Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
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Tabelle 2.3: Methoden zur Adjustierung von <strong>Qualität</strong>sindikatoren<br />
zur Berücksichtigung von Einflussfaktoren<br />
in der Auswertung<br />
Adjustierungs-Methode Beschreibung Beispiel<br />
Stratifizierung<br />
Risiko standardisierte<br />
Fallkonstellation<br />
Standardisierung<br />
(direkt oder indirekt)<br />
Logistische Regression<br />
Aufteilen der Grundgesamtheit<br />
nach Ausprägung des<br />
Einflussfaktors<br />
Einschluss von Fällen mit<br />
vergleichbaren Risiken und<br />
Ausschluss Fällen mit von<br />
abweichenden Risiken<br />
Hierbei werden die Ergebnisse<br />
eines Krankenhauses aufdie<br />
Risikoverteilung aller Krankenhäuser<br />
hochgerechnet, um sie<br />
mit den Gesamtergebnissen zu<br />
vergleichen oder die Ergebnisse<br />
aller Krankenhäuser aufdie<br />
Risikoverteilung des einzelnen<br />
Krankenhauses heruntergerechnet,<br />
um sie mit den Ergebnissen<br />
des einzelnen Krankenhauses zu<br />
vergleichen.<br />
Siehe Kapitel<br />
„Risikoadjustierung mit dem<br />
EuroSCORE“<br />
Schenkelhalsfraktur<br />
(Letalität/ASA)<br />
PTCA<br />
Kataraktoperation<br />
Wird derzeit in <strong>BQS</strong>-<br />
Verfahren nicht<br />
angewendet<br />
Koronarchirurgie<br />
Aortenklappenchirurgie<br />
Kombinierte Koronar- und<br />
Aortenklappenchirurgie<br />
Mitralklappenchirurgie<br />
Die Musterauswertungen für das Jahr 2002 sind<br />
auf der Homepage der <strong>BQS</strong> (www.bqs-online.de)<br />
unter der Rubrik > LEISTUNGSBEREICHE > VERFAH-<br />
RENSJAHR 2002 > MUSTERAUSWERTUNGEN dokumentiert.<br />
Einflussfaktoren und Adjustierung<br />
Das Risiko eines Patienten für eine postoperative<br />
Komplikation oder für die Letalität ist eingriffs- und<br />
diagnosebezogen unterschiedlich hoch. Das Ergebnis<br />
wird unter anderem von der Schwere der Erkrankung,<br />
dem Vorliegen von Begleiterkrankungen, krankheitsunabhängigen<br />
Merkmalen wie Alter oder Geschlecht,<br />
der Operationsmethode und der postoperativen<br />
Versorgung bestimmt. Bei der Beurteilung<br />
der Ergebnisse einer Operation müssen daher<br />
solche Einflussfaktoren erkannt und berücksichtigt<br />
werden, die direkte Auswirkungen auf die Ergebnisqualität<br />
bzw. die gemessenen <strong>Qualität</strong>sindikatoren<br />
haben, um den <strong>Qualität</strong>svergleich fair zu gestalten.<br />
Ein rein deskriptiver Vergleich zwischen Teilnehmern<br />
würde ohne Risikoadjustierung zu unzulässigen<br />
Schlussfolgerungen führen: Teilnehmer mit Niedrigrisiko-Patienten<br />
würden besser bewertet als solche<br />
mit Hochrisiko-Patienten. Die Adjustierung von<br />
<strong>Qualität</strong>sindikatoren erfolgt daher auf der Basis von<br />
bekannnten, in der Literatur beschriebenen oder in<br />
Vorjahres- und Sonderauswertungen identifizierten<br />
Einflussfaktoren.<br />
Die Auswertungskonzepte für das Verfahrensjahr<br />
2002 berücksichtigen in unterschiedlichem Maße<br />
die verfügbaren Verfahren zur Risikoadjustierung<br />
(Tabelle 2.3).<br />
Auffälligkeits- und<br />
Referenzbereiche<br />
Teil der Entwicklung der Auswertungskonzepte ist<br />
die Definition von Auffälligkeits- und Referenzbereichen.<br />
Die Grenzen der Referenzbereiche legen fest,<br />
dass außerhalb dieses Bereichs liegende Ergebnisse<br />
auffällig sind und Hinweise auf verbesserungswürdige<br />
<strong>Qualität</strong> geben. Sie dienen als Auslöser für den<br />
Strukturierten Dialog.<br />
Die Definition von Auffälligkeits- und Referenzbereichen<br />
orientiert sich an den Ergebnissen, die sich<br />
aus der wissenschaftlichen Literatur, der Analyse<br />
eigener Erhebungen oder aus den Erkenntnissen der<br />
klinischen Praxis ableiten lassen. Die Festlegung der<br />
Auffälligkeits- und Referenzbereiche sollte einerseits<br />
möglichst frühzeitig erfolgen, erfordert aber anderseits<br />
oft erste Auswertungsergebnisse, wenn die<br />
wissenschaftliche Literatur hierzu keine ausreichenden<br />
Ergebnisse enthält.<br />
Für die Bundesauswertung 2002 wurden zahlreiche<br />
Referenzbereiche neu festgelegt. So sind – bis auf<br />
wenige begründete Ausnahmen – für alle im <strong>BQS</strong>-<br />
<strong>Qualität</strong>sreport 2002 bewerteten <strong>Qualität</strong>sindikatoren<br />
Referenzwerte festgelegt worden. Die Begründung<br />
für den Festlegung des Referenzwertes<br />
wird jeweils im Text des Berichts dargelegt.<br />
Kriterien für die Entscheidung über Referenzwerte<br />
waren insbesondere<br />
• die Evidenz aus der wissenschaftlichen Literatur,<br />
• die beobachtete Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />
in den Bundesauswertungen 2001<br />
und 2002,<br />
• vermutete Probleme bezüglich der Datenvalidität<br />
und<br />
• die Anzahl der Krankenhäuser, für die ein strukturierter<br />
Dialog mit den verfügbaren Ressourcen<br />
auf der Landesebene durchführbar erscheint.<br />
Datensatzdefinitionen<br />
Aus dem Auswertungskonzept werden der benötigte<br />
Datensatz bzw. sinnvolle zukünftige Datensatzänderungen<br />
abgeleitet. Der Datensatz muss alle Informationen<br />
enthalten, die für die vollständige Umsetzung<br />
der geplanten Auswertung einschließlich der<br />
Adjustierung erforderlich sind. Dazu werden alle erforderlichen<br />
Datenfelder und Antwortmöglichkeiten<br />
festgelegt. Alle Datensätze sind auf der Homepage<br />
der <strong>BQS</strong> dokumentiert.<br />
Die Dokumentationsbögen zur Visualisierung der<br />
Datensätze für das Jahr 2002 sind auf der Homepage<br />
der <strong>BQS</strong> (www.bqs-online.de) unter der Rubrik<br />
> LEISTUNGSBEREICHE > VERFAHRENSJAHR 2002><br />
GESAMTÜBERSICHT/DATENSÄTZE dokumentiert.<br />
Ausfüllhinweise<br />
Bei Bedarf werden die Fragen und Antwortmöglichkeiten<br />
der Datensätze durch Ausfüllhinweise erläutert.<br />
Im Jahr 2002 standen für die Leistungsbereiche<br />
der Herzchirurgie, Geburtshilfe, gynäkologische<br />
Operationen, Pflege bei Schenkelhalsfraktur und<br />
Pflege bei TEP bei Koxarthrose Ausfüllhinweise zur<br />
Verfügung. Ab dem Verfahrensjahr 2003 stehen für<br />
alle Leistungsbereiche Ausfüllhinweise zur Verfügung.<br />
Die Ausfüllanleitungen für das Jahr 2002 sind auf<br />
der Homepage der <strong>BQS</strong> (www.bqs-online.de) unter<br />
folgenden URL dokumentiert:<br />
• Ausfüllanleitung <strong>Qualität</strong>ssicherung Geburtshilfe<br />
www.bqs-online.de/download/<br />
InternetAusfuellhw161.pdf<br />
• Ausfüllanleitung <strong>Qualität</strong>ssicherung Operative<br />
Gynäkologie<br />
www.bqs-online.de/download/<br />
Ausfuellhinweise_151.pdf<br />
• Ausfüllanleitung <strong>Qualität</strong>ssicherung Pflege bei<br />
Schenkelhalsfraktur und Pflege bei TEP bei<br />
Koxarthrose<br />
www.bqs-online.de/download/<br />
Ausfuellhinweise_Modul_17.pdf<br />
• Ausfüllanleitung <strong>Qualität</strong>ssicherung Herzchirurgie<br />
www.bqs-online.de/download/<br />
Ausfuellhinweise-Herzchirurgie.pdf<br />
Validierung<br />
Die Validierung eines <strong>Qualität</strong>smessverfahrens erstreckt<br />
sich vor allem auf drei Bereiche: das Messinstrument,<br />
die Daten und das Auswertungskonzept.<br />
Das Messinstrument mit Datensatz und Ausfüllhinweisen<br />
soll einen Anwendungsversuch unter Praxisbedingungen<br />
(Prätest) durchlaufen, um eine inhaltlich<br />
trennscharfe und verwechslungsfreie Datenerfassung<br />
zu gewährleisten. Unklarheiten bei der<br />
Formulierung in den Bezeichnungen von Datenfeldern<br />
und Antwortmöglichkeiten müssen in diesem<br />
Anwendungsversuch beseitigt werden.<br />
Die im Verfahren erhobenen Daten sollten möglichst<br />
frühzeitig auf ihre Plausibilität geprüft werden.<br />
Dabei werden Regeln genutzt, die bei der Ableitung<br />
des Datensatzes festgelegt wurden. Außerdem kann<br />
eine Validierung der Datenqualität durch die Überprüfung<br />
der Übereinstimmung von klinischer Dokumentation<br />
in der Patientenakte mit den für das<br />
Messverfahren übermittelten Daten in Form von<br />
Datenvalidierungs-Audits erfolgen.<br />
Für die Validierung von Auswertungskonzepten und<br />
<strong>Qualität</strong>sindikatoren werden Kriterien verwendet,<br />
wie sie zum Beispiel die Arbeitsgruppe <strong>Qualität</strong>sindikatoren<br />
des Ärztlichen Zentrums für <strong>Qualität</strong> in<br />
der Medizin (ÄZQ) zusammengefasst hat (ÄZQ 2002).<br />
Dabei werden insbesondere die Diskriminationsfähigkeit<br />
und Reliabilität, aber auch Spezifität, Sensitivität,<br />
interne und externe Validität oder die Anwendbarkeit<br />
von <strong>Qualität</strong>sindikatoren geprüft.<br />
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