Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
246<br />
Abbildung 30.1: Datengrundlage und Verteilung der Vollständigkeit<br />
gelieferter Datensätze nach Bundesländern<br />
160 %<br />
140 %<br />
120 %<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
Vollständigkeit: 71 %<br />
Mittelwert Länder: 83 %<br />
0%<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Bundesländer<br />
10 11 12 13 14 15 16<br />
Vollständigkeit Datensätze<br />
Ausgewertete Datensätze (Version 5.0.1)<br />
Gelieferte Datensätze (Version 3.3)<br />
Gelieferte Datensätze (Version 3.3 und 5.0.1)<br />
Erwartete Datensätze<br />
Vollständigkeit (ausgewertete Datensätze)<br />
Vollständigkeit (gelieferte Datensätze)<br />
Vollständigkeit Krankenhäuser<br />
Teilnehmende Krankenhäuser (gesamt)<br />
Teilnehmende Krankenhäuser (Version 3.3)<br />
Teilnehmende Krankenhäuser (Version 5.0.1)<br />
Erwartete Krankenhäuser<br />
Vollständigkeit (ausgewertete Datensätze)<br />
Vollständigkeit (gelieferte Datensätze)<br />
2002<br />
49.485<br />
6.565<br />
56.050<br />
78.910<br />
63 %<br />
71 %<br />
2002<br />
547<br />
174<br />
522<br />
752<br />
69 %<br />
73 %<br />
Datenqualität<br />
Die Datenqualität wird von der Fachgruppe HNO als<br />
eingeschränkt bewertet. Die Validität der dokumentierten<br />
OPS-Kodes muss hinterfragt werden. So ist<br />
z.B. bei den Nasenscheidewandeingriffen eine Rate<br />
von 19,9 % für Eingriffe mit dem OPS-Kode 5-214.0<br />
(submuköse Resektion nach Kilian) unplausibel, da<br />
es sich um eine in der Praxis eigentlich überholte<br />
Operationstechnik handelt. Bei den Angaben zur<br />
Operationsdauer wurden teilweise unplausible<br />
Werte dokumentiert.<br />
<strong>Qualität</strong>sziel:<br />
Oft ausreichende Indikation zur<br />
Nasenseptumkorrektur<br />
Problem<br />
Typische Indikation zur operativen Korrektur der<br />
Septumdeviation ist eine behinderte Nasenatmung<br />
mit beispielsweise Mundatmung, Schnarchen, Nasennebenhöhlenerkrankung,<br />
Mittelohrentzündung oder<br />
Mittelohrbelüftungsstörung. Auch deviationsbedingte<br />
Formveränderungen der äußeren Nase oder des<br />
Nasenstegs oder ein Schlafapnoesyndrom können<br />
einen Eingriff indizieren.<br />
Ergebnisse<br />
In 98,1 % der 49.485 Fälle wurde eine behinderte<br />
Nasenatmung angegeben. In 15,4 % der Fälle lag<br />
ein Zustand nach vorangegangenem Trauma vor.<br />
Eine chronische Sinusitis lag in 42,4 % der Fälle<br />
und ein Schlafapnoesyndrom bei 10,8 % der Fälle<br />
vor. Bei 99,4 % aller Patienten wurde mindestens<br />
eine dieser Indikationen angegeben. Sonstige Indikationen<br />
wurden unter Nutzung der Möglichkeit der<br />
Mehrfachauswahl in 17,9 % der Fälle angegeben.<br />
Die Spannweite der Ergebnisse von Krankenhäusern<br />
mit mehr als 20 Fällen lag zwischen 9,1 und<br />
100 %, der Median bei 100 % (Abbildung 30.2).<br />
Bewertung<br />
Die Gesamtrate weist darauf hin, dass für die Versorgungssituation<br />
bei Nasenscheidewandkorrekturen<br />
eine sachgerechte Indikationsstellung festgestellt<br />
werden kann.<br />
Die Analyse der Krankenhausergebnisse zeigt, dass<br />
der eingesetzte Indikator zur Indikation allerdings<br />
eine geringe Trennschärfe aufweist.<br />
Die Fachgruppe weist daher auf die Notwendigkeit<br />
der Verlaufsbeobachtung in der Septumchirurgie<br />
hin. Erst nach einem längeren Zeitraum, z.B. nach<br />
mindestens einem halben Jahr, kann eine aussagekräftige<br />
Erhebung darüber durchgeführt werden,<br />
ob die Patienten von den Eingriffen wirklich profitiert<br />
haben.<br />
Ausblick<br />
Die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass die derzeit<br />
eingesetzten <strong>Qualität</strong>ssicherungsverfahren in<br />
der HNO-Heilkunde unter den jetzigen Rahmenbedingungen<br />
nur eingeschränkte Aussagen über die<br />
<strong>Qualität</strong> der Indikation und insbesondere des Ergebnisses<br />
der Eingriffe geben. Ohne die Möglichkeit<br />
einer Verlaufsbeobachtung kann die Ergebnisqualität<br />
nicht adäquat dargestellt werden. Die Fachgruppe<br />
begrüßt die Entscheidung des Bundeskuratoriums<br />
<strong>Qualität</strong>ssicherung zur Aussetzung der Dokumentationspflicht<br />
bei diesen Verfahren im Jahr 2004. Bei<br />
Schaffung entsprechender Nachbeobachtungsmöglichkeiten<br />
sollte die Entscheidung allerdings neu<br />
bewertet werden.<br />
Höhere Aussagekraft erwartet die Fachgruppe unter<br />
den momentanen Erhebungsbedingungen ohne eine<br />
Verlaufsbeobachtung, wenn ein neuer Leistungsbereich<br />
„Nasennebenhöhlenchirurgie“ in die externe<br />
<strong>Qualität</strong>ssicherung aufgenommen würde.<br />
Abbildung 30.2: Anteil ausreichender Indikation zur<br />
Nasenseptumkorrektur an allen Fällen<br />
Indikation<br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0%<br />
Gesamtrate<br />
Vertrauensbereich<br />
Median der Krankenhausergebnisse<br />
Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />
Krankenhäuser<br />
386 Krankenhäuser haben mindestens 20 Fälle in<br />
dieser Grundgesamtheit, Gesamtrate bezogen auf<br />
49.485 Fälle.<br />
99,40 %<br />
99,33-99,47 %<br />
100,0%<br />
9,1-100,0 %<br />
247