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2B <strong>Verkehr</strong> | 15. Juni 2012 | Nr. 24<br />
WIEN INTERNATIONAL<br />
HEADQUARTERS<br />
Wettbewerb der Städte<br />
Kontinente, Regionen, Staaten und auch Städte stehen im globalisierten Zeitalter im Wettbewerb. Dabei geht es um Rohstoff- und Beschaffungsmärkte,<br />
Absatzmöglichkeiten, aber darüber hinaus auch um Ausbildungsqualität der Mitarbeiter, Freizeitmöglichkeiten und Fragen der Sicherheit<br />
und der Lebensqualität.<br />
Namhafte Konzerne quer durch alle Branchen<br />
wie Eli Lilly, Hewlett-Packard, Siemens,<br />
BASF, Renault, Henkel, Boehringer<br />
Ingelheim, Beiersdorf, Philips, General<br />
Motors oder Lukoil setzen bei der Wahl<br />
ihres Osteuropa-Stützpunktes auf Österreich<br />
– und dabei mehrheitlich auf Wien:<br />
Rund 300 Multinationals haben laut<br />
„Headquarters Austria“ ihr Osteuropa-<br />
Headquarter in Österreich errichtet, darunter<br />
28 Fortune-500-Firmen (Boston<br />
Consulting Group). Insgesamt koordinieren<br />
an die 1.000 internationale Unternehmen<br />
ihre Osteuropa-Aktivitäten von Österreich<br />
aus.<br />
Österreich punktet mit Nähe und Knowhow.<br />
Die Studie „Headquarters in Österreich“<br />
bestätigt: Die Stärken Österreichs<br />
sind die kulturelle und geografi sche Nähe<br />
zu Zentral- und Osteuropa, die ausgezeichnete<br />
Infrastruktur sowie die qualifi zierten<br />
Arbeitskräfte und die Stabilität des Landes.<br />
Die günstigen steuerlichen Voraussetzungen<br />
bieten ebenfalls einen wichtigen Anreiz<br />
für internationale Unternehmen, ihr Headquarter<br />
in Österreich zu errichten.<br />
Wien ist weltweit die beliebteste<br />
Manager-Metropole<br />
Die Lebensqualität in Wien ist die beste<br />
weltweit. Österreichs Hauptstadt bietet genau<br />
jene Faktoren, die Manager an Geschäftszentren<br />
schätzen: Faktoren wie Sta-<br />
AUSWAHLKRITERIEN<br />
bilität, Sicherheit, Ausbildung oder<br />
Gesundheitsversorgung.<br />
Laut der Studie „Quality of Living Survey“<br />
der international tätigen Mercer<br />
Consulting Group ist Wien die lebenswerteste<br />
Stadt der Welt und rangiert vor den<br />
Schweizer Städten Zürich und Genf an<br />
erster Stelle. Wien geht damit zum dritten<br />
Mal in Folge als Top-Destination für Mitarbeiter<br />
ausländischer Institutionen und<br />
Konzerne aus dem Ranking hervor.<br />
Deutlich abgeschlagen sind dagegen Metropolen<br />
wie Paris (Platz 34), London<br />
(Platz 39) und New York (Platz 49).<br />
„Harte“ und „weiche“ Standortfaktoren<br />
Insgesamt bewertete die Mercer Consulting<br />
Group die Lebensqualität in 221<br />
Großstädten nach 39 für Expatriates relevanten<br />
Kriterien. Soziale, politische, ökonomische<br />
und umweltorientierte Aspekte<br />
wurden ebenso berücksichtigt wie persönliche<br />
Sicherheit, Gesundheits-, Bildungs-<br />
und <strong>Verkehr</strong>sangebote. Als Bewertungsbasis<br />
wird New York mit einem Wert von<br />
100 Punkten herangezogen. Wien erreichte<br />
108,6 Punkte.<br />
Es gibt gemäß dieser Studie immer noch<br />
einen großen Unterschied zwischen dem<br />
östlichen und dem westlichen Europa.<br />
Durch den EU-Beitritt und die starke wirtschaftliche<br />
Entwicklung hat sich der Lebensstandard<br />
in vielen osteuropäischen<br />
Städten allerdings verbessert. Die höchste<br />
Lebensqualität in Osteuropa weisen Prag<br />
(Platz 70) und Budapest (Platz 73) auf.<br />
Standortfaktoren sind die für die Standortwahl eines Unternehmens maßgeblichen Einfl ussgrößen, die sich aus den örtlich gegebenen Sachverhalten<br />
und Bedingungen ergeben.<br />
Harte Standortfaktoren erfuhren mit der<br />
Veränderung der Produktionsbedingungen,<br />
den technischen und gesellschaftlichen<br />
Neuerungen zwar einen Wandel ihres<br />
Bedeutungsgehaltes, haben aber ihre<br />
zentrale Position als Kriterien bei der unternehmerischen<br />
Standortwahl nach wie<br />
vor beibehalten. Die wichtigsten harten<br />
Standortfaktoren sind: Flächenverfügbarkeit,<br />
Steuern und Abgaben, Subventionen,<br />
<strong>Verkehr</strong>sanbindung, Verfügbarkeit<br />
qualifi zierter Arbeitskräfte, Absatzmarkt,<br />
Nähe zu Zulieferern, Nähe zu For-<br />
LAMMERHUBER<br />
schungseinrichtungen, Verwaltungsfl exibilität<br />
und -schnelligkeit und Unternehmensfreundlichkeit<br />
der kommunalen<br />
Verwaltung.<br />
Weiche unternehmensbezogene Faktoren<br />
sind von unmittelbarer Wirksamkeit für<br />
die Unternehmenstätigkeit. Dazu gehören<br />
beispielsweise das Verhalten der öffentlichen<br />
Verwaltung oder politischer Entscheidungsträger,<br />
die Arbeitnehmermentalität<br />
oder das Wirtschaftsklima. Auch „Bilder“,<br />
die mit einem Unternehmen oder einer<br />
Stadt als Wirtschaftsstandort, bewusst<br />
oder unbewusst, in Beziehung gebracht<br />
werden – wie z.B. das Image der Region –<br />
gehören zu dieser Kategorie weicher<br />
Standortfaktoren.<br />
Zu den weichen personenbezogenen Faktoren<br />
gehören die persönlichen Präferenzen<br />
der Entscheider und die Präferenzen<br />
der Beschäftigten. Beides sind subjektive<br />
Einschätzungen über die Lebens- und<br />
Arbeitsbedingungen am gewählten Standort.<br />
Die Ansichten von Arbeitnehmern –<br />
beispielsweise über Landschafts- und<br />
Stadtqualitäten, über die Wohnsituation,<br />
Bildungsmöglichkeiten und das Kulturangebot<br />
– können vermittelt in Standortüberlegungen<br />
eingehen, wenn Unternehmer<br />
sich in ihrer Standortentscheidung<br />
daran ausrichten. Unternehmerische Entscheider<br />
orientieren sich häufi g an ähnlichen<br />
Gegebenheiten wie die abhängigen<br />
Beschäftigten, nur können ihre subjektiven<br />
Vorlieben direkt für die Standortwahl<br />
von Betrieben maßgeblich sein. Freizeit-<br />
und Erlebnisqualitäten, das Bildungs- und<br />
Kulturangebot oder regionale Bindungen<br />
sind – genauso wie bei den Arbeitnehmern<br />
– unter die Rubrik „persönliche<br />
Präferenzen“ einzuordnen.<br />
Top in vielen Bereichen<br />
• Rund die Hälfte der Stadt besteht aus<br />
Grünfl ächen. Mit rund 700 Hektar Rebfl<br />
ächen ist Wien die einzige Großstadt<br />
weltweit mit beachtlichem Weinbau.<br />
• Qualitativ hochwertiges Hochquellwasser<br />
direkt aus der Leitung ist in Wien<br />
selbstverständlich. Das Wiener Wasser,<br />
WIENTOURISMUS<br />
ARCHIV<br />
das fast zur Gänze aus den umliegenden<br />
Bergen kommt, ist eines der besten der<br />
Welt. Übrigens ist Wien die einzige Stadt<br />
der Welt, die die Trinkwasserversorgung<br />
unter Verfassungsschutz stellt.<br />
• Wien ist weltweit die Stadt mit den<br />
meisten Verbindungsbüros im Ausland.<br />
Mit Außenstellen in elf mittelosteuropäischen<br />
Ländern, einem Wien-Haus in<br />
Brüssel und einer Repräsentanz in Tokio<br />
verfügt die Bundeshauptstadt über ein<br />
optimales Lobbying-Netzwerk.<br />
• In Wien werden 37 Prozent der Wege<br />
mit öffentlichen <strong>Verkehr</strong>smitteln zurückgelegt<br />
(EU-Durchschnitt: 28 Prozent).<br />
Damit rangiert Wien laut einer Studie<br />
der Unternehmensberatung Arthur D.<br />
Little, in der die urbane <strong>Verkehr</strong>ssituation<br />
von 66 internationalen Millionenstädten<br />
untersucht wurde, auf dem ausgezeichneten<br />
siebenten Rang. Nicht<br />
umsonst wird Wien als „Stadt der kurzen<br />
Wege“ bezeichnet. Schließlich hat<br />
Wien im internationalen Vergleich die<br />
mit durchschnittlich 27 Minuten kürzesten<br />
Wege zum Arbeitsplatz. Bis 2020 soll<br />
der Anteil der öffentlichen <strong>Verkehr</strong>smittel<br />
am Gesamtverkehr auf 40 Prozent erhöht<br />
werden.<br />
• Energieeffi zienz und nachhaltiges Bauen<br />
werden in Wien großgeschrieben. Mit<br />
bereits zwölf fertiggestellten Projekten<br />
im Passivhausstandard mit rund 1.150<br />
Wohneinheiten war Wien schon bisher<br />
führend. Jetzt soll in zentraler Lage die<br />
größte Passivhaussiedlung Europas entstehen.