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Leer früher<br />

60<br />

MÖBELHAUS<br />

Ziegeleistr. 2<br />

26844 Jemgum<br />

Telefon: (04958) 353<br />

Telefax: (04958) 877<br />

LLEER E E R FRÜHER F R Ü H E R<br />

Kälte, Gestank und wunde Hände:<br />

Netze stricken bei „Wind und Wetter“<br />

Leer. Die Winterzeit wurde in der Heringsfi scherei<br />

genutzt, das Fanggerät zu reparieren und zu ergänzen.<br />

Dazu traf man sich auf dem Netzboden. Hierarchisch<br />

geordnet, beteiligten sich auch die Kapitäne<br />

an dieser Arbeit, mit Ausnahmen. Die königliche<br />

Würde der Herings-Majestäten Harm Wiese und<br />

Klaas Poelmann ließ es wohl nicht zu, dass sich die<br />

hohen Herren zu ihresgleichen begaben. Diese beiden<br />

Herren fehlten beständig, wenn die anderen<br />

Netze und Taue auch deren Schiffe instand setzten.<br />

Dabei war über viele Jahre als dienstältester Kapitän<br />

Hans Heinen dabei. Als Erster unter Gleichen<br />

war er der „Heckmann“, der dafür zuständig war,<br />

die Länge der Taue zu prüfen. Neben ihm saßen die<br />

anderen Kapitäne. Von Hini Weeken über Johann<br />

Schoone, Eilert Quapp und Rudolf Fleßner bis zu<br />

Walter Krzak saßen sie dort, um nach seinen Vorgaben<br />

zu arbeiten. Waren sie an Bord alle die „Chefs“<br />

gewesen, ordneten sie sich hier ein und unter. Aus<br />

„Herren“ wurden „Diener“, was sich in der Muster-<br />

E-mail: info@moebelhaus-groenewold.de<br />

Internet: www.moebelhaus-groenewold.de<br />

„Das feine Möbelhaus<br />

im Rheiderland“<br />

Küchen<br />

nach Maß!<br />

Für das<br />

Kochen<br />

mit Spaß!<br />

rolle des Seefahrtsamtes darin niederschlug, dass<br />

sich ihre Berufsbezeichnung von „Kapitän“ zu „Arbeiter“<br />

änderte.<br />

Neben dem Netzboden befand sich der „Reepraum“.<br />

Hier wurden die Reeps, die wichtigsten Taue<br />

eines jeden Loggers, jeweils an ihrem festen Platz<br />

bis zur nächsten Ausfahrt aufbewahrt, nachdem<br />

sie kontrolliert und repariert worden waren. Jedes<br />

dieser Taue maß dreieinhalb Kilometer, und jeder<br />

einzelne Meter wurde mit Kennerblick kontrolliert.<br />

Dazu wurde das Reep Stück für Stück abgewickelt<br />

und durch eine Rinne gezogen, die in den Boden<br />

eingelassen war. Diese Rinne war genau 14,10 Meter<br />

lang, und nach genau dieser Taustrecke wurde<br />

das Reep mit einer „Maus“ versehen, eine geknotete<br />

Markierung. Entdeckten die Kapitäne schadhafte<br />

Stellen, wurden diese mit der Axt herausgeschlagen.<br />

In der Regel mussten aus jedem Reep<br />

mehrere solcher Stellen entfernt werden.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.- Fr. 8.30 - 12.00 Uhr & 13.30 - 18.00<br />

Sa. 8.30 - 12.00 Uhr<br />

Während der Fangsaison kamen<br />

die Logger immer wieder mit defekten<br />

Netzen (Fleets) in den Heimathafen.<br />

Bevor die mit Heringen<br />

gefüllten Kantjes „gelöscht“<br />

wurden, bargen die Besatzungen<br />

die Netze, luden sie auf die<br />

Netzwagen und schoben sie zum<br />

„Netzland“. Hier wurden sie zum<br />

Trocknen aufgehängt und Dutzende<br />

von Frauen waren damit<br />

beschäftigt, die Beschädigungen<br />

zu beheben. Für die Frauen gab es<br />

jetzt keine Pausen mehr, schließlich<br />

war nur 72 Stunden Zeit, die<br />

Netze wieder einsatzfähig zu machen.<br />

Dazu mussten nicht nur die<br />

Risse beseitigt sondern alle Netze<br />

mussten auch neu imprägniert<br />

werden. Dies wurde in der „Tanerei“<br />

mit Hilfe von „Katechun“ erledigt,<br />

ein exotisches Baumharz,<br />

dessen Wirkung kaum für eine<br />

Fangreise ausreichte. Es kam vor,<br />

dass die Frauen frisch imprägnierte<br />

Netze reparieren mussten,<br />

eine besonders üble Arbeit.<br />

Um besser arbeiten zu können,<br />

stiegen einzelne Arbeiterinnen

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