daher in diesem Konzentrationsbereich<br />

stark nichtlinear. Mit steigender Sorption<br />

nimmt die Adsorptionsenergie ab, bis der<br />

„Partitioning“-Anteil dominiert. Dann bleibt<br />

die resultierende Sorptionsenthalpie nahezu<br />

konstant, d. h. ist konzentrationsunabhängig.<br />

4.3.4 Sensitivität der Cw,eq-Regression<br />

Nach Gl. [4-7] ist der ideale Verlauf der<br />

gemessenen Gleichgewichtskonzentrationen in<br />

einem Van´t-Hoff-Plot linear. Werden gewisse<br />

Randbedingungen bzw. Grundvoraussetzungen<br />

nicht erfüllt, so ergibt eine Cw,eq-Regression<br />

(Steigung der Regressionsgeraden) einen falschen<br />

Enthalpiewert oder die Datenpunkte zeigen<br />

eine deutliche Abweichung von der Linearität.

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