Grundstückswertfragen im Stadtumbau - Forum Baulandmanagement

diese bei einer zunehmenden Dynamik der
Schrumpfung nicht auszuschließen sind,
zeigen die jährlichen Bodenpreisänderungsraten
in NRW (vgl. Tabelle 34).
Diese Entwicklung ist insofern typisch, dass
der Bodenmarkt nur sehr unelastisch auf
Nachfrageänderungen reagiert. In sämtlichen
schrumpfenden Regionen Deutschlands
zeigen sich bei schwindender Nachfrage
zuerst Einbrüche bei der Zahl der
Transaktionen; die Kauffallzahlen gehen
zurück. Bodenpreisänderungen treten nur
verzögert am Markt auf. Es kann vermutet
werden, dass viele Grundstückseigentümer
momentan noch eine abwartende Haltung
einnehmen. Die Praxis in den neuen Bundesländern
zeigt, dass insbesondere bei
Privateigentümern Wertfi ktionen bestehen,
die einer Veräußerung zu einem geringeren
Preis als dem fi ktiven Wert entgegenstehen.
Diese Wertfi ktionen gründen auf den
bislang stetig steigenden Bodenpreisen und
dem guten Image von Immobilienanlagen.
2.3 Immobilienpreise
In den 1970er und 1980er Jahren galten
Immobilien als sichere Wertanlage mit
jährlichen Wertsteigerungen, die sogar den
Aktienmarkt übertrafen. Die Wertsteigerungsrate
von Immobilien hat seitdem stark
nachgelassen. Während bspw. Anfang der
1990er Jahre für Wohnungseigentum noch
Preissteigerungsraten von über 7 % pro
Jahr erzielt wurden, stagnierte der Markt
ab Mitte der 1990er Jahre. Ab dem Jahr
2000 reduzierten sich die Werte sogar um
1-2 % jährlich (vgl. Abbildung 56).
Prozentuale Wertveränderung
zum Vorjahr
Prozentuale Wertveränderung
zum Vorjahr
10
8
6
4
2
0
Entwicklung der Preisveränderungen für
Wohnungseigentum pro Jahr in NRW
-2
-4
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004
8
6
4
2
0
-2
-4
Entwicklung der Preisveränderung für
Mehrfamilienhäuser pro Jahr in den kreisfreien
Städten NRW`s
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004
Vom Ergebnis her ähnlich, aber mit einer
moderateren Abnahme verlief die Entwicklung
der Preisveränderungen für Mehrfamilienhäuser
in den kreisfreien Städten
Nordrhein-Westfalens (vgl. Abbildung 57).
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Abbildung
56 und Abbildung 57 die Entwicklung
für NRW aufzeigen. Da aber die Schrumpfung
regional stark ausdifferenziert auftritt,
ist auch bei der Höhe der Preisänderungen
eine starke räumliche Ausdifferenzierung
anzunehmen. Die Preisänderungen sind
vermutlich in den stärker schrumpfenden
Regionen auch stärker fallend. Verlässliche
Zahlen liegen hierzu jedoch nicht vor.
Abb. 56
Datengrundlage: Oberer Gutachterausschuss
NRW 2005,
Düsseldorf, S. 89
Abb. 57
Datengrundlage: Oberer Gutachterausschuss
NRW 2004,
Düsseldorf, S. 73
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