strUktUrfonds AktUEll 1|2012 - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat ...
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<strong>strUktUrfonds</strong> <strong>AktUEll</strong> <strong>1|2012</strong> 22<br />
INFrAStruKtur AuSbAuEN<br />
Aue: Naturnah gewappnet für künftige Hochwasser<br />
die stadt Aue ist durch ihre lage am Zusammenfluss<br />
von Zwickauer Mulde und schwarzwasser<br />
sowie mehrerer kle<strong>in</strong>erer Gewässer besonders<br />
durch Hochwasser gefährdet. dies zeigte sich<br />
zuletzt beim Augusthochwasser 2002, bei dem<br />
kernbereiche der stadt überflutet wurden. Um<br />
künftig für e<strong>in</strong> Hochwasserereignis, wie es statistisch<br />
e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> 50 Jahren zu erwarten ist, gewappnet<br />
zu se<strong>in</strong>, wurden 2008 bis 2009 diverse<br />
Präventionsmaßnahmen umgesetzt.<br />
Im Bereich der „Hakenkrümme“, e<strong>in</strong>er markanten<br />
flussbiegung am E<strong>in</strong>tritt des schwarzwassers<br />
<strong>in</strong> das stadtgebiet, wurden ungenutzte<br />
Gebäude abgerissen und dieser Gewässerabschnitt<br />
renaturiert, so dass e<strong>in</strong>e Überflutungsfläche<br />
entstand. Um die Industrie- und Wohngebiete<br />
im Bereich der nickelhütte Aue zu<br />
schützen und Umweltgefährdungen durch die<br />
vorhandenen Altlasten aus dem jahrhundertelang<br />
praktizierten Bergbau zu verh<strong>in</strong>dern, sorgt<br />
hier jetzt e<strong>in</strong>e Hochwasserschutzmauer für sicherheit.<br />
Auch <strong>in</strong> der dicht bebauten Innenstadt<br />
dienen nun Mauern, verbunden mit dem rückbau<br />
von Brücken und dem Umbau von Wehren,<br />
dem schutz vor Überflutungen. Im Bereich des<br />
schwarzwassers werden künftig <strong>in</strong> mehreren<br />
Abschnitten Hochwasserschutzmauern die Innenstadt<br />
und die stadtteile um den Bahnhof vor<br />
Hochwasser der Zwickauer Mulde schützen.<br />
rund 4,3 Millionen Euro kostete der Hochwas-<br />
für die naturnahe Umsetzung und Gestaltung erhielt das Hochwasserschutzprojekt für Aue 2011 den staatspreis für Baukultur<br />
serschutz für Aue; davon kamen ca. 3,2 Milli onen<br />
Euro aus dem Europäischen fonds für regionale<br />
Entwicklung (EfrE).<br />
das Projekt verbesserte gleichzeitig die ökologische<br />
durchgängigkeit des schwarzwassers im<br />
stadtgebiet von Aue und die Bed<strong>in</strong>gungen für die<br />
fischbestände. Vorhandene Umweltbelastungen<br />
durch Bodenkontam<strong>in</strong>ationen wurden beseitigt.<br />
Aus diesem Grund erhielt das Vorhaben im oktober<br />
2010 unter dem Motto „naturnaher Hochwasserschutz<br />
am schwarzwasser <strong>in</strong> Aue“ den<br />
staatspreis für Baukultur. „Am schwarzwasser<br />
<strong>in</strong> Aue haben die landestalsperrenverwaltung<br />
als Bauherr sowie Planer und ausführende firmen<br />
das Gewässerbett und die Uferbereiche für<br />
e<strong>in</strong>en besseren Hochwasserschutz umgestaltet<br />
und dabei auf e<strong>in</strong>e naturnahe Gestaltung geachtet“,<br />
sagte sachsens Umweltm<strong>in</strong>ister frank<br />
kupfer bei der Preisverleihung. „Herausragend<br />
ist bei diesem Projekt die Berücksichtigung verschiedenster<br />
Interessen.“ Bemerkenswert fand<br />
die Jury des Wettbewerbs vor allem auch, dass<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ortslage die flächen- und Bauvorsorge<br />
sowie die natürliche retention <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />
des Hochwasserschutzes gestellt und<br />
auf technische Maßnahmen verzichtet werden<br />
konnte. die Verwendung örtlich vorkommenden<br />
Baumaterials sei sowohl unter der ökologischen<br />
Verträglichkeit und funktionalität als auch mit<br />
Blick auf die kosten beispielgebend.