strUktUrfonds AktUEll 1|2012 - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat ...
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leistungsstarkes Innenleben:<br />
Pumpwerk Johannstadt<br />
Von außen ist es nur e<strong>in</strong> unsche<strong>in</strong>barer Hügel,<br />
doch das Innenleben hat es <strong>in</strong> sich: das neue<br />
Pumpwerk am dresdner Elbufer bei Johannstadt<br />
kann bei Bedarf bis zu 18.000 kubikmeter<br />
regenverdünntes Abwasser <strong>in</strong> die Elbe befördern.<br />
se<strong>in</strong>e Aufgabe ist es, bei Hochwasser und<br />
starken niederschlägen die kanalisation vor<br />
dem kollaps zu bewahren. so werden der Altstädter<br />
Abfangkanal entlastet und die Entwässerung<br />
des dresdner ostens aufrechterhalten.<br />
Gleiches gilt für die dresdner Innenstadt sowie<br />
Heidenau und Pirna. die beiden nachbarstädte<br />
nutzen ebenfalls den Altstädter Abfangkanal,<br />
um ihr Abwasser <strong>in</strong> der zentralen dresdner<br />
kläranlage kaditz re<strong>in</strong>igen zu lassen.<br />
die kosten von 13 Millionen Euro für das Mitte<br />
2011 fertiggestellte Bauwerk wurden aus dem<br />
Europäischen fonds für regionale Entwicklung<br />
(EfrE) mit rund drei Millionen Euro kof<strong>in</strong>anziert.<br />
Um die E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> die landschaft ger<strong>in</strong>g<br />
zu halten, liegt der größte teil der Anlage im<br />
Erdreich. nur e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stiegsgebäude <strong>in</strong> form<br />
e<strong>in</strong>er zirka fünf Meter hohen<br />
und fünfundzwanzig<br />
Meter breiten Bodenwelle<br />
verrät den standort am käthekollwitz-Ufer<br />
neben der Waldschlösschenbrücke.<br />
Zum H<strong>in</strong>tergrund: In der Mischkanalisation<br />
wird bei starken niederschlägen schmutz- und<br />
regenwasser <strong>in</strong> die Elbe geleitet, um die kanalisation<br />
vor Überlastung zu schützen. das funktioniert<br />
aber nur bis zu e<strong>in</strong>em Pegelstand von<br />
fünf Metern. dann schließen sogenannte Hochwasser-schieber<br />
die regenauslässe. Jetzt kann<br />
zwar ke<strong>in</strong> Wasser aus der Elbe e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen, doch<br />
die Entlastung ist unterbrochen. Wenn es <strong>in</strong> dieser<br />
situation weiter stark regnet, kann das Abwasser<br />
nicht abfließen und sprudelt aus schächten,<br />
straßene<strong>in</strong>läufen und Hausanschlüssen.<br />
Hier helfen Hochwasser-Pumpwerke: sie pumpen<br />
regenangereichertes Abwasser über den<br />
geschlossenen schieber <strong>in</strong> die Elbe - die kanalisation<br />
bleibt arbeitsfähig.<br />
10.000 E<strong>in</strong>wohner geschützt – rückhaltebecken chemnitz-rottluff<br />
Hochwasserschutz für Chemnitz-rottluff: seit<br />
dem Jahr 2010 gibt es zwischen dem Abzweig<br />
Mühlberg und der alten Eisenbahntrasse an der<br />
rottluffer straße e<strong>in</strong> Hochwasserrückhaltebecken.<br />
der hier vorhandene straßendamm wurde<br />
auf 300 Meter länge so ausgebaut, dass die Hochwasser<br />
des den damm querenden rabenste<strong>in</strong>er<br />
dorfbaches zurückgehalten werden können. Es<br />
handelt sich um e<strong>in</strong> trockenbecken, auch „grünes<br />
Becken“ genannt. nur wenn der rabenste<strong>in</strong>er<br />
Hochwasserrückhaltebecken <strong>in</strong> Chemnitz-rottluff<br />
dorfbach Hochwasser führt, wird der im dammbauwerk<br />
bef<strong>in</strong>dliche durchlass als drosselorgan<br />
wirksam und sorgt so für die reduzierung der<br />
abfließenden Wassermengen. dementsprechend<br />
kann es bei Hochwasser zu e<strong>in</strong>em Aufstau auf den<br />
dafür vorgesehenen 2,7 Hektar fläche kommen.<br />
Insgesamt steht damit e<strong>in</strong> Hochwasserrückhalteraum<br />
von 31.800 kubikmetern zur Verfügung.<br />
rund 100.000 E<strong>in</strong>wohner und ca. 30 Unternehmen<br />
profitieren im Hochwasserfall von dem Becken.<br />
Auch auf die Bereiche entlang des Pleißenbaches<br />
unterhalb der E<strong>in</strong>mündung<br />
des rabenste<strong>in</strong>er dorfbaches wirkt sich<br />
das rückhaltebecken durch e<strong>in</strong>e reduzierung<br />
der Abflussspitzen positiv aus. so<br />
können auch dort das Ausmaß von Überschwemmungen<br />
verr<strong>in</strong>gert und die zu<br />
erwartenden schäden reduziert werden.<br />
rund 852.000 Euro betrugen die Gesamtkosten,<br />
wovon aus dem Europäischen<br />
fonds für regionale Entwicklung (EfrE)<br />
ca. 606.000 Euro und vom freistaat sachsen<br />
der rest getragen wurde.<br />
21<br />
Pumpe aus dem Pumpwerk dresden<br />
Johannstadt am Elbufer<br />
<strong>strUktUrfonds</strong> <strong>AktUEll</strong> <strong>1|2012</strong>