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Aktuelles ATR lokal<br />
Logistikprozesse bei Wessels + Müller<br />
Ware schnell zum Kun<strong>de</strong>n<br />
Wenn Kfz-Meister Erwin Häberle aus Sin<strong>de</strong>lfingen am Mittwochmorgen einen Ölfilter für<br />
einen Opel Astra Baujahr 1995 per Telefon im Verkaufshaus Stuttgart <strong>de</strong>r Wessels + Müller AG<br />
bestellt, ist ihm wohl kaum bewusst, welche Prozesskette er damit in Gang setzt. Bei einem<br />
Sortiment von mehr als 100.000 Artikeln passiert das mehrere tausend Mal am Tag.<br />
Den Anruf von Kfz-Meister Häberle nimmt einer <strong>de</strong>r acht Telefonverkäufer<br />
bei WM in Stuttgart entgegen. Insgesamt arbeiten<br />
im Verkaufshaus Stuttgart 30 feste Mitarbeiter und sechs<br />
Azubis. 85 Prozent <strong>de</strong>s Umsatzes wer<strong>de</strong>n per Telefon-, Fax-<br />
und Onlinebestellungen erwirtschaftet, <strong>de</strong>r Rest läuft über <strong>de</strong>n<br />
Thekenverkauf. Eine Bestellung gibt <strong>de</strong>r Mitarbeiter sogleich<br />
in das Warenwirtschaftssystem ein. Im Fall Häberle han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um einen gängigen Artikel, <strong>de</strong>r natürlich im Verkaufshaus<br />
vorrätig ist. Rund 27.000 Artikel lagern in Stuttgart, auf 35.000<br />
lässt sich das Lager aus<strong>de</strong>hnen. Damit ist <strong>de</strong>r Standort Stuttgart<br />
<strong>de</strong>r größte in Süd<strong>de</strong>utschland. Der Lagerbestand teilt<br />
sich in drei Sechstel Verschleißteile und je ein Sechstel Reifen,<br />
Zubehör und Chemie- und Pflegeprodukte.<br />
Zyklische Kommissionierung<br />
Für alle Verkaufshäuser von WM gibt es einen einheitlichen<br />
Bestand an Grundlagerartikeln. Daneben hat je<strong>de</strong>s Verkaufshaus<br />
einen Bestand an Ergänzungsartikeln. Das sind regionale<br />
„Spezialitäten“ – in Stuttgart natürlich Produkte für Merce<strong>de</strong>s-<br />
Fahrzeuge. Je nach Gängigkeit und saisonaler Nachfrage halten<br />
die Verkaufshäuser einen bestimmten Min<strong>de</strong>stbestand<br />
im Lager vor, damit man unverzüglich auf Anfragen reagieren<br />
kann. Wird dieser Bestand unterschritten, sen<strong>de</strong>t die<br />
Warenwirtschaft eine Unterbestandsmeldung an das WM-<br />
Zentrallager in Lotte. Dort wer<strong>de</strong>n alle Bestellungen gesammelt<br />
und in mehreren Zyklen über <strong>de</strong>n Tag kommissioniert.<br />
Das System unterschei<strong>de</strong>t zwischen Lagerware, also Artikeln,<br />
die <strong>de</strong>n Grundbestand im Verkaufshaus auffüllen, und Kun<strong>de</strong>nware.<br />
Das sind Artikel, die die Verkaufshäuser am nächsten<br />
Morgen sofort ausfahren o<strong>de</strong>r die Werkstätten dort abholen.<br />
Bis 17:45 Uhr können die Verkaufshäuser in Lotte<br />
bestellen, dann steht die Ware am nächsten Morgen auf<br />
<strong>de</strong>m Hof.<br />
Nur zehn Fahrminuten von <strong>de</strong>r WM-Zentrale in Osnabrück<br />
entfernt steht in Lotte das hochmo<strong>de</strong>rne Zentrallager. Es wur<strong>de</strong><br />
1990 in Betrieb genommen und seit<strong>de</strong>m mehrmals erweitert.<br />
Rund 170 Mitarbeiter lagern jährlich rund 40.000.000 Ar-<br />
24 blinklicht 1/2006<br />
Fotos: Wessels + Müller
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