Modellprogramm "Erfahrungswissen für Initiativen ... - EFI

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Dokumentation der 2. Fachtagung zum EFI-Programm 2003 in Hofgeismar 11.1 Protokoll der Arbeitsgruppe 6 Anne Heller, FH Neubrandenburg Gegenstand der AG war es, ausgehend von einer kritischen Zwischenbilanz des ersten EFI - Kursjahres, das fortgeschriebene EFI - Rahmencurriculum 2003 zu diskutieren. Zentral waren verschiedene Schwerpunkte, zu denen es einen regen Austausch unter den TeilnehmerInnen gab. Ein Kernpunkt war die Gestaltung der Praxisphasen als Lernphasen sowie ihre Verbindung mit den Theoriemodulen. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere das neue bzw. erweiterte Aufgabenspektrum der MitarbeiterInnen der Agenturen thematisiert. KursleiterInnen, AgenturmitarbeiterInnen und seniorTrainer/innen stellten fest, dass die Empfehlungen im fortgeschriebenen RC darauf zielten, die Praxisphase zum „notwendigen Bestandteil“ der Fortbildung werden zu lassen, was nicht zuletzt durch eine genauere „Definition und Struktur“ der Praxisphasen unterstützt würde. Dahingehend bekämen Praxisphasen und theoretische Module eine „Logik zueinander“, welche wiederum grundlegend für die Zusammenarbeit von Agenturen und Bildungsträgern sei. Betont wurde zum einen, dass die gemeinsame Arbeit in den einzelnen Phasen der Fortbildung mehr Kenntnis voneinander ermögliche, diese zum anderen auch notwendig einfordere. Vor diesem Hintergrund sollten die Zusammenarbeit sowie die Kontakte zwischen Bildungsträgern und Agenturen auch weiterhin entwickelt und ausgebaut werden. MitarbeiterInnen von Agenturen beschrieben ihr im RC 03 empfohlenes Aufgabenspektrum für die Praxisphasen als „strukturiert und klar“. Es gab jedoch auch die Befürchtung eines Mehraufwands, welcher die Kapazitäten der Agenturen überfordern würde. Insbesondere die Vorbereitung von Praktika und Hospitationen für die sT erfordere umfangreiche Organisation, die arbeitsökonomisch bewältigt werden müsse. Angeregt wurde u.a. vom ISAB, die bereits „fertigen“ sT in diesen Prozess mit einzubeziehen und deren Kompetenzen zu nutzen. Sie könnten Kontakte herstellen bzw. vermitteln und auf diesem Weg die Agenturen entlasten. Ein Bildungsträger aus Nordrhein-Westfalen, dessen erstes Modul bereits abgeschlossen war, unterstützte diesen Vorschlag anhand erster neuer Erfahrungen. So gab es zwischen „alten und neuen“ sT bereits vor der Fortbildung vielfältige Kontakte, die sich besonders für die Organisation der Praxisphasen bewährt haben. Die „fertigen“ sT haben sich auch ohne Anregung oder Nachfrage von außen sehr engagiert, ihre Erfahrungen eingebracht und so Agenturen und auch Bildungsträger entlasten können. Einen weiteren Schwerpunkt in der Diskussion bildeten die Anregungen im fortgeschriebenen RC zur Rollenfindung der sT. Die Empfehlungen, insbesondere in Form der Rollenspiele, welche zur Schärfung individueller Rollenprofile beitragen sollen, wurden als gute „Erprobungsmöglichkeit“ eingeschätzt. Der vorgesehene Proberaum wäre realistischer in Bezug auf die zukünftige sT Tätigkeit und würde einen gewissen „Druck“ aus der Fortbildung nehmen. Angeregt wurde, die vorgeschlagenen Rollenspiele noch einmal dahingehend zu überprüfen, ob sie nicht von vornherein zu sehr auf bestimmte Rollen fixiert wären, was den Suchprozess der TeilnehmerInnen einengen würde. Es sollte entsprechend der vielfältigen individuellen Fähigkeiten die Chance eingeräumt werden, als sT verschiedene Rollen anzubieten und diese in der Fortbildung auch auszuprobieren. In diesem Kontext wurde der Begriff des „Rollensegments“ eingebracht, der auch begrifflich mehr Offenheit zuließe. Außerdem wurde angeregt, eine Rolle „offen zu lassen“ für Ideen und Pläne von TN, die neu sind und aktuell noch nicht erfasst oder beschrieben wurden. 40
Dokumentation der 2. Fachtagung zum EFI-Programm 2003 in Hofgeismar Die Bearbeitung des Themas Bürgerschaftliches Engagement in der Fortbildung ist positiv aufgenommen worden. Vorgeschlagen wurde, den Akzent noch stärker in Richtung konkreter kommunaler, politischer und finanzieller Bedingungen vor Ort zu setzen und so die Thematik möglichst realitätsnah zu bearbeiten. Auf diese Weise könnten zukünftige sT insbesondere auf mögliche Schwierigkeiten und Probleme, die sie in ihrem zukünftigen Tätigkeitsfeld erwarten, vorbereitet oder zumindest sensibilisiert werden. 11.2 Beschreibung einer selbstgesteuerten Gruppe am Beispiel „Profund e.V“ Hans Lucas, Leitstelle "Älter werden" des Kreises Offenbach Kurzbeschreibung „Profund e.V.“ Ziel von Profund ist einerseits engagierten Fach- und Führungskräften aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft im Anschluss an die berufliche Arbeit ein sinnvolles Betätigungsfeld zu bieten und andererseits die umfangreichen Kenntnisse dieser Experten/innen für soziale Organisationen nutzbar zu machen. Profund bietet diesen Organisationen ein Beratungsangebot für die Bereiche: • Marketing • Fundraising • Öffentlichkeitsarbeit • Finanzierung • Datenverarbeitung • Versicherungen für Vereine • Betriebswirtschaft • Organisation • Personalwesen Profund leistet eine Projektbezogene Beratung, die vertraglich festgelegt und für einen klar abgegrenzten Zeitraum gewährt wird. Entwicklung des Projektes Die Idee zu „Profund“ wurde von einem Kreis hauptamtlich tätiger Personen entwickelt. Daran beteiligt waren zwei Seniorenbüros, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, eine Sozialwissenschaftlerin, ein Experte für Öffentlichkeitsarbeit und ein Fachberater für Altenarbeit des Landkreises. Der Kern dieser Gruppe hatte bereits eine Reihe anderer Projekte gemeinsam durchgeführt. Für die erste Phase war kennzeichnend, dass die Gruppe der Initiatoren/innen sich sehr viel Zeit nahm aus der Idee ein tragfähiges Konzept zu entwickeln. Dieses Konzept wurde dann einem ausgewählten Kreis von potentiellen Interessenten/innen vorgestellt, aus denen sich ein Teil der Anfangsgruppe herauskristallisierte. Zunächst wurde ein Arbeitskreis aus Interessierten gebildet. Bereits in diesem Arbeitskreis machten die Initiatoren/innen deutlich, dass die Gruppe eigenständig bestimmen soll, was sie tun will und in welcher Organisationsform. Die Gruppe hat dies von Anfang an sehr positiv aufgenommen und in der Folgezeit verschiedene Instrumente der Selbststeuerung entwickelt, die kurz dargestellt werden sollen. Organisationsform „Verein“ als strukturelle Basis Der gebildete Arbeitskreis hat sich ganz bewusst und nach langer Diskussion für die Organisationsform des Vereins entschieden. Hauptgrund war der Anspruch der Gruppe 41
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