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Rommersdorf Der Zauber der Wurzel - Rheinkiesel

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Du mit leerem Herzen“, pflegte<br />

sie zu sagen. Mit einem Mal vermißte<br />

<strong>der</strong> Waisenjunge sie wie<strong>der</strong><br />

so schmerzlich, wie an dem Tag,<br />

an dem sie von ihm gegangen war.<br />

Seine Augen wurden ganz feucht.<br />

Emanuel schniefte.<br />

Da öffnete sich die Stalltür, und<br />

eine Gestalt trat heraus. Ihr Gesicht<br />

schien von innen sanft zu<br />

leuchten, so daß Emanuel zunächst<br />

glaubte, es sei wie<strong>der</strong> ein<br />

Engel, <strong>der</strong> da vor ihm stand. Verstohlen<br />

tupfte er sich die Träne<br />

von <strong>der</strong> Wange. „Was machst Du<br />

so alleine hier draußen, Kind?“<br />

fragte eine Stimme, die so sanft<br />

war wie die seiner Mutter. „Komm<br />

doch herein und feiere mit uns die<br />

Geburt unseres ersten Sohnes. Bei<br />

uns ist es Brauch, daß alle Nach -<br />

barn mitfeiern!“<br />

Wun<strong>der</strong>same<br />

Wandlung<br />

„Ich … ich kann nicht“, stammelte<br />

Emanuel. „Ich habe doch gar<br />

kein Geschenk, und ohne Gabe<br />

kann ich doch schlecht hereinkommen.<br />

Schon gar nicht, wenn<br />

es stimmt, was die Engel sagen,<br />

und es ein König ist, <strong>der</strong> hier ge -<br />

boren ist!“ Die Frau blickte ihn<br />

liebevoll an. „Aber Du hast uns<br />

doch etwas mitgebracht!“, sagte sie<br />

sanft und pflückte mit einer leichten<br />

Handbewegung eine <strong>der</strong><br />

Disteln aus seiner Weste. Emanuel<br />

wollte schon protestieren, da sah<br />

er, daß die Frau gar keine Distel in<br />

ihrer Hand hielt. Ihre Finger hielten<br />

vorsichtig ein zartes Pflänz -<br />

chen. Seine äußeren Blätter waren<br />

Hochwertiges<br />

Steinzeug<br />

für Küche,<br />

Wohnbereich<br />

und Garten<br />

Am 2., 3. und 4. Adventssamstag<br />

jeweils von<br />

14 bis 18 Uhr geöffnet<br />

Symbolträchtiger Gast auf dem Fensterbrett: <strong>der</strong> Weihnachtsstern<br />

tief und saftig grün, die inneren,<br />

kleineren Blätter strahlten im kräftigen,<br />

lebhaften Rot. In <strong>der</strong> Mitte<br />

saß eine unscheinbare Blüte, die<br />

aussah, als seien ihre winzigen<br />

Knospen eine Krone aus purem<br />

Gold. Die Frau hielt die Blüte so<br />

vorsichtig, als sei sie das Kostbarste<br />

auf <strong>der</strong> ganzen Welt. „So eine<br />

wun<strong>der</strong>schöne Blume habe ich<br />

noch nie gesehen“, sagte sie. „Und<br />

TÖPFEREI | PETER SEEKIRCHER<br />

Heisterbacher Straße 138 | 53639 Königswinter-<br />

Oberdollendorf | Telefon: 0 22 23 / 45 73 |<br />

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FROHE WEIHNACHTEN UND EIN GLÜCKLICHES NEUES JAHR!<br />

Grün und Rot sind auch noch<br />

meine Lieblingsfarben! Wußtest<br />

Du, daß Grün für das Leben steht,<br />

und Rot für die Liebe?“ Emanuel<br />

spürte, wie ihm das Blut in die<br />

Wangen stieg. „Aber…!“ „Kein<br />

Aber!“ sagte die Frau und schob<br />

ihn sanft, aber bestimmt in den<br />

Stall. „Du hast bestimmt Hunger.<br />

Komm, iß und trink mit uns!“<br />

Seither kennen wir die wun<strong>der</strong> -<br />

Erzählung<br />

same Blume aus Marias Hand<br />

als Weihnachtsblume o<strong>der</strong> Weihnachtsstern,<br />

die wir uns gern gegenseitig<br />

an Weihnachten schenken.<br />

Und seither sind Rot und<br />

Grün die Farben unseres Christ -<br />

festes. •<br />

Ann-Isabell Thielen<br />

Dezember 2011 19

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