Modellprogramm "Erfahrungswissen für Initiativen ... - EFI
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Dokumentation der 2. Fachtagung zum <strong>EFI</strong>-Programm 2003 in Hofgeismar<br />
Schlussfolgerungen<br />
Die vorgehend herausgegriffenen Aspekte aus den Interviews zeigen, dass nicht zuletzt<br />
die seniorTrainer/innen selbst der Gruppenbildung große Aufmerksamkeit schenken.<br />
Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus?<br />
- Bereits die Auswahl der Teilnehmer/innen sollte auch unter dem Gesichtspunkt der<br />
Förderung selbstständiger Gruppenbildung erfolgen.<br />
Hat man als Zielvorgabe von vornherein die Gruppe der seniorTrainer/innen als<br />
eine sich selbst organisierende im Blick, stellt sich auch die Frage nach Homogenität<br />
oder Heterogenität, die das ISG kürzlich wieder aufgeworfen hat, neu. Es<br />
geht dann nicht mehr darum, ob man überhaupt Teilnehmer/innen auswählen sollte,<br />
die zum Beispiel keine Ehrenamtserfahrungen haben. Neben grundlegenden<br />
persönlichen Fähigkeiten wie Team- und Reflexionsfähigkeit stellt sich bei der<br />
Auswahl der Teilnehmer/innen dann nicht zuletzt auch die Frage, welche Gruppenzusammensetzung<br />
lernförderlich ist und wie durch wechselseitige Ergänzung<br />
gute Projekte effektiv in die Praxis umgesetzt werden können. Die Anlaufstellen<br />
haben im Rahmen ihres zentralen Workshops damit begonnen, sich entsprechende<br />
Kriterien zu erarbeiten. In den Interviews mit den Kursleiter/innen des Bildungsträgers<br />
wurden bereits einige Kompetenzen genannt, die innerhalb der<br />
Gruppe vorhanden sein sollten, damit Projekte gelingen können: Man muss beispielsweise<br />
organisieren, Geldquellen erschließen, Kommunikation gestalten und<br />
Atmosphäre schaffen können. Es braucht den „naiven Glauben“ an das Gelingen<br />
ebenso wie „Bodenständigkeit“. Solche Qualitäten werden von unterschiedlichen<br />
Teilnehmer(inne)n eingebracht: „Was nutzen denn da zehn Manager - kommt ja<br />
nichts zustande“.<br />
- Bisher werden weder gemeinschaftlich umgesetzte Projekte oder andere Kooperationsformen<br />
der seniorTrainer/innen noch Metamorphosen von Projektvorhaben im<br />
Rahmen der Kurse bzw. der Praxisphasen in der Evaluation des ISG und in der<br />
Synopse des ISAB erfasst. Daraus würde sich jedoch mitunter eine völlig andere<br />
Bewertung der einzelnen Projekte ergeben: Die Mitgliedschaft im Seniorenbeirat<br />
der Stadt unterscheidet sich zunächst nicht von herkömmlichem ehrenamtlichen<br />
Engagement; ist dagegen einer von mehreren vernetzt arbeitenden seniorTrainern<br />
in einer Kommune im Seniorenbeirat aktiv, kann dies dazu beitragen, dass die Vorschläge<br />
und Positionen der gesamten Gruppe etwa in ihrem Engagement <strong>für</strong><br />
Stadtentwicklung auch an dieser Stelle gehört werden bzw. dass dieser dort tätige<br />
seniorTrainer Zugang zu Informationen hat, die <strong>für</strong> die gesamte Gruppe, d.h. <strong>für</strong> die<br />
Realisierung verschiedener Projekte, relevant sein können.<br />
Es ist davon auszugehen, dass die seniorTrainer/innen in den verschiedenen Kommunen<br />
unterschiedliche Kooperationsformen ausbilden werden. Ebenso wie auf der individuellen<br />
Ebene gibt es hier ein role-making, weshalb es nicht sinnvoll wäre, bestimmte<br />
Formen von vornherein vorzugeben.<br />
Die interviewten seniorTrainerinnen selbst entwickeln die Idee, sich - wenn sich die<br />
örtliche Gruppe etabliert hat - in einer „kleinen Superstruktur“ darüber zu verständigen,<br />
welche Formen kooperativer Zusammenarbeit der seniorTrainer/innen sich in anderen<br />
Kommunen herausgebildet haben.<br />
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