Hiltner, Sebastian - DVPW
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<strong>Hiltner</strong>: Kann man einen Staat versteigern? 9<br />
sionsgrundlage bilden können. Sind keine Merkmale zur Versteigerung mehr abrufbar<br />
oder werden keine weiteren Gebote abgegeben, so ist die Versteigerung und<br />
damit die Ausführungsphase zu beenden.<br />
3.4 Evaluationsphase<br />
Dem Ende der Versteigerung sollte eine kurze Evaluationsphase folgen, in<br />
der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit zur Reflexion und Ruhe<br />
erhalten. Der Schwerpunkt der Reflexion liegt hier in der Bewertung des bisher<br />
zurück gelegten Lehr- und Lernprozesses: Im Plenum ist von den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern eine Einschätzung darüber abzugeben, ob die angebotene<br />
Form der Wissensvermittlung und Stofferschließung den Vorgaben eines aktiven<br />
und emanzipierten Lernens entspricht. Nur so kann geprüft werden, ob die didaktischen<br />
und methodischen Planungen legitimiert sind, das Subjekt-Subjekt-Verhältnis<br />
durchgehalten und die Teilnehmerorientierung umgesetzt wurde. 24 Zugleich<br />
können die Erfahrungen und Probleme der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
während der Versteigerung im Plenum aufgenommen und bei Bedarf geklärt<br />
werden. Ein solches Vorgehen bietet sich bei älteren Erwachsenen schon deshalb<br />
an, da viele von ihnen eine Versteigerung zwar als Beobachter, nicht jedoch als<br />
handelnder Bieter miterlebt haben. Offenkundig wird also dieser Zeitraum der Reflexion<br />
als Zeit der Ruhe genutzt, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der<br />
sie fordernden Versteigerungstechnik in die inhaltliche Bearbeitung des Themas<br />
zurückführt.<br />
3.4 Bewertungs- und Vertiefungsphase<br />
Die Bewertungs- und Vertiefungsphase als Abschluss der Versteigerungsmethode<br />
zeichnet sich durch die Analyse der ersteigerten Ergebnisse in den Gruppen,<br />
die Präsentation dieser Ergebnisse im Plenum sowie einer weiteren, vor allem themenzentrierten<br />
Wissensvermittlung aus. Als Ausgangspunkt dienen die durch<br />
Konsens festgelegten sowie qualitativ und quantitativ bewerteten Gruppenportfolios<br />
aus der Planungsphase, die mit den ersteigerten Strukturmerkmalen durch<br />
die jeweilige Gruppe verglichen werden. Damit erhält jede Gruppe eine spezifische<br />
Bewertung ihres Handelns während der Versteigerung und einen ersten Eindruck<br />
über den durch Konkurrenz ermittelten Wert ihrer Positionen an Strukturmerkmalen.<br />
Es kann zudem ermittelt werden, ob die vor der Versteigerung festgelegten<br />
strategischen Planungen umgesetzt und welche der gewünschten Ziele<br />
erreicht oder nicht erreicht wurden. Gleichzeitig ist die Seminarleitung aufgefordert,<br />
die im Katalog ungeordneten Positionen dem Ergebnis nach zu ordnen –<br />
entweder nach den Gruppennamen oder nach ihrer Wertigkeit, ausgedrückt durch<br />
die erreichte Punktzahl. Letzteres ist für die weitere Bearbeitung zu empfehlen.<br />
24 Vgl.: Hufer, Klaus-Peter (1997): Schülerorientierung – Teilnehmerorientierung. S. 103.