DIE GEMEINDE
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des Amtes für Bibliotheken und Lesen<br />
bestand. Die eigens ausgebildeten<br />
Auditorinnen kommen aus dem Amt<br />
für Bibliotheken und Lesen in der Kulturabteilung,<br />
dem Bibliotheksverband<br />
Südtirol und den Bibliotheken, selbst,<br />
da sie die besten Expertinnen sind.<br />
Damit werden Betroffene zu Beteiligten<br />
gemacht und die eingesetzten Strategien<br />
und Instrumente sind so aufbereitet,<br />
dass sie einfach zu handhaben sind und<br />
das Ziel einer auf Dauer lernfähigen<br />
Organisation erreicht werden kann.<br />
Die Grundlage der Zertifizierung<br />
bilden die Qualitätsstandards für Bibliotheken,<br />
die von den Bibliotheken<br />
gemeinsam entwickelt wurden. Diese<br />
Standards werden jährlich an die sich<br />
ändernden Bedürfnisse der Bibliotheken<br />
im Rahmen einer Auditkonferenz angepasst.<br />
Die Auditkonferenz wird von<br />
den Auditorinnen gebildet. Damit wird<br />
sichergestellt, dass nicht nur eine Weiterentwicklung<br />
der Standards, sondern<br />
auch des Qualitätsmanagementsystems<br />
insgesamt gegeben ist.<br />
Abweichungen von den<br />
Standards feststellen<br />
Gesteuert und organisiert wird der gesamte<br />
Zertifizierungsprozess vom Amt<br />
für Bibliotheken und Lesen. Bibliotheken<br />
melden sich selbst zum Audit an. Das<br />
Amt für Bibliotheken und Lesen weist der<br />
Bibliothek zwei Auditorenpaare zu, von<br />
denen die Bibliothek ein Paar auswählt.<br />
Auf der Basis von schriftlichen Unterlagen,<br />
eines Rundganges durch die Bibliothek<br />
vor Ort sowie eines Fachgesprächs mit der<br />
Bibliotheksleitung wird bewertet, ob auf<br />
der Grundlage der Standards gearbeitet<br />
wird, wo es Abweichungen oder Optimierungspotenziale<br />
gibt. Umgekehrt können<br />
gute Ansätze für andere Bibliotheken<br />
„fruchtbar“ gemacht werden.<br />
Im anschließenden Gespräch mit der<br />
Bibliotheksleitung – an dem häufig auch<br />
Kulturreferenten oder Bürgermeister<br />
selbst teilnehmen – werden Defizite<br />
und Entwicklungschancen bzw. auch gut<br />
Bibliotheken in Südtirol 2009<br />
Anzahl Bibliotheken<br />
10<br />
32<br />
78<br />
Mittelpunkt-<br />
bibliotheken<br />
hauptamtlich<br />
geführte<br />
Bibliotheken<br />
ehrenamtlich<br />
geführte<br />
Bibliotheken<br />
gelöste Anforderungen besprochen. Unterschiedliche<br />
Positionen werden dabei<br />
im Bericht vermerkt. Der Bericht wird<br />
an das Amt für Bibliotheken und Lesen<br />
übermittelt mit dem Vorschlag gegebenenfalls<br />
das Zertifikat auszustellen.<br />
Gute Erfahrungen mit dem<br />
Qualitätsansatz<br />
Die bisherigen Erfahrungen mit dem<br />
Qualitätsansatz sind überwiegend<br />
positiv. Nicht nur Bibliothekarinnen<br />
betonen, dass sich der Stellenwert innerhalb<br />
der Gemeinde ändert, wenn man<br />
auf das Qualitätszertifikat verweisen<br />
kann, insbesondere, wenn es in einem<br />
entsprechenden Rahmen an die politisch<br />
Verantwortlichen übergeben wird.<br />
Auch Kulturreferenten unterstreichen,<br />
dass die eigene Ortsbibliothek anders –<br />
professioneller – wahrgenommen wird,<br />
wenn deutlich wird, dass die Bibliothek<br />
sich einem Zertifizierungsverfahren<br />
unterzogen hat.<br />
Einige Bibliothekarinnen meinen, dass<br />
es gut tut, sich den Blick von außen zu<br />
organisieren und sich sagen zu lassen,<br />
was positiv wahrgenommen wird und<br />
was man vor lauter Betriebsblindheit<br />
gar nicht mehr wahrnimmt. Einhellig ist<br />
man in dem Fachbereich der Meinung,<br />
dass der Aufwand, sich einem Audit zu<br />
stellen, nicht zu unterschätzen ist und<br />
sich dadurch das Denken ändert, nämlich:<br />
Medien (Bücher,<br />
Zeitschriften, DVD…)<br />
bisher Gemachtes auf eine neue, stärker<br />
strukturierte Grundlage zu stellen und<br />
bibliothekarische Tätigkeit stärker auf der<br />
Basis von Konzepten zu dokumentieren<br />
und weiter zu entwickeln.<br />
Vision einer „Bibliothek<br />
Südtirol“ vor Augen<br />
Hat man die Vision einer „Bibliothek<br />
Südtirol“ vor Augen, also einer technisch,<br />
räumlich und konzeptionell verbundenen<br />
Bibliothekslandschaft, die<br />
für alle Bürgerinnen und Bürger des<br />
Landes vielfältigen Dienstleistungen<br />
erbringt, dann heißt dies, diese Vision<br />
kooperativ zu entwickeln. Stichworte<br />
dafür sind Gesamtkatalog, Leserausweis,<br />
Leihverkehr, Qualifikation des<br />
Personals. Entlang dieser Stichworte<br />
ist die Erarbeitung, Sicherstellung und<br />
Überprüfung von Qualitätsmerkmalen,<br />
genauso wichtig, um diese Vision Wirklichkeit<br />
werden zu lassen.<br />
zuM AuTor<br />
Entlehnungen<br />
VOLKER KLOTZ<br />
ist Direktor des Amtes für Bibliotheken<br />
und Lesen in der südtiroler Landesverwaltung.<br />
Jahres-<br />
leser*<br />
807.842 967.020 47.826<br />
493.043 1.098.388 37.973<br />
645.539 851.681 34.568<br />
120 Gesamt 1.946.424 2.917.089 120.367<br />
* Als Jahresleser werden diejenigen Personen gezählt, die zumindest einmal pro Jahr ein Medium entlehnen.<br />
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