Ausgabe 06/10 - Steiermark Panorama

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Ein Leben mit Demenz Sicherheit – normalität und Barrierefreiheit • von Alois Rumpf „Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird“. Die verantwortlichen der bezirke Graz Umgebung, Deutschlandsberg und Voitsberg sowie der caritas Steiermark im – immer stärker frequentierten – bereich für betreuung und Pflege fanden sich in der Steinhalle in Lannach ein, um als Drehscheibe für fachliche Themen in der Verknüpfung mit praktischen innovativen Lösungen zu sein und die Pflegeheime aus den bezirken Deutschlandsberg, GrazUmgebung und Voitsberg vorzustellen. Daneben wurden Hilfsmittel, die pflegebedürftige Menschen in ihrer Selbständigkeit und Sicherheit – aber auch die Pflegenden – unterstützen, präsentiert. In Ergänzung zum referat „barrierefreiheit – mehr als eine bauliche Herausforderung“ kann „gespürt“ werden, wie sich barrieren anfühlen. Die Tagung richtete sich an betreiber, Heimleiter und Pflegende in Pflegeeinrichtungen. Angesprochen sind überdies mobile Dienste, psychosoziale Einrichtungen, Politik und öffentliche Verwaltung und über 200 Interessierte fanden sich ein. Als Projektpräsentationen konnten sich als Schwerpunktthemen Notfallkoffer – Ausstattung und Schulung mit der Volkshilfe Senioren und Pflegezentrum Deutschlandsberg, Pflegeheim Kirschallee und Dr. Kurt Sternad; als Lebensbegleiter das caritasWohn und Seniorenheim Wies, Fernitz und Lannach, mit einem Klick in die weite Welt das Persiutti Pflegezentrum Eibiswald; als Tankstelle für den rollstuhl das Pflegeheim Kirschallee, Deutschlandsberg, Tiere im Pflegeheim das Pflegeheim Waldhaus, Edelschrott in den Vordergrund bringen. Hilfen zur Unterstützung der Selbständigkeit, Gesundheit und Sicherheit durch Alltagshilfen, Mobilitätshilfen,Desorientiertenüberwachung u. v. m. konnte die organisatorin renate Salvenmoser nicht nur ankündigen, sondern anbieten. 32 | Die zwei Bezirkshauptleute DDr. Thierrichter und Dr. Pfeifer mit Bgm Niggas, Dipl.-Ing. Pürrer und Organisatorin Renate Salvenmoser & Co bei der wichtigen Tagung in Lannach. In der Eröffnungs und begrüssungsrede wurde vom bezirkshauptmann GrazUmgebung – in Vertretung des Dlbg.bH Dr. Helmut Theobald Müller – DDr. burkhard Thierrichter vor allem die momentanen Pflegekosten i.d.H. von 4 Milliarden € angeführt, die in den nächsten 10 Jahren auf rund 8,5 Milliarden € ansteigen werden. Er konnte die zahlreichen Interessierten aus den drei bezirken, aber auch seine Kollegin aus dem bezirk Fürstenfeld Dr. beatrix Elisabeth Pfeifer sowie bgm Josef Niggas, Lannach, herzlich willkommen heißen und vor allem der organisatorin renate Salvenmoser für ihre „bodenfachliche Kompetenz“ und dem Erfolg, hochrangige referenten gewonnen zu haben, danken. bgm Niggas dankte namens der Marktgemeinde Lannach, die auch immerhin 1,2 Millionen € für soziale Ausgaben berappen muss, dafür, dass diese wichtige Tagung in Lannach stattfindet. Dr. Gerhard Hartinger, MPH, als GF des Geriatrischen Gesundheitszentrums der Stadt Graz musste gleich eingangs in der Epidemiologie feststellen, dass es in Österreich über 109.000 Demenzkranke gibt – bis 2050 werden 270.000 prognostiziert. Nur 15 % der Demenzkranken haben allerdings die abgesicherte Diagnostik einer Demenz. In der Steiermark gibt es derzeit rund 14.000 Demenzerkrankte – 2050 sollen es über 35.000 sein. Mag. Gerhard Hermann als Klinischer Gesundheitspsychologe und Leiter der Einrichtung Sopha umriss die Möglichkeiten im Umgang zur Entlastung von Hilfspersonen und betroffenen, Mag. Heinz Wagner, im bereich bewohnervertretung tätig, brachte praktische beispiele in der Umsetzung des Heimaufenthaltsgesetzes, während DDr. Ilse Kloiber als oberärztin für Neurologie und Psychiatrie im KH der barmherzigen brüder in Graz das drastische Leben in Vergesslichkeit darstellte. Dr. Kurt Sternad, Arzt für Allgemeinmedizin und FA für Anästesiologie und Intensivmedizin in Dlbg. erläuterte den medizinischen Notfall im Pflegeheim während DGKS christine Grill die Philosophie der Lebensbegleitung im rahmen von EDEN vorstellte: Überaus interessant und für viele Kommunen auch in Zukunft mehr als wichtig wurde das Problem der barrierefreiheit, das mehr als eine bauliche
Herausforderung ist, von Dipl.Ing. Leo Pürrer, Fachabteilung 17 A, referat für barrierefreies bauen mit praktischen beispielen vorgestellt. Pürrer: „Dem Land Steiermark ist eine zukunftsweisende bauliche Gestaltung unseres Lebensraums für ALLE Menschen sehr wichtig. Die Umsetzung barrierefreier und generationsgerechter Lösungen ermöglicht es auch Menschen mit Einschränkungen am öffentlichen Leben teilzunehmen und ein selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung zu führen. Der Fachbereich für „barrierefreies bauen“ in der Fachabteilung 17A, referat bautechnik und Gestaltung setzt sich für eine breitere Sensibilisierung in dieser Thematik ein und dient als öffentliche Informations und beratungsstelle für alle Fragen im bereich barrierefreiheit. Aufgabenbereiche: • Beratung bei der Neuerrichtung oder Adaptierung von bauten • Technische Begutachtung bestehender Landesgebäude auf barrierefreiheit • Bewusstseinsbildung durch Schulungen und Sensibilisierungsveranstaltungen • Mitarbeit am Wohnbautisch des Landes Steiermark • Dokumentation barrierefreier Maßnahmen in der Steiermark • Direkte Zusammenarbeit mit den baubezirksleitungen und Gemeinden • Beratungstätigkeit für die barrierefreie Ausgestaltung von Arbeitsplätzen • Mitarbeit in Fachgremien, Jurys und Projektentwicklungsverfahren • Mitgestaltung von Ö-Normen, Baugesetzen und technischen regelwerken • Allgemeine Beratung für Barrierefreies Planen und bauen 5. Seniorenanimationskurs mit Diplomverleihung abgeschlossen • von Alois Rumpf Den zwölf Damen, die den Diplom Ausbildungslehrgang zur Animateurin für Senioren und Pflegeeinrichtungen seit 9. März im TEZ Georgsberg im Schulungszentrum vom Grünen Kreuz in der Dauer von gesamt 200 Stunden absolviert hatten, konnte Leiterin DDr. Ilse Amtmann ihr Diplom überreichen. Dreimal wöchentlich (Di, Do und Fr) besuchten die Damen, die von Greisdorf, Stainz, St. Josef, Groß St. Florian, Deutschlandsberg, bis Leibnitz etc. zusammenkamen, den Kurs, den Elisabeth Stock, ProjektPräsentationsleiterin in Enzenbach als Fachkraft unterstützte. Theoretische Inputs werden im Unterricht zu den jeweiligen Praxisfeldern – „learning by doing“ – der Teilnehmer/ innen in beziehung gesetzt. Der Unterricht ist handlungs, aufgaben und praxisorientiert gestaltet, um individuelle Handlungsmöglichkeiten zu fördern. Die Diplomarbeit wird in schriftlicher Form durchgeführt und bildet den Abschluss des Kurses. Die nunmehr diplomierten Animateurinnen finden nach der Zertifikatsverleihung ein vielfältiges betätigungsfeld vor und sind bei verschiedensten Institutionen, die mit Senioren zu tun haben, „heiß begehrt“. Was sind und machen Seniorenanimateure/Innen? Die Teilnehmer des 5. Seniorenanimationskurses mit ihren Kursleiterinnen in bester Stimmung für die SeniorenInnen Gerade in einer Zeit, wo die Menschen immer älter werden, steigt auch der bedarf an bestens ausgebildetem Pflegepersonal und dazugehörig auch Menschen, die sich mit den älteren Mitmenschen sinnvoll beschäftigen. DDr. Amtmann: „Das Alter und Älterwerden als Qualität zu sehen und zu erleben ist auch Ziel eines erfüllten Lebensabends. Zu dieser Qualität gehören neben der Pflege auch die Gestaltung von Tages, Wochen, Monats und Jahresabläufen. Durch geschultes, kreatives, sensibles und motiviertes Personal ist es möglich, vielen Menschen Mobilität, Flexibilität und Freude zu erhalten, aber auch zurück zu geben. Dazu sind immer mehr qualifizierte Personen gefragt, die mit hoher Kompetenz und einem reichhaltigen Angebot an Möglichkeiten den SeniorInnen begleitung und Unterstüt zung bei dieser Lebensqualität bieten können.“ Seniorenanimateure/innen fördern noch vorhandene ressourcen unter bedachtnahme physischer, psychischer, sozialer und geistiger Fähigkeiten von betagten Menschen, sodass deren Persönlichkeit und Eigenständigkeit im Sinne von Wertschätzung gewahrt werden soll. Die dafür speziell konzipierten Trainingseinheiten umfassen neben einem Praktikum die bereiche Gedächtnistraining, kreativesschöpferisches Gestalten, Musik und Seniorentanz und viele weitere Inhalte, die dem Tätigkeitsbereich des/der Seniorenanimateurs/ in zur optimalen berufung avancieren lassen. Info: Verein des Grünen Kreuzes Steiermark, 8510 Stainz, Technologiepark 2, Tel.: 03463/2318 | 33
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