å - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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D aq<br />
Gesteinsmatrix poröses Korn<br />
Poren, Kapillarwasser<br />
Sorbierte<br />
Schadstoffe<br />
3,<br />
595E<br />
� 7 T<br />
�<br />
0,<br />
53<br />
� M<br />
Ton-, Schlufflage<br />
Grund- und Sickerwasser<br />
Immobile Phase Mobile Phase<br />
(Hohe Konzentration)<br />
(Sorbent)<br />
(Geringe Konzentration, Sorptiv)<br />
Tortuosität =<br />
Diffusion<br />
Im Wasser gelöste oder<br />
gasförmige Schadstoffe<br />
Abb. 3-3: Schematische Darstellung der retardierten<br />
Intrapartikeldiffusion in porösen Aggregaten<br />
(verändert nach Grathwohl, 2003).<br />
Die Porendiffusion hängt von zwei Größen,<br />
dem effektiven Diffusionskoeffizienten De<br />
[L 2 T -1 ] und dem Kapazitätsfaktor � [-] ab. Der<br />
Quotient De/� wird als scheinbarer Diffusionskoeffizient<br />
Da [L 2 T -1 ] bezeichnet. De berück-<br />
sichtigt die Intrapartikelporosität � [-], den<br />
Tortuositätsfaktor �f [-] und die Konstriktivität<br />
� [-] der Poren. � (1 �) wird erst wichtig, wenn<br />
die Porengröße in der Größenordnung des<br />
Durchmessers des diffundierenden Moleküls<br />
liegt. �f lässt sich nicht direkt bestimmen. De<br />
kann jedoch relativ zuverlässig aus der Intrapartikelporosität<br />
mittels einer empirischen<br />
Korrelation nach “Archie's Law“ (Archie,<br />
1942) abgeschätzt werden:<br />
� �<br />
De � Daq<br />
� Daq�<br />
�<br />
f<br />
[3-7]<br />
Der empirische Koeffizient m liegt in natürlichen,<br />
porösen Medien (Sedimentgesteine,<br />
poröse Gesteinsfragmente, Ton/Schluff) bei<br />
ca. 2 oder etwas darüber (Grathwohl, 1992;<br />
Boving und Grathwohl, 2001). Der aquatische<br />
Diffusionskoeffizient Daq wird vom Molekulargewicht<br />
M [g mol -1 ] der Verbindung, sowie<br />
der dynamischen Viskosität des Wassers �<br />
[Pa t] bestimmt und kann nach Worch (1993)<br />
bei der jeweiligen Temperatur T [k] abgeschätzt<br />
werden.<br />
m<br />
[3-8]<br />
29<br />
Der Kapazitätsfaktor � kann als Speicherkoeffizient<br />
bezeichnet werden, der sowohl die im<br />
intrapartikulären Porenraum (Matrix) gelöste<br />
als auch die durch den Feststoff sorbierte<br />
Schadstoffmasse berücksichtigt:<br />
� � � � K d<br />
D<br />
a<br />
X<br />
s<br />
�<br />
D<br />
aq<br />
�<br />
�<br />
�<br />
���Kd���f Va<br />
ne<br />
a t�<br />
�<br />
3 D �<br />
e<br />
[3-9]<br />
� [M L -3 ] bezeichnet die Trockenraumdichte<br />
des porösen Mediums. Der Sorptions- bzw.<br />
Verteilungskoeffizient (Kd) kann für hydrophobe<br />
Verbindungen näherungsweise aus dem<br />
organischen Kohlenstoffgehalt des Bodens und<br />
dem Oktanol/Wasser-Verteilungskoeffizienten<br />
oder den Löslichkeiten der organischen Verbindungen<br />
berechnet werden (siehe Gl. [2-4]<br />
und [2-5]). Da PAK stark sorbieren, ist �<br />
deutlich kleiner als der Term Kd � und kann<br />
daher in Gl. [3-9] vernachlässigt werden.<br />
Der scheinbare Diffusionskoeffizient (Da), der<br />
Intrapartikelporen und Sorptionsprozesse berücksichtigt,<br />
kann folgendermaßen formuliert<br />
werden:<br />
Für stark sorbierende Stoffe gilt:<br />
m<br />
Daq<br />
�<br />
Da �<br />
K �<br />
d<br />
[3-10]<br />
[3-11]<br />
Ist der Schadstoffaustrag diffusionslimitiert,<br />
dann kann die Sättigungslänge XS für einen<br />
mittleren Korndurchmesser (a) nach Grathwohl<br />
(1998) wie folgt berechnet werden:<br />
[3-12]<br />
Einige Autoren verwenden statt der Diffusionsmodelle<br />
eine first-order-Approximation,<br />
unterteilen daher die Sorptions/-Desorptionsanteile<br />
in eine langsame und in eine schnelle<br />
Fraktion und verwenden zur Berechnung der<br />
Sorptionskinetik zwei verschiedene Ratenkonstanten<br />
(Cornelissen et al., 1998; Johnson<br />
und Weber, 2001; Shor et al., 2003).