Grundstückswertfragen im Stadtumbau - Forum Baulandmanagement

5 Sachstand der Wertermittlungspraxis in schrumpfenden
Regionen Nordrhein-Westfalens
Abb. 62
Datengrundlage: Umfrage bei
den nordrhein-westfälischen
Gutachterausschüssen
Abb. 63
Datengrundlage: Umfrage bei
den nordrhein-westfälischen
Gutachterausschüssen
Anzahl der Nennungen
10
8
6
4
2
0
33%
Gibt es im Rahmen des Stadtumbaus neue
Aufgaben für die Gutachterausschüsse?
13%
54%
Ist die statistische Masse an Kaufverträgen in
Leerstandsgebieten ausreichend, um die für die
Wertermittlung notwendigen Daten i.S.d. § 8
WertV ableiten zu können?
69%
ältere, ggf.
fortgeschriebene
Daten
31%
Datengrundlage bei nicht aus dem
Marktgeschehen ableitbaren Daten
7 7
Abb. 64
Datengrundlage: Umfrage bei
den nordrhein-westfälischen
Gutachterausschüssen
108
Die Erfahrungswerte bezüglich der Wertermittlung
in schrumpfenden Regionen sind
bei den einzelnen Gutachterausschüssen
sehr unterschiedlich ausgeprägt. Insbesondere
bei den Auswirkungen der Schrumpfung
auf die Grundstückswerte und auf
die Arbeit der Gutachterausschüsse ist das
Meinungsbild differenziert.
geschätzte Daten Daten aus der
Fachliteratur
9
nein
ja
nicht auswertbar
2
ja
Daten aus
vergleichbaren
Gebieten
nein
So glauben 54 % der Gutachterausschüsse
nicht, dass mit der Schrumpfung und
dem Stadtumbau geänderte Aufgabenstellungen
einhergehen. 33 % der Gutachterausschüsse
sehen dahingegen sehr wohl
geänderte Anforderungen an ihre Arbeit
(vgl. Abbildung 62).
Zwar gibt es wohl in der jeweiligen Gesamtstadt
(noch) genügend Kauffälle, um
das Marktgeschehen insgesamt abzubilden,
jedoch muss konstatiert werden, dass in
einzelnen Stadtteilen der Markt mit den
vorhandenen Kauffällen kaum noch abgebildet
werden kann. In Zukunft werden
wohl vermehrt auch weitere Quartiere von
einem nachlassenden Marktgeschehen gekennzeichnet
sein.
Innerhalb der bereits von Leerständen betroffenen
Gebiete ist die Datengrundlage
oftmals nicht mehr ausreichend. So gehen
69 % der in NRW befragten Gutachterausschüsse
von einer unzureichenden Datengrundlage
in Leerstandsgebieten aus (vgl.
Abbildung 63). 131
Wenn Daten nicht aus dem Marktgeschehen
abgeleitet werden können, werden andere
Verfahren zu Hilfe genommen: Ältere,
damals noch aus dem Markt gewonnene
Daten werden fortgeschrieben, Daten werden
sachverständig eingeschätzt, aus der
Fachliteratur übernommen oder aus vergleichbaren
Gebieten abgeleitet (vgl. Abbildung
64).
131 Es sei an dieser Stelle
darauf hingewiesen, dass auch
in funktional stabilen Gebieten
für einzelne Segmente die
Datengrundlage nicht ausreichend
sein kann. Die Gefahr,
dass keine Daten vorhanden
sind und es auch in vergleichbaren
Gebieten nur eine
dünne Datengrundlage gibt,
wird jedoch in schrumpfenden
Regionen größer.