DIE GEMEINDE
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Energiepolitik, die in Italien ihresgleichen<br />
suche – mit klaren Perspektiven<br />
im Bereich Innovation sowie dem Ziel,<br />
schrittweise von fossilen Energieträgern<br />
unabhängig zu werden. Zu 56 Prozent<br />
werden heute bereits erneuerbare Energien<br />
genutzt, in fünf Jahren sollen es 75<br />
Prozent sein – um dann im Jahr 2020 eine<br />
völlige Unabhängigkeit zu erreichen („Energieautarkie“<br />
– ohne Verkehrsbereich).<br />
„Legambiente“ erinnert an die vielen und<br />
interessanten Projekte, die in Südtirol<br />
innerhalb kurzer Zeit verwirklicht worden<br />
sind. Als eines der interessantesten<br />
Beispiele wird die vernetzte Nutzung<br />
von thermischer Energie aus Biomasse<br />
genannt (in 32 von 116 Gemeinden), die<br />
27 Prozent des Bedarfs aller Haushalte<br />
landesweit entsprechen.<br />
86 Südtiroler Gemeinden verfügen über<br />
so genannte kleine Wasserkraftwerke auf<br />
ihrem Ortsgebiet. Eine wahre Besonderheit<br />
sind sicherlich die insgesamt 725<br />
privaten Kleinstwerke, die Energie für<br />
rund 64.000 Haushalte erzeugen – vor<br />
allem jene in den Gemeinden Sarntal<br />
(95), Ahrntal (57) und Sand in Taufers<br />
(25). Hinzu kommen 96 mittelgroße<br />
Elektrizitätswerke. Beeindruckend sei<br />
laut dem unabhängigen Umweltbund<br />
„Legambiente“, wie schnell in Südtirol<br />
in den vergangenen Jahren in den Bereichen<br />
Photovoltaik, Windkraft, Biogas<br />
und Geothermie zugelegt haben.<br />
Viele interessante Projekte in<br />
kurzer Zeit verwirklicht<br />
Auch in der Liste jener 50 Gemeinden,<br />
welche mit Hilfe die Photovoltaiktechnologie<br />
am meisten Energie pro Bürger<br />
erzeugen, ist Südtirol vertreten – und<br />
zwar mit den Gemeinden Margreid,<br />
Prad und Plaus. Latsch konkurriert<br />
hingegen mit Bologna, Verona, Isera und<br />
Prato in der Rangliste jener Gemeinden,<br />
die Photovoltaik gezielt im Baugewerbe<br />
einsetzen. Als „Best Practice“-Beispiele<br />
im Jahresbericht des italienischen Umweltbundes<br />
werden u.a. ausdrücklich<br />
die „Angersiedlung“ in Vintl, die<br />
Foto: Gemeinde Völs am Schlern<br />
Die Gemeinde Völs am Schlern verfügt italienweit über die größte<br />
Sonnenkollektorenfläche (1152 Quadratmeter/1000 Einwohner).<br />
Obstgenossenschaft Kurmark-Unifrut<br />
in Margreid sowie die Obstgenossenschaft<br />
Egma in Kaltern genannt.<br />
In der Liste der 50 Gemeinden mit<br />
der größten Sonnenkollektorenfläche<br />
pro Einwohner finden sich Terenten<br />
(2.), Wolkenstein (4.), Partschins (5.),<br />
Taufers im Münstertal (14.), Vintl (15.),<br />
Wengen (19.), Schluderns (22.), St.<br />
Martin in Thurn (23.), Andrian (32.),<br />
Toblach (33.), Sterzing (34.), Tiers<br />
(38.), Prad (39.), Laas (42.), Algund<br />
(43.) und Neumarkt (47.). An erster<br />
Stelle liegt aber die kleine Gemeinde<br />
Völs am Schlern – mit insgesamt<br />
3500 Quadratmeter Kollektorenfläche<br />
(was einem Durchschnitt von 1152<br />
Quadratmeter pro 1000 Einwohnern<br />
gleichkommt). In absoluten Zahlen<br />
liegt Bozen bei den Sonnenkollektoren<br />
vorne (insgesamt 5203 Quadratmeter),<br />
gefolgt von Trient; Völs liegt bezüglich<br />
Gesamtfläche immerhin noch an fünfter<br />
Stelle. Als „Best Practice“-Beispiele<br />
führt „Legambiente“ u.a. die biodynamische<br />
Weinkellerei Alois Lageder<br />
(Margreid) mit 24 Quadratmetern sowie<br />
die „Scuola superiore di Sanità“ (Bozen)<br />
mit 600 Quadratmetern an.<br />
Südtirols Gemeinden als „Best<br />
Practice“-Beispiele genannt<br />
In 799 italienischen Gemeinden steht<br />
zumindest ein so genanntes kleines<br />
Wasserkraftwerk (mit einer Leistung<br />
bis 3 MW); vor drei Jahren war die<br />
Schwelle der 100 Gemeinden noch nicht<br />
erreicht. Nach Falcade in der Provinz<br />
Belluno liegt bezüglich der Gesamtleistung<br />
die Gemeinde Ahrntal mit ihren<br />
63 Kleinanlagen an zweiter Stelle. Unter<br />
den ersten 50 Gemeinden sind auch<br />
Moos in Passeier, Sarntal, Bruneck, Ratschings,<br />
Sterzing, Innichen, Welsberg,<br />
Franzensfeste und Ulten vertreten.<br />
519 Gemeinden verfügen über Biomasse-<br />
und 359 über Biogasanlagen auf ihrem Gebiet.<br />
Bei der Nutzung von Biomasse zwecks<br />
Stromerzeugung liegt Toblach an zweiter<br />
Stelle. In 22 italienischen Gemeinden reicht<br />
die thermische Energie aus Biomasse, um<br />
die eigenen Haushalte mit Wärme zu versorgen<br />
– zwölf dieser Gemeinden befinden<br />
sich in Südtirol: Glurns liegt am ersten<br />
Rang, gefolgt von Toblach und weiters:<br />
Stilfs, Sterzing, Sexten, Bruneck, Auer,<br />
Welsberg, Ratschings, Schluderns, Abtei<br />
und Rasen-Antholz.<br />
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