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2A <strong>Verkehr</strong> | 15. Juni 2012 | Nr. 24<br />

NEUE BAHN<br />

INFRASTRUKTUR<br />

Ende 2012 startet Teilbetrieb im neuen HB<br />

Der Countdown läuft auf Hochtouren: Zum Winterfahrplanwechsel 2012/2013 im Dezember dieses Jahres halten die Züge im neuen Hauptbahnhof<br />

Wien.<br />

Die ÖBB starten ab Dezember<br />

dieses Jahres den Teilbetrieb im<br />

neuen Hauptbahnhof Wien. Ab<br />

diesem Zeitpunkt wird die Ostbahn<br />

auf den HB Wien „umgelegt“,<br />

wie es im Eisenbahnerdeutsch<br />

heißt. Das läutet den Betriebsstart<br />

ein, zwei Jahre später<br />

geht der HB Wien in Vollbetrieb,<br />

wie die ÖBB ankündigen. Der<br />

provisorische Ostbahnhof ist<br />

dann Vergangenheit.<br />

Die Rohbauarbeiten für den südlichen<br />

Teil des Bahnhofs sind abgeschlossen.<br />

Mit dem Innenausbau<br />

des Bahnhofes und den Vorarbeiten<br />

für die ersten Bürobauten<br />

im Quartier Belvedere wurde<br />

bereits begonnen. Zeitgleich zum<br />

Fahrplanwechsel werden am<br />

neuen HB vier Gleise mit Bahnsteigkanten<br />

und ein Durchgangsgleis<br />

in Betrieb genommen.<br />

Angefahren werden diese vier<br />

Bahnsteigkanten von den Zügen<br />

der Ostbahn und jenen des Marchegger<br />

Astes der Ostbahn (via<br />

Simmering, Stadlau).<br />

Züge „durchbinden“<br />

Ein Großteil der Regionalverkehrszüge<br />

der Ostbahn wird bis<br />

Wien Meidling und darüber hinaus<br />

„durchgebunden“, heißt es<br />

im ÖBB-Jargon.<br />

Die Züge der auf der Marchegger<br />

Ostbahn verkehrenden S80 werden<br />

ebenfalls bis Wien Meidling<br />

und darüber hinaus durchgebunden.<br />

Die Züge der S-Bahn-<br />

Stammstrecke in Nord-Süd-Rich-<br />

INFRASTRUKTUR<br />

ÖBB<br />

ÖBB-Holding-Vorstand Franz Seiser und Projektleiterin Judith Engel haben auf dem neuen HB Wien medienwirksam<br />

die Gleislücke zwischen Ost- und Südbahn geschlossen<br />

tung und künftig auch durchgehend<br />

in Ost-West-Richtung werden<br />

am Hauptbahnhof Wien<br />

verknüpft.<br />

Der südliche Eingang in die <strong>Verkehr</strong>sstation<br />

bzw. die Südfassade<br />

(Richtung Favoriten) sind zu diesem<br />

Zeitpunkt fertiggestellt. Die<br />

Fahrkartenschalter und sonstigen<br />

betrieblichen ÖBB-Einrichtungen<br />

sind provisorisch in der künftigen<br />

Fahrradgarage untergebracht.<br />

Der Umstieg auf das Netz<br />

der Wiener Linien bzw. der S-<br />

Bahn erfolgt unkompliziert und<br />

weitestgehend witterungsgeschützt.<br />

Im Dezember 2014 wird<br />

eröffnet<br />

Die nördliche Halle und weitere<br />

sechs Bahnsteigkanten Richtung<br />

Südtiroler Platz und Gürtel werden<br />

zwischen Dezember 2012<br />

und Dezember 2014 errichtet.<br />

Am 14. Dezember 2014 wird der<br />

Grünes Licht für den Bau der Semmering-Bahn<br />

Die neue Semmering-Bahn ist ein integraler Bestandteil des Baltic-Adria-Korridors.<br />

� FORTSETZUNG VON SEITE 1A<br />

Nach dem Endausbau der neuen<br />

Südbahn wird die Strecke Wien–<br />

Graz–Klagenfurt in rund 2 Std.<br />

40 Min. zurückgelegt werden<br />

können. Heute benötigt man dafür<br />

noch 3 Std. 50 Min. Gemeinsam<br />

mit dem künftigen Hauptbahnhof<br />

Wien, der neuen<br />

<strong>Verkehr</strong>sdrehscheibe Hauptbahnhof<br />

Graz und der in Bau befi ndlichen<br />

Koralmbahn schafft der<br />

Semmering-Basistunnel neu die<br />

Voraussetzung für eine leistungsfähige,<br />

zukunftsfähige und attraktive<br />

Nord-Süd-Verbindung<br />

auf der Schiene.<br />

Neue Wirtschaftsräume<br />

Für Österreich erschließen sich<br />

damit neue Märkte und Wirtschaftsräume.<br />

In der Bauphase<br />

werden 4.000 Arbeitsplätze, in<br />

der Betriebsphase rund 15.000<br />

zusätzliche Jobs gesichert und<br />

5,5 Mrd. Euro an zusätzlicher<br />

Wertschöpfung in den Betriebsjahren<br />

bis 2055 generiert. Die<br />

Südbahn ist mit ihrem Herzstück,<br />

dem Semmering-Basistunnel neu,<br />

innerhalb Europas das zentrale<br />

Verbindungsglied auf der trans-<br />

europäischen Route von der Ostsee<br />

bis zur Adria. Durch den Ausbau<br />

dieser Baltisch-Adriatischen<br />

Achse von Danzig über Warschau<br />

und Wien nach Triest, Venedig<br />

und Bologna werden die wachsenden<br />

Industrieräume in Polen<br />

und Osteuropa mit dem starken<br />

oberitalienischen Wirtschaftsraum<br />

vernetzt. Für die EU-Regionen<br />

entlang der Baltisch-Adriatischen<br />

Achse zeichnet sich laut<br />

Studie durch Inbetriebnahme der<br />

ausgebauten österreichischen<br />

Projekte eine zusätzliche Wertschöpfung<br />

von rund 5,8 Mrd.<br />

Euro und 31.000 Arbeitsplätzen<br />

ab.<br />

Verbindung: Gloggnitz–<br />

Mürzzuschlag<br />

Neben der besseren Schienenverbindung<br />

sowohl national als<br />

auch international und der Sicherung<br />

des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich zahlt sich die Investition<br />

in den Semmering-Basistunnel<br />

auch für Mensch und Umwelt<br />

aus. Der Basistunnel schafft die<br />

Möglichkeit, mehr <strong>Verkehr</strong> von<br />

der Straße auf die Schiene zu<br />

bringen. Dadurch steigt die <strong>Verkehr</strong>ssicherheit,<br />

und zugleich<br />

wird das Klima geschützt und die<br />

Umwelt geschont. Der 27 Kilometer<br />

lange Semmering-Basistunnel<br />

neu verbindet Gloggnitz in<br />

Niederösterreich mit Mürzzuschlag<br />

in der Steiermark. Er besteht<br />

aus zwei parallel geführten<br />

Tunnelröhren mit rund zehn Metern<br />

Durchmesser, die in einem<br />

Abstand von 40 bis 70 Metern<br />

zueinander errichtet werden, wie<br />

man in den Plänen liest.<br />

Tunnelsicherheit über alles<br />

Sie sind in Abständen von maximal<br />

500 Metern durch begehbare<br />

Querstollen, sogenannte Querschläge,<br />

miteinander verbunden,<br />

welche primär der Selbstrettung<br />

dienen. Der Semmering-Basistunnel<br />

neu entspricht somit den aktuellen<br />

Anforderungen an die<br />

Tunnelsicherheit. Im Ereignisfall<br />

gelangen die Passagiere über die<br />

Querstollen in die sichere Tunnelröhre.<br />

Außerdem ist in der Tunnelmitte<br />

zwischen den beiden Röhren eine<br />

Nothaltestelle eingerichtet, von<br />

der aus die Passagiere im Ereignisfall<br />

über die jeweils sichere<br />

Röhre aus dem Tunnel gebracht<br />

werden können.<br />

neue Bahnhof in seiner ganzen<br />

Pracht und Funktionalität eröffnet.<br />

2015 werden die Arbeiten<br />

am gesamten Bahn-Infrastrukturprojekt<br />

beendet sein. Mit Errichtung<br />

einer Gleisverbindung in<br />

Kledering werden in Zukunft<br />

von der West- und Südbahn<br />

kommende S-Bahnen, Regionalzüge<br />

und Fernverkehrszüge über<br />

den Hauptbahnhof Wien auch<br />

zum Flughafen Wien Schwechat<br />

geführt.<br />

WIEN<br />

Gleislücke im HB bereits<br />

geschlossen<br />

Anfang April wurden Süd- und<br />

Ostbahn im Bereich des HB gleisseitig<br />

miteinander verbunden. Ab<br />

Anfang August werden Züge wie<br />

beispielsweise jene von München<br />

nach Budapest durch den neuen<br />

Hauptbahnhof fahren, allerdings<br />

ohne Halt. Derzeit fahren diese<br />

Züge auf zwei provisorischen<br />

Umfahrungsgleisen durch die<br />

Baustelle.<br />

„Der neue Hauptbahnhof Wien<br />

ist das Gesicht der Bahnhofsoffensive<br />

der ÖBB und zugleich eines<br />

der größten Infrastrukturprojekte<br />

in Österreich“, erklärte<br />

Franz Seiser, Vorstand ÖBB-Holding<br />

AG, anlässlich der Zusammenführung<br />

der beiden Bahnmagistralen.<br />

Rund 65.000 t Gleisschotter werden<br />

bis zum Fahrplanwechsel<br />

verarbeitet. Mit einem 171 Tonnen<br />

schweren Schnellumbauzug<br />

(SUZ) werden die Schwellen in<br />

einem einzigen Vorgang auf das<br />

Schotterbett gelegt und mit den<br />

Schienen verschraubt. Die neuen<br />

Schienen für die Hauptgleise<br />

kommen von den Firmen voestalpine<br />

und Tata.<br />

Sie werden auf speziellen Zuggarnituren,<br />

die nur für den Schienentransport<br />

eingesetzt werden,<br />

angeliefert. Für Abstellanlagen<br />

würden alte, brauchbare Schienen<br />

im ÖBB-Werk in Wörth aufgearbeitet<br />

und wieder eingesetzt,<br />

verlautet seitens denr ÖBB.<br />

Siemens lieferte 240sten ULF<br />

an Wiener Linien<br />

Die Wiener Linien investieren in diesem Jahr 60 Mio.<br />

Euro in die Anschaffung neuer ULF-Straßenbahnen.<br />

Die Fahrgäste der Wiener Linen<br />

fahren auf die ULF-Straßenbahnen<br />

ab. Eine aktuelle Umfrage<br />

der Wiener Linien ergab, dass<br />

84 Prozent der Kunden mit der<br />

Niederfl urstraßenbahn sehr zufrieden<br />

sind.<br />

Vier von fünf Befragen wünschen<br />

sich, dass noch mehr Niederfl urstraßenbahnen<br />

unterwegs sind.<br />

Besonders ältere Menschen und<br />

solche mit Behinderungen brauchen<br />

schon einige sportliche<br />

Kondition, um in die noch in Betrieb<br />

befi ndlichen älteren Fahrzeuge<br />

einsteigen zu können.<br />

Anfang Mai lieferte Siemens als<br />

Hersteller der ULF-Straßenbahnen<br />

(ULF steht für Ultra Low<br />

Floor) die 240ste Garnitur an die<br />

Wiener Linien aus. Doch damit<br />

ist noch lange nicht das Ende erreicht.<br />

500 Straßenbahnzüge<br />

Die Wiener Linien mustern seit<br />

Jahren die alten Straßenbahnen<br />

aus und ersetzen sie durch die<br />

ULF-Garnituren. Allein in diesem<br />

Jahr würden 60 Mio. Euro in die<br />

Beschaffung von 20 Garnituren<br />

investiert, kündigt Günter Steinbauer,<br />

Geschäftsführer der Wiener<br />

Linien, an, die das weltweit<br />

fünftgrößte Straßenbahnetz betreiben<br />

und derzeit 500 Straßenbahngarnituren<br />

im Fuhrpark haben.<br />

Der ULF sei ein österreichisches<br />

Produkt, werde von Siemens in<br />

Wien gefertigt und sichere österreichische<br />

Arbeitsplätze, betont<br />

Arnulf Wolfram, Leiter des Sektors<br />

Infrastructure & Cities bei<br />

Siemens Österreich. Die ULF-<br />

Modelle zeichnen sich beispielsweise<br />

durch einen speziellen Einklemmschutz<br />

bei den Türen aus<br />

und sparen zudem wertvolle<br />

Energie.<br />

Sie sind beinahe ein „kleines<br />

Kraftwerk“, denn bei jedem<br />

Bremsmanöver wird Energie zurückgegeben.<br />

Mit der Menge der<br />

so wiedergewonnenen Energie<br />

könnte man 800 Haushalte in<br />

Österreich ein Jahr lang mit<br />

Strom versorgen, sagt Wolfram,<br />

um die Energiefreundlichkeit der<br />

Fahrzeuge zu verdeutlichen.

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