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Rommersdorf Der Zauber der Wurzel - Rheinkiesel

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Nibelungensage ein Lindenblatt<br />

eine fatale Rolle, denn es hinterließ<br />

eine kleine, verwundbare<br />

Stelle auf Siegfrieds Rücken …<br />

Doch von jeher verstand es <strong>der</strong><br />

Mensch selbstverständlich auch,<br />

praktischen Nutzen aus <strong>der</strong> Linde<br />

zu ziehen, die etliche Produkte liefert.<br />

Nach wie vor bekannt ist <strong>der</strong><br />

Lindenblütenhonig, <strong>der</strong> intensiv<br />

duftet und von jenen Bienen<br />

Lindenblüten sind eine wahre Bienenweide<br />

stammt, die im Juni die stark Nek -<br />

tar abson<strong>der</strong>nden Blüten angeflogen<br />

sind. Lindenhonig hingegen<br />

ent hält einen gewissen „Honig -<br />

tau“-Anteil. Es handelt sich um<br />

Zuckersaft des Baums, von dem<br />

die auf Linden beson<strong>der</strong>s zahlreich<br />

vertretenen Blattläuse zuviel aufgenommen<br />

haben und daher wie<strong>der</strong><br />

ausscheiden. Bienen, Ameisen<br />

und weitere Insektenarten nutzen<br />

diese Nahrungsquelle. Wie üppig<br />

diese sprudelt, wissen jene, die im<br />

Sommer unter Linden (manchmal<br />

auch an<strong>der</strong>en Baumarten) ihr Auto<br />

parken, das dann schon kurze Zeit<br />

später von einem kleckerigen<br />

Klebefilm überzogen ist.<br />

Mit ihrem Blütenreichtum im<br />

Juni und einem Zuckergehalt von<br />

50 bis 80 Prozent im Nektar stel-<br />

Natur<br />

len Linden eine wichtige Bienen -<br />

weide und Nahrungsquelle für<br />

zahl reiche an<strong>der</strong>e Insektenarten<br />

wie Hummeln und Schwebfliegen<br />

dar. Die auffälligen, schwarz-roten,<br />

aber harmlosen Feuer wan zen tun<br />

sich gern am Saft des Baumes und<br />

seiner kleinen kugeligen Samen<br />

gütlich (s. rheinkiesel Juli 2007).<br />

Die nur etwa fünf Millimeter winzigen<br />

Samenkugeln enthalten viel<br />

Fett und könnten theoretisch ein<br />

hochwertiges Öl liefern. Es soll<br />

Oliven- o<strong>der</strong> Mandelöl ähnlich<br />

sein. Die Gewinnung lohnt sich<br />

jedoch nicht, weil es zu aufwendig<br />

ist, die Samen zu lesen, <strong>der</strong>en Öl -<br />

gehalt stark schwankt und bei<br />

denen es zudem zahlreiche taube<br />

Samen gibt.<br />

Heilsamer Blütentee<br />

Lindenblüten hingegen werden<br />

nach wie vor gepflückt – zwar<br />

nicht mehr so häufig wie früher,<br />

als in fast jedem Dorf die Land -<br />

frauen in die Kronen klettern,<br />

doch ist das duftende Lesegut seit<br />

dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t eine Stan -<br />

dard zutat für Arzneitees. Ernte<br />

und Konservierung sind jedoch<br />

Dezember 2011 15

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