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Grundstückswertfragen im Stadtumbau - Forum Baulandmanagement

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127 Ohne Berücksichtigung<br />

einer kleinräumlichen<br />

Differenzierung. In einzelnen<br />

Stadtteilen kann es durchaus<br />

auch zu steigenden Werten<br />

kommen.<br />

Abb. 58<br />

Datengrundlage: Umfrage bei<br />

den nordrhein-westfälischen<br />

Gutachterausschüssen<br />

Anzahl der Nennungen<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Tendenzielle Nachfrageentwicklung für bebaute Grundstücke<br />

des Geschosswohnungsbaus in NRW<br />

3<br />

GZ sinkend<br />

10<br />

GZ stagnierend<br />

GZ steigend<br />

3<br />

AB sinkend<br />

10<br />

AB stagnierend<br />

GZ = Gründerzeitbebauung AB = Altbau<br />

128 Jede Grundstückstransaktion<br />

muss notariell beglaubigt<br />

werden. Die Gutachterausschüsse<br />

erhalten eine Abschrift<br />

jeden Kaufvertrages, so dass<br />

bei den Gutachterausschüssen<br />

eine umfassende und repräsentative<br />

Datengrundlage<br />

vorliegt.<br />

129 Von 2003 bis 2004 nahm<br />

die Anzahl aller in NRW zustande<br />

gekommenen Kauffälle<br />

um insgesamt 12 % ab (vgl.<br />

Oberer Gutachterausschuss<br />

NRW, Grundstücksmarktbericht<br />

2005, S. 12)<br />

106<br />

3 Prognose der zukünftigen Marktentwicklung<br />

AB steigend<br />

Die Gutachterausschüsse wurden auch um<br />

eine (subjektive) Einschätzung der zukünftigen<br />

Marktentwicklung für verschiedene<br />

objektbezogene Teilmärkte gebeten. Steigende<br />

Preise werden von den GAA als unwahrscheinlich<br />

angesehen. Ein Großteil der<br />

GAA geht von einer Stagnation der Preise<br />

aus, während je nach Marktsegment rd. ein<br />

4<br />

50/60er sinkend<br />

50/60er stagni...<br />

9<br />

50/60er steigend<br />

4<br />

70/80er sinkend<br />

70/80er stagni...<br />

9<br />

70/80er steigend<br />

4<br />

Neubau sinkend<br />

Neubau stagni...<br />

9<br />

Neubau steigend<br />

Drittel bis ein Viertel der Befragten von<br />

fallenden Preisen ausgeht. 137<br />

4 Die Wertermittlung in schrumpfenden Regionen<br />

Im Wesentlichen tragen in Deutschland<br />

die Gutachterausschüsse für die Ermittlung<br />

von Grundstückswerten zur Markttransparenz<br />

bei. Sie führen die Kaufverträge<br />

über Immobiliengeschäfte für ihren<br />

Zuständigkeitsbereich in einer Kaufpreissammlung<br />

zusammen und werten diese<br />

statistisch aus. 128 So sollen u.a. benötigte<br />

Daten für die Anwendung der Verfahren<br />

nach WertV aus dem Marktgeschehen<br />

eruiert werden und Bodenrichtwerte, d.h.<br />

typische Lagewerte für Bauland in Zonen<br />

mit weitestgehend gleichen Wertverhältnissen,<br />

ausgewiesen werden. Sie bereiten<br />

somit die Wertschätzungen der freien Gutachter<br />

sowie aller sonstigen Interessierten<br />

am Grundstücksmarkt vor und führen auch<br />

selbst Grundstückswertermittlungen durch.<br />

Besonders in schrumpfenden Regionen ist<br />

die Schätzung von Grundstückswerten mit<br />

einigen Schwierigkeiten verbunden.<br />

Interessant erscheint hierbei, dass kaum<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen Segmenten<br />

deutlich werden. Allgemein wird<br />

nur für den Wohnungsbau mit Fertigstellung<br />

vor 1945 eine leicht positive Entwicklung<br />

gesehen.<br />

Entscheidend für die weitere Nachfrageentwicklung<br />

sind die regional unterschiedlichen<br />

Angebots- und Nachfragerelationen in den<br />

jeweiligen objektbezogenen Segmenten. Besonders<br />

die Märkte für nicht modernisierten<br />

Geschosswohnungsbau der 1950er und<br />

1960er Jahre sowie für Geschosswohnungsbau<br />

mit fünf oder mehr Geschossen sind<br />

momentan durch ein Überangebot (bzw. eine<br />

mangelnde Nachfrage) geprägt, welche sich<br />

in höheren Wertverlusten äußern könnte.<br />

Es ist daher davon auszugehen, dass sich in<br />

Zukunft die Grundstückswertentwicklung in<br />

NRW zunehmend differenzierter gestaltet.<br />

Hierbei wird vermutlich weniger das Baujahr<br />

entscheidend sein, sondern vielmehr der<br />

Modernisierungsgrad und die örtliche Angebots-Nachfrage-Relation.<br />

Das grundlegende Problem ist die schwindende<br />

Anzahl von Kauffällen. Liegen für<br />

einen räumlichen oder objektbezogenen<br />

Teilmarkt kaum oder keine Kauffälle (innerhalb<br />

eines best<strong>im</strong>mten Zeitraumes) vor,<br />

so sind die Marktreaktionen auf best<strong>im</strong>mte<br />

Entwicklungen (hier: Schrumpfung) nicht<br />

aus dem Marktgeschehen ableitbar. 129<br />

Da die Schrumpfung auch kein kurzfristiges<br />

Phänomen, sondern einen langfristigen<br />

Prozess darstellt, kann insofern von<br />

einem stark reduzierten Marktgeschehen<br />

auch über einen längeren Zeitraum ausgegangen<br />

werden. Es liegen dann keine bzw.<br />

kaum aktuelle Marktinformationen über<br />

den betrachteten Teilmarkt vor. Die Gutachterausschüsse<br />

können ihren Aufgaben<br />

in diesem Fall nur noch begrenzt nachkommen.

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