50 Jahre „natur und mensch“ - Rheinaubund
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<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>„natur</strong> <strong>und</strong> <strong>mensch“</strong><br />
Umweltschutz <strong>und</strong> Volkswirtschaft –<br />
Verbandsbeschwerden entlasten die öffentliche Hand<br />
Oft wird der Vorwurf wiederholt, der Einsatz der Umweltverbände, insbesondere<br />
ihr angeblich exzessiver Einsatz des Verbandsbeschwerderechts, führe zu immensen<br />
Mehrkosten von Projekten, vergessen oder unterschlagen wird hingegen meistens,<br />
dass die von den Verbänden vorgeschlagenen Optimierungen bei der Bauherrschaft<br />
auch zu massiven Einsparungen führen können – wie die folgenden<br />
Beispiele zeigen. von Ruedi Schneider, Andri Bryner <strong>und</strong> Raim<strong>und</strong> Rodewald<br />
Wasser ist ein lebensnotwendiges Gut, das<br />
allen Menschen ausreichend zur Verfügung<br />
stehen sollte. Auch die Landwirtschaft erhebt<br />
Anspruch auf Wasser um marktgerecht<br />
<strong>und</strong> effizient produzieren zu können. In der<br />
Region um Schlattingen-Basadingen am<br />
Hochrhein wird intensiv Gemüse angebaut.<br />
Diese Kulturen wurden <strong>und</strong> werden immer<br />
häufiger künstlich bewässert. Das notwendige<br />
Wasser wurde ursprünglich zumeist mit<br />
mobilen Pumpen aus dem Furt- <strong>und</strong> dem<br />
Geisslibach bezogen. Zeitweise wurden die<br />
Seite 32 natur <strong>und</strong> mensch 4-5 / 2008<br />
Bäche so fast leergepumpt – mit entsprechenden<br />
Auswirkungen auf Fauna <strong>und</strong> Flora.<br />
Ausserdem verschärften sich die Spannungen<br />
zwischen einzelnen Landwirten um<br />
das Wasser, der Überwachungsaufwand,<br />
wer wann wieviel bewässern durfte, stieg<br />
massiv an.<br />
Daher ersann die Bewässerungsgenossenschaft<br />
ein neues System: Aus dem Rhein<br />
sollte Wasser in die Oberläufe der Bäche gepumpt<br />
werden, um es später wieder wie<br />
gehabt mit mobilen Pumpen (zumeist von<br />
laufenden Traktoren angetrieben) auf die<br />
Felder zu verteilen.<br />
Bewässerungsgenossenschaft<br />
<strong>und</strong> Bäche gewinnen<br />
Obwohl wir mehrfach darauf hinwiesen haben,<br />
dass dieses Projekt weder ökologisch<br />
noch ökonomisch sinnvoll sei, erteilte der<br />
Regierungsrat des Kantons Thurgau der<br />
Bewässerungsgenossenschaft Schlattingen,