Die Situation am Übergang Schule-Beruf im Altkreis Parchim
Die Situation am Übergang Schule-Beruf im Altkreis Parchim
Die Situation am Übergang Schule-Beruf im Altkreis Parchim
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Die</strong> <strong>Situation</strong> <strong>am</strong><br />
<strong>Übergang</strong> <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Altkreis</strong> Parch<strong>im</strong><br />
Ein Lagebericht für das Jahr 2011<br />
Das Parch<strong>im</strong>er Netzwerk <strong>Übergang</strong>smanagement ParMa wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus<br />
dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union.
Herausgeber:<br />
Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong><br />
Postfach 1263<br />
19362 Parch<strong>im</strong><br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Koordinierungsstelle ParMa<br />
(Parch<strong>im</strong>er <strong>Übergang</strong>smanagement <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong>)<br />
Im Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong><br />
Dargelützer Weg 15<br />
19370 Parch<strong>im</strong><br />
Telefon: 03871 631919<br />
E-Mail: parma@lkparch<strong>im</strong>.de<br />
Internet: www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de<br />
www.parch<strong>im</strong>er-uebergangsmanagement.de<br />
Fotos:<br />
Alexandra Otto<br />
Barbara Arndt<br />
Titelfoto, © Marion Neuhauß, fotolia.com<br />
Autoren:<br />
Alexandra Otto<br />
Thomas Bohn<br />
Christina Möller<br />
Barbara Arndt<br />
Ines Hoffmann<br />
<strong>Die</strong> Auswertung und schriftliche Darstellung der Schülerbefragung erfolgte durch:<br />
Corina F<strong>im</strong>iarz<br />
Mandy Rudolphi<br />
2 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Inhalt<br />
Einleitung ...................................................................................................... 5<br />
Rundblick – Meinungen zu <strong>Beruf</strong>sorientierung und Regionalem<br />
<strong>Übergang</strong>smanagement ............................................................................... 7<br />
Ewald Flacke, Referatsleiter Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV ..............7<br />
Katja Rumstich, Volker Rumstich Transport GmbH ...............................................................8<br />
Petra Langpap, Leiterin der Kooperativen Ges<strong>am</strong>tschule Sternberg ......................................9<br />
Marjon Wolthuis, Geschäftsführerin Servaas Schlosshotel GmbH Schloss Basthorst ...........10<br />
<strong>Die</strong>tmar Stein, Lehrer in der Schulsozialarbeit, Goethe-<strong>Schule</strong> Parch<strong>im</strong>...............................11<br />
Nico Skiba, Jochmann GmbH Parch<strong>im</strong> ................................................................................12<br />
Birgit Menshen, Kreiselternrat Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> ...........................................................13<br />
Dr. Margit Quilitz, Koordinatorin der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V. .........................................................................................14<br />
Überblick – ausgewählte demografische Zahlen.......................................... 15<br />
Rückblick – die Koordinierungsstelle ParMa ................................................ 18<br />
Blitzlichter der vergangenen Jahre ......................................................................................18<br />
Das Jahr 2008 .....................................................................................................................................18<br />
Das Jahr 2009......................................................................................................................................19<br />
Das Jahr 2010......................................................................................................................................20<br />
Das Jahr 2011......................................................................................................................................21<br />
Durchblick – die Schülerbefragung .............................................................. 31<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung – eine Begriffsbest<strong>im</strong>mung ...................................................................31<br />
Ausgewählte Einflussgrößen auf die <strong>Beruf</strong>sorientierung .....................................................34<br />
<strong>Schule</strong> .................................................................................................................................................34<br />
Persönliches Umfeld .............................................................................................................................36<br />
Praktika ...............................................................................................................................................37<br />
Region .................................................................................................................................................38<br />
Ausgewählte Ergebnisse der 2. Folgebefragung .................................................................39<br />
Datengrundlage ...................................................................................................................................39<br />
Struktur der Befragten .........................................................................................................................41<br />
Bereich <strong>Schule</strong> .....................................................................................................................................41<br />
Lieblingsfächer .....................................................................................................................................47<br />
Pläne nach der <strong>Schule</strong> ..........................................................................................................................47<br />
<strong>Beruf</strong>liche Interessen ............................................................................................................................48<br />
Freizeit .................................................................................................................................................51<br />
Einbindung in Vereine ..........................................................................................................................52<br />
Bereich F<strong>am</strong>ilie .....................................................................................................................................53<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
3
Status der Eltern ..................................................................................................................................54<br />
Problemlagen der Schüler/innen ...........................................................................................................56<br />
Praktika ...............................................................................................................................................58<br />
Bekanntheit von <strong>Beruf</strong>sorientierungsangeboten ...................................................................................60<br />
Kriterien bei der <strong>Beruf</strong>swahl der Befragten ...........................................................................................64<br />
Sicht der Befragten auf die Region .......................................................................................................65<br />
Regionale Ausbildungspräferenzen der Befragten .................................................................................68<br />
Wo werden die Jugendlichen eine Ausbildung beginnen? ....................................................................69<br />
„Schülerkarrieren“ von 2009 bis 2011 – eine Betrachtung ausgewählter Ergebnisse .........70<br />
Datengrundlage ...................................................................................................................................70<br />
<strong>Schule</strong> .................................................................................................................................................71<br />
F<strong>am</strong>ilie .................................................................................................................................................73<br />
Vereinstätigkeit ....................................................................................................................................74<br />
Pläne für Ausbildung und Arbeit ..........................................................................................................75<br />
Praktika ...............................................................................................................................................79<br />
Schlussfolgerungen ............................................................................................................81<br />
Schulterblick – Statements von Netzwerkpartnern ..................................... 83<br />
Marjon Wolthuis, Geschäftsführerin Servaas Schlosshotel GmbH Schloss Basthorst ...............................83<br />
Katja Rumstich, Volker Rumstich Transport GmbH Spornitz ...................................................................83<br />
Nico Skiba, Jochmann GmbH ...............................................................................................................84<br />
Birgit Menshen, Kreiselternrat Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> ..............................................................................84<br />
Ewald Flacke, Referatsleiter Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV ................................84<br />
<strong>Die</strong>tmar Stein, Lehrer in der Schulsozialarbeit, Goethe-<strong>Schule</strong> Parch<strong>im</strong> ..................................................85<br />
Petra Langpap, Leiterin der Kooperativen Ges<strong>am</strong>tschule Sternberg .......................................................85<br />
Dr. Margit Quilitz, Koordinatorin der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V. ..........................................................................................................85<br />
Literaturverzeichnis ..................................................................................... 86<br />
Abbildungsverzeichnis ................................................................................. 88<br />
4 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Einleitung<br />
<strong>Die</strong> Koordinierungsstelle ParMa hat ihre Arbeit <strong>im</strong> Mai 2008 angetreten mit dem Ziel, ein „Regionales <strong>Übergang</strong>smanagement“<br />
aufzubauen. Jetzt – 4 Jahre später – gilt es zurückzublicken und festzustellen, was gut gelaufen<br />
ist, was nicht so gut geklappt hat und wie es zukünftig weitergehen kann.<br />
Doch beginnen wir <strong>am</strong> Anfang: Was ist das überhaupt, ein „Regionales <strong>Übergang</strong>smanagement?“<br />
Unsere Gesellschaft und ihre Institutionen ist in verschiedene Bereiche gegliedert mit unterschiedlichen – teils<br />
überschneidenden Zuständigkeitsbereichen. Dabei zeigen sich <strong>im</strong>mer dann Probleme, wenn ein Wechsel zwischen<br />
den Lebensphasen und den Institutionen (Kindergarten, <strong>Schule</strong>, Unternehmen) stattfindet. Es verändern<br />
sich Regeln und Anforderungen und diese Veränderungen werfen uns nicht selten ‚aus der Bahn‘ oder lassen uns<br />
feststellen, wo wir in der Vergangenheit anders hätten handeln können oder gar müssen.<br />
So ist zum Beispiel der <strong>Übergang</strong> von der <strong>Schule</strong> in das <strong>Beruf</strong>sleben ein solcher Wechsel. Man verlässt die doch<br />
stark behütete Welt der <strong>Schule</strong>, die Richtung und Ziel vielfach noch vorgibt und betritt die „freie“ Welt der Erwachsenen,<br />
um gleich mit alles entscheidenden Fragen konfrontiert zu werden. Wie soll sich mein „freies“ Leben<br />
gestalten? Wie finanzieren? Ist der Job, den ich mir vielleicht schon in der <strong>Schule</strong> ausgesucht habe, wirklich das,<br />
was ich mir darunter vorstelle? Kann/muss/will ich diesen mein Leben lang machen?<br />
Vor allem in der heutigen Zeit, wo Genuß und Freizeit als höchste Güter verkauft werden, fällt es schwer, die<br />
„Schattenseiten“ zu akzeptieren und sich auch mal „durchzubeissen“.<br />
Statistisch zeigt sich die Schwierigkeit des <strong>Übergang</strong>s von der <strong>Schule</strong> in das <strong>Beruf</strong>sleben bereits seit Jahrzehnten<br />
sehr deutlich in steigenden Zahlen der Ausbildungs- und Studienabbrüche, aber auch in Jugendarbeitslosigkeit.<br />
Gerade um Letzterer zu begegnen, setzen der Staat und auch Institutionen, wie die Industrie- und Handelsk<strong>am</strong>mer,<br />
die Handwerksk<strong>am</strong>mer und eine Vielzahl von Bildungsträgern und Stiftungen bereits seit Jahren auf<br />
unterschiedlichste Maßnahmen zur Begleitung und Unterstützung von Jugendlichen. <strong>Die</strong>se Hilfe war und bleibt<br />
bitter nötig, auch wenn sich angesichts der demografischen Entwicklung der letzten Jahre Akzente verschieben<br />
werden und müssen.<br />
Hilfe ist aber nur dann sinnvoll, wenn sie dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Dazu gehört einerseits eine<br />
Abst<strong>im</strong>mung der Helfenden, sonst wird Manchen mehrfach und Anderen gar nicht „geholfen“. Zum anderen<br />
muss es für Hilfesuchende möglich sein, entsprechende Angebote zu finden. Gar nicht so einfach, bei der Fülle<br />
der Anbieter und ihrer „Produkte“ und den unterschiedlichen Verantwortlichkeiten.<br />
Genau an diesem Punkt setzt das Bundesprogr<strong>am</strong>m „Perspektive <strong>Beruf</strong>sabschluss“ des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung mit seiner Förderinitiative 1 „Regionales <strong>Übergang</strong>smanagement“ an: Schaffung von Abst<strong>im</strong>mungsgremien<br />
in der Region und Herstellen von Transparenz <strong>im</strong> Angebotsfeld <strong>Übergang</strong> <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> sind<br />
Kernziele des Progr<strong>am</strong>mes. Ein Regionales <strong>Übergang</strong>smanagement (RÜM) schafft also in erster Linie Übersicht<br />
und Abst<strong>im</strong>mung. Erst dort, wo durch die Übersicht auch Lücken und Probleme sichtbar werden, kann zus<strong>am</strong>men<br />
mit den Akteuren in den Abst<strong>im</strong>mungsnetzwerken vor Ort nach einer Lösung gesucht werden.<br />
<strong>Die</strong>ser Ansatz hört sich leichter an, als er ist - gilt es doch bei allen Akteuren vor Ort (<strong>Schule</strong>n, Unternehmen,<br />
K<strong>am</strong>mern, Behörden, Bildungsträger, Jugendliche, Eltern) Vertrauen aufzubauen und sie zu einer Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
zu bewegen. Und jede Mitarbeit in einem Netzwerk oder Gremium macht zunächst eins: mehr Arbeit.<br />
Hinzu kommt, dass die Akteure in der Region vielfach Handlungszwängen unterliegen, die von überregionalen<br />
Institutionen ausgehen. <strong>Schule</strong>n müssen den Vorgaben des Bildungsministeriums gerecht werden. Bildungsträger<br />
brauchen Aufträge von der Agentur für Arbeit oder Kofinanzierungen von Landesinitiativen bzw. Stiftungen.<br />
<strong>Die</strong>se überregionalen Institutionen sind aber meist nicht in die regionalen Gremien einzubinden.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
5
Einige Akteure – vor allem die Bildungsträger – stehen sogar in Konkurrenz zueinander und tun sich entsprechend<br />
schwer mit einer Zus<strong>am</strong>menarbeit. Um so wichtiger ist es, ein koordinierendes Gremium an neutraler<br />
Stelle (wie z.B. der Kommune oder dem Landkreis) anzubinden. Schliesslich gilt es, Gemeins<strong>am</strong>keiten zu suchen<br />
und keine neuen Konkurrenzen zu schaffen.<br />
Der <strong>Übergang</strong> <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> ist somit ein sehr vielschichtiges Arbeitsfeld, in das ein Regionales <strong>Übergang</strong>smanagement<br />
(RÜM) zunächst als weiterer Akteur dazu kommt. Um diese Vielschichtigkeit aufzuzeigen, haben wir<br />
verschiedene Personen aus Mecklenburg-Vorpommern und der Region zu ihrer Sicht auf <strong>Beruf</strong>sorientierung und<br />
RÜM interviewt. <strong>Die</strong> Statements finden Sie <strong>im</strong> nächsten Kapitel.<br />
6 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Rundblick – Meinungen zu <strong>Beruf</strong>sorientierung und Regionalem<br />
<strong>Übergang</strong>smanagement<br />
Ewald Flacke, Referatsleiter Ministerium für Bildung, Wissenschaft und<br />
Kultur MV<br />
Welchen Stellenwert hat das <strong>Übergang</strong>smanagement <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> aus Sicht Ihres Ministeriums?<br />
Welche Akzente werden Sie in den nächsten Jahren setzen?<br />
Ewald Flacke, Referatsleiter Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV (Foto: Barbara Arndt)<br />
Der <strong>Übergang</strong> <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> ist eine ges<strong>am</strong>tgesellschaftliche Aufgabe. Dabei ist nicht nur <strong>Schule</strong> gefragt – es werden<br />
viele Akteure gebraucht. Das Ministerium hat, unter aktiver Mitwirkung von ParMa, <strong>im</strong> vergangenen Jahr die<br />
Richtlinie zur <strong>Beruf</strong>sorientierung neu erarbeitet und d<strong>am</strong>it Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />
regionalen Partnern gestaltet werden kann. <strong>Die</strong> derzeit fünf Regionalen <strong>Übergang</strong>smanagements in unserem Land<br />
(RÜMs) spielen dabei eine wichtige Rolle, denn der Schlüssel für ein erfolgreiches <strong>Übergang</strong>smanagement liegt in<br />
der Region. Hier kennen sich die Partner der <strong>Beruf</strong>sorientierung. Sie können Vertrauen aufbauen und gemeins<strong>am</strong>e<br />
Aktivitäten entwickeln, um den veränderten Anforderungen <strong>im</strong> <strong>Beruf</strong>swahlprozess gerecht zu werden. Als ,pr<strong>im</strong>us<br />
inter pares‘ kommt den RÜMs dabei eine besondere Rolle zu: Sie sind ein Meilenstein auf dem Weg, den <strong>Übergang</strong><br />
<strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> zu systematisieren. Sie stehen für eine effektive und inhaltsreiche Arbeit, junge Menschen für Angebote<br />
in der Region zu sensibilisieren und sie letztlich für berufliche Perspektiven in unserem Land zu gewinnen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schule</strong>n sind für diese Aufgabe gestärkt: Zum einen gibt es überall BO-Kontaktlehrer. Zum anderen wurde<br />
das BO-Konzept als Bestandteil der Schulprogr<strong>am</strong>me als weitere Säule neben Bildung und Erziehung verankert.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
7
Katja Rumstich, Volker Rumstich Transport GmbH<br />
Um dem Fachkräftemangel mit Erfolg entgegen zu treten, müssen Firmen sich Neues einfallen<br />
lassen. Auf welche Aktivitäten setzen Sie in Ihrem Unternehmen?<br />
Katja Rumstich, Volker Rumstich Transport GmbH Spornitz (Foto: Barbara Arndt)<br />
Da sind zum einen ganz klassische Elemente der Fachkräftegewinnung: Wir informieren auf unserer Homepage<br />
über Ausbildungsplatzangebote und stellen unsere <strong>Beruf</strong>sbilder auf Messen und in <strong>Schule</strong>n vor. Das sind gute<br />
Gelegenheiten, um auf unser Unternehmen aufmerks<strong>am</strong> zu machen und mit potenziellem <strong>Beruf</strong>snachwuchs ins<br />
Gespräch zu kommen. <strong>Die</strong> Präsenz auf BO-Messen haben wir verstärkt und präsentieren unser Unternehmen mit<br />
Technik zum Anfassen. Mit dabei sind regelmäßig Auszubildende aus unserer Firma, die authentisch über ihre<br />
Ausbildung berichten. In den vergangenen zwei Jahren ist es uns so gelungen, bei „future on the dancefloor“ <strong>im</strong><br />
Parch<strong>im</strong>er Fl<strong>am</strong>e-Club auch Praktikanten zu gewinnen. Selbstverständlich machen wir be<strong>im</strong> Girls’Day mit. Den<br />
Austausch mit anderen Unternehmen und Partnern der <strong>Beruf</strong>sorientierung pflegen wir <strong>im</strong> Arbeitskreis SCHULE-<br />
WIRTSCHAFT.<br />
Wir nutzen inzwischen auch die Möglichkeiten, die soziale Netzwerke bieten und sprechen Jugendliche beispielsweise<br />
bei facebook an. Ganz wichtig ist jedoch die Ausbildung an sich: Ausgezeichnet als Top-Ausbildungsbetrieb<br />
der IHK zu Schwerin stehen wir für besonderes Engagement, um jungen Menschen beste Voraussetzungen<br />
für den Start ins <strong>Beruf</strong>sleben sowie weitergehende Perspektiven zu ermöglichen. Dazu gehört auch eine deutlich<br />
angehobene Ausbildungsvergütung.<br />
8 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Petra Langpap, Leiterin der Kooperativen Ges<strong>am</strong>tschule Sternberg<br />
Worauf legen Sie aus schulischer Sicht Wert bei der weiteren Verbesserung der <strong>Beruf</strong>sorientierung?<br />
Was hat sich in den vergangenen Jahren diesbezüglich verändert?<br />
Petra Langpap, Leiterin der Kooperativen Ges<strong>am</strong>tschule Sternberg (Foto: Barbara Arndt)<br />
Altersgerechte, kontinuierliche und vielfältige Angebote für Schüler sind das Wichtigste. Auch Eltern brauchen<br />
Hilfe und sind für Beratung dankbar. Als Pädagogen setzen wir auf verlässliche Eckpunkte sowie aktuelle Informationen.<br />
<strong>Die</strong> Arbeit in der beruflichen Orientierung bringt ständig Neues – allein bei Hunderten von <strong>Beruf</strong>sbildern<br />
und unzähligen Studienangeboten, die einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und somit Veränderung<br />
unterliegen, ist es nicht einfach, jedem einzelnen Schüler und seinem Informationsbedürfnis gerecht zu werden.<br />
Unsere <strong>Schule</strong> befindet sich daher in einem Öffnungsprozess und hat vom Mitwirken <strong>im</strong> Arbeitskreis SCHULE-<br />
WIRTSCHAFT sichtbar profitiert: <strong>Die</strong> Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Unternehmen ist enger geworden – zum Vorteil für<br />
beide Seiten. Wir nutzen wesentlich stärker das wirtschaftliche Potenzial vor Ort – für Betriebsbesichtigungen,<br />
Betriebspraktika, Bewerbungstraining, aber auch schuleigene Projekte oder den Wahlpflichtunterricht. Auf diese<br />
Weise können unsere Schüler <strong>Beruf</strong>e kennen lernen, sich auf Bewerbungen vorbereiten, Erfahrungen s<strong>am</strong>meln<br />
und natürlich ihre Stärken unter Beweis stellen. Und sie erhalten ein Feedback nach dem Betriebspraktikum.<br />
Das ist für viele sehr motivierend.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
9
Marjon Wolthuis, Geschäftsführerin Servaas Schlosshotel GmbH<br />
Schloss Basthorst<br />
Was zeichnet ein funktionierendes Ausbildungsnetzwerk aus?<br />
Welche Kräfte müssen dafür mobilisiert werden?<br />
Marjon Wolthuis, Geschäftsführerin Servaas Schlosshotel GmbH Schloss Basthorst (Foto: Barbara Arndt)<br />
Es sind vor allem die engen Verbindungen, so wie ich sie zum Beispiel über den Arbeitskreis SCHULEWIRT-<br />
SCHAFT kennen gelernt habe. Wir haben alle wenig Zeit. Da machen sich kurze Wege bezahlt, um Lehrer,<br />
Schüler und Eltern über die große Vielfalt beruflicher Möglichkeiten zu informieren. Das setzt jedoch voraus,<br />
dass Kontakte geknüpft und Ansprechpartner benannt werden, dass man einander kennen lernt und auch versucht,<br />
Probleme der Partner zu verstehen. <strong>Die</strong> an der <strong>Beruf</strong>swahl Beteiligten zus<strong>am</strong>menzubringen, kann auf<br />
unterschiedliche Weise geschehen: <strong>Die</strong> Messe „future on the dancefloor“ ist mit ihrem besonderen Ambiente<br />
dafür hervorragend geeignet. Gern gehen wir als Unternehmen auch mit Präsentationen in <strong>Schule</strong>n, unterstützen<br />
berufsorientierende Projekte, laden in unser Haus ein oder wecken bei Elternabenden Interesse. Als<br />
Unternehmen können wir den besten Einblick in die <strong>Beruf</strong>swelt geben, Erwartungen, aber auch Perspektiven<br />
vermitteln. Wir verstehen das als Angebot – um durchaus bestehende Informationsdefizite insbesondere bei den<br />
Jugendlichen auszugleichen, um <strong>im</strong> Gespräch zu bleiben und <strong>im</strong>mer wieder neue Ideen zu entwickeln. Je mehr<br />
Verbindungen geknüpft werden, desto erfolgreicher ist ein Netzwerk. Und dabei kann sich jeder einbringen.<br />
10 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
<strong>Die</strong>tmar Stein, Lehrer in der Schulsozialarbeit, Goethe-<strong>Schule</strong> Parch<strong>im</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Beruf</strong>swahl zählt zu den schwierigsten Entscheidungen <strong>im</strong> Leben. Wie begleiten Sie diesen<br />
Prozess? Welche Hilfe benötigen Jugendliche heutzutage?<br />
<strong>Die</strong>tmar Stein, Lehrer in der Schulsozialarbeit, Goethe-<strong>Schule</strong> Parch<strong>im</strong> (Foto: Barbara Arndt)<br />
An unserer <strong>Schule</strong>, die <strong>Beruf</strong>sorientierung engagiert und mit Elan betreibt, beginnen wir bereits in Klasse 7 d<strong>am</strong>it.<br />
Das Projekt HEE (Handeln, Entdecken, Erkunden) ermöglicht es den Schülern, eigene Stärken herauszufinden<br />
und an noch bestehenden Schwächen zu arbeiten. Das ist in Kursen wie Theater, Handwerk, Geschichte und<br />
Kunst möglich. Basierend auf der Sozialanalyse erfolgt in Klasse 8 ein zweiwöchiges Praktikum <strong>im</strong> Bildungs- und<br />
Technologiezentrum der<br />
Handwerksk<strong>am</strong>mer Schwerin. Zunächst werden verschiedene <strong>Beruf</strong>sbilder in der Gruppe erkundet.<br />
Dann ist eine Vertiefung vorgesehen. Unsere Neuntklässler nutzen den Praxislerntag. Dafür haben wir, in enger<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Regionalen <strong>Schule</strong> Marnitz, unser eigenes Konzept erstellt. Und das geht auf: Nach der<br />
eigenen Bewerbung durch die Schüler in den Praktikumsbetrieben, lernen sie diesen zunächst in einer Blockwoche<br />
(3 Tage) besser kennen und arbeiten dann regelmäßig einmal pro Woche in diesem Unternehmen. Dadurch<br />
sollen die Schüler über einen längeren Zeitraum detaillierte Einblicke über das <strong>Beruf</strong>sbild erhalten. Im zweiten<br />
Schulhalbjahr besteht für die Schüler die Möglichkeit den Praktikumsbetreib und auch das <strong>Beruf</strong>sfeld zu wechseln.<br />
<strong>Die</strong> Bandbreite ist groß, die Firmen zeigen sich interessiert. Schließlich können sie unsere Schüler über einen<br />
längeren Zeitraum kennen lernen und mit ihnen arbeiten. Unsere Evaluation hat gezeigt, dass die Schüler diesen<br />
Weg gern beschreiten und für sich Entscheidungshilfen bekommen. In Klasse 10 ist die <strong>Beruf</strong>sberaterin der Arbeitsagentur<br />
ständig als Ansprechpartnerin für die Schüler da.<br />
Ich wünsche mir, dass angesichts der riesigen Anzahl von <strong>Beruf</strong>sbildern beispielsweise <strong>im</strong> ParMa-Projekt ‚Azubipool‘<br />
Vielfalt stärker betont wird. Berücksichtigung finden sollten dabei auch die Interessen der Schüler, die in<br />
(Themen-) Gruppen auf die Azubis treffen können. Eine engere Verknüpfung von Lerninhalten in der <strong>Schule</strong> und<br />
Anforderungen aus der Wirtschaft wäre perspektivisch von großem Vorteil.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
11
Nico Skiba, Jochmann GmbH Parch<strong>im</strong><br />
Ein gutes <strong>Übergang</strong>smanagement braucht eine starke Lobby. Was können ehren<strong>am</strong>tlich<br />
engagierte Menschen dafür leisten? Welche Unterstützung fordern Sie ein?<br />
Nico Skiba, Jochmann GmbH Parch<strong>im</strong> (Foto: Barbara Arndt)<br />
Bei der Fülle der Aufgaben und Probleme, welche aufgrund der Strukturen in unserer Bildungslandschaft vorhanden<br />
sind (Lehrer werden vom Land eingestellt, die <strong>Schule</strong> organisiert der Kreis oder die Stadt) hat jeder der<br />
Beteiligten nur begrenzte Möglichkeiten, Veränderungen anzugehen. Für die Akteure ist es eher schwer und<br />
vor allem sehr zeitaufwändig, die jeweiligen Bühnen zu kennen und dann noch die entsprechenden Ansprechpartner<br />
und/oder Gesetze herauszufinden. Ich arbeite nun schon seit zehn Jahren in verschiedenen Gremien mit<br />
und stehe trotzdem noch <strong>am</strong> Anfang. Viele der engagierten Menschen verlieren da schnell die Lust sowie das<br />
Vertrauen und geben meistens auf.<br />
Problematisch ist auch die Tatsache, dass nur direkt Beteiligte verstehen, warum wir als Unternehmen in der Nachwuchsgewinnung<br />
oder auch Elternvertreter andere, spezifische Aspekte betrachten. Daher brauchen wir – noch<br />
stärker als bisher - Netzwerkler wie ParMa, die übergreifend und vor allem unabhängig Gruppen zus<strong>am</strong>menbringen<br />
können. Denn ich habe, jenseits der ParMa-Tätigkeit, noch nicht eine Veranstaltung erlebt, auf der die Schnittstellenpartner<br />
vom Kindergarten über die <strong>Schule</strong>, die <strong>Beruf</strong>sschule bis zum Ausbildungsbetrieb an einem Tisch gesessen<br />
haben. Oder jemanden getroffen, der mir sagen kann, was z.B. eine Schulstunde kostet und welche Aufwändungen<br />
darin enthalten sind (Lehrer, <strong>Schule</strong>, Hausmeister, Technik, Bücher, etc.)? Also muss Strom aufs Netzwerk und weiter<br />
geforscht werden! Nur mit diesem Wissen wächst Verständnis, das gemeins<strong>am</strong>e Aktivitäten erst möglich macht.<br />
12 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Birgit Menshen, Kreiselternrat Ludwigslust-Parch<strong>im</strong><br />
Bestenfalls unterstützen Eltern ihre Kinder aktiv bei der <strong>Beruf</strong>swahl. Nicht <strong>im</strong>mer ist das jedoch<br />
die Regel. Was muss unternommen werden, um Eltern in die berufliche Orientierung noch stärker<br />
einzubinden?<br />
Birgit Menshen, Kreiselternrat Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> (Foto: Barbara Arndt)<br />
Eltern denken erst an die <strong>Beruf</strong>swahl, wenn sie über ihre Kinder direkt betroffen sind. Deshalb ist ein Netzwerk,<br />
wie ParMa es geschaffen hat, unerlässlich. <strong>Die</strong> Unterstützung, die Eltern dort erhalten, ist wichtig, denn es werden<br />
jedes Jahr neue Eltern mit dem Thema <strong>Beruf</strong>swahl konfrontiert, für die meisten kommt dieses Thema mehr<br />
oder weniger überraschend und viele wissen allein nicht weiter. <strong>Die</strong> regelmäßige Präsenz in der Presse - und hier<br />
meine ich vor allem die Zeitungen, die jeden Haushalt erreichen - hat größte Priorität.<br />
Meiner Meinung nach muss es unbedingt eine feste Einrichtung von ParMa geben, um das Netzwerk zu leiten<br />
und zu koordinieren. <strong>Die</strong> Erfahrung sagt mir, dass nach einem Projekt, das lediglich den Anschub geben soll, so<br />
ein Netzwerk einschläft, weil niemand wirklich dafür zuständig ist, es mit Leben zu erfüllen. Eltern brauchen aber<br />
eine Anlaufstelle, die ihnen Tipps und Hilfestellung bei der Unterstützung ihrer Kinder in <strong>Beruf</strong>swahlfragen gibt.<br />
Daher müssen wir auch als Kreiselternrat noch aktiver werden. Denn jedes Jahr sind neue Eltern und Kinder<br />
mit der <strong>Beruf</strong>swahl konfrontiert. Viele Eltern wissen nicht einmal, dass ihre Kinder außer den vorgeschriebenen<br />
Schulpraktika auch freiwillig in den Ferien solche absolvieren können. Gerade für die Unentschlossenen wäre es<br />
aber wichtig, öfter so etwas zu machen, um einem späteren Ausbildungsabbruch entgegen zu wirken. Nur wer<br />
genau informiert ist, fängt nicht erst einmal die falsche Ausbildung an.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
13
Dr. Margit Quilitz, Koordinatorin der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
SCHULEWIRTSCHAFT Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />
Welche Strategien werden landesweit verfolgt, um mit frühzeitiger <strong>Beruf</strong>sorientierung junge<br />
Menschen <strong>im</strong> Land zu halten? Welche Rolle spielen dabei die RÜMs - die Regionalen <strong>Übergang</strong>smanagments?<br />
Dr. Margit Quilitz, Koordinatorin der Landesarbeitsgemeinschaft (Foto: Bildungswerk der Wirtschaft MV e.V.)<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung ist ein langfristiger Prozess. Er reicht von der frühkindlichen Orientierung <strong>im</strong> Kindergarten bis<br />
zur <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung und ist nicht loszulösen von Entscheidungen für die Lebensplanung. <strong>Die</strong>ser Prozess<br />
muss aktiv gestaltet werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die <strong>Schule</strong>. Weitere Akteure sind die Wirtschaft, die<br />
Bundesagentur für Arbeit, die K<strong>am</strong>mern und auch die Arbeitskreise SCHULEWIRTSCHAFT.<br />
Der Schwerpunkt der landesweiten Anstrengungen liegt darin, alle Aktivitäten in der beruflichen Orientierung zu<br />
bündeln. Sie müssen für Schülerinnen und Schüler transparent und interessant gestaltet sein.<br />
Unverzichtbar für all diese Akteure, insbesondere für die <strong>Schule</strong>n, sind verlässliche Partner vor Ort. <strong>Die</strong> Regionalen<br />
<strong>Übergang</strong>smanagements (RÜMs) haben durch ihre personellen wie finanziellen Ressourcen die Möglichkeit,<br />
Prozesse analytisch zu begleiten. Sie können nicht nur neue Akzente setzen, sondern sind ebenso in der Lage,<br />
Fehlentwicklungen bzw. Defizite festzustellen und Wege zu deren Abstellung aufzuzeigen. <strong>Die</strong> Tätigkeit aktiver<br />
RÜMs führt zu Handlungskonzepten, die für <strong>Schule</strong>n und Wirtschaft unverzichtbar sind. Kurzum: RÜMs sind eine<br />
außerordentlich wichtige Schnittstelle be<strong>im</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong>.<br />
14 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Überblick – ausgewählte demografi sche Zahlen<br />
Ob eine Region gut oder schlecht da steht, zeigt sich besonders, wenn man auch die Entwicklungen der Nachbarkreise<br />
aufzeigt. Daher werden <strong>im</strong> Folgenden <strong>im</strong>mer auch die Landeshauptstadt Schwerin und der Landkreis<br />
Nordwestmecklenburg eingeblendet. Quelle für alle Grafi ken und Zahlen ist der Arbeitsmarktmonitor der Agentur<br />
für Arbeit.<br />
Bei der Bevölkerungsentwicklung zeigt sich seit 2001 ein kontinuierlicher Rückgang (Ludwigslust-Parch<strong>im</strong>=grün).<br />
Zwar sinken die Bevölkerungszahlen in allen 3 Regionen, aber der Trend scheint sich in Schwerin und Nordwestmecklenburg<br />
zu stabilisieren, während er in Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> eher noch zun<strong>im</strong>mt.<br />
Bevölkerungsentwicklung 2001 bis 2010;<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-‐2<br />
-‐4<br />
-‐6<br />
-‐8<br />
-‐10<br />
-‐0,4 -‐0,7<br />
-‐0,5<br />
-‐1,1<br />
-‐1,3<br />
-‐2,5<br />
-‐1,1 -‐1,3 -‐1,6<br />
-‐1,9<br />
-‐3,5<br />
-‐3<br />
-‐4,1<br />
-‐3,9<br />
-‐4,6<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
-‐2,3<br />
-‐5<br />
-‐2,8<br />
-‐5,3<br />
-‐3,5<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
-‐6<br />
-‐5,6<br />
-‐7,3<br />
-‐4,1<br />
-‐6,1<br />
-‐8,4<br />
Nordwestmecklenburg Ludwigslust-‐Parch<strong>im</strong> Schwerin<br />
Abb. 1 Bevölkerungsentwicklung 2001 bis 2010; Quelle: https://arbeitsmarktmonitor.arbeitsagentur.de<br />
Aus dieser Tendenz lässt sich auch der Rückgang der Arbeitslosenquote in der nächsten Grafi k etwas weniger<br />
opt<strong>im</strong>istisch sehen. Zwar ist der Rückgang deutlich, aber eben auch auf massive Abwanderung zurückzuführen.<br />
-‐4,7<br />
-‐6<br />
-‐9,2<br />
15
Arbeitslosenquote 2001 bis 2010<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
15,7 15,2<br />
14,2<br />
15<br />
14,3<br />
16 15,9 16,6 16,6<br />
15,2 15,2 15,2 15,2<br />
16 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
15,6<br />
17,4<br />
17,1<br />
12,8<br />
15,9<br />
14,1<br />
11<br />
13,9<br />
12,5 12,4<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Nordwestmecklenburg Ludwigslust-‐Parch<strong>im</strong> Schwerin<br />
Abb. 2 Arbeitslosenquote 2001 bis 2010; Quelle: https://arbeitsmarktmonitor.arbeitsagentur.de<br />
Schaut man sich vergleichend den Wanderungssaldo der 18-24-jährigen an, so wird klar, dass diese <strong>im</strong> Landkreis<br />
Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> massiv abwandern, während die Landeshauptstadt Schwerin in diesem Jahr sogar einen<br />
positiven Saldo verbuchen kann.<br />
Wanderungssaldo 18-24 Jährige 2001 bis 2010<br />
2<br />
0<br />
-‐2<br />
-‐4<br />
-‐6<br />
-‐8<br />
-‐10<br />
-‐1,2<br />
-‐3,7<br />
-‐5,5<br />
-‐2<br />
-‐3,1 -‐3,3 -‐3,3<br />
-‐6,2<br />
-‐1,1<br />
-‐6,7<br />
-‐1,5<br />
0,9<br />
-‐3<br />
0,4<br />
-‐3,8<br />
-‐7,2 -‐7 -‐7<br />
-‐0,9<br />
-‐3,3<br />
-‐6,5<br />
10,6<br />
0,1 -‐0,1<br />
-‐3,8 -‐3,8<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
-‐8,7<br />
-‐7,2<br />
Nordwestmecklenburg Ludwigslust-‐Parch<strong>im</strong> Schwerin<br />
Abb. 3 Wanderungssaldo 18-24 Jährige 2001 bis 2010; Quelle: https://arbeitsmarktmonitor.arbeitsagentur.de<br />
Aus diesen Trends ergibt sich eine stetige Veränderung der Altersstruktur in der Region. K<strong>am</strong>en <strong>im</strong> Jahr 2000 in<br />
Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> noch 90 Jugendliche auf 100 „Alte“ so sind es inzwischen nur noch knapp 50. Auch hier<br />
verschlechtert sich die <strong>Situation</strong> dieses Landkreises schneller, als in den Nachbarregionen.<br />
13,6<br />
9,7<br />
1,3<br />
-‐3,2<br />
-‐6,5<br />
13,1<br />
11,4
Jugend-Alter-Relation 2001 bis 2010<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
86,6<br />
89,9<br />
74,2<br />
82,6<br />
70,7<br />
85,5<br />
79<br />
66,5<br />
80,4<br />
75<br />
63<br />
75,5<br />
70,5<br />
59,8<br />
71<br />
65,9<br />
57<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
67,2<br />
61,3<br />
54,8<br />
63,3<br />
57,4<br />
52,2<br />
59,7<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
53,4<br />
49,9<br />
56,5<br />
Nordwestmecklenburg Ludwigslust-‐Parch<strong>im</strong> Schwerin<br />
Abb. 4 Jugend-Alter-Relation 2001 bis 2010; Quelle: https://arbeitsmarktmonitor.arbeitsagentur.de<br />
Insges<strong>am</strong>t lässt sich also sagen, dass der Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> weiterhin massiv durch Abwanderungen<br />
junger Menschen gefährdet ist und sich dieser Trend insges<strong>am</strong>t und auch <strong>im</strong> Vergleich zu Nachbarregionen eher<br />
noch verschärft. <strong>Die</strong>s hat Einfl uss auf alle Bereiche des öffentlichen Lebens und natürlich auch auf die Wirtschaft.<br />
Da junge Menschen zunächst einen Lebensraum ausgeglichener Altersstruktur bevorzugen, droht diese<br />
Entwicklung unumkehrbar zu werden. Nur eine massive GEMEINSAME Anstrengung von Politik, Wirtschaft und<br />
öffentlicher Hand könnte dem noch etwas entgegen setzen.<br />
48,1<br />
53,5<br />
50<br />
46,5<br />
50,7<br />
47,1<br />
17
Rückblick – die Koordinierungsstelle ParMa<br />
Laufzeit der Koordinierungsstelle ParMa war vom 01.05.2008 – 31.05.2012.<br />
Im folgenden Text wird mehrfach auf die Möglichkeit eines Downloads von Dateien verwiesen. <strong>Die</strong>s ist möglich<br />
unter:<br />
www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de oder<br />
www.parch<strong>im</strong>er-uebergangsmanagement.de.<br />
Blitzlichter der vergangenen Jahre<br />
Das Jahr 2008<br />
Schwerpunkte der Arbeit in diesem Jahr:<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Kennenlernen der regionalen Akteure<br />
Identifikation potentieller Netzwerkpartner<br />
Identifizieren der regionalen Bedarfe und d<strong>am</strong>it Handlungsfelder für die weitere Arbeit<br />
Es wurden insges<strong>am</strong>t rund 60 Termine wahrgenommen, z.B. mit allen <strong>Schule</strong>n, den K<strong>am</strong>mern, den Bildungsträgern<br />
und Projekten in der Region.<br />
Zu lösende Probleme:<br />
<strong>Die</strong> Gespräche mit den regionalen Akteuren zeigten zwei Schwierigkeiten auf. Zum einen wurde die Koordinierungsstelle<br />
ParMa je nach Akteur als „endliches und d<strong>am</strong>it unwichtiges Projekt“, als Konkurrenz oder als „unsinnig,<br />
weil nicht <strong>am</strong> Jugendlichen arbeitend“ wahrgenommen. Zum anderen sah jeder Akteur die Probleme und<br />
deren Ursache an anderer Stelle, so dass es eine Herausforderung darstellte, eine realistische Problemsicht zu<br />
erlangen.<br />
Highlights:<br />
1. <strong>Die</strong> Gründung des Parch<strong>im</strong>er Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT <strong>im</strong> Oktober 2008 - dieser soll<br />
zukünftig als Vernetzung- und Abst<strong>im</strong>mungsgremium dienen.<br />
2.<br />
Veranstaltung eines Unternehmerfrühstückes <strong>im</strong> Landkreis Parch<strong>im</strong> zum Thema „<strong>Beruf</strong>sorientierung“ <strong>im</strong><br />
November.<br />
3. <strong>Die</strong> Projektseite www.parch<strong>im</strong>er-uebergangsmanagement geht <strong>im</strong> November online.<br />
18 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Das Jahr 2009<br />
Schwerpunkte der Arbeit in diesem Jahr:<br />
3<br />
Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der ersten Schülerbefragung<br />
3 Entwicklung eines Internetportals www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de, welches für Jugendliche, Eltern,<br />
<strong>Schule</strong>n, Unternehmen und Institutionen Informationen zum Thema / über <strong>Beruf</strong>sorientierung bündelt<br />
3<br />
3<br />
<strong>Schule</strong> <strong>Schule</strong><br />
Vorbereitung einer gemeins<strong>am</strong>en <strong>Beruf</strong>sorientierungsmesse mit verschiedenen Partnern in der Region<br />
Vorbereitung einer K<strong>am</strong>pagne zur Ansprache von Eltern<br />
Zu lösende Probleme:<br />
Das Einbeziehen der Bildungsträger und der K<strong>am</strong>mern in das Netzwerk gestaltet sich weiter schwierig. Es fällt<br />
schwer, gerade den Bildungsträgern einen konkreten Nutzen einer Zus<strong>am</strong>menarbeit aufzuzeigen.<br />
Highlights:<br />
1. In einem Kreativworkshop zur Elternarbeit <strong>am</strong> 14.01. werden Ideen ges<strong>am</strong>melt. <strong>Die</strong> Dokumentation ist<br />
zum Download verfügbar.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
<strong>Die</strong> Broschüre „Wege in den <strong>Beruf</strong>“ in deutsch und russisch fasst für alle Eltern und Jugendliche<br />
aktuelle Informationen und Tipps rund um den Schulabschluss und die Bewerbung zus<strong>am</strong>men. (nur<br />
noch als Download erhältlich)<br />
<strong>Die</strong> Reihe „<strong>Beruf</strong>sbilder des Monats“ beginnt. Ausbildungsberufe in der Region werden anhand von<br />
Interviews mit Azubis aus der Region in Presseartikeln bekannt gemacht.<br />
Am Transferworkshop „Praxislernen“ <strong>am</strong> 24.09.2009 nehmen 30 Lehrkräfte aus der Region teil.<br />
Nachfolgend beginnen mehrere <strong>Schule</strong>n mit eigenen Plänen zur Einführung des Praxislerntages.<br />
<strong>Die</strong> Regionalschule Domsühl führt den <strong>Beruf</strong>swahlpass ein und arbeitet zus<strong>am</strong>men mit ParMa <strong>am</strong><br />
schuleigenen <strong>Beruf</strong>sorientierungskonzept.<br />
<strong>Die</strong> Koordinierungsstelle holt das Progr<strong>am</strong>m „Stärken vor Ort“ in den Landkreis. In den folgenden 3<br />
Jahren fördert dieses viele kleine Projekte zur beruflichen Orientierung.<br />
Für dieses Jahr wurde ein Bildungsbericht veröffentlicht. Neben den Ergebnissen der Schülerbefragung beinhaltet<br />
dieser eine Übersicht über die <strong>Beruf</strong>sorientierung, die Erwartungen der Wirtschaft und Unterstützungsangebote in<br />
der Region. Der Bericht und weitere Informationen sind zu finden unter www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de<br />
Lehre<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
Job<br />
19
Das Jahr 2010<br />
Schwerpunkte der Arbeit in diesem Jahr:<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Durchführung der ersten Folgebefragung der Schüler/innen<br />
Veranstaltung/ Organisation der ersten großen <strong>Beruf</strong>s- und Studienorientierungsmesse <strong>im</strong> Landkreis<br />
Entwicklung von Modellprojekten für <strong>Beruf</strong>sorientierung an <strong>Schule</strong>n<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem Bildungsministerium M-V<br />
Verstärkte Elternarbeit; Versuch einen regelmäßig erscheinenden Elternbrief zu etablieren<br />
Zu lösende Probleme:<br />
Keine größeren – die Koordinierungsstelle scheint sich etabliert zu haben.<br />
Highlights:<br />
1. Organisiert durch ParMa findet <strong>im</strong> Januar <strong>im</strong> Rathaus Bruel ein Neujahresempfang für die Eltern der<br />
Regionalen <strong>Schule</strong> statt.<br />
2.<br />
Am 10.09.2010 findet die <strong>Beruf</strong>s- und Studienorientierungsmesse „future on the dancefloor“ zum<br />
ersten Mal statt. Sie ist ein Produkt der intensiven Zus<strong>am</strong>menarbeit vieler Partner <strong>im</strong> ParMa-Netzwerk.<br />
1.400 Besucher und 76 Aussteller sind ein beachtlicher Erfolg. <strong>Die</strong> Erfahrungen be<strong>im</strong> Entwickeln der<br />
Messe werden schriftlich festgehalten und u.a. auf einer Bundestagung veröffentlicht. Sie sind ferner<br />
als Download verfügbar.<br />
3. Das Parch<strong>im</strong>er Internetportal www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de wird in ähnlicher Form <strong>im</strong><br />
Nachbarkreis Ludwigslust etabliert.<br />
4.<br />
5.<br />
Am 24.09.2010 findet - organisiert von ParMa - in Sternberg ein erstes Unternehmercafe für diese<br />
Region statt. Dort wird die Gründung des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT Sternberg beschlossen.<br />
Durch ParMa initiiert finden mehrere Treffen der Projekte <strong>am</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> <strong>im</strong> Land statt.<br />
Fachlicher Austausch über Instrumente zur Dokumentation von <strong>Beruf</strong>sorientierung (Fotos: RÜM Nordwestmecklenburg)<br />
20 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Das Jahr 2011<br />
Schwerpunkte der Arbeit in diesem Jahr<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Durchführung der Elternk<strong>am</strong>pagne mit einer Elterntagung<br />
Durchführung der 2ten Folgebefragung der Schüler/innen<br />
Organisation der zweiten <strong>Beruf</strong>s- und Studienorientierungsmesse<br />
Opt<strong>im</strong>ierung des Internetportals für die Bedarfe von Schüler/innen und <strong>Schule</strong>n (Einblicke dazu <strong>im</strong> Anschluss)<br />
Probephase des Modellprojektes „Azubipool“ (Einblicke dazu <strong>im</strong> Anschluss)<br />
Zu lösende Probleme:<br />
<strong>Die</strong> Kreisgebietsreform <strong>im</strong> September des Jahres hat auch Auswirkungen auf die Arbeit der Koordinierungsstelle.<br />
Wichtige Ansprechpartner werden umbesetzt und Gespräche über eine zukünftige Arbeit sind zunächst nicht<br />
möglich.<br />
Highlights:<br />
1. Gründung des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT Sternberg <strong>am</strong> 25.01.11.<br />
2. Start der Elternk<strong>am</strong>pagne <strong>am</strong> 25.02.12. <strong>Die</strong> K<strong>am</strong>pagne wird von Mai bis August <strong>im</strong><br />
Bildungsministerium M-V ausgestellt.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Durchführung einer Elterntagung <strong>am</strong> 31.03. in der Stadthalle Parch<strong>im</strong>.<br />
Der Landkreis Wolfenbüttel und der Landkreis Güstrow übernehmen das Parch<strong>im</strong>er Internetportal.<br />
<strong>Die</strong> Richtlinie des Bildungsministeriums M-V zur <strong>Beruf</strong>sorientierung an allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n<br />
kommt heraus. <strong>Die</strong>se entstand unter Mitwirkung von ParMa.<br />
<strong>Die</strong> zweite <strong>Beruf</strong>s- und Studienorientierungsmesse „future on the dancefloor“ findet <strong>am</strong> 15.09.11 statt.<br />
Es kommen 1054 Schüler und 73 Aussteller.<br />
7. Der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Parch<strong>im</strong> gibt sich <strong>am</strong> 29.11.11 eine Geschäftsordnung und wählt<br />
einen Vorstand. Er ist somit in der Lage auch nach Projektende von ParMa weiter zu arbeiten.<br />
8.<br />
Projekt:<br />
In der Modellphase des Projektes „Azubipool“ fahren erstmals Azubis an Regionale <strong>Schule</strong>n und<br />
berichten dort über ihre Erfahrungen.<br />
‚Azubipool‘ - Azubis unterstützen Schüler/innen auf ihrem Weg in das <strong>Beruf</strong>sleben<br />
<strong>Die</strong> <strong>Beruf</strong>liche <strong>Schule</strong> in Parch<strong>im</strong> stellt den allgemeinbildenden <strong>Schule</strong>n <strong>im</strong> Landkreis Ludwigslust- Parch<strong>im</strong> seit<br />
November 2011 einen ‚Azubipool‘ zur Verfügung. <strong>Die</strong>s ist ein Gemeinschaftsprojekt der <strong>Beruf</strong>lichen <strong>Schule</strong> des<br />
Landkreises, der Koordinierungsstelle ParMa und des Landkreises Ludwigslust-Parch<strong>im</strong>. Auszubildende aus unterschiedlichen<br />
<strong>Beruf</strong>sbereichen (Industrie, Handwerk, Verwaltung, Einzelhandel, IT-Bereich etc.) informieren<br />
Schüler/innen über ihre ersten Schritte in die <strong>Beruf</strong>sausbildung und berichten über ihre Erfahrungen <strong>im</strong> Bewerbungsprozess.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
21
Das Projekt soll Schüler/innen ermöglichen, ihre individuellen Fragen zu den Themen Ausbildung und Ausbildungsplatzsuche<br />
mit jungen Menschen, die diese Phase gerade abgeschlossen haben (bzw. sich in dieser Phase<br />
befinden) zu besprechen. Der Austausch auf Augenhöhe soll die Schüler/innen auf ihrem Weg in den <strong>Beruf</strong> motivieren<br />
und stärken.<br />
Regionale Unternehmen, die sich an diesem Projekt beteiligen, leisten einen wichtigen Beitrag zum schulischen<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierungsprozess, zur eigenen Nachwuchswerbung und zur Fachkräftesicherung des Landkreises Ludwigslust-Parch<strong>im</strong>.<br />
Azubis der <strong>Beruf</strong>lichen <strong>Schule</strong> in Parch<strong>im</strong> (Fotos: Alexandra Otto)<br />
Das Projekt richtet sich an Schüler/innen der Regionalen <strong>Schule</strong>n und Gymnasien <strong>im</strong> Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong>,<br />
die sich in ihrer <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbungsphase bzw. <strong>im</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> befinden. <strong>Die</strong> Schüler/<br />
innen können wichtige Tipps der Auszubildenden rechtzeitig erfragen, selbstreflektieren und umsetzen.<br />
Auszubildende zeigen freiwilliges soziales Engagement <strong>im</strong> Azubipool (Foto: Alexandra Otto)<br />
Was bringt der Azubipool den Schüler/innen?<br />
Durch den direkten Austausch (mit Azubis) lernen Schüler/innen verschiedene <strong>Beruf</strong>e und regionale<br />
Unternehmen kennen.<br />
Ziel: Schüler sollen eine klare Vorstellung vom <strong>Beruf</strong>(sleben) bekommen und für eine Ausbildung in einem<br />
regionalen Unternehmen motiviert und begeistert werden.<br />
Der Austausch erfolgt auf Augenhöhe.<br />
22 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Was bringt der Azubipool regionalen Unternehmen?<br />
Sie erreichen Schüler/innen bereits frühzeitig.<br />
Sie können Kontakt zu motivierten und interessierten Schüler/innen aufbauen.<br />
Unternehmen erreichen Schüler/innen besser über Azubis (auf Augenhöhe), weil die Hemmschwelle<br />
geringer ist.<br />
Neben der Koordinierung des ‚Azubipool‘ haben bereits diverse regionale Unternehmen eine Teilnahme ihrer<br />
Azubis <strong>am</strong> Azubipool zugesagt. Dass heißt, dass diese Azubis während der Arbeitszeit <strong>im</strong> Unternehmen freistellen<br />
würden. <strong>Die</strong> Koordinierung ist hierbei allerdings noch eine offene Frage.<br />
Was bringt der Azubipool der <strong>Beruf</strong>lichen <strong>Schule</strong>?<br />
<strong>Beruf</strong>liche <strong>Schule</strong>n können sich als Schnittstelle zwischen <strong>Schule</strong> und Unternehmen etablieren, darstellen.<br />
Azubis erlernen Soft Skills.<br />
Was bringt der Azubipool dem Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> und dem Land Mecklenburg-Vorpommern?<br />
Es werden berufliche Perspektiven aufgezeigt, um somit mehr Jugendliche zu halten und die he<strong>im</strong>ische<br />
Wirtschaft zu stärken.<br />
Der Azubipool bringt allen Beteiligten einen mehrfachen Nutzen, der kostengünstig erzielt werden<br />
kann. Daher empfiehlt die Koordinierungsstelle ‚ParMa‘ eine landesweite Umsetzung des<br />
Projektansatzes ‚Azubipool‘!<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
23
2. <strong>Beruf</strong>s- und Studienorientierungsmesse ‚future on the dancefloor‘<br />
Schüler/innen informieren sich auf der 2. ‚future on the dancefloor‘ (Fotos: Alexandra Otto)<br />
Am 15. September 2011 lud der Parch<strong>im</strong>er Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT zur 2. <strong>Beruf</strong>s- und Studienorientierungsmesse<br />
‚future on the dancefloor‘ in den Fl<strong>am</strong>e Club Parch<strong>im</strong> ein.<br />
Für die Messe konnten viele neue Aussteller/innen<br />
gewonnen werden. So informierten <strong>im</strong> Jahr 2011<br />
mehr als 70 Aussteller/innen über mehr als 200 verschiedene<br />
<strong>Beruf</strong>sbilder.<br />
<strong>Die</strong>se regionale Vielfalt aus Handwerk und Gewerbe,<br />
<strong>Die</strong>nstleistung und Handel sowie Industrie und Landwirtschaft<br />
lässt sich sehen und wurde auch in diesem<br />
Jahr wieder gut angenommen. Eine besondere Herausforderung<br />
in der diesjährigen Organisation stellte<br />
der Verkauf des (ursprünglichen) Veranstaltungsortes<br />
Fl<strong>am</strong>e Club Parch<strong>im</strong> dar. Glücklicherweise wurde<br />
schnell ein Käufer gefunden, den das Organisations-<br />
Te<strong>am</strong> für die Ausrichtung (& Organisation) der Messe begeistern und gewinnen konnte.<br />
Schüler/innen werden von Mitarbeiter/innen des Organisations-Te<strong>am</strong>s in Empfang genommen<br />
(Fotos: Alexandra Otto/Barbara Arndt)<br />
24 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Als Zielgruppe wurden wieder die Schüler/innen der Abgangs- und Vorabgangsklassen (Förderschulen: Klasse 8,<br />
9, Regionale <strong>Schule</strong>n: Klasse 9, 10, Gymnasien: Klasse 10, 11, 12) aller <strong>Schule</strong>n des Landkreises Parch<strong>im</strong> sowie<br />
der angrenzenden Regionen festgelegt, für die abermals ein Bustransport organisiert wurde. Knapp 1200 Jugendliche<br />
aus 15 <strong>Schule</strong>n besuchten die Messe <strong>im</strong> Jahr 2011. <strong>Die</strong> Vorjahreszahl von 1400 Jugendlichen konnte<br />
aufgrund sinkender Schülerzahlen <strong>im</strong> Landkreis nicht erreicht werden.<br />
Fotos: Barbara Arndt/Alexandra Otto<br />
Auch in 2011 wurde der Fokus auf das persönliche Gespräch/Eigeninitiative gelegt. <strong>Die</strong> Messe bot den Schüler/<br />
innen abermals die Möglichkeit eines direkten Kontaktes zu den Betrieben. Durch die Gespräche mit Geschäftsführern,<br />
Personalchefs, aber auch Auszubildenden bek<strong>am</strong>en die Jugendlichen sehr detaillierte Einblicke in die<br />
Unternehmen und konnten sich über zahlreiche Ausbildungs- und Studienangebote, Praktikumsmöglichkeiten<br />
sowie Ferienjobs informieren.<br />
Ausbilder und Azubis zeigen wie es geht- das Handwerk bietet vielfältige Einstiegsmöglichkeiten<br />
(Fotos: Alexandra Otto/Barbara Arndt)<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
25
<strong>Die</strong> Messe ist Gemeinschaftsprojekt der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft Westmecklenburg-Süd,<br />
der Koordinierungsstelle Parch<strong>im</strong>er <strong>Übergang</strong>smanagement <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> (ParMa), der IHK zu Schwerin, der AOK<br />
in Parch<strong>im</strong>, des Institutes für <strong>Beruf</strong>spraxis Hagenow, der Spedition Volker Rumstich Transport GmbH, des Netzwerkes<br />
SCHULEWIRTSCHAFT Mecklenburg-Vorpommern, des Unternehmerverbandes, der HWK, des Fl<strong>am</strong>e Club<br />
Parch<strong>im</strong>, des Kreisbauernverbandes sowie des Jugendwirtschaftsmagazins WiN.<br />
Elternarbeit<br />
<strong>Die</strong> Koordinierungsstelle ParMa sucht nach Wegen Eltern zu erreichen, bei ihnen Bewusstsein für die eigene<br />
Verantwortung hinsichtlich der Unterstützung ihrer Kinder bei der <strong>Beruf</strong>swahl zu wecken und Informationen<br />
zur <strong>Beruf</strong>sorientierung zu transportieren. Auch nach der gelungenen Elternk<strong>am</strong>pagne <strong>im</strong> d<strong>am</strong>aligen Landkreis<br />
Parch<strong>im</strong> (nachzulesen <strong>im</strong> vorherigen Lagebericht) gingen diese Aktivitäten weiter.<br />
Auch 2011 suchten die Mitarbeiter/innen der Koordinierungsstelle ParMa den direkten Kontakt zu den Eltern.<br />
<strong>Die</strong>se Art der Kontaktaufnahme mit Eltern ist zwar zeitaufwändig aber erfolgreicher als jeder andere Weg. Dabei<br />
gilt es die Kontaktbarrieren für Eltern zu berücksichtigen. Werner Sacher schreibt in seinem Buch „Elternarbeit“<br />
dazu: „Der häufigste Grund für fehlende oder unbefriedigende Kontakte von Eltern mit der <strong>Schule</strong> ist der Zeitmangel<br />
der Eltern“ 1 , wobei diverse Begründungen dafür aufgezeigt werden und auch auf psychische Kontaktbarrieren,<br />
beispielsweise „eigene leidvolle Erfahrungen mit der <strong>Schule</strong>“ 2 hingewiesen wird.<br />
Den Eltern ein generelles Desinteresse an der Schulbildung ihrer Kinder zu unterstellen, ist demnach nicht richtig.<br />
Vielmehr müssen Wege gesucht werden, diese Barrieren wenigstens teilweise aufzubrechen und bei den Eltern<br />
das Gefühl zu erzeugen, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn sie zu schulischen Veranstaltungen nicht erscheinen<br />
oder auf Kontaktgesuche der Lehrer nicht reagieren.<br />
Ebenso wichtig wie direkte Gespräche ist ein dauerhaftes Informationsangebot, welches die Koordinierungsstelle<br />
durch das Internetportal www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de und regelmäßige Elternbriefe bereitzustellen<br />
versucht. Nach der Kreisreform <strong>im</strong> September 2011 wurde in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem Service-Point <strong>Schule</strong> Wirtschaft<br />
Ludwigslust erneut ein Versuch gestartet, einen regelmäßig erscheinenden Elternbrief mit Informationen<br />
rund um das Thema <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>im</strong> Landkreisboten zu platzieren. <strong>Die</strong>smal verlief der Versuch erfolgreich<br />
und ab November 2011 werden regelmäßig Elternbriefe mit unterschiedlichen Schwerpunkten veröffentlicht.<br />
<strong>Die</strong> Elternbriefe sind thematisch für die verschiedenen Schularten geordnet.<br />
In Ergänzung dazu erscheinen ebenso regelmäßig „<strong>Beruf</strong>sbilder des Monats“, welche jeweils einen <strong>Beruf</strong> aus der<br />
Region lebensnah anhand eines Azubis präsentieren.<br />
<strong>Die</strong> Elternbriefe, die <strong>Beruf</strong>sbilder und weitere interessante Informationen zur Elternarbeit finden Sie auf unserer<br />
Internetseite.<br />
1 Sacher, Werner (2008): Elternarbeit, Verlag Julius Klinkhart, Bad Heilbrunn, S. 91<br />
2 ebd.<br />
26 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Das Parch<strong>im</strong>er Ausbildungsnetz<br />
Im Parch<strong>im</strong>er Ausbildungsnetz werden derzeit: 1017 Ausbildungsplätze, 346 Praktikumsplätze sowie 32 Ferienjobs<br />
offeriert.<br />
Um die Benutzerfreundlichkeit und den Pflegeaufwand<br />
(Nachhaltigkeit) des Portals zu<br />
sichern wurden auch <strong>im</strong> Jahr 2011 diverse<br />
Anpassungen vorgenommen, bspw. die Zus<strong>am</strong>menfassung<br />
verschiedener <strong>Beruf</strong>sbereiche,<br />
um die Suche nach Ausbildungs-, Praktikumsplätzen<br />
und Ferienjobs noch übersichtlicher<br />
zu gestalten.<br />
Das Parch<strong>im</strong>er Ausbildungsnetz und dessen<br />
Inhalte wurden vom Projekt ServicePoint<br />
<strong>Schule</strong> Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Altkreis</strong> Ludwigslust,<br />
dem Landkreis Wolfenbüttel und dem Landkreis<br />
Rostock übernommen. Der Landkreis<br />
Goslar strebt ebenfalls eine Übernahme des<br />
Portals an.<br />
Zur Sicherung der Nachhaltigkeit und zukünftigen Nutzung hat die Koordinierungsstelle ParMa mit den genannten<br />
Regionen ausgetauscht, um eine Opt<strong>im</strong>ierung des Schüler- und des Lehrerbereiches vorzunehmen. Der<br />
Fokus lag hierbei auf einer besseren Nutzbarkeit der nach <strong>Beruf</strong>sorientierungsphasen gefilterten Informationen<br />
für Schüler/innen.<br />
<strong>Die</strong> nachfolgenden Bilder zeigen exemplarisch die Übersichtlichkeit und einige strukturierte Unterstützungsmöglichkeiten<br />
des Portals.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
27
28 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
29
<strong>Die</strong> Inhalte bilden eine gute Arbeitsgrundlage für den durch das Bildungsministerium M-V flächendeckend eingeführten<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass.<br />
<strong>Die</strong>se umfangreichen Änderungen des Schülerbereiches sind ein, für die nächsten Jahre unterstützendes, Werkzeug<br />
für Schüler/innen, Lehrer/innen und Unternehmen der jeweiligen Regionen.<br />
30 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Durchblick – die Schülerbefragung<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung – eine Begriffsbest<strong>im</strong>mung<br />
Autoren: Corina F<strong>im</strong>iarz, Mandy Rudolphi, ISBW Neustrelitz; Red. Bearbeitung: ParMa<br />
Für die Herstellung von Transparenz und Kommunikationsfähigkeit zwischen unterschiedlichen Akteuren ist eine<br />
Best<strong>im</strong>mung der gemeins<strong>am</strong> verwendeten Begriffe notwendig. <strong>Die</strong>s gilt insbesondere auch dann, wenn z.B. mit<br />
Hilfe einer Befragung Daten erhoben und gleich verstanden oder gar gemeins<strong>am</strong> genutzt werden sollen. In dem<br />
Sinne ist zunächst eine Begriffsbest<strong>im</strong>mung vorzunehmen.<br />
Für den Terminus <strong>Beruf</strong>sorientierung existiert bislang kein einheitliches Verständnis. 3 Bezeichnungen wie <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung,<br />
<strong>Beruf</strong>swahlorientierung oder <strong>Beruf</strong>sfrühorientierung werden in der Fachliteratur und <strong>im</strong><br />
allgemeinen Sprachgebrauch oftmals synonym verwandt, obwohl diese unterschiedliche Handlungsansätze beschreiben<br />
können.<br />
Aus der juristischen Perspektive ist <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>im</strong> Bereich der Arbeitsförderung (§ 33 SGB III) ein der<br />
<strong>Beruf</strong>swahl übergeordneter Begriff und gehört zu den Pflichtaufgaben der Bundesagentur für Arbeit (BA). Allerdings<br />
wird <strong>im</strong> „Handlungsleitfaden zur Stärkung der <strong>Beruf</strong>sorientierung und Ausbildungsreife“ des Ausbildungspakts<br />
ebenfalls keinem einheitlichen Begriffsverständnis gefolgt. 4<br />
3 vgl. Deeken, S. / Butz, B. 2010, S. 5<br />
4 vgl. F<strong>am</strong>ulla, G.-E. 2008, S. 47<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
31
Exkurs: Rechtliche Grundlagen und Richtlinien der <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
Im Artikel 12 des Grundgesetzes 5 ist das Recht aller Deutschen verankert, den <strong>Beruf</strong>, den Arbeitsplatz und<br />
die Ausbildungsstätte frei zu wählen und auszuüben. Wahlfreiheit bedeutet das Recht, einen best<strong>im</strong>mten <strong>Beruf</strong><br />
frei, von fremdem Willen unbeeinflusst zu ergreifen. Gleichzeitig besteht die Freiheit, gänzlich auf einen <strong>Beruf</strong> zu<br />
verzichten. Artikel 12 GG bezieht sich auf die sogenannte <strong>Beruf</strong>sfreiheit, die sowohl die Freiheit der <strong>Beruf</strong>swahl<br />
als auch die Freiheit der <strong>Beruf</strong>sausübung vereint.<br />
Im Sozialgesetzbuch6 III regeln die Paragraphen 30 ff. allgemein die Funktionen der <strong>Beruf</strong>sberatung als Aufgabe<br />
der Bundesagentur für Arbeit:<br />
§ 30 SGB III <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
§ 31 SGB III Grundsätze der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
§ 32 SGB III Eignungsfeststellung<br />
§ 33 SGB III <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
§ 34 SGB III Arbeitsmarktberatung<br />
Paragraph 33 SGB III geht dabei konkret auf die <strong>Beruf</strong>sorientierung für den Bereich der Arbeitsförderung ein.<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung bildet hierbei eine Pflichtaufgabe der Bundesagentur für Arbeit gegenüber den Ausbildungs-<br />
und Arbeitssuchenden, Arbeitnehmern und Arbeitgebern. <strong>Die</strong> Pflicht, der Bundesagentur besteht darin, über<br />
berufliche Fragen zu informieren:<br />
„<strong>Die</strong> Agentur für Arbeit hat zur Vorbereitung der Jugendlichen und Erwachsenen auf die <strong>Beruf</strong>swahl sowie zur Unterrichtung<br />
der Ausbildungssuchenden, Arbeitsuchenden, Arbeitnehmer und Arbeitgeber <strong>Beruf</strong>sorientierung zu betreiben.<br />
Dabei soll sie über Fragen der <strong>Beruf</strong>swahl, über die <strong>Beruf</strong>e und ihre Anforderungen und Aussichten, über Wege<br />
und Förderung der beruflichen Bildung sowie über beruflich bedeuts<strong>am</strong>e Entwicklungen in den Betrieben, Verwaltungen<br />
und auf dem Arbeitsmarkt umfassend unterrichten. <strong>Die</strong> Agentur für Arbeit kann Schüler allgemein bildender <strong>Schule</strong>n<br />
durch vertiefte <strong>Beruf</strong>sorientierung und <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung fördern (<strong>Beruf</strong>sorientierungsmaßnahme). […]“<br />
Des Weiteren konkretisieren Richtlinien in den jeweiligen Bundesländern die gemeins<strong>am</strong>en Aufgaben und Ziele<br />
von <strong>Schule</strong> und der Bundesagentur für Arbeit. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern<br />
erließ auf der Grundlage des § 4 Absatz 3 des Schulgesetztes von Mecklenburg-Vorpommern<br />
die Verwaltungsvorschrift Richtlinie zur <strong>Beruf</strong>sorientierung an allgemein bildenden und beruflichen<br />
<strong>Schule</strong>n. 7 <strong>Die</strong>ser werden der schulgesetzliche Auftrag der <strong>Schule</strong> zur <strong>Beruf</strong>sorientierung, die berufliche Orientierung<br />
(Frühkindlicher Bereich 0 bis 6 Jahre; Pr<strong>im</strong>arbereich Jahrgangsstufen 1 bis 4; Sekundarbereich I Orientierungsstufe<br />
5 und 6, Jahrgangsstufen 7 bis 9/10; Sekundarbereich II Gymnasiale Oberstufe Jahrgangsstufen 10<br />
bis 12, <strong>Beruf</strong>liche <strong>Schule</strong>n) und weitere Maßnahmen wie Schülerfirmen, Aktionstage für Mädchen und Jungen,<br />
regionale Initiativen etc. geregelt. 8 Das Schulgesetz von Mecklenburg-Vorpommern 9 weist auf die Gleichrangigkeit<br />
allgemeiner sowie beruflicher Bildung hin und betont das Zus<strong>am</strong>menwirken von <strong>Schule</strong> und der Arbeits- und<br />
<strong>Beruf</strong>swelt <strong>im</strong> Hinblick auf „gezielte berufsorientierende Maßnahmen“: „Allgemeine und berufliche Bildung sind<br />
gleichrangig. Dabei ist auf die Beseitigung bestehender Nachteile sowie auf die Überwindung des geschlechtsspezifischen<br />
Ausbildungs- und Arbeitsmarktes hinzuwirken. <strong>Die</strong> <strong>Schule</strong> schafft die Voraussetzungen für eine der<br />
Eignung und Leistung der Schülerinnen und Schüler entsprechende <strong>Beruf</strong>sausbildung und <strong>Beruf</strong>sausübung. <strong>Die</strong><br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit zwischen <strong>Schule</strong> und Arbeits- und <strong>Beruf</strong>swelt wird durch Praktika und gezielte berufsorientierende<br />
Maßnahmen sowie den Gegenstandsbereich Arbeit-Wirtschaft-Technik und Informatik gefördert.“ 10<br />
5 Abkürzung Grundgesetz nachfolgend = GG<br />
6 Abkürzung Sozialgesetzbuch nachfolgend = SGB<br />
7 vgl. Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern 2011<br />
8 ebenda<br />
9 Schulgesetz – SchulG M-V vom 13. Februar 2006 in der Fassung des ersten Änderungsgesetzes vom 16. Februar 2009<br />
10 § 4 Abs. 3 Schulgesetz – SchulG M-V vom 13. Februar 2006 in der Fassung des ersten Änderungsgesetzes vom 16. Februar 2009<br />
32 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
<strong>Die</strong> Darstellung der Rechtsgrundlage verdeutlicht, dass <strong>Beruf</strong>sorientierung hier vorrangig <strong>im</strong> Sinne der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Verwendung findet.<br />
Eine Erweiterung der traditionellen Vorstellung von <strong>Beruf</strong>sorientierung (und nicht nur als <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung)<br />
konnte sich auch in der Fachwelt bislang noch nicht durchsetzen. 11 Auch die Sichtung der Fachliteratur<br />
zum Thema der <strong>Beruf</strong>sorientierung zeigt, dass der Prozess der <strong>Beruf</strong>sorientierung sehr oft auf die Phase der <strong>Beruf</strong>svorbereitung<br />
reduziert dargestellt wird.<br />
Im Folgenden soll eine Annäherung an ein zeitgemäßes Verständnis von <strong>Beruf</strong>sorientierung unternommen<br />
werden.<br />
Der Begriff <strong>Beruf</strong>sorientierung enthält das Wort „Orientierung“. <strong>Die</strong>ses weist zwei unterschiedliche Facetten auf:<br />
Zum einen das „sich zurechtfinden“, d.h. das Vornehmen einer persönlichen Standortbest<strong>im</strong>mung („ich muss<br />
mich erst mal orientieren“). In diesem Blickwinkel wird der prozesshafte Charakter der Orientierung deutlich. 12<br />
Zum anderen beschreibt „Orientierung“ eine Ausrichtung oder Einstellung, d.h. auf den <strong>Beruf</strong> hin orientiert zu<br />
sein. 13<br />
Auf die <strong>Beruf</strong>sorientierung bezogen lässt sich definieren:<br />
„<strong>Beruf</strong>sorientierung ist ein lebenslanger Prozess der Annäherung und Abst<strong>im</strong>mung zwischen Interessen, Wünschen,<br />
Wissen und Können des Individuums auf der einen und Möglichkeiten, Bedarf und Anforderungen der<br />
Arbeits- und <strong>Beruf</strong>swelt auf der anderen Seite. Beide Seiten, und d<strong>am</strong>it auch der Prozess der <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />
sind sowohl von gesellschaftlichen Werten, Normen und Ansprüchen, die wiederum einem Wandel unterliegen,<br />
als auch den technologischen und sozialen Entwicklungen <strong>im</strong> Wirtschafts- und Beschäftigungssystem<br />
geprägt.“ 14<br />
D<strong>am</strong>it lassen sich nach der Definition von F<strong>am</strong>ulla folgende Aspekte herausstellen:<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung:<br />
steht in Verbindung zum Lebenslangen Lernen und ist nicht auf einzelne Lebensphasen begrenzt<br />
ist ein Lernprozess, der Lernort unabhängig erfolgt. <strong>Die</strong> <strong>Schule</strong> kann und muss eine wichtige Rolle spielen,<br />
dominiert aber nicht den Lernprozess.<br />
unterliegt als individuelle Lernleistung einer Annäherung und Abst<strong>im</strong>mung zwischen den zwei Polen<br />
Individuum und Arbeitswelt und ist d<strong>am</strong>it an soziale Normen und den gesellschaftlichen Wandel verknüpft.<br />
(F<strong>am</strong>ulla, G.-E. 2008, S. 50)<br />
Da sich die Befragung der Schüler/innen auf Variablen für eine (gelingende) <strong>Beruf</strong>sorientierung in<br />
den D<strong>im</strong>ensionen:<br />
Herkunft<br />
F<strong>am</strong>ilie<br />
Pläne für die Ausbildung und Arbeit<br />
Praktika<br />
Region<br />
bezieht, sollen <strong>im</strong> Anschluss die ausgewählten Einflussgrößen auf die <strong>Beruf</strong>sorientierung dargestellt werden.<br />
11 F<strong>am</strong>ulla, G.-E. 2008, S. 47<br />
12 ebenda, S. 49<br />
13 ebenda, S. 50<br />
14 ebenda, S. 50<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
33
Ausgewählte Einflussgrößen auf die <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
<strong>Schule</strong><br />
Das deutsche Schulsystem symbolisiert und erzeugt in seinem Aufbau in vielerlei Hinsicht die Chancenstruktur<br />
der jungen Generation. 15 Im dreigliedrigen Schulsystem wird bereits früh über den weiteren schulischen Verlauf<br />
von Schüler/innen entschieden, indem sie nach leistungsorientierten Gesichtspunkten in verschiedene Schulformen<br />
mit jeweils unterschiedlichen Bildungsabschlüssen aufgeteilt werden. 16 <strong>Die</strong> Individualisierungschancen<br />
beginnen folglich schon bei der Wahl der <strong>Schule</strong> und der Schulform, sowie bei der Entscheidung über die<br />
Schullaufbahn. 17<br />
<strong>Die</strong> heutige Jugend verbringt deutlich mehr Zeit mit schulischer und beruflicher Bildung als die Generation ihrer<br />
Eltern oder Großeltern, was die gestiegene Bedeutung der Bildungsabschlüsse verdeutlicht. Für den Statuserhalt<br />
muss vermehrt in Bildung investiert werden, sowie die Bereitschaft zum „Lebenslangen Lernen“. 18 Nur mit einem<br />
adäquaten Schulabschluss können die Jugendlichen ihre oft ehrgeizigen beruflichen Wünsche verwirklichen.<br />
Hierfür ist es notwendig, dass die Jugendlichen entsprechende schulische Leistungen und Erfolge vorweisen<br />
können. 19<br />
Nach der 16. Shell Jugendstudie behält der Bildungshintergrund der Eltern seinen wesentlichen Einfluss auf<br />
den Schulabschluss der Jugendlichen. Erreichte bzw. angestrebte Bildungsabschlüsse der Jugendlichen stehen<br />
in einem Zus<strong>am</strong>menhang mit den Schulabschlüssen der Eltern. Bildung wird in Deutschland weiterhin sozial<br />
vererbt. 20<br />
Insges<strong>am</strong>t betrachtet steigt der schulische Druck auf die Jugendlichen. <strong>Die</strong>se verfolgen schulische Ziele, die über<br />
die aktuelle Schulform hinausgehen. Fast die Hälfte der Hauptschüler/innen strebt einen Schulabschluss an, der<br />
über die Hauptschule hinausreicht. Auch auf der Realschule wollen mehr als ein Drittel einen höheren Abschluss<br />
als die mittlere Reife. 21 <strong>Die</strong> <strong>am</strong>bitionierten Ziele zeigen, wie wichtig Jugendliche heute die schulische Ausbildung<br />
nehmen und wie groß ihr Bewusstsein ist, mit niedrigen Schulabschlüssen einem deutlich höheren Arbeitslosigkeitsrisiko<br />
ausgesetzt zu sein. 22 Können die Jugendlichen ihre ehrgeizigen Schulabschlüsse nicht erreichen, ist das<br />
Frustrationspotential entsprechend hoch. <strong>Die</strong> Unsicherheit, den angestrebten Bildungsabschluss <strong>am</strong> Ende doch<br />
nicht zu schaffen, ist nur ein Indikator für den Druck, den <strong>Schule</strong> auf Jugendliche ausübt. 23 Heutzutage konkurrieren<br />
Jugendliche mit unterschiedlicher Schulausbildung zum Teil um die gleichen Ausbildungsstellen. 24<br />
Nach F<strong>am</strong>ulla (2008) hat sich in den <strong>Schule</strong>n eine Form der <strong>Beruf</strong>sorientierung herauskristallisiert, die sich auf<br />
den direkten <strong>Übergang</strong> in eine Ausbildung konzentriert und von den Lehrkräften bei einem Misslingen dieses<br />
<strong>Übergang</strong>s häufig als Scheitern erlebt wird. 25 <strong>Die</strong> <strong>Beruf</strong>sorientierung beschränkt sich oft auf die Abschlussklassen<br />
der Sekundarstufe I und der Unterricht wird beispielsweise wenig verknüpft mit dem Betriebspraktikum, einem<br />
Besuch <strong>im</strong> <strong>Beruf</strong>sinformations-zentrum (BIZ) oder dem Einüben von Bewerbungsroutinen. 26<br />
15 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 42<br />
16 ebenda, S. 72f.<br />
17 vgl. Eckert, M., zit. nach Schlemmer, E. / Gerstberger, H. 2008, S. 152<br />
18 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 71<br />
19 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 71<br />
20 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 72<br />
21 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 75<br />
22 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 75f.<br />
23 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 76<br />
24 vgl. Bosch, G. et al. 2010, S. 39<br />
25 F<strong>am</strong>ulla, G.-E. 2008, S. 45<br />
26 vgl. F<strong>am</strong>ulla, G.-E. 2008, S. 45<br />
34 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Dabei gilt es heute unter Fachleuten als anerkannt, dass berufsorientierender Unterricht:<br />
möglichst alle Klassenstufen der Sekundarstufe I umfassen sollte, weil <strong>Beruf</strong>swahl als Prozess zu begreifen<br />
ist, der bereits in der frühen Kindheit beginnt und sich lebenslang fortsetzt,<br />
die Stärkung des/der einzelnen Jugendlichen <strong>im</strong> Hinblick auf die Möglichkeiten und Anforderungen der<br />
Arbeits- und <strong>Beruf</strong>swelt und nicht die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes als Ausgangspunkt haben sollte,<br />
die Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit des/der Jugendlichen in den Mittelpunkt rücken<br />
muss,<br />
nicht nur das Ziel verfolgen darf, eine best<strong>im</strong>mte Entscheidung für oder gegen eine Ausbildung zu<br />
ermöglichen, sondern entscheidungsfähig zur Gestaltung der eigenen <strong>Beruf</strong>sbiographie bzw. Lebenswegplanung<br />
zu werden,<br />
nicht nur den Lebensberuf als einzige Arbeitsform in den Blick nehmen darf und<br />
als Aufgabe der ganzen <strong>Schule</strong> und von allen <strong>Schule</strong>n zu sehen ist.<br />
(F<strong>am</strong>ulla, G.-E. 2008, S. 46)<br />
Ein zentraler Faktor, wenn es um den Leistungsstand von Schüler/innen geht, ist eine sich verändernde<br />
Zus<strong>am</strong>mensetzung der einzelnen Schulformen. Ein weiterer Aspekt ist die Leistungsentwicklung in der Sekundarstufe<br />
I. 27 Wie sind die Lernverläufe der Schüler/innen aus unterschiedlichen Schulformen zu beurteilen?<br />
Bei der Leistungsentwicklung sind sogenannte „Schereneffekte“ dokumentiert worden: Der Lernfortschritt von<br />
Schüler/-innen aus Hauptschule, Realschule, Ges<strong>am</strong>tschule und Gymnasium fällt unterschiedlich groß aus. Auf<br />
der Basis repräsentativer Längsschnittuntersuchungen konnte dieser Befund wiederholt und für unterschiedliche<br />
Domänen repliziert werden. 28<br />
Beispielsweise zeigte sich <strong>im</strong> Rahmen der Studie Bildungsverläufe und psychosoziale Entwicklung <strong>im</strong> Jugend- und<br />
jungen Erwachsenenalter (BIJU), dass Gymnasiasten bei gleicher Vorleistung in Mathematik, Physik und Englisch<br />
zwischen der 7. und 10. Klasse substanziell größere Lernzuwächse aufwiesen als die Schüler/innen an Haupt-,<br />
Real- und Ges<strong>am</strong>tschulen. Der erreichte Lernvorsprung entsprach einem mittleren Leistungszuwachs von mehreren<br />
Schuljahren. 29<br />
Trautwein et al. verweisen auf drei Erklärungsansätze für solche „Schereneffekte“:<br />
Erster Erklärungsansatz: Differenzielle Entwicklungsverläufe in Hauptschule, Realschule und Gymnasium<br />
(Schüler/-innen unterschiedlicher Schulformen haben sich bereits vor der Sekundarschulzeit in<br />
ihren Leistungen und in ihren Lernraten unterschieden).<br />
Zweiter Erklärungsansatz: Betont differenzielle Fördereffekte der unterschiedlichen Schulformen<br />
und Schulsysteme, die auf unterschiedlichen Stundentafeln, Lehrplänen und Unterrichtskulturen beruhen<br />
(diese Effekte sind d<strong>am</strong>it institutioneller Art).<br />
Dritter Erklärungsansatz: Schulformeffekte <strong>im</strong> Leistungszuwachs heben sogenannte Kompositionseffekte<br />
hervor, die auf die unterschiedliche leistungsmäßige, soziale, kulturelle und lernbiographische<br />
Zus<strong>am</strong>mensetzungen der Schülerschaft zurückzuführen sind.<br />
(Trautwein, U. et al., zit. nach Schlemmer, E. / Gerstberger, H. 2008, S. 98)<br />
27 Trautwein, U. et al., zit. nach Schlemmer, E. / Gerstberger, H. 2008, S. 97<br />
28 ebenda, S. 97<br />
29 ebenda, S. 97<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
35
Welchen Einfluss haben die Schulnoten und das Schulleistungsleistungsniveau auf den Ausbildungserfolg?<br />
Gute schulische Leistungen sagen Erfolg in der weiteren beruflichen und akademischen Ausbildung und <strong>im</strong> <strong>Beruf</strong><br />
vorher. Je höher die Schulleistung, desto schneller finden die Jugendlichen einen Ausbildungsplatz und desto<br />
erfolgreicher sind sie in dieser Ausbildung. <strong>Die</strong>ser Zus<strong>am</strong>menhang kann als weitgehend gesichert gelten. 30<br />
Je besser die mittlere Schulleistung in einer best<strong>im</strong>mten Klasse ausfällt, umso anspruchsvoller sind in der Regel<br />
auch die Leistungserwartungen für die einzelnen Notenstufen. Schüler/innen mit identischer Schulleistung erhalten<br />
in unterschiedlichen Klassen deshalb oft sehr unterschiedliche Schulnoten. 31 In der Gegenüberstellung der<br />
Vorhersagbarkeit von Schulnoten und Schulleistung liegen Chancen für die empirische Bildungsforschung. So<br />
lässt sich beispielsweise prüfen, ob Schulnoten aufgrund ihrer leichten Zugänglichkeit für Ausbildungsbetriebe<br />
einen besonders deutlichen Effekt auf den Erfolg bei der Ausbildungsplatzsuche haben, wohingegen Schulleistungen<br />
möglicherweise besonders gute Prädiktoren von erfolgreichen Ausbildungsverläufen sind. 32<br />
Persönliches Umfeld<br />
Nach der 16. Shell Jugendstudie besitzt das System F<strong>am</strong>ilie für Jugendliche einen hohen Stellenwert. <strong>Die</strong> Eltern<br />
bleiben d<strong>am</strong>it eine der wichtigsten Sozialisationsinstanzen auch in Bezug auf den Prozess der <strong>Beruf</strong>sorientierung.<br />
33 <strong>Die</strong> Übergänge in den Kindergarten oder in die Grundschule werden in Kooperation mit der F<strong>am</strong>ilie und<br />
den Institutionen „sanft“ vorbereitet und personell unterstützt. Auch die ersten Einblicke in die Arbeitswelt werden<br />
vom „System“ F<strong>am</strong>ilie her erschlossen, durch den Kontakt zu den beruflichen Arbeitsfeldern der Eltern. 34<br />
Eine große Mehrzahl der Jugendlichen orientiert sich in ihrer Lebensführung an den eigenen Eltern. <strong>Die</strong> Jugendlichen<br />
halten ihre Eltern für die wichtigsten Ratgeber in allen Lebensfragen und für Vorbilder für die eigene<br />
Lebensbewältigung. Sie besitzen grundsätzlich ein positives Verhältnis zu ihrer Elterngeneration sowie auch zur<br />
Großelterngeneration. 35<br />
<strong>Die</strong> Vielfalt der Lebenswelten von Jugendlichen scheint überwältigend. Herkunftsf<strong>am</strong>ilien und Wohnformen sind<br />
bunter geworden. Auch die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung haben sich ausgeweitet, z.B. die virtuelle Welt.<br />
Durch die technologische und wirtschaftliche Entwicklung entstehen neue <strong>Beruf</strong>sfelder und differenzieren sich<br />
alte <strong>Beruf</strong>sfelder aus. 36 Eine entscheidende Rolle spielt die soziale Herkunft der Jugendlichen. Ein großer Teil der<br />
Elternhäuser kann den eigenen Kindern äußerst gute ökonomische und soziale Rahmenbedingungen bieten. 37<br />
In aller Regel verbinden sich d<strong>am</strong>it sehr gute Bildungschancen für die Jugendlichen, deren soziale Kompetenzen<br />
und Selbstvertrauen sich in den Bildungsinstitutionen positiv entwickeln. Es darf jedoch nicht außer Acht gelassen<br />
werden, dass ein nicht unerheblicher Anteil von Jugendlichen in Elternhäusern mit prekären Lebensumständen<br />
aufwächst. 38 Bildung als auch Vermögen sind allgemein begehrte Ressourcen, die in der Gesellschaft ungleich<br />
verteilt sind. Bei der Betrachtung der sozialen Schichtung 39 der Gesellschaft wird die hierarchische Verteilung der<br />
Ressourcen deutlich. <strong>Die</strong> Vererbung von Bildungschancen setzt sich fort. 40<br />
30 Trautwein, U. et al., zit. nach Schlemmer, E. / Gerstberger, H. 2008, S. 99<br />
31 ebenda, S. 100<br />
32 ebenda, S. 100f.<br />
33 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 17f.<br />
34 Eckert, M., zit. nach Schlemmer, E. / Gerstberger, H. 2008, S. 154<br />
35 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 46<br />
36 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 53<br />
37 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 53<br />
38 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 53f.<br />
39 Auf den Begriff Schichtung wird an dieser Stelle nicht weiter eingegangen.<br />
40 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 54<br />
36 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Bei den Kindern mit Eltern, die selber über einen hohen Bildungsabschluss verfügen, gibt es nur wenige, die<br />
selber nicht das Abitur schaffen. Im Gegensatz dazu sind bei Kindern mit Eltern, die über keinen oder einen einfachen<br />
Bildungsabschluss verfügen, hohe Bildungsabschlüsse seltener. 41<br />
Nach den Ergebnissen der 16. Shell Jugendstudie bedeutet F<strong>am</strong>ilie für die Jugendlichen Vieles. Manchmal die<br />
klassische Form, in der Vater und Mutter verheiratet sind, zus<strong>am</strong>menleben, der Vater einer Erwerbstätigkeit nachgeht<br />
und die Mutter für den Haushalt und die Kindererziehung zuständig ist. Daneben etablierten sich jedoch<br />
eine Vielzahl von F<strong>am</strong>ilienmodellen, wie die Kleinstf<strong>am</strong>ilie (ein Elternteil und Kind), Großf<strong>am</strong>ilie oder Patchwork-<br />
F<strong>am</strong>ilie. Für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Jugendlichen spielt die Form der F<strong>am</strong>ilie keine Rolle.<br />
Wichtiger ist ihnen, dass ihre Eltern bzw. Bezugspersonen Zeit für sie haben. 42<br />
Das Bild einer frühzeitigen, konfliktreichen Ablösung vom Elternhaus ist schon seit langem nichtmehr prägend<br />
für die Heranwachsenden in Deutschland. Ein enger Bezug zu den Eltern und Großeltern steht dabei zum gleichzeitigen<br />
Wunsch nach einem eigenständigen Leben nicht <strong>im</strong> Widerspruch. So etwas wie die Ablösung vom<br />
Elternhaus ist heutzutage eher eine gemeins<strong>am</strong> von Eltern und Jugendlichen geplante und ausgehandelte Sache<br />
als ein konfliktbeladener Lebensabschnitt. 43<br />
Bei ernsthaften bzw. größeren Problemen wenden sich die Jugendlichen mit zunehmendem Alter vor allem an<br />
ihre Eltern und werden sogar öfter konsultiert. Bei den älteren Jugendlichen kann davon ausgegangen werden,<br />
dass die Belastung mit größeren Problemen, z.B. durch Ausbildung und <strong>Beruf</strong>, höher ist als bei den Jüngeren.<br />
<strong>Die</strong> Eltern bleiben unvermindert Partner in wichtigen Lebensbedingungen. 44 Neben den Eltern findet der soziale<br />
Austausch vor allem mit Freunden statt. Der soziale Nahraum wird bei den Jugendlichen als sehr wichtig eingeschätzt.<br />
Freundschaften zu Gleichaltrigen bilden einen Möglichkeitsraum für die Jugendlichen, soziale Bezüge<br />
jenseits des Elternhauses aufzubauen. 45 In den letzten Jahrzehnten hat die Gruppe der Gleichaltrigen, neben<br />
der F<strong>am</strong>ilie und der <strong>Schule</strong>, an Bedeutung gewonnen. <strong>Die</strong> Gleichaltrigengruppe verbindet gleiche Interessen,<br />
Vorlieben und Wertvorstellungen und dient als Ressource für die Jugendlichen, auch in Bezug auf die <strong>Beruf</strong>sorientierung.<br />
46<br />
Praktika<br />
<strong>Die</strong> Schülerbetriebspraktika haben sich zu einem unverzichtbaren Element der <strong>Beruf</strong>sorientierung entwickelt. Sie<br />
gehören heute zum festen Bestandteil schulischer <strong>Beruf</strong>svorbereitung an allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n. 47<br />
In Mecklenburg-Vorpommern ist das Schülerbetriebspraktikum in der Richtlinie zur <strong>Beruf</strong>sorientierung an allgemein<br />
bildenden und beruflichen <strong>Schule</strong>n in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft<br />
und Kultur verankert:<br />
„Das Schülerbetriebspraktikum soll zur Erweiterung des Verständnisses der <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt beitragen,<br />
die die Schülerin und den Schüler bei der individuellen Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz unterstützen und<br />
ihnen den <strong>Übergang</strong> von der <strong>Schule</strong> in das <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitsleben erleichtern.“ 48<br />
<strong>Die</strong>ses findet an allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n ab Jahrgangsstufe 8, verteilt auf mindestens zwei Jahrgangsstufen<br />
statt. Von insges<strong>am</strong>t 25 Arbeitstagen müssen mindestens fünf Arbeitstage <strong>im</strong> Block durchgeführt werden. 49<br />
41 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 54<br />
42 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 56f.<br />
43 Shell Deutschland 2010, S. 63f.<br />
44 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 227<br />
45 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 80ff.<br />
46 vgl. Steinhagen, U. 2011, S. 18ff.<br />
47 vgl. Fink, Ch. 2011, S. 99<br />
48 Mitteilungsblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern. Nr. 9/2011, S. 466<br />
49 Mitteilungsblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern. Nr. 9/2011, S. 466<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
37
An den Förderschulen und den Regionalen <strong>Schule</strong>n werden Praktika in den Klassenstufen 8 und 9 absolviert.<br />
<strong>Die</strong> Vor- und Nachbereitung des Schülerbetriebspraktikums ist Gegenstandsbereich der Unterrichtsfächer Arbeit-<br />
Wirtschaft-Technik (AWT) und Informatik. So werden nach dem Praktikum die Erfahrungen der Schülerinnen und<br />
Schüler <strong>im</strong> Unterricht ausgewertet, die Praktikumsergebnisse vorgestellt und für den weiterführenden Unterricht<br />
genutzt. 50 Fink (2011) weist darauf hin, dass aus Untersuchungen hervorgeht, dass die Reflexion von Praxiserfahrungen<br />
nicht <strong>im</strong>mer stattfindet. 51<br />
Nach dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2011) sollen junge Menschen in Praktika berufsorientierende<br />
und berufsqualifizierende Erfahrungen s<strong>am</strong>meln, die <strong>im</strong> betrieblichen oder administrativen Zus<strong>am</strong>menhang<br />
die theoretische Ausbildung wirklichkeitsnah ergänzen. 52 Häufig schafft ein Praktikum eine nachhaltige<br />
Verbindung zu dem Praktikumsbetrieb bzw. der Praktikumseinrichtung als potentieller Arbeitgeber. 53<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft übern<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> System der <strong>Beruf</strong>sorientierung die Aufgabe, den Jugendlichen durch betriebliche<br />
Beratungen, Praktika, Betriebserkundungen sowie Kontakt- bzw. Gesprächsmöglichkeiten mit Betriebsangehörigen<br />
umfassende Möglichkeiten der Einblicke in die betriebliche Praxis zu bieten. 54 Praktika bieten Jugendlichen<br />
die Chance, sich selbst auszuprobieren, Erfahrungen zu s<strong>am</strong>meln, an Selbstwirks<strong>am</strong>keitserwartungen zu<br />
gewinnen und so einen Zugang und einen erfolgreichen <strong>Übergang</strong> in die Arbeitswelt zu erreichen. Von Seiten<br />
der Betriebe bzw. Unternehmen sind Praktika von Interesse, da sie die Möglichkeit bekommen, mit potenziellen<br />
Bewerbern direkt in Kontakt zu treten.<br />
Region<br />
Als weitere Einflussgröße auf die berufliche Orientierung von Jugendlichen können die regionalen Gegebenheiten<br />
betrachtet werden, in der die Jugendlichen leben und wohnen. <strong>Die</strong>s ist insofern interessant, da die Zufriedenheit<br />
der Befragten mit ihrem derzeitigen Wohnort/Land ermittelt werden kann, um daraus Hinweise auf deren<br />
Wanderungsneigung ableiten zu können. 55<br />
Nach der Null-Welle 2009 „Fachkräftesicherung für Mecklenburg-Vorpommern“ wird davon ausgegangen, dass<br />
eine Person eher keinen Umzug in Betracht zieht, je zufriedener sie mit ihrer <strong>Situation</strong>/Umfeld/Land ist. <strong>Die</strong>s<br />
wird einerseits durch Einstellungsfragen, andererseits durch die Abfrage von Kenntnissen über die vorhandenen<br />
Wirtschaftszweige in Mecklenburg-Vorpommern möglich. 56 Neben den beruflichen Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern<br />
beeinflussen auch viele weitere Faktoren die Entscheidung für oder gegen einen potentiellen<br />
Wohnort. 57<br />
Bei der vorliegenden Panelanalyse wurden zwei Fragen zur Region näher betrachtet. Zum einen die Frage wie,<br />
die Jugendlichen Aussagen zur Region bewerten und inwiefern sie diesen zust<strong>im</strong>men, z.B. „Hier in der Region<br />
ist es aussichtslos, dass man einen Ausbildungsplatz bekommt..“ oder „Man muss dahin gehen, wo man Arbeit<br />
findet…“.<br />
50 Mitteilungsblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern. Nr. 9/2011, S. 466<br />
51 vgl. Fink, Ch. 2011, S. 100<br />
52 vgl. BMAS 2011<br />
53 ebenda<br />
54 vgl. Deeken, S. / Butz, B. 2010, S. 32<br />
55 vgl. Pabst, I. / Seemann, J. 2009, S. 95<br />
56 vgl. Pabst, I. / Seemann, J. 2009, S. 95<br />
57 vgl. Pabst, I. / Seemann, J. 2009, S. 95<br />
38 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Zum anderen wurden die Schüler/innen gebeten, best<strong>im</strong>mte Gegebenheiten zur Region einzuschätzen.<br />
Hier wurden folgende Aspekte fokussiert:<br />
Wirtschaftliche Lage<br />
<strong>Beruf</strong>liche Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Verdienstmöglichkeiten<br />
<strong>Die</strong> Aussicht auf einen Ausbildungsplatz<br />
<strong>Die</strong> Chance, nach dem Studium oder Ausbildung einen Arbeitsplatz zu bekommen<br />
<strong>Die</strong>se Aspekte beziehen sich insbesondere auf die Einschätzung der Arbeitsmarktattraktivität und Arbeitsplatzsicherheit<br />
in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Ausgewählte Ergebnisse der 2. Folgebefragung<br />
Datengrundlage<br />
<strong>Die</strong> Datenbasis beruht auf einer durch die Koordinierungsstelle ParMa durchgeführten Erhebung an den weiterführenden<br />
<strong>Schule</strong>n <strong>im</strong> ehemaligen Landkreis Parch<strong>im</strong> (neu Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong>). Es wurden jeweils die<br />
Klassenstufen 7 bis 12 befragt, was der Kohorte der 1988 bis 1998 Geborenen entspricht. Durch die wiederholte<br />
Kontaktaufnahme zu den Schulleiter/innen und zumeist AWT-Lehrer/innen konnten <strong>im</strong> Jahr 2011 insges<strong>am</strong>t 13<br />
von 20 <strong>Schule</strong>n befragt werden.<br />
<strong>Die</strong> Befragung wurde mit Hilfe der Lehrer/innen über das Internetportal www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Klassenleiterstunde oder des AWT- oder Informatikunterrichtes zur Thematik <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
durchgeführt.<br />
Das Erhebungsinstrument ist ein durch die Koordinierungsstelle ParMa entworfener standardi-sierter Online-<br />
Fragebogen für Schüler/innen der Förderschulen (Klasse 7 – 9), der Regionalen <strong>Schule</strong>n (Klasse 7 – 10) und Gymnasien<br />
(Klasse 7 – 12) des Landkreises Ludwigslust-Parch<strong>im</strong>. Der Fragebogen besteht aus insges<strong>am</strong>t 37 Fragen zu<br />
den Bereichen: Herkunft, F<strong>am</strong>ilie, Pläne für die Ausbildung und Arbeit, Praktika, sowie Fragen zur Region, in der<br />
die Jugendlichen leben und zur <strong>Schule</strong> gehen.<br />
Von den insges<strong>am</strong>t 2697 Schüler/innen, davon 1371 Jungen und 1326 Mädchen (Grund-ges<strong>am</strong>theit) der Jahrgangsstufen<br />
7 bis 11 haben sich 650 Schüler/innen an der zweiten Folgebefragung beteiligt. <strong>Die</strong> relativ geringe<br />
Teilnehmerzahl der 2. Folgebefragung ist auf der einen Seite dadurch begründet, dass einige für die Befragung<br />
eingeplanten <strong>Schule</strong>n aus verschiedenen Gründen nicht teilnehmen konnten und auf der anderen Seite lag der<br />
Befragungszeitpunkt <strong>im</strong> Zeitraum kurz vor den Sommerferien und der Prüfungsphase der Abschlussklassen.<br />
Aufgrund der verhältnismäßig geringen Anteile der Schüler/innen mit Migrationshintergrund (5 von 579 Schülern,<br />
dies entspricht: 0,86 Prozent) ließen sich hier keine statistischen Zus<strong>am</strong>menhänge errechnen.<br />
<strong>Die</strong> Regionalen <strong>Schule</strong>n sind in der vorliegenden Auswertung der Befragung überrepräsentiert, da diese <strong>im</strong> Landkreis<br />
Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> den vorherrschenden Schultyp bilden.<br />
<strong>Die</strong> 2. Folgebefragung der Schüler/innen an allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n <strong>im</strong> Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> (ehemals<br />
Landkreis Parch<strong>im</strong>) erfolgte <strong>im</strong> Zeitraum von März bis Juli 2011.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
39
1. Befragung<br />
Mai – Juli 2009<br />
Abb. 5 Befragungszeiträume<br />
1. Folgebefragung<br />
März – Juli 2010<br />
40 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
2. Folgebefragung<br />
März – Juli 2011<br />
Im ehemaligen Landkreis Parch<strong>im</strong> gibt es drei Förderschulen, zwölf Regionale <strong>Schule</strong>n, drei Gymnasien sowie<br />
einen gymnasialen Schulteil in Sternberg. In diesem Jahr haben sich folgende <strong>Schule</strong>n an der 2. Folgebefragung<br />
beteiligt:<br />
Regionale <strong>Schule</strong> Förderschule Gymnasien<br />
RS Banzkow FS Lübz Gymnasium Parch<strong>im</strong><br />
RS Brüel FS Parch<strong>im</strong> Gymnasium Sternberg<br />
RS C<strong>am</strong>bs FS Sternberg<br />
RS Crivitz<br />
RS Domsühl<br />
RS Walter Husemann Goldberg<br />
RS Fritz Reuter Parch<strong>im</strong><br />
RS Teil Sternberg<br />
Tabelle 1 <strong>Schule</strong>n die <strong>im</strong> Jahr 2011 an der Befragung teilgenommen haben<br />
Vielen Dank an die <strong>Schule</strong>n und vor allem an die Schülerinnen und Schüler, die sich an der Befragung<br />
beteiligt haben!
Struktur der Befragten<br />
Es nahmen insges<strong>am</strong>t 650 58 Schüler/innen an der Befragung <strong>im</strong> Jahr 2011 teil, davon 318 Jungen (54,9 Prozent)<br />
und 261 Mädchen (45,1 Prozent). <strong>Die</strong> Schüler waren zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 13 und 23 Jahre<br />
alt. In der Klassenstufe 11 konnten auch dieses Jahr nur sehr wenige Schüler/innen – in der Klassenstufe 12 nur<br />
ein Schüler 59 erreicht werden. <strong>Die</strong> Erreichbarkeit der 12. Klassenstufe ist dadurch begründet, dass die Gymnasien<br />
wegen den Abiturprüfungen keine Befragung der 12ten Klassen zulassen.<br />
Verteilung Geschlecht der Befragten<br />
45% männlich<br />
55%<br />
weiblich<br />
Abb. 6 Verteilung Mädchen und Jungen an der 2. Folgebefragung (Angaben in Prozent)<br />
Bereich <strong>Schule</strong><br />
Unbestritten ist, dass <strong>Schule</strong>n nicht nur der kognitiven Wissensvermittlung dienen, sondern neben dem f<strong>am</strong>iliären<br />
Lebensraum eine zentrale Rolle für die Jugendlichen einnehmen. <strong>Die</strong> Phase des Erwachsenwerdens ist eine<br />
Zeit, in der viele große Veränderungen auf die Kinder und Jugendlichen zukommen. <strong>Die</strong> Jugendlichen verbringen<br />
in der <strong>Schule</strong> einen großen Teil ihrer Zeit und diese kann somit als zentraler Einfl ussfaktor verstanden werden. <strong>Die</strong><br />
<strong>Schule</strong> und der d<strong>am</strong>it verbundene <strong>Schule</strong>rfolg werden <strong>im</strong>mer wichtiger, umso bedeutender ist die Einstellung der<br />
Jugendlichen zur <strong>Schule</strong>. Ist die Einstellung positiv, wissen die Schüler/innen um die Wichtigkeit des schulischen<br />
Lernens, fällt diese eher negativ aus, kann dies zu einer Verschlechterung der schulischen Leistungen bzw. Noten<br />
führen und unter Umständen sogar zu einer sogenannten Schulunlust oder Schulverweigerung mit Abbruch, was<br />
folglich den <strong>Übergang</strong> ins <strong>Beruf</strong>sleben extrem erschweren kann.<br />
58 Von den insges<strong>am</strong>t 650 Befragten Schüler/innen k<strong>am</strong>en 579 Schüler/innen in die Auswertung. 70 Fälle konnten nicht berücksichtigt werden, da<br />
deren Geschlechterangabe fehlt und somit eine geschlechterspezifi sche Auswertung nicht möglich wäre.<br />
59 <strong>Die</strong>ser eine Schüler der 12. Klassenstufe wurde in der Auswertung nicht berücksichtigt, da dieser für die Klassenstufe 12 unterrepräsentiert ist.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
41
Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>?<br />
59%<br />
8%<br />
0%<br />
Abb. 7 Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>? (Angaben in Prozent)<br />
42 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
33%<br />
sehr wichtig<br />
wichtig<br />
weniger wichtig<br />
gar nicht wichtig<br />
92 Prozent der befragten Schüler/innen geben an, dass ihnen die <strong>Schule</strong> wichtig bis sehr wichtig ist. Lediglich 8<br />
Prozent der Jugendlichen gaben an, dass <strong>Schule</strong> ihnen weniger wichtig bis gar nicht wichtig ist. <strong>Die</strong>s verdeutlicht,<br />
wie auch schon <strong>im</strong> vorherigen Bericht, dass das Gros der Schüler/innen die Wichtigkeit der <strong>Schule</strong> versteht und<br />
akzeptiert. Nichts desto trotz haben 44 Schüler/innen angegeben, dass ihnen <strong>Schule</strong> „weniger wichtig“ und 4<br />
Schüler/innen sogar „gar nicht wichtig“ ist. <strong>Die</strong>se pess<strong>im</strong>istische Sichtweise in Bezug zur <strong>Schule</strong> kann sich direkt<br />
auf die Leistungsbereitschaft und Motivation für die <strong>Schule</strong> niederschlagen.<br />
Bildung ist das höchste gesellschaftliche Gut und das Erreichen eines guten schulischen Abschlusses ist grundlegend<br />
für den Eintritt ins <strong>Beruf</strong>sleben und somit Schlüssel zum Erfolg. In Deutschland hängt dieser so stark, wie<br />
in keinem anderen Land, von der jeweiligen sozialen Herkunft der Jugendlichen ab. 60 Junge Leute ohne Schulabschluss<br />
fi nden seltener eine qualifi zierte Arbeit oder eine Ausbildung. 61 Auffallend ist, dass ca. drei Viertel (74<br />
Prozent) der Jugendlichen angeben, dass sie mehr für die <strong>Schule</strong> tun könnten und demzufolge ihre Potenziale<br />
nicht ausschöpfen (vgl. nachfolgende Abbildung 8).<br />
60 http://www.static.shell.com/static/deu/downloads/aboutshell/our_commitment/shell_youth_study/ 2010/youth_study_2010_fl yer.pdf<br />
Stand: 19.12.2011<br />
61 http://www.static.shell.com/static/deu/downloads/aboutshell/our_commitment/shell_youth_study/ 2010/youth_study_2010_fl yer.pdf<br />
Stand: 19.12.2011
Wie viel tust Du für die <strong>Schule</strong>?<br />
6% 3%<br />
74%<br />
17%<br />
Abb. 8 Wie viel tust Du für die <strong>Schule</strong>? (Angaben in Prozent)<br />
Ich strenge mich sehr an.<br />
Ich könnte mehr tun.<br />
Ich muss nicht viel tun, die<br />
<strong>Schule</strong> fällt mir leicht.<br />
Ich tue wenig für die <strong>Schule</strong>,<br />
die Noten sind mir egal.<br />
Lediglich 6 Prozent der Schüler/innen geben an, dass ihnen die <strong>Schule</strong> leicht fällt, währenddessen 17 Prozent der<br />
Schüler/innen sagen, dass sie sich für die <strong>Schule</strong> sehr anstrengen müssen.<br />
<strong>Die</strong> nachfolgende Graphik verdeutlicht noch einmal den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen den beiden Fragen „Wie<br />
wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>?“ und „Wie viel tust Du für die <strong>Schule</strong>?“. Im Vergleich zum Vorjahr sind diesbezüglich nur<br />
min<strong>im</strong>ale Veränderungen zu verzeichnen.<br />
Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>? & Wie viel tust Du für die <strong>Schule</strong>?<br />
sehr wichtig<br />
wichtig<br />
weniger wichtig<br />
gar nicht wichtig<br />
4%<br />
10%<br />
25%<br />
34%<br />
62%<br />
83%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Ich strenge mich sehr an. Ich könnte mehr tun.<br />
Ich muss nicht viel tun, die <strong>Schule</strong> fällt mir leicht. Ich tue wenig für die <strong>Schule</strong>, die Noten sind mir egal.<br />
Abb. 9 Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>? & Wie viel tust Du für die <strong>Schule</strong>? (Angaben in Prozent)<br />
60%<br />
75%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
16%<br />
18%<br />
5%<br />
6%<br />
43
Des Weiteren wurde auch die Wichtigkeit der <strong>Schule</strong> differenziert nach den Schulformen betrachtet und ergab<br />
folgendes Bild:<br />
Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>? (nach Schulform)<br />
Gymnasium<br />
Förderschule<br />
Regionalschule<br />
28%<br />
30%<br />
48%<br />
44 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
61%<br />
61%<br />
46%<br />
8% 3%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr wichtig wichtig weniger wichtig gar nicht wichtig<br />
Abb. 10 Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>? (nach Schulform, Angaben in Prozent)<br />
Im Vergleich zu den Regionalen <strong>Schule</strong>n (30 Prozent) und den Gymnasien (28 Prozent) nehmen die Förderschüler/innen<br />
mit 48 Prozent die <strong>Schule</strong> als „sehr wichtig“ wahr.<br />
Bei der Zufriedenheit mit den eigenen Schulnoten hat sich zum Vergleich zu den beiden Vorjahren (2009, 2010)<br />
nicht viel verändert. Circa die Hälfte der Befragten (49 Prozent) sind unzufrieden mit ihren derzeitigen Schulnoten.<br />
Wie zufrieden bist Du mit Deinen Noten?<br />
43%<br />
11%<br />
Abb. 11 Zufriedenheit mit den Noten (Angaben in Prozent)<br />
6%<br />
40%<br />
sehr zufrieden<br />
zufrieden<br />
eher unzufrieden<br />
sehr unzufrieden<br />
8%<br />
6%
Eine geschlechterdifferenzierte Betrachtung zeigt, dass Jungen (54 Prozent) mit ihren derzeitigen Noten zufriedener<br />
sind als Mädchen (48 Prozent).<br />
Des Weiteren zeigt sich wie in den Vorjahren eine Diskrepanz zwischen den Schulformen, bezüglich der Zufriedenheit<br />
mit den eigenen Noten.<br />
Zufriedenheit mit den Noten (nach Schulform)<br />
Gymnasium<br />
Förderschule<br />
Regionalschule<br />
31%<br />
41%<br />
39%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr zufrieden zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />
Abb. 12 Zufriedenheit mit den Noten nach Schulform (Angaben in Prozent)<br />
Es stellt sich unweigerlich die Frage, warum die Schüler/innen der Förderschulen viel zufriedener mit ihren Noten<br />
sind als die Regionalschüler/innen und die Gymnasiasten/innen. Woher kommt diese anscheinend hohe subjektive<br />
Zufriedenheit der Förderschüler/innen mit ihren Schulnoten? Auf den ersten Blick scheinen die Leistungsanforderungen<br />
von Förderschüler/innen und Gymnasiasten/innen weit auseinander. Jedoch bei der genaueren<br />
Betrachtung der Noten (Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch und Sport) zeigt sich, dass sich die Noten der<br />
Förderschüler/innen ähnlich verteilen wie die von den Gymnasiasten/innen.<br />
<strong>Die</strong> Zufriedenheit mit den eigenen Noten steht in einem Zus<strong>am</strong>menhang mit der Einschätzung, ob diese für den<br />
<strong>Beruf</strong>swunsch als ausreichend erachtet werden. Insges<strong>am</strong>t betrachtet ergibt sich folgendes Bild:<br />
Denkst Du, dass Deine schulischen Leistungen für Deinen <strong>Beruf</strong>swunsch ausreichen?<br />
nein<br />
26%<br />
ja<br />
74%<br />
Abb. 13 Denkst Du, dass Deine schulischen Leistungen für Deinen <strong>Beruf</strong>swunsch ausreichen? (Angaben in Prozent)<br />
46%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
46%<br />
26%<br />
18%<br />
6%<br />
3%<br />
45
74 Prozent der befragten Schüler/innen äußerten sich, dass ihre schulischen Leistungen (ihrer Meinung nach)<br />
für ihren <strong>Beruf</strong>swunsch ausreichen. Ein interessantes Bild ergibt die Betrachtung der schulischen Leistungen für<br />
den <strong>Beruf</strong>swunsch nach den einzelnen Schulformen. Förderschüler/innen scheinen sich tendenziell sicherer zu<br />
sein, dass ihre schulischen Leistungen für den eigenen <strong>Beruf</strong>swunsch ausreichen werden (vgl. nachfolgende<br />
Abbildung 14).<br />
Denkst Du, dass Deine schulischen Leistungen für Deinen <strong>Beruf</strong>swunsch<br />
ausreichen? („Ja“ nach Schulform)<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
75%<br />
83%<br />
46%<br />
Regionalschule Förderschule Gymnasium<br />
Abb. 14 Denkst Du, dass Deine schulischen Leistungen für Deinen <strong>Beruf</strong>swunsch ausreichen? „Ja“ nach Schulform<br />
(Angaben in Prozent)<br />
83 Prozent der Förderschüler/innen geben an, dass ihre schulischen Leistungen für deren <strong>Beruf</strong>swunsch ausreichen.<br />
Auffällig ist der große Unterschied zu den Gymnasiasten/innen 62 , diese scheinen sich mit 46 Prozent<br />
eher unsicher zu sein. Wo liegen hier die Ursachen? Fakt ist, dass die schulischen Bewertungen (vor allem bei<br />
den Gymnasiasten/innen) zu einem zentralen Kriterium für die Kurswahl (insbesondere Leistungskurse) werden.<br />
Sind die Gymnasiasten/innen somit zu selbstkritisch und stehen der vorherrschenden Lernkultur mit hohem Leistungsdruck<br />
weniger opt<strong>im</strong>istisch gegenüber? Unterschätzen sie ihre eigene Leistungsfähigkeit? Oder nehmen sie<br />
stärker Bezug auf die schulischen Leistungen was ihre eigenen <strong>Beruf</strong>swünsche angeht? <strong>Die</strong>se Fragen könnten in<br />
zukünftigen Untersuchungen bzw. Erhebungen nochmals aufgegriffen werden, d<strong>am</strong>it der Unterschied <strong>im</strong> Selbstwerterleben<br />
bei den Schüler/innen verschiedener Schulformen geklärt werden kann.<br />
62 <strong>Die</strong> Werte müssen natürlich relativiert betrachtet werden, da nur sehr wenige Gymnasiasten befragt werden konnten.<br />
46 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Lieblingsfächer<br />
<strong>Die</strong> Schüler/innen sind gebeten worden, ihre drei Lieblingsfächer zu benennen. Wie schon in den beiden vorherigen<br />
Berichten, befi nden sich auch in diesem Jahr die Fächer Sport, Mathematik und Kunst auf den ersten Plätzen<br />
der Beliebtheitsskala.<br />
<strong>Die</strong>ses wird aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:<br />
Lieblingsfächer nach Klassenstufen<br />
Klassenstufe Lieblingsfächer<br />
Klasse 7: Sport, Mathematik, Kunst<br />
Klasse 8: Sport, Mathematik, Kunst<br />
Klasse 9: Sport, Mathematik, Kunst<br />
Klasse 10: Sport, Kunst, Chemie<br />
Klasse 11: Sport, Sozialkunde, Biologie<br />
Tabelle 2 Lieblingsfächer nach Klassenstufen insges<strong>am</strong>t<br />
Das gleiche Bild ergibt sich auch bei der Aufteilung der Lieblingsfächer nach den Schulformen. Gerade die Lieblingsfächer<br />
der Schüler/innen bieten eine gute Möglichkeit für eine zielgruppen-spezifi sche <strong>Beruf</strong>sorientierung.<br />
Synergieeffekte können genutzt werden, wie das Erlernen von Schlüsselkompetenzen. Hierzu zählen Kommunikationsfähigkeit,<br />
Te<strong>am</strong>fähigkeit, Durchhaltevermögen und die Entwicklung von Problemlösestrategien. 63<br />
Pläne nach der <strong>Schule</strong><br />
<strong>Die</strong> Jugendlichen wurden gefragt, was sie nach der <strong>Schule</strong> hinsichtlich ihres weiteren Ausbildungsweges planen.<br />
Hier zeigt sich folgendes Bild:<br />
Was sind deine Pläne für die Zeit nach der <strong>Schule</strong>? (nach Schulform)<br />
Gymnasium<br />
Förderschule<br />
Regionalschule<br />
30%<br />
41%<br />
5%<br />
3%<br />
9%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
5%<br />
15%<br />
4%<br />
3% 3%<br />
6%<br />
7%<br />
13% 8%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Ausbildung/Lehre <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr weiterführende <strong>Schule</strong><br />
Studium Wehrdienst/Zivildienst freiwilliges soz. oder ökolog. Jahr<br />
Praktikum Jobben weiß nicht<br />
Au Pair/Auslandsjahr keine Angabe<br />
Abb. 15 Was sind deine Pläne für die Zeit nach der <strong>Schule</strong>? nach Schulform (Angaben in Prozent)<br />
63 http://www.ekiba.de/download/Durch_Kooperation_zur_Teilhabe_2009__Broschuere%281%29.pdf, Stand: 19.12.2011<br />
5%<br />
9%<br />
8%<br />
4%<br />
4%<br />
47
41 Prozent der Gymnasiasten wollen nach der Schulzeit studieren, einige können sich aber auch vorstellen eine<br />
Ausbildung zu machen (28 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich, dass der Anteil der Gymnasiasten/innen,<br />
die eine Ausbildung anstreben, gestiegen ist (von 19 Prozent auf 28 Prozent). Bei den Regionalschüler/innen und<br />
Förderschüler/innen sind diesbezüglich keine Veränderungen zu verzeichnen. Der größte Teil der Förderschüler/<br />
innen (30 Prozent) wird nach ihrem Schulabschluss ein berufsvorbereitendes Jahr (BVJ) absolvieren.<br />
Auch in diesem Jahr zeigte eine Differenzierung nach dem Geschlecht, dass mehr Mädchen als Jungen sich nach<br />
der Schulzeit für ein Auslandsjahr 64 entscheiden würden.<br />
In der diesjährigen Befragung geben mehr Mädchen als Jungen an, erst einmal nach der <strong>Schule</strong> „jobben“ zu<br />
wollen. Interessant ist auch, dass fast doppelt so viele Jungen (11 Prozent) wie Mädchen (6 Prozent) nicht wissen,<br />
was sie nach der <strong>Schule</strong> machen wollen.<br />
<strong>Beruf</strong>l iche Interessen<br />
Eine der zentralsten und zugleich schwierigsten Aufgaben, die die Jugendlichen bewältigen müssen, ist die Frage,<br />
was sie einmal werden wollen. <strong>Beruf</strong>l iche Interessen bilden sich <strong>im</strong> Jugendalter heraus. Voraussetzung hierfür<br />
ist eine rechtzeitige und systematische Vorbereitung, denn der Prozess einer ganzheitlichen <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
vollzieht sich als lebenslanger Prozess. 65<br />
„Mit zunehmendem Alter der Jugendlichen fi nden die sich verändernden Bedingungen auf dem Ausbildungs-<br />
und Arbeitsmarkt eine stärkere Berücksichtigung. <strong>Die</strong> Schülerinnen und Schüler werden in die Lage versetzt, für<br />
ihren eigenen <strong>Beruf</strong>s- und Lebensweg Verantwortung zu übernehmen und sich refl ektiert und verantwortungsbewusst<br />
für einen <strong>Beruf</strong> zu entscheiden.“ 66<br />
Bei den befragten Schülerinnen und Schülern sah die <strong>Situation</strong> wie folgt aus:<br />
Hast Du bereits einen <strong>Beruf</strong>s- oder Studienwunsch? alle Befragten<br />
19%<br />
31%<br />
3%<br />
48%<br />
Abb. 16 Hast Du bereits einen <strong>Beruf</strong>s- oder Studienwunsch? alle Befragten<br />
ja, ziemlich sicher<br />
ja, aber unsicher<br />
nein, das weiß ich noch nicht<br />
keine Angabe<br />
64 Prozentual gesehen aber sehr gering: 1 Prozent der Jungen und 3 Prozent der Mädchen.<br />
65 Vgl. http://www.good-practice.de/glossar_ges<strong>am</strong>t_online.pdf Stand: 20.12.2011<br />
66 Mitteilungsblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern. Nr.9/2011, S. 465<br />
48 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Insges<strong>am</strong>t 78 Prozent der befragten Schüler/innen gaben zum Befragungszeitraum an, dass sie bereits einen<br />
<strong>Beruf</strong>s- oder Studienwunsch haben, davon sind sich allerdings 31 Prozent der Schüler/innen hinsichtlich dieser<br />
Entscheidung noch unsicher. 19 Prozent der Schüler/innen wissen noch nicht, für welchen <strong>Beruf</strong>szweig sie sich<br />
entscheiden würden.<br />
Bei der Betrachtung der <strong>Beruf</strong>swünsche bzw. Studienwünsche (nach Schulformen) der befragten Schüler/innen,<br />
welche sich ziemlich sicher sind, ist besonders der Unterschied zwischen den Förderschulen und den Gymnasien<br />
auffällig. 56 Prozent der Förderschüler/innen sind sich ziemlich sicher, was ihren <strong>Beruf</strong>swunsch angeht, während<br />
hingegen nur 44 Prozent der Gymnasiasten/ innen sich ziemlich sicher sind, was sie später berufl ich einmal<br />
ausüben möchten. <strong>Die</strong> Zahlen müssen jedoch relativiert werden, da die 12ten Klassen nicht mit befragt werden<br />
konnten. Es ist der Sachverhalt zu vermerken, wie auch schon <strong>im</strong> Bericht von 2010, dass Gymnasiasten/innen<br />
sich wesentlich weniger sicher sind bezüglich ihrer berufl ichen Wünsche.<br />
<strong>Die</strong> Schülerinnen und Schüler, die angaben, dass sie noch keinen <strong>Beruf</strong>swunsch haben, wurden nach den Gründen<br />
hierfür gefragt. <strong>Die</strong> Auswertung wird <strong>im</strong> folgenden Diagr<strong>am</strong>m ersichtlich:<br />
Was ist der Grund dafür, dass Du noch keinen <strong>Beruf</strong>swunsch hast?<br />
Ich weiß einfach nicht, was mir liegt.<br />
Ich weiß nicht, was für <strong>Beruf</strong>e zu meinen<br />
Interessen passen.<br />
Ich habe noch genug Zeit.<br />
17%<br />
45%<br />
40%<br />
31%<br />
35%<br />
36%<br />
29%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
11%<br />
10%<br />
23%<br />
9%<br />
13%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
trifft voll und ganz zu trifft ein bisschen zu trifft weniger zu trifft gar nicht zu<br />
Abb. 17 Was ist der Grund dafür, dass Du noch keinen <strong>Beruf</strong>swunsch hast? (Angaben in Prozent)<br />
Bei näherer Betrachtung werden die Unsicherheiten der Schüler/innen deutlich. 45 Prozent der Jugendlichen<br />
geben an, dass sie nicht wissen, was ihnen liegt und 40 Prozent äußerten sich, dass sie auch nicht zu wissen<br />
scheinen, welche <strong>Beruf</strong>e zu ihren persönlichen Interessen passen würden.<br />
49
Alle Jugendlichen wurden auch in diesem Jahr nach ihren derzeitigen <strong>Beruf</strong>swünschen gefragt. <strong>Die</strong> <strong>Beruf</strong>e, die<br />
mindestens 10-mal genannt wurden, sind in folgender Tabelle zus<strong>am</strong>mengefasst:<br />
Nr. <strong>Beruf</strong>swunsch Häufigkeit<br />
1 Mechatroniker/in, Schlosser/in, Mechaniker/in, Technik (Elektronik) 58<br />
2 Kindergärtner/in, Erzieher/in, Pädagoge/in 44<br />
3 Medizinischer <strong>Beruf</strong> (Rettungsassistent/in, Krankenpfleger/in, Heb<strong>am</strong>me) 37<br />
4 Tierpfleger 30<br />
5 Verkäufer/in, Einzelhandelskaufmann/frau 30<br />
6 Landwirt/in, Agrarservice 26<br />
7 <strong>Beruf</strong>ssoldat/in, Bundeswehr 25<br />
8 Polizist/in 21<br />
9 Straßenbau, Maurer/in 17<br />
10 Bankkauffrau/mann, Verwaltungsangestellte/r, Bürokauffrau/mann 17<br />
11 Maler/in, Lackierer/in 15<br />
12 Handwerker/in 15<br />
13 Koch/in, Beikoch/in 14<br />
14 Altenpfleger/in 13<br />
15 <strong>Beruf</strong>skraftfahrer/in 13<br />
16 Frisör/in, Kosmetiker/in 10<br />
17 Hotel-/Restaurantfachmann/frau 10<br />
Tabelle 3 <strong>Beruf</strong>swünsche, die mindestens 10-mal genannt wurden<br />
50 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Freizeit<br />
Auch in der diesjährigen Befragung ist das Hören von Musik die <strong>am</strong> meisten präferierte Freizeitbeschäftigung der<br />
Jugendlichen. Ebenso wichtig ist den Jugendlichen das Treffen mit ihren Freunden. Interessant ist ferner, dass der<br />
Computer zwar einen wichtigen Stellenwert bei den befragten Schüler/innen einn<strong>im</strong>mt, jedoch das Treiben von<br />
Sport ihnen wichtiger ist. Eine Veränderung zum Vorjahr ist zu verzeichnen und zwar n<strong>im</strong>mt das Fernsehen einen<br />
höheren Stellenwert ein, als das Sport treiben.<br />
Wie oft machst Du folgende Dinge in deiner Freizeit?<br />
Musik hören<br />
Mit Freunden treffen<br />
Fernsehen<br />
Sport treiben<br />
Computerspiele spielen<br />
Shoppen gehen<br />
Auf Partys gehen<br />
Lesen<br />
In die Disco gehen<br />
Ins Kino gehen<br />
Ins Theater gehen<br />
13%<br />
9%<br />
9%<br />
3%<br />
3%<br />
23%<br />
32%<br />
32%<br />
16%<br />
12%<br />
12%<br />
22%<br />
49%<br />
29%<br />
71%<br />
27%<br />
31%<br />
43%<br />
38%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
23%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Abb. 18 Wie häufi g machst Du folgende Dinge in deiner Freizeit? (Angaben in Prozent)<br />
sehr häufig<br />
häufig<br />
In der nächsten Frage wurden die Schüler/innen danach befragt, welche Dinge sie mindestens 3 mal die Woche<br />
zu Hause zu tun. 80 Prozent der Jugendlichen gaben an, das Internet mindestens dre<strong>im</strong>al pro Woche zu Hause zu<br />
nutzen. 50 Prozent von ihnen sagten, mindestens dre<strong>im</strong>al pro Woche <strong>am</strong> PC zu arbeiten und 60 Prozent spielen<br />
<strong>am</strong> Computer.<br />
Interessant ist eine geschlechterspezifi sche Betrachtung: 73 Prozent der Jungen gaben an, <strong>am</strong> PC zu spielen,<br />
dagegen nur 44 Prozent der Mädchen. Am PC arbeiten beide Geschlechter nahezu identisch. Hier ist hinsichtlich<br />
der Auswertung von 2010 keinerlei Veränderung zu vermerken.<br />
Ähnlich verhält es sich auch mit der Freizeitbeschäftigung „Spielkonsole spielen“: diese spielt bei 60 Prozent der<br />
Jungen und nur bei 16 Prozent der Mädchen eine Rolle.<br />
Mädchen stellen bezüglich des Lesens von Büchern mit 41 Prozent einen mehr als doppelt so großen Anteil dar<br />
als Jungen mit nur 19 Prozent.<br />
51
Welche der folgenden Dinge machst Du mindestens 3 mal pro Woche zu Hause?<br />
Musik hören<br />
das Internet nutzen<br />
PC spielen<br />
Spielkonsole spielen<br />
PC arbeiten<br />
Tageszeitung lesen<br />
Bücher lesen<br />
16%<br />
19%<br />
52 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
26%<br />
39%<br />
44%<br />
41%<br />
46%<br />
53%<br />
60%<br />
73%<br />
78%<br />
81%<br />
98%<br />
92%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Abb. 19 Nutzung ausgewählter Medien in der Freizeit (Angaben in Prozent)<br />
Einbindung in Vereine<br />
weiblich<br />
männlich<br />
Wie auch schon in dem Lagebericht von 2010 erwähnt wurde, ist das Lernen außerhalb des formalen schulischen<br />
Bildungsbereiches von <strong>im</strong>menser Bedeutung für die <strong>Beruf</strong>sorientierung. In Vereinen können Kinder und<br />
Jugendliche eine Vielzahl von sozialen, kulturellen, sportlichen, gesellschaftlichen und politischen Angeboten<br />
und Aufgaben wahrnehmen. Im Gegensatz zum schulischen Kontext ermöglicht dies den Schüler/innen, Lernen<br />
und Bildung ohne permanent vorhandenen Leistungsdruck.<br />
Auch in diesem Jahr wurde an den <strong>Schule</strong>n gefragt, ob die Jugendlichen in ihrer Freizeit in einem Verein bzw.<br />
einer organisierten Jugendgruppe aktiv sind. <strong>Die</strong> Ergebnisse sind ersichtlich in folgender Abbildung:
Machst Du in Deiner Freizeit aktiv in einem Verein oder einer organisierten<br />
Jugendgruppe mit?<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
28%<br />
37%<br />
51%<br />
5%<br />
7%<br />
18%<br />
20%<br />
17%<br />
15%<br />
Sport Musik/Theater Feuerwehr/DRK/THW anderer Verein Religion oder Kirche<br />
7%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
15%<br />
Förderschule Regionalschule Gymnasium<br />
Abb. 20 Vereinszugehörigkeit nach Schulform (Angaben in Prozent)<br />
Hauptsächlich sind die Jugendlichen in ihrer Freizeit in sportlichen Vereinen organisiert. <strong>Die</strong> Gymnasiasten bilden<br />
mit 51 Prozent den größten Anteil der Jugendlichen, welche in sportlichen Vereinen aktiv sind. Unter den Förderschüler/innen<br />
geben 28 Prozent an, in Sportvereinen aktiv zu sein. Eine Zust<strong>im</strong>mung unter den Jugendlichen<br />
fi ndet auch das freiwillige Engagement bei der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen<br />
Hilfswerk. Im Bereich Musik und Theater zeigen sich große Differenzen bezüglich der Schulform. 18 Prozent der<br />
Gymnasiasten/ innen sind dort aktiv, hingegen nur 5 Prozent der Förderschüler/innen und 7 Prozent der Regionalschüler/innen.<br />
Zus<strong>am</strong>menfassend kann konstatiert werden, dass mit der Schulform die Beteiligung der Jugendlichen an nonformalen<br />
schulischen Aktivitäten steigt. Hier bietet sich die Chance, an den Ressourcen der Jugendlichen anzuknüpfen,<br />
diese zu bestärken und somit dem Dogma der Defi zitorientierung entgegen zu wirken.<br />
Bereich F<strong>am</strong>ilie<br />
F<strong>am</strong>ilien haben einen großen Einfl uss auf den schulischen und berufl ichen Erfolg ihrer Kinder und bilden somit<br />
die wichtigste Sozialisationsinstanz. Gerade in Zeiten gestiegener Anforderungen in <strong>Schule</strong>, Ausbildung und den<br />
ersten <strong>Beruf</strong>sjahren bietet die F<strong>am</strong>ilie Rückhalt und emotionale Unterstützung für die Jugendlichen. 67<br />
In der einschlägigen Literatur und in Studien wird <strong>im</strong> Allgemeinen die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung in der<br />
Phase der Adoleszenz überwiegend positiv beurteilt. <strong>Die</strong> Eltern nehmen d<strong>am</strong>it eine zentrale Rolle in dem Prozess<br />
der <strong>Beruf</strong>sorientierung ihrer Kinder ein. Allein können die Eltern bzw. die F<strong>am</strong>ilie dieser komplexen Aufgabe jedoch<br />
kaum gerecht werden. Sie müssen sich ebenso wie ihre Kinder auf ständig verändernde <strong>Beruf</strong>smöglichkeiten<br />
und Arbeitsmarktbedingungen einstellen. <strong>Die</strong> Problematik der Entscheidungsfi ndung der Jugendlichen, für<br />
einen <strong>Beruf</strong> wird d<strong>am</strong>it <strong>im</strong>mer größer.<br />
67 Vgl. http://www static.shell.com/static/deu/downloads/aboutshell/our_commitment/shell_youth_study/ 2010/youth_study_2010_fl yer.pdf,<br />
Stand: 19.12.2011<br />
10%<br />
4%<br />
6%<br />
5%<br />
53
Gerade in der Zus<strong>am</strong>menarbeit von Eltern und <strong>Schule</strong> stecken ungenutzte Potenziale für die Verbesserung der<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung Jugendlicher. <strong>Die</strong> Institution <strong>Schule</strong> ist sich des großen Stellenwerts der Eltern bezüglich ihres<br />
Einflusses auf die <strong>Beruf</strong>swahl und des Potenzials an die <strong>Beruf</strong>spraxis bewusst. Es muss weiter aktiv an dem Aufbau<br />
einer engeren Zus<strong>am</strong>menarbeit von <strong>Schule</strong> und Elternhaus gearbeitet werden. 68<br />
Für eine enge bzw. funktionierende Zus<strong>am</strong>menarbeit bedarf es einer Verbesserung der Kommunikation zwischen<br />
den Eltern und der <strong>Schule</strong> und den Aufbau einer gegenseitigen Wertschätzung und des Vertrauens.<br />
Folgende Punkte 69 sollten dabei Beachtung finden:<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
<strong>Die</strong> Interessen der Eltern sind zunächst auf das eigene Kind bezogen, von diesem muss die Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
ausgehen und darauf aufbauen.<br />
Aufgrund der Heterogenität auf Eltern- und Schüler/innenseite ist die Einbeziehung der Eltern zielgruppenspezifisch<br />
zu organisieren. Dabei muss sowohl auf die Lebensumstände als auch auf die kulturellen Hintergründe<br />
eingegangen werden.<br />
Das Gewinnen und Einbinden von Eltern und Schüler/innen durch die Begegnung an außerschulischen<br />
Orten.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schule</strong> kann bei Schwierigkeiten in der häuslichen Erziehung Unterstützung und Hilfe anbieten, z.B. in<br />
Form von Elternseminaren.<br />
Der Einflussfaktor der F<strong>am</strong>ilie kann als ausschlaggebend für die eigene <strong>Beruf</strong>sorientierung der Jugendlichen betrachtet<br />
werden. In dem nachfolgenden Gliederungspunkt „Status der Eltern“ wird näher auf die Erwerbssituation<br />
der Eltern der befragten Schüler/innen eingegangen.<br />
Status der Eltern<br />
Der schulische Erfolg eines Kindes hängt leider <strong>im</strong>mer noch viel zu sehr vom sozialen Status der Eltern ab. Jugendliche<br />
aus wohlsituierten und bildungsnahen F<strong>am</strong>ilien erfahren eine günstigere Sozialisation für ihre <strong>Beruf</strong>swahl<br />
als Jugendliche, die eher aus F<strong>am</strong>ilien mit geringem Einkommen, geringer Bildung und gering ausgeprägtem<br />
kulturellen Kapital kommen. 70<br />
Wie die Erwerbssituation der Eltern der befragten Schüler/innen aussieht, veranschaulicht die nachfolgende Darstellung:<br />
68 Vgl. Michaelis, U. http://www.swa-progr<strong>am</strong>m.de/handlungsempfehlungen_swa.pdf, Stand: 20.12.2011<br />
69 Vgl. Michaelis, U. http://www.swa-progr<strong>am</strong>m.de/handlungsempfehlungen_swa.pdf, Stand: 20.12.2011<br />
70 Vgl. Steinhagen, U. 2011, S. 13<br />
54 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Erwerbssituation der Eltern nach Angaben der Jugendlichen<br />
2u4er<br />
Vater<br />
39%<br />
55%<br />
16%<br />
9% 14%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Vollzeit Teilzeit arbeitslos<br />
Elternzeit Hausmann/frau Umschulung/Weiterbildung<br />
Rentner/in weiß nicht selbstständig<br />
Abb. 21 Erwerbssituation der Eltern nach Angaben der Jugendlichen (Angaben in Prozent)<br />
Nach den Angaben der Schüler/innen stehen 55 Prozent der Väter und 39 Prozent der Mütter in einem Vollzeit-<br />
Arbeitsverhältnis. 16 Prozent der Mütter befi nden sich in einem Teilzeit-Arbeitsverhältnis, hingegen nur 6 Prozent<br />
der Väter. Frauen arbeiten überwiegend in Teilzeit-Beschäftigungsverhältnissen. <strong>Die</strong> Quote der Selbstständigkeit<br />
ist bei den Männern (10 Prozent) höher als bei den Frauen (6 Prozent).<br />
9 Prozent der Mütter stehen in keinem Arbeitsverhältnis, während angegeben wurde, dass 7 Prozent der Väter<br />
arbeitslos sind.<br />
Bekommt Deine F<strong>am</strong>ilie Arbeitslosengeld II?<br />
12%<br />
7%<br />
67%<br />
14%<br />
Abb. 22 Bekommt Deine F<strong>am</strong>ilie Arbeitslosengeld II? (Angaben in Prozent)<br />
6%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
ja<br />
7%<br />
nein<br />
weiß nicht<br />
keine Angabe<br />
8%<br />
5%<br />
6%<br />
10%<br />
55
Insges<strong>am</strong>t geben 14 Prozent der Befragten an, dass ihre F<strong>am</strong>ilien Arbeitslosengeld II beziehen, 12 Prozent wissen<br />
es nicht und 7 Prozent haben diesbezüglich keine Angabe gemacht.<br />
Bei der Betrachtung des Bezuges von Arbeitslosengeld II nach den Schulformen, bestätigt sich auch in der 2.<br />
Folgebefragung, dass die F<strong>am</strong>ilien der Förderschüler/innen <strong>am</strong> häufi gsten Arbeits-losengeld II beziehen.<br />
Arbeitslosengeld II (nach Schulform)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
8% 8% 5%<br />
3%<br />
20%<br />
32%<br />
40%<br />
11%<br />
73%<br />
56 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
8%<br />
92%<br />
Förderschule Regionalschule Gymnasium<br />
Abb. 23 Arbeitslosengeld II Bezug nach Schulformen (Angaben in Prozent)<br />
Problemlagen der Schüler/innen<br />
keine Angabe<br />
weiß nicht<br />
<strong>Die</strong> Schüler/innen sind befragt worden, welche der folgenden Problemlagen in den letzten beiden Jahren eine<br />
Belastung für sie darstellen. Besonders auffällig ist 71 , dass 95 Jungen (16 Prozent) angeben, mit Lehrer/innen<br />
Streit zu haben, gefolgt von Problemen mit den Eltern (11 Prozent) und Streit mit Gleichaltrigen (9 Prozent).<br />
Bei den Mädchen zeigt sich ein anderes Bild. <strong>Die</strong>se geben an, die größten Probleme mit ihren Eltern (11 Prozent)<br />
und Streit mit Gleichaltrigen (11 Prozent) zu haben, gefolgt von Streit mit Lehrer/innen (8 Prozent).<br />
In Schlägereien und in Probleme mit der Polizei sind nach Angaben der Schüler/innen mehr Jungen als Mädchen<br />
verwickelt. Mädchen empfi nden eine Trennung der Eltern oder fi nanzielle Probleme belastender als Jungen.<br />
71 <strong>Die</strong> geringen Prozentwerte lassen sich dadurch erklären, dass ein Großteil der befragten Schüler/innen (41 Prozent) die Aussagen dieser Frage abgelehnt<br />
haben.<br />
nein<br />
ja
Es gibt verschiedene persönliche Probleme, die einen belasten können. Wie<br />
ist das bei Dir? Hattest Du in den letzten 2 Jahren:<br />
Schlägereien<br />
Probleme mit der Polizei<br />
finanzielle Probleme<br />
Trennung der Eltern<br />
Streit mit Lehrer/innen<br />
Streit mit Gleichaltrigen<br />
Streit mit den Eltern<br />
20<br />
19<br />
23<br />
27<br />
27<br />
38<br />
37<br />
45<br />
48<br />
51<br />
62<br />
66<br />
63<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Abb. 24 Belastende Probleme in den letzten 2 Jahren (Angaben nach Anzahl der Schüler/innen)<br />
In Bezug auf den Umgang mit Problemen innerhalb der F<strong>am</strong>ilie ergibt sich folgendes Bild:<br />
Wenn es um wichtige Probleme in Deinem Leben geht, wie verhalten sich da<br />
normalerweise Deine Eltern?<br />
Meine Eltern halten sich aus meinen Angelegenheiten raus.<br />
Meine Eltern lassen mich selbst entscheiden.<br />
Wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, setzen sich meine<br />
Eltern durch.<br />
Ich mache das, was meine Eltern mit sagen.<br />
Wir reden miteinander und kommen gemeins<strong>am</strong> zu einer<br />
Eintscheidung.<br />
Wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, setze ich mich durch.<br />
40%<br />
44%<br />
50%<br />
51%<br />
55%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
51%<br />
95<br />
37%<br />
44%<br />
30%<br />
30%<br />
30%<br />
24%<br />
weiblich<br />
männlich<br />
12%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
trifft <strong>im</strong>mer zu trifft oft zu trifft selten zu trifft nie zu<br />
Abb. 25 Eltern und Umgang mit Problemen (Angaben in Prozent)<br />
5%<br />
6%<br />
5%<br />
8%<br />
5%<br />
57
Der kooperative Austausch innerhalb der F<strong>am</strong>ilie „Wir reden miteinander und kommen gemeins<strong>am</strong> zu einer<br />
Entscheidung“ wird ca. von zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten angegeben. <strong>Die</strong> anderen Kommunikationsformen<br />
sind mit jeweils über 60 Prozent der Zust<strong>im</strong>mung bei den Schüler/innen vertreten. Weniger Zust<strong>im</strong>mung<br />
fi nden die beiden Aussagen „Wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, setze ich mich durch“ und „Meine Eltern<br />
halten sich aus meinen Angelegenheiten raus“ mit jeweils 51 Prozent.<br />
Praktika<br />
Das Schülerbetriebspraktikum ist ein obligatorischer Bestandteil der <strong>Beruf</strong>sorientierung und fi ndet an allgemein<br />
bildenden <strong>Schule</strong>n ab Jahrgangstufe 8, verteilt auf mindestens 2 Jahrgangsstufen statt. Es kann in unterschiedlichen<br />
Formen durchgeführt werden, von insges<strong>am</strong>t 25 Arbeitstagen sind 5 Arbeitstage <strong>im</strong> Block durchzuführen.<br />
72<br />
An den Förderschulen und den Regionalen <strong>Schule</strong>n werden Praktika in den Klassenstufen 8 und 9 absolviert.<br />
An den Gymnasien beginnen die Praktika in der 9. Klassenstufe. <strong>Die</strong> Besonderheit von Praktika liegen darin begründet,<br />
dass sie die Schüler/innen handlungsorientiert teilhaben lassen und ihnen die Möglichkeit bieten sich<br />
selbst auszuprobieren. Für die Firmen, Betriebe und Unternehmen bietet sich hier die Chance, mit potenziellen<br />
Bewerbern direkt in Kontakt treten zu können. Ob die Schüler/innen bereits ein Praktikum in dem von ihnen gewünschten<br />
<strong>Beruf</strong> absolviert haben, zeigt folgende Graphik:<br />
Hast Du in dem von Dir gewünschten <strong>Beruf</strong> schon mal ein Praktikum gemacht?<br />
(nach Schulform)<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
54%<br />
51%<br />
48%<br />
58 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
30%<br />
33%<br />
26% 26%<br />
16%<br />
16%<br />
ja nein keine Angabe<br />
Förderschule Regionalschule Gymnasium<br />
Abb. 26 Praktikum <strong>im</strong> Wunschberuf nach Schulform (Angaben in Prozent)<br />
Fast die Hälfte aller Befragten (bis auf die Gymnasiasten/innen mit 47 Prozent) hat bereits ein Praktikum in ihrem<br />
jeweiligen Wunschberuf absolviert. Jeweils ein Drittel gab an, noch kein Praktikum <strong>im</strong> präferierten <strong>Beruf</strong> absolviert<br />
zu haben und ca. ein Achtel (bis auf die Gymnasiasten/innen mit 26 Prozent) haben diesbezüglich keinerlei<br />
Angabe gemacht.<br />
72 Vgl. Mitteilungsblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern. Nr.9/2011, S. 466.
87 Prozent der Schülerinnen und Schüler hat ihr letztes Praktikum „sehr gut“ bis „eher gut“ gefallen und nur 13<br />
Prozent schätzten ihr letztes Praktikum als „eher schlecht“ bis „sehr schlecht“ ein.<br />
Wie hat Dir Dein letztes Praktikum insges<strong>am</strong>t gefallen?<br />
31%<br />
10%<br />
3%<br />
56%<br />
sehr gut eher gut eher schlecht sehr schlecht<br />
Abb. 27 Wie hat Dir Dein letztes Praktikum insges<strong>am</strong>t gefallen? (Angaben in Prozent)<br />
Weiterhin wurde nach best<strong>im</strong>mten Kriterien bezüglich des letzten Praktikums gefragt, inwiefern die Schüler/<br />
innen diesen zust<strong>im</strong>men oder nicht zust<strong>im</strong>men.<br />
Wenn Du an Dein letztes Praktikum denkst, st<strong>im</strong>mst Du folgenden Aussagen eher<br />
zu oder nicht zu?<br />
Ich durfte Aufgaben selbstständig bearbeiten<br />
Ich habe mich insges<strong>am</strong>t wohl gefühlt<br />
Ich wurde gut betreut<br />
Ich wurde <strong>im</strong> Unternehmen ernst genommen<br />
<strong>Die</strong> Tätigkeit war interessant<br />
Ich habe unterschiedliche Arbeitsbereiche kennengelernt<br />
Das Praktikum entsprach dem , was ich beruflich machen<br />
möchte<br />
Ich möchte Kontakt zu dem Unternehmen halten<br />
Später möchte ich gerne in diesem Unternehmen lernen<br />
Ich wurde nur für Hilfsarbeiten eingesetzt<br />
15<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
22<br />
37<br />
33<br />
57<br />
57<br />
55<br />
30<br />
65<br />
65<br />
21<br />
69<br />
22<br />
35<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
-.//0 12345 -.//0 2627 -.//0 2627 38960 -.//0 :;27645
Für 41 Prozent der Schüler/innen entsprach das Praktikum nicht dem was sie später einmal machen möchten. 68<br />
Prozent der Jugendlichen würden gern den Kontakt zu den Praktikumsbetrieben halten und 43 Prozent würden<br />
gerne später in dem Unternehmen ihre Ausbildung absolvieren. Was jedoch auch nicht unterschätzt werden<br />
darf, ist, dass 45 Prozent der befragten Schüler/innen das Gefühl hatten, nur für Hilfsarbeiten eingesetzt worden<br />
zu sein. In dieser Hinsicht besteht weiterhin Handlungsbedarf.<br />
Was traf auf Dein letztes Praktikum zu?<br />
Der Betrieb lag in der Nähe meines Wohnortes<br />
Ich habe mir den Betrieb selbst gesucht<br />
Ich habe den Betrieb ausgewählt, weil mich die Arbeit<br />
dort interessiert<br />
Ich hatte keine oder nur geringe Fahrtkosten zum<br />
Praktikum<br />
Ich hatte keine oder nur geringe Fahrtzeiten zum<br />
Praktikum<br />
Meine Freunde oder meine F<strong>am</strong>ilie haben mir den<br />
Betrieb empfohlen<br />
Den Betrieb habe ich mit Hilfe meiner <strong>Schule</strong> gefunden<br />
60 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
17<br />
13<br />
8<br />
55<br />
52<br />
2<br />
21<br />
67<br />
66<br />
64<br />
27<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
trifft voll und ganz zu trifft ein bisschen zu trifft weniger zu trifft gar nicht zu<br />
Abb. 29 Was traf auf dein letztes Praktikum zu? (Angaben in Prozent)<br />
<strong>Die</strong> Umstände, bezüglich des letzten Praktikums, stellen sich wie folgt dar: 89 Prozent der Praktikanten fanden<br />
einen Praktikumsplatz in der Nähe ihres Wohnortes, mit keinen bzw. geringen Fahrtkosten (73 Prozent) und<br />
Fahrtzeiten (73 Prozent). 86 Prozent der befragten Schüler/innen gaben an, dass sie sich den Betrieb aus Interesse<br />
an der dortigen Arbeit auswählten. 84 Prozent der Schüler/innen haben sich den Praktikumsplatz selbst gesucht,<br />
hingegen haben nur 38 Prozent ihren Platz durch die F<strong>am</strong>ilie und nur 21 Prozent mit Hilfe der <strong>Schule</strong> gefunden.<br />
Bezüglich der Thematik Praktika sind hinsichtlich der vorangegangen 2 Befragungen keine bzw. kaum signifi kante<br />
Unterschiede zu verzeichnen.<br />
Bekanntheit von <strong>Beruf</strong>sorientierungsangeboten<br />
In einem weiteren Bereich wurden die Schüler/innen gebeten anzugeben, welche <strong>Beruf</strong>sorientierungsmöglichkeiten<br />
sie genutzt haben, von welchen sie gehört haben und welche ihnen unbekannt sind. Das nachfolgende<br />
Diagr<strong>am</strong>m verdeutlicht die Angebotshitliste der Jugendlichen:<br />
18<br />
21<br />
67<br />
18<br />
22<br />
22<br />
10<br />
17<br />
35<br />
9<br />
8<br />
10<br />
17<br />
7<br />
10<br />
3<br />
4
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich über <strong>Beruf</strong>e zu informieren. Welche<br />
hast Du ausprobiert/genutzt, von welchen hast Du nur gehört und welche<br />
sind Dir unbekannt?<br />
Eltern/Verwandte/Bekannte fragen<br />
PrakBkum<br />
Freunde fragen<br />
Webseiten <strong>im</strong> Internet<br />
Planet <strong>Beruf</strong> <strong>im</strong> Internet<br />
Zeitungen und ZeitschriWen<br />
Fernsehen, Radio<br />
BIZ<br />
<strong>Beruf</strong>sberater/in an der <strong>Schule</strong><br />
Nord-‐Job-‐Messe<br />
Girls Day<br />
BetriebsbesichBgung / HochschulbesichBgung<br />
<strong>Beruf</strong>swahltest bei <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
PrakBsche LrienBerungswoche<br />
Schülerfirmen<br />
SVZ-‐Messe<br />
<strong>Beruf</strong>startertag an der <strong>Schule</strong><br />
Ferienc<strong>am</strong>p mit <strong>Beruf</strong>sorienBerung<br />
BIZ-‐Mobil<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
26<br />
36<br />
35<br />
30<br />
44<br />
45<br />
36<br />
30<br />
41<br />
44<br />
41<br />
44<br />
32<br />
30<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Habe ich ausprobiert/genutzt Kenne ich, habe ich aber noch nicht ausprobiert<br />
Ist mir unbekannt keine Angabe<br />
Abb. 30 Bekanntheit von Möglichkeiten sich über <strong>Beruf</strong>e zu informieren (Angaben in Prozent)<br />
Ganz deutlich wird, dass für die Jugendlichen die F<strong>am</strong>ilie der Ansprechpartner Nummer Eins ist, was ihre Möglichkeiten<br />
betrifft, sich über <strong>Beruf</strong>e zu informieren (57 Prozent). Gefolgt von dem Praktikum mit 56 Prozent, den<br />
Freunden mit 42 Prozent und den Webseiten <strong>im</strong> Internet mit 38 Prozent. <strong>Die</strong> Möglichkeiten wie Schülerfi rmen,<br />
SVZ-Messe, <strong>Beruf</strong>sstartertag an der <strong>Schule</strong>, Ferienc<strong>am</strong>p mit <strong>Beruf</strong>sorientierung und BIZ-Mobil sind den befragten<br />
Schülern zwar bekannt, wurden jedoch kaum genutzt bzw. noch nicht ausprobiert.<br />
<strong>Die</strong> nächste Graphik zeigt, inwiefern die vorhandenen Angebote den Jugendlichen geholfen haben, einen <strong>Beruf</strong>swunsch<br />
für sich zu fi nden:<br />
45<br />
45<br />
34<br />
61<br />
48<br />
47<br />
48<br />
25<br />
38<br />
39<br />
38<br />
39<br />
33<br />
30<br />
23<br />
26<br />
20<br />
22<br />
14<br />
12<br />
14<br />
20<br />
9<br />
4<br />
9<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
9<br />
9<br />
11<br />
10<br />
10<br />
11<br />
12<br />
11<br />
11<br />
11<br />
8<br />
11<br />
7<br />
10<br />
61
Was hat Dir sehr geholfen und etwas geholfen, einen <strong>Beruf</strong>swunsch für Dich zu<br />
fi nden?<br />
Praktikum<br />
Eltern/Verwandte/Bekannte fragen<br />
Nord-Job-Messe<br />
SVZ-Messe<br />
Freunde fragen<br />
Ferienc<strong>am</strong>p mit <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
Webseiten <strong>im</strong> Internet<br />
62 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
BIZ<br />
<strong>Beruf</strong>sstartertag an der <strong>Schule</strong><br />
<strong>Beruf</strong>sberater/in an der <strong>Schule</strong><br />
Praktische Orientierungswoche<br />
BIZ-Mobil<br />
Planet <strong>Beruf</strong> <strong>im</strong> Internet<br />
<strong>Beruf</strong>swahltest bei <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Betriebsbesichtigung / Hochschulbesichtigung<br />
Zeitungen und Zeitschriften<br />
Fersehen, Radio<br />
Gilrs Day<br />
Schülerfirmen<br />
18%<br />
13%<br />
19%<br />
18%<br />
21%<br />
19%<br />
17%<br />
23%<br />
18%<br />
27%<br />
28%<br />
29%<br />
25%<br />
24%<br />
37%<br />
44%<br />
45%<br />
43%<br />
67%<br />
42%<br />
35%<br />
56%<br />
44%<br />
40%<br />
42%<br />
30%<br />
54%<br />
49%<br />
43%<br />
47%<br />
48%<br />
49%<br />
46%<br />
32%<br />
32%<br />
30%<br />
42%<br />
25%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr geholfen etwas geholfen<br />
Abb. 31 Was hat Dir sehr geholfen und etwas geholfen, einen <strong>Beruf</strong>swunsch für dich zu fi nden? (Angaben in Prozent)<br />
<strong>Die</strong> Schüler/innen gaben an, dass das Praktikum für sie die beste Möglichkeit bot für sich einen <strong>Beruf</strong>swunsch zu<br />
fi nden bzw. eine <strong>Beruf</strong>swahl zu treffen. Prozentual dicht gefolgt von der F<strong>am</strong>ilie mit 86 Prozent und der Nord-<br />
Job-Messe mit 77 Prozent. <strong>Die</strong> Messe der SVZ mit 76 Prozent befi ndet sich in diesem Jahr wieder auf dem vierten<br />
Platz, vor den Freunden mit 74 Prozent auf Platz 5. <strong>Die</strong> <strong>Beruf</strong>sberatung (71 Prozent), welche sich <strong>im</strong> Vorjahr auf<br />
dem 5. Platz befand, fällt ab auf den 10. Platz. Das Fernsehen & Radio (59 Prozent), der Girls Day (54 Prozent)<br />
und die Schülerfi rmen (53 Prozent) werden nach den Angaben der Jugendlichen, als <strong>am</strong> wenigsten hilfreich<br />
empfunden.
Bei der dezidierten Betrachtung der gleichen Frage was den Schüler/innen „sehr geholfen“ hat einen <strong>Beruf</strong>swunsch<br />
zu fi nden, ergibt sich noch einmal ein anderes Bild 73 (vgl. nachfolgende Abbildung 32). Das Praktikum<br />
steht nach wie vor an erster Stelle mit 67 Prozent, die Nord-Job-Messe rückt mit min<strong>im</strong>alem prozentualen Anteil<br />
(45 Prozent) vor die Eltern (44 Prozent). <strong>Die</strong> Messe der SVZ (27 Prozent) fällt, bei der Betrachtung was „sehr geholfen“<br />
hat, ab auf den 8. Platz. Auch der Girls Day (24 Prozent) verliert <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr zwei Plätze, von<br />
Platz 8 auf Platz 10. <strong>Die</strong> letzten drei Plätze belegen in diesem Jahr die Schülerfi rmen (18 Prozent), das Fernsehen<br />
& Radio (17 Prozent) und das BIZ-Mobil (13 Prozent).<br />
Was hat Dir sehr geholfen, einen <strong>Beruf</strong>swunsch für Dich zu fi nden?<br />
Praktikum<br />
Nord-Job-Messe<br />
Eltern/Verwandte/Bekannte fragen<br />
Ferienc<strong>am</strong>p mit <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
Praktische Orientierungswoche<br />
Webseiten <strong>im</strong> Internet<br />
Freunde fragen<br />
SVZ-Messe<br />
BIZ<br />
Gilrs Day<br />
<strong>Beruf</strong>sberater/in an der <strong>Schule</strong><br />
Betriebsbesichtigung / Hochschulbesichtigung<br />
Planet <strong>Beruf</strong> <strong>im</strong> Internet<br />
Zeitungen und Zeitschriften<br />
<strong>Beruf</strong>sstartertag an der <strong>Schule</strong><br />
<strong>Beruf</strong>swahltest bei <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Schülerfirmen<br />
Fersehen, Radio<br />
BIZ-Mobil<br />
13%<br />
19%<br />
19%<br />
18%<br />
18%<br />
18%<br />
17%<br />
24%<br />
23%<br />
21%<br />
28%<br />
27%<br />
25%<br />
29%<br />
37%<br />
45%<br />
44%<br />
43%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
67%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Abb. 32 Was hat sehr geholfen, einen <strong>Beruf</strong>swunsch für Dich zu fi nden? (Angaben in Prozent)<br />
73 Zuvor wurden die Ergebnisse (Abb. 32) „sehr geholfen“ und „etwas geholfen“ prozentual zus<strong>am</strong>mengerechnet und nach der Reihenfolge absteigend<br />
sortiert.<br />
63
Kriterien bei der <strong>Beruf</strong>swahl der Befragten<br />
Des Weiteren wurden die Schüler/innen nach Kriterien, die ihnen bei der <strong>Beruf</strong>swahl als „sehr wichtig“ erscheinen,<br />
gefragt:<br />
Was ist für Dich bei der Wahl Deines <strong>Beruf</strong>es wichtig oder weniger wichtig?<br />
Mir ist sehr wichtig:<br />
sicheren Arbeitsplatz<br />
Chance auf einen Ausbildungsplatz<br />
ein guter Verdienst<br />
feste/geregelte Arbeitszeiten<br />
Gute Aufstiegsmöglichkeiten<br />
genügend Zeit für F<strong>am</strong>ilie<br />
Arbeit mit Menschen<br />
anderen Menschen helfen<br />
viel Freizeit nach der Arbeit<br />
Arbeit <strong>im</strong> Freien<br />
Arbeit mit Tieren<br />
saubere, nicht anstrengende Arbeit<br />
Umgang mit Technik<br />
64 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
14%<br />
13%<br />
17%<br />
17%<br />
16%<br />
22%<br />
28%<br />
34%<br />
39%<br />
43%<br />
47%<br />
67%<br />
79%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Abb. 33 Kriterien bei der <strong>Beruf</strong>swahl alle Befragten (Angaben in Prozent)<br />
sehr wichtig<br />
Am wichtigsten sind demnach den Jugendlichen ein „sicherer Arbeitsplatz“ (79 Prozent), gefolgt von der „Chance<br />
auf einen Ausbildungsplatz“ (67 Prozent) und ein „guter Verdienst“ (47 Prozent). Genau wie in der Auswertung<br />
von 2010 ist das Lohngefälle zwischen Ost und West ein Thema bei den Jugendlichen. Weniger wichtig bzw. die<br />
geringste Bedeutung bemessen sich nach den Angaben der Jugendlichen die „Arbeit mit Tieren“ (16 Prozent),<br />
eine „saubere, nicht anstrengende Arbeit“ (14 Prozent) und der „Umgang mit Technik“ (13 Prozent).
Sicht der Befragten auf die Region<br />
Wie die Jugendlichen die vorhandenen Möglichkeiten in ihrer Region einschätzten, verdeutlicht die folgende<br />
Graphik:<br />
Wie schätzt Du allgemein die folgenden Gegebenheiten in Deiner Region ein?<br />
Landschaft/Umgebung<br />
Sportmöglichkeiten<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Kulturelle Angebote<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
F<strong>am</strong>ilienfreundlichkeit<br />
Öffentlicher Nahverkehr<br />
fester Arbeitsplatz und Lehre<br />
Aussicht auf Ausbildungsplatz<br />
Verdienstmöglichkeiten<br />
berufliche Möglichkeiten<br />
Wirtschaftliche Lage<br />
38<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
47<br />
49<br />
55<br />
61<br />
55<br />
42<br />
55<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr gut gut weniger gut gar nicht gut<br />
Abb. 34 Wie schätzt Du allgemein die folgenden Gegebenheiten in Deiner Region ein? (Angaben in Prozent)<br />
Nach wie vor ist die regionale Verbundenheit ein wichtiges Kriterium, ob die Jugendlichen in der Region bleiben<br />
oder abwandern. Wie auch schon <strong>im</strong> Jahr 2010 wurden die Landschaft und Umgebung (89 Prozent) <strong>am</strong> besten<br />
eingeschätzt. Weiterhin sehr gut wurden die F<strong>am</strong>ilienfreundlichkeit (86 Prozent), die Einkaufsmöglichkeiten (85<br />
Prozent) und die Sportmöglichkeiten (83 Prozent) bewertet. Wesentlich weniger positiv wurden die berufl ichen<br />
Möglichkeiten (60 Prozent), die Verdienstmöglichkeiten (60 Prozent) und die kulturellen Angebote (49 Prozent)<br />
bewertet.<br />
Auch in diesem Jahr wurden die Schülerinnen und Schüler gebeten zu dokumentieren, was aus deren Sicht die<br />
Attraktivität der Region erhöhen würde, d<strong>am</strong>it junge Menschen in der Region bleiben bzw. andere junge Menschen<br />
anzieht. <strong>Die</strong> Antworten der Jugendlichen sind in folgendem Diagr<strong>am</strong>m zus<strong>am</strong>mengefasst dargestellt:<br />
54<br />
58<br />
48<br />
33<br />
43<br />
23<br />
36<br />
38<br />
27<br />
21<br />
27<br />
25<br />
12<br />
18<br />
13<br />
11<br />
9<br />
10<br />
4<br />
5<br />
4<br />
4<br />
2<br />
2<br />
3<br />
2<br />
2<br />
3<br />
65
Was denkst Du, müsste passieren, d<strong>am</strong>it diese Region für Dich und für andere junge<br />
Menschen attraktiv bleibt bzw. wird?<br />
mehr/bessere Arbeitsplätze<br />
Verdienst erhöhen/angleichen<br />
mehr Freizeitangebote<br />
mehr neue/unterschiedliche <strong>Beruf</strong>e<br />
mehr Ausbildungsplätze<br />
Betriebe/Firmen/Unternehmen mehr Interesse an<br />
Jugendlichen zeigen<br />
nichts<br />
Regionale Aufgaben/bessere Infrastruktur<br />
mehr Betriebe/Firmen ansiedeln<br />
Anforderungen für <strong>Beruf</strong>e herabsetzen<br />
Umwelt/F<strong>am</strong>ilienfreundliche Umgebung<br />
Praktikumsmöglichkeiten<br />
bessere Chancen<br />
bessere Mobilität<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
Nennungen laut Auszählung<br />
Abb. 35 Was denkst Du, müsste passieren, d<strong>am</strong>it diese Region für Dich und für andere junge Menschen attraktiv bleibt<br />
bzw. wird? (Angaben nach Anzahl der Nennungen)<br />
Nach den Angaben der befragten Schüler/innen würde ein steigendes Angebot von Arbeitsplätzen sowie das<br />
Angleichen bzw. Erhöhen des Verdienstes die Attraktivität der Region steigern. Des Weiteren wünschen sich die<br />
Jugendlichen mehr Freizeitangebote, mehr neue und unterschiedliche <strong>Beruf</strong>e sowie mehr Ausbildungsplätze.<br />
Bezüglich der sich positiv entwickelnden Ausbildungsplatzsituation in Mecklenburg-Vorpommern (begründet<br />
durch den demographischen Wandel) scheint diese Entwicklung bei den Jugendlichen noch nicht angekommen<br />
zu sein. Warum? Wo hier das Informationsdefi zit begründet liegt, bedarf demnach noch einer weitergehenden<br />
Forschung<br />
66 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
<strong>Die</strong> Schüler/innen wurden ebenfalls gebeten, folgende regionale Aspekte einzuschätzen:<br />
Wenn Du an Dich und Deine Freunde denkst, wie werden bei Euch die folgenden<br />
Aussagen bewertet?<br />
Ein guter Ausbildungsabschluss erhöht auch hier…<br />
Man muss dahin gehen, wo man Arbeit findet.<br />
Man muss nicht von hier weggehen, um seine Ziele…<br />
<strong>Die</strong> Unternehmen der Region interessieren sich für uns…<br />
Hier in der Region ist es aussichtslos, dass man…<br />
<strong>Die</strong> Politik tut alles, um Jugendlichen eine Perspektive…<br />
Selbst wenn man einen Ausbildungsplatz…<br />
12%<br />
12%<br />
11%<br />
20%<br />
19%<br />
35%<br />
53%<br />
33%<br />
36%<br />
36%<br />
37%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
48%<br />
40%<br />
37%<br />
37%<br />
34%<br />
25%<br />
45%<br />
45%<br />
8% 3%<br />
20%<br />
9%<br />
10%<br />
16%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
st<strong>im</strong>men voll und ganz zu st<strong>im</strong>men eher zu st<strong>im</strong>men weniger zu st<strong>im</strong>men gar nicht zu<br />
Abb. 36 Bewertung regionaler Gegebenheiten <strong>im</strong> Freundeskreis (Angaben in Prozent)<br />
90 Prozent der befragten Schüler/innen st<strong>im</strong>men zu, dass ein guter Ausbildungsabschluss auch die Chancen in<br />
der Region erhöht, einen Arbeitsplatz zu fi nden.<br />
Im Großen und Ganzen lassen sich jedoch kaum Veränderungen zum letzten Jahr feststellen. <strong>Die</strong> Angaben der<br />
Jugendlichen zeigen, dass sie weiterhin dort hingehen werden, wo sie Arbeit fi nden (75 Prozent) und kaum<br />
Chancen sehen, in der Region zu bleiben.<br />
5%<br />
8%<br />
9%<br />
67
Regionale Ausbildungspräferenzen der Befragten<br />
Wenn Du die Wahl hättest, welche Region würdest Du für einen Ausbildungsplatz<br />
bevorzugen?<br />
irgendwo in MV<br />
egal, ziehe dahin, wo Arbeit<br />
nähere Umgebung, kein Umzug<br />
neue Bundesländer<br />
alte Bundesländer<br />
keine Angabe<br />
Europa<br />
weltweit<br />
0%<br />
2%<br />
68 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
4%<br />
6%<br />
6%<br />
19%<br />
21%<br />
42%<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%<br />
Abb. 37 Bevorzugte Regionen für eine Ausbildung (Angaben in Prozent)<br />
Über die Hälfte der Jugendlichen (61 Prozent) könnte sich vorstellen eine Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern<br />
anzutreten. Davon würden 19 Prozent in der Nähe ihres derzeitigen Wohnortes (LK Ludwigslust-Parch<strong>im</strong>)<br />
und 42 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern bleiben. 21 Prozent der Jugendlichen ist es egal, wo sie ihre Ausbildung<br />
antreten. Jeweils 6 Prozent der Jugendlichen werden ihre Ausbildung in den neuen und alten Bundesländern<br />
beginnen. Lediglich 2 Prozent könnten sich vorstellen, ins Ausland zu gehen.<br />
Wenn Du die Wahl hättest, welche Region würdest Du für einen Ausbildungsplatz<br />
bevorzugen? (nach Schulform)<br />
Gymnasium<br />
Regionalschule<br />
Förderschule<br />
67%<br />
38%<br />
9% 9% 3%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
46%<br />
nähere Umgebung, kein Umzug irgendwo in MV<br />
neue Bundesländer alte Bundesländer<br />
Europa weltweit<br />
egal, ziehe dahin, wo Arbeit keine Angabe<br />
Abb. 38 Bevorzugte Regionen für eine Ausbildung nach Schulform (Angaben in Prozent)<br />
33%<br />
21%<br />
18%<br />
6%
<strong>Die</strong>ses Jahr gaben die Gymnasiasten/innen an, dass wenn sie die Wahl für eine Region bezüglich ihrer Ausbildung<br />
hätten, entweder in Mecklenburg-Vorpommern (67 Prozent) bleiben würden oder dort hingehen würden, wo sie<br />
Arbeit fi nden (33 Prozent). 36 Prozent der Förderschüler/innen können sich vorstellen, in der näheren Umgebung<br />
zu bleiben. Lediglich 15 Prozent der Regionalschüler/innen präferieren die nähere Umgebung.<br />
Wo werden die Jugendlichen eine Ausbildung beginnen?<br />
<strong>Die</strong> Jugendlichen, die bereits eine Zusage für eine Ausbildung oder ein Studium erhalten haben (10 Prozent bzw.<br />
59 Jugendliche), wurden befragt, wo sie ihre Ausbildung bzw. ihr Studium beginnen werden. Es ist zu beachten,<br />
dass keine Antworten von Abiturienten vorliegen. 44 Prozent der Jugendlichen haben einen Ausbildungsplatz<br />
in der Nähe ihres Wohnortes bekommen und 47 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Lediglich 7 Prozent der<br />
Jugendlichen werden das Land verlassen.<br />
Wo wirst Du Deine Ausbildung bzw. Dein Studium beginnen?<br />
47%<br />
2%<br />
5%<br />
2%<br />
44%<br />
Abb. 39 Wo wirst Du Deine Ausbildung beginnen? (Angaben in Prozent)<br />
in der Nähe des jetzigen<br />
Wohnortes<br />
anderer Ort in MV<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
in den neuen Bundesländern<br />
in den alten Bundesländern<br />
keine Angabe<br />
69
„Schülerkarrieren“ von 2009 bis 2011 – eine Betrachtung<br />
ausgewählter Ergebnisse<br />
Wie bereits Eingangs gesagt, führte die Koordinierungsstelle ParMa den Jahren 2009 bis 2011 in drei jährlich<br />
aufeinanderfolgenden Erhebungswellen Befragungen von Schülerinnen und Schülern weiterführender <strong>Schule</strong>n<br />
<strong>im</strong> Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong> zum Thema „<strong>Beruf</strong>sorientierung“ durch.<br />
Angelegt wurde die Untersuchung als Panelbefragung. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei<br />
dem die Datenerhebung und -analyse gleicher Variablen an derselben Stichprobe zu mehreren Zeitpunkten<br />
erfolgt. Panelbefragungen eignen sich besonders zur Ermittlung von Veränderungen als auch<br />
Stabilitäten in Einstellungen und Verhaltensweisen <strong>im</strong> Zeitverlauf. Über den dreijährigen Erhebungszeitraum<br />
konnte die Zuordnung der Stichprobe mittels Personencodevergabe realisiert werden.<br />
Somit ist es möglich, eine kleine Gruppe von Schüler/innen (Panel), die an allen 3 Befragungen teilgenommen<br />
haben, in Bezug auf Veränderungen zu betrachten. Hier dargestellt werden nur ausgewählte Variablen, wo sich<br />
interessante Veränderungen ergeben haben.<br />
Datengrundlage<br />
<strong>Die</strong> vorliegende Darstellung basiert auf der Analyse von Datenerhebungen zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten.<br />
<strong>Die</strong> erste Befragung erfolgte von Mai bis Juli 2009, die erste Folgebefragung von März bis Juli 2010 und die zweite<br />
Folgebefragung von März bis Juli 2011. Dabei wurden die Angaben derjenigen Schülerinnen und Schülern in<br />
die Analyse integriert, die an allen drei Befragungen teilnahmen (durchgehende Masse).<br />
Im Rahmen der Panelanalyse konnten die Angaben von 77 Schülerinnen und Schüler über alle drei Zeiträume<br />
hinweg analysiert werden. <strong>Die</strong> Auswertung bezieht sich dabei ausschließlich auf Lernende der Regional- als auch<br />
Förderschulen, da die durchgehende Masse seit der zweiten Folgebefragung keine Gymnasiasten/-innen mehr<br />
aufwies 74 .<br />
Insges<strong>am</strong>t setzt sich das Panel aus 40 Schülerinnen (52 Prozent) und 37 Schülern (48 Prozent) der Schulformen:<br />
Regionalschule (52 Personen = 67,5 Prozent) und Förderschule (25 Personen = 32,5 Prozent), zus<strong>am</strong>men. Weibliche<br />
Personen sind dabei leicht überrepräsentiert.<br />
Aufgeschlüsselt nach Schulformen wird deutlich: Während bei den Regionalschülern die weiblichen Personen<br />
stärker vertreten sind, überwiegen bei den Förderschülern die männlichen Personen, die an allen drei Befragungswellen<br />
teilnahmen.<br />
Aufgrund der verhältnismäßig geringen Anteile der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (2 von<br />
77 Schülern, dies entspricht 2,5 Prozent) ließen sich keine statistischen Zus<strong>am</strong>menhänge errechnen. Ebenso<br />
ließen sich keine statistischen Zus<strong>am</strong>menhänge errechnen, was die Eltern der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund<br />
betrifft: 2 von 77 Vätern (2,5 Prozent) und 3 von 77 Müttern (3,8 Prozent) besitzen eine andere<br />
Staatsbürgerschaft.<br />
74 <strong>Die</strong> Panelmortalität liegt bei 91,2 Prozent. Bezogen auf die einzelnen Befragungswellen entspricht die durchgehende Masse für 2009 insges<strong>am</strong>t 8,8<br />
Prozent, für das Jahr 2010 9,2 Prozent und für die dritte Befragungswelle <strong>im</strong> Jahr 2011 13,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler. Ursprünglich<br />
nahmen <strong>im</strong> Jahr 2009 911 Schülerinnen und Schüler an der Befragung teil, 878 Fragebögen erwiesen sich dabei als gültig. Im Jahr 2010 verringerte<br />
sich die Teilnahme auf 857 befragte Personen, mit 838 gültigen Fragebögen. Zum Jahr 2011 nahm die Zahl der befragten Schülerinnen und Schüler<br />
weiter auf 650 (579 gültige Fälle) ab.<br />
70 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
<strong>Schule</strong><br />
<strong>Die</strong> Jugendlichen wissen, dass mit dem Erwerb guter schulischer Abschlüsse sich deutlich bessere Chancen <strong>am</strong><br />
Arbeitsmarkt eröffnen. 75 Ein Teil der Schülerinnen und Schüler versucht, die eigenen Leistungen <strong>im</strong> schulischen<br />
Bereich noch einmal zu steigern, während sich bei denjenigen, die mit den erhöhten Anforderungen kaum mithalten<br />
können, Resignation ausbreitet. 76 Der Druck, einen guten Schulabschluss zu erreichen, einen Ausbildungsplatz<br />
zu fi nden und die Integration in den Arbeitsmarkt zu schaffen, ist für Jugendliche alles andere als gering. <strong>Die</strong><br />
nachfolgende Abbildung verdeutlicht, wie die Befragten die Wichtigkeit von guten Schulnoten bewerten.<br />
Insges<strong>am</strong>t werden gute Schulnoten durchgehend als wichtig eingeschätzt, sowohl in der Gruppe der Förderschüler/innen<br />
als auch bei den Regionalschüler/-innen. Im Jahr 2009 geben 93,6 Prozent der Befragten (72<br />
Schülerinnen und Schüler) an, dass ihnen gute Schulnoten wichtig bis sehr wichtig sind. Auch zwei Jahre später<br />
bleibt diese Einschätzung stabil. Im direkten Vergleich zwischen den Förderschülern und Regionalschülern sind<br />
nur geringe prozentuale Unterschiede zu verzeichnen.<br />
<strong>Die</strong> Zufriedenheit mit den eigenen Schulnoten n<strong>im</strong>mt über den ges<strong>am</strong>ten Befragungszeitraum (2009 – 2011) ab.<br />
Während sich <strong>im</strong> Jahr 2009 noch 72,0 Prozent (= 54 Schüler) aller befragten Jugendlichen mit ihren Schulnoten<br />
zufrieden erklären, sind es <strong>im</strong> Jahr 2011 nur noch 52,0 Prozent (= 40 Schüler).<br />
Gleichwohl ergibt sich in der Betrachtung der einzelnen Gruppen ein differenzierteres Bild. So sind die befragten<br />
Förderschülerinnen und Förderschüler tendenziell zufriedener als die Mädchen und Jungen der Regionalschulen.<br />
Von 2009 zu 2010 sinkt allerdings in beiden Gruppen die Zufriedenheit mit den eigenen Noten. <strong>Die</strong>se n<strong>im</strong>mt von<br />
2010 zu 2011 wieder zu, bleibt aber dennoch jeweils unter dem Ausgangswert.<br />
Wie zufrieden bist du mit deinen Noten? (2009 bis 2011)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
92,0%<br />
59,6%<br />
76,0%<br />
30,8%<br />
2009 2010 2011<br />
Förderschüler/innen Regionalschüler/innen<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
64,0%<br />
46,1%<br />
Abb. 40 Schüler/-innen, die zufrieden (sehr zufrieden/zufrieden) ihren Noten sind in Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t und<br />
nach Schulform<br />
75 vgl. Shell Deutschland 2010, S. 110 f.<br />
76 ebenda, S. 41 f.<br />
71
Des Weiteren wurden die Schülerinnen und Schüler gebeten, ihre drei Lieblingsfächer zu benennen. Der Vergleich<br />
über den ges<strong>am</strong>ten Befragungszeitraum (2009 – 2011) zeigt, dass die Fächer Sport, Mathematik und<br />
Kunst konstant zu den beliebtesten Fächern zählen.<br />
Während sich in der Gruppe der Förderschülerinnen und Förderschüler die Fächer: Mathematik, Sport und Kunst<br />
über drei Jahre hinweg stabiler Beliebtheit erfreuen, verlieren die Mädchen und Jungen der Regionalschule mit<br />
zunehmendem Alter ihre Vorliebe zum Fach Geschichte.<br />
Lieblingsfächer 2009-2011<br />
alle Befragten 2009: Sport (42 Nennungen), Kunst (27 Nennungen), Mathematik (23 Nennungen)<br />
2010: Sport (33 Nennungen), Kunst (27 Nennungen), Mathematik (27 Nennungen)<br />
2011: Sport (32 Nennungen), Kunst (29 Nennungen), Mathematik (24 Nennungen)<br />
Förderschüler/-innen 2009:Mathematik (14 Nennungen), Sport (13 Nennungen), Kunst (6 Nennungen)<br />
2010:Mathematik (14 Nennungen), Sport (11 Nennungen), Kunst (10 Nennungen)<br />
2011:Mathematik (12 Nennungen), Sport (11 Nennungen), Kunst (10 Nennungen)<br />
Regionalschüler/-innen 2009:Sport (29 Nennungen), Kunst (21 Nennungen), Geschichte (17 Nennungen)<br />
2010:Sport (22 Nennungen), Kunst (17 Nennungen), Mathematik und Geschichte<br />
(mit jeweils 13 Nennungen)<br />
2011:Sport (21 Nennungen), Kunst (19 Nennungen), Mathematik und Chemie (mit<br />
jeweils 12 Nennungen)<br />
Tabelle 4 Lieblingsfächer 2009 - 2011 – ges<strong>am</strong>t und nach Schulform<br />
72 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
F<strong>am</strong>ilie<br />
Wie bereits angeführt wurde, wenden sich die Jugendlichen mit zunehmendem Alter vor allem an ihre Eltern.<br />
Inwiefern dieser These zugest<strong>im</strong>mt werden kann, veranschaulicht die folgende Graphik. <strong>Die</strong> Schülerinnen und<br />
Schüler sind über den Umgang mit Problemen innerhalb der F<strong>am</strong>ilie befragt worden.<br />
Verhalten der Eltern, bei wichtigen Problemen des Jugendlichen: Zust<strong>im</strong>mung in<br />
Prozent – ges<strong>am</strong>t 2009 - 2011<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
65,0%<br />
70,2%<br />
58,4%<br />
54,6%<br />
52,0%<br />
65,0%<br />
59,8%<br />
57,2%<br />
53,3%<br />
46,8%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
69,7%<br />
62,4%<br />
62,6%<br />
47,4%<br />
40,3%<br />
2009 2010 2011<br />
Wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, setze ich mich durch.<br />
Wir reden miteinander und kommen gemeins<strong>am</strong> zu einer Entscheidung.<br />
Wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, setzen meine Eltern sich durch.<br />
Meine Eltern lassen mich selbst entscheiden.<br />
Meine Eltern halten sich aus meinen Angelegenheiten raus.<br />
Abb. 41 Verhalten der Eltern, bei wichtigen Problemen des Jugendlichen: Zust<strong>im</strong>mung in Prozent – ges<strong>am</strong>t 2009 bis 2011<br />
Der kooperative Austausch innerhalb der F<strong>am</strong>ilie „Wir reden miteinander und kommen gemeins<strong>am</strong> zu einer<br />
Entscheidung“ wird über den ges<strong>am</strong>ten Befragungszeitraum (2009-2011) von ca. zwei Dritteln der Befragten<br />
angegeben (2009: 70,2 Prozent, 2010: 59,8 Prozent, 2011: 62,4 Prozent). Auch die anderen Kommunikationsformen<br />
erhalten jeweils überdurchschnittliche Zust<strong>im</strong>mung bei den Schülerinnen und Schülern und nehmen <strong>im</strong><br />
direkten Zeitverlauf prozentual zu.<br />
<strong>Die</strong> einzigen beiden Ausnahmen bilden die Aussagen „Wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, setze ich mich<br />
durch“ und „Meine Eltern halten sich aus meinen Angelegenheiten raus“. <strong>Die</strong>sen Positionen wird von den Schülerinnen<br />
und Schülern mit zunehmendem Alter weniger häufi g zugest<strong>im</strong>mt.<br />
73
Bezüglich der Schulformen ist festzuhalten, dass in der Gruppe der Förderschülerinnen und Förderschüler der<br />
Kommunikationsform „Wir reden miteinander und kommen gemeins<strong>am</strong> zu einer Entscheidung“ mit zunehmendem<br />
Alter weniger zugest<strong>im</strong>mt wurde (2009= 92,0 Prozent, 2011= 60,0 Prozent). In der Gruppe der Regionalschülerinnen<br />
und Regionalschüler ähnelt die Verteilung der Aussagen des Ges<strong>am</strong>tpanels. Mit zunehmendem<br />
Alter steigt die Zust<strong>im</strong>mung hinsichtlich der einzelnen Kommunikationsformen.<br />
Vereinstätigkeit<br />
<strong>Die</strong> F<strong>am</strong>ilie, die <strong>Schule</strong> und die Freunde stellen die wesentlichen sozialen Nahräume von Jugendlichen dar, in<br />
denen sie sich selber erfahren und entfalten können. <strong>Die</strong> Einbindung in Vereine bietet den Jugendlichen die Möglichkeit<br />
des Lernens außerhalb des schulischen Kontextes. <strong>Die</strong> nächste Abbildung zeigt inwieweit die Befragten<br />
in ihrer Freizeit in einem Verein bzw. einer organisierten Jugendgruppe aktiv sind.<br />
Aktivität in Verein oder Jugendgruppe 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
22<br />
26<br />
26<br />
5<br />
74 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
4<br />
6<br />
9<br />
14<br />
12<br />
9<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80<br />
Sport Musik/Theater Feuerwehr/DRK/THW anderer Verein religiöse Gruppe<br />
Abb. 42 Aktivität in Verein oder Jugendgruppe 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
Hauptsächlich sind die Befragten in ihrer Freizeit in Sportvereinen organisiert (2009: 35,1 Prozent, 2010: 35,6<br />
Prozent, 2011: 31,9 Prozent). Eine Zust<strong>im</strong>mung unter den Jugendlichen fi ndet auch das freiwillige Engagement<br />
bei der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk (2009: 18,9 Prozent, 2010: 16,4<br />
Prozent, 2011: 13,0 Prozent).<br />
Im Bereich Musik und Theater besitzen die Jugendlichen der einzelnen Gruppen unterschiedliche Präferenzen. In<br />
der Gruppe der Förderschülerinnen und Förderschüler war keine Person in diesem Bereich aktiv. Bei den Regionalschülerinnen<br />
und Regionalschülern gaben <strong>im</strong> Jahr 2009 4 Schüler (8,0 Prozent), <strong>im</strong> Jahr 2010 6 Schüler (11,8<br />
Prozent) und <strong>im</strong> Jahr 2011 5 Schüler (10,0 Prozent) an, <strong>im</strong> Bereich Musik und Theater mitzuwirken.<br />
Zus<strong>am</strong>menfassend kann festgehalten werden, dass mit zunehmendem Alter der Jugendlichen die aktive Teilnahme<br />
in einem Verein oder einer organisierten Jugendgruppe sinkt. Besonders deutlich wird dies in den Bereichen<br />
„Feuerwehr/DRK/THW“, aber auch die Aktivitäten in einer religiösen Gruppe nehmen mit zunehmendem Alter<br />
ab. Letzteres steht wahrscheinlich in Zus<strong>am</strong>menhang zur Konfi rmation bzw. Firmung, die Jugendliche in der Regel<br />
in der achten Klassenstufe erhalten.<br />
1<br />
10<br />
10<br />
6<br />
6
Pläne für Ausbildung und Arbeit<br />
<strong>Beruf</strong>swünsche entstehen langs<strong>am</strong>, und bis zur <strong>Beruf</strong>sentscheidung wird oft ein langer Prozess durchlaufen, in<br />
dem sich persönliche Wünsche, Neigungen und Fähigkeiten herauskristallisieren. 77 Wenn die <strong>Schule</strong>ntlassung<br />
und die <strong>Situation</strong> der <strong>Beruf</strong>sentscheidung <strong>im</strong>mer näher rücken, wird auch die Frage der Realisierbarkeit dieser<br />
Vorstellungen und Wünsche <strong>im</strong>mer wichtiger. Oft müssen schwierige Abst<strong>im</strong>mungsprozesse bewältigt werden<br />
oder <strong>Beruf</strong>sentscheidungen getroffen werden, obwohl der eigentliche Prozess der <strong>Beruf</strong>swahl noch gar nicht<br />
abgeschlossen ist. 78<br />
Probleme können auch entstehen, wenn die berufl ichen Tätigkeiten und die d<strong>am</strong>it verbundenen Anforderungen<br />
nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen (Abbrüche). <strong>Beruf</strong>e mit denen sich die Auszubildenden gerne<br />
identifi zieren, wirken sich positiv auf die <strong>Beruf</strong>sorientierung aus und begünstigen die Entwicklung berufl icher<br />
Kompetenz und berufl ichen Engagements. 79<br />
Insges<strong>am</strong>t betrachtet ist der <strong>Beruf</strong>swahl-, <strong>Beruf</strong>sentscheidungs- und Einmündungsprozess keineswegs nur von<br />
den Interventionen der <strong>Beruf</strong>sberatung und dem <strong>Beruf</strong>swahlunterricht abhängig. 80 <strong>Die</strong> <strong>Beruf</strong>swahlforschung<br />
zeigt, dass die Einfl üsse von Eltern und peer-groups sowohl zur <strong>Beruf</strong>sorientierung als auch zur <strong>Beruf</strong>seinmündung<br />
erheblich beitragen. Das <strong>Beruf</strong>swahl-geschehen hängt von sozialen Milieus und sozialen Netzwerken ab. 81<br />
Nach Spranger (1924) bleibt die <strong>Beruf</strong>swahl ein höchst individueller Vorgang, bei dem es darum gehen sollte,<br />
dass ein junger Mensch „seinen“ <strong>Beruf</strong> und „seinen“ Ausbildungsplatz sucht.<br />
Wie sich die <strong>Beruf</strong>swünsche der Jugendlichen über den ges<strong>am</strong>ten Befragungszeitraum entwickelten, veranschaulicht<br />
die nachfolgende Graphik:<br />
<strong>Beruf</strong>swunsch in Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
45,8%<br />
46,8%<br />
58,4%<br />
39,0%<br />
41,6%<br />
28,6%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
15,6%<br />
9,1%<br />
10,4%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
ja, ziemlich sicher ja, aber unsicher nein, ich weiß nicht keine Angabe<br />
Abb. 43 <strong>Beruf</strong>swunsch in Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
Im Jahr 2009 hatten 65 Schülerinnen und Schüler (84,8 Prozent) einen <strong>Beruf</strong>swunsch. Zwei Jahre später<br />
konnten 67 Mädchen und Jungen (87,0 Prozent) einen <strong>Beruf</strong>swunsch benennen. 82 Be<strong>im</strong> Vergleich<br />
der Förderschüler und Regionalschüler sind nur min<strong>im</strong>ale prozentuale Abweichungen zu verzeichnen.<br />
Zum Zeitpunkt des Verlassens der <strong>Schule</strong> (2011) sind sich fast 30 Prozent noch unsicher und rund 10 Prozent<br />
haben garkeinen <strong>Beruf</strong>swunsch.<br />
77 vgl. Eckert, M., zit. nach Schlemmer, E. / Gerstberger, H. 2008, S. 149<br />
78 ebenda, S. 149<br />
79 Rauner, F., zit. nach Bosch, G. et al. 2010, S. 72<br />
80 Eckert, M., zit. nach Schlemmer, E. / Gerstberger, H. 2008, S. 150<br />
81 ebenda, S. 150<br />
82 <strong>Die</strong> Angaben enthalten die Aussagen: „ja, ziemlich sicher“ und „ja, aber unsicher“<br />
2,6%<br />
2,6%<br />
75
<strong>Die</strong> Jugendlichen, die noch keinen <strong>Beruf</strong>swunsch angeben konnten, wurden <strong>im</strong> Anschluss nach den Gründen<br />
für das Fehlen eines Wunschberufes befragt. <strong>Die</strong> Auswertung wird in den nachfolgenden drei Abbildungen ersichtlich.<br />
Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Dafür habe ich noch genug Zeit“ in Prozent<br />
2009 - 2011<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
16,7% 16,7%<br />
41,7%<br />
25,0%<br />
16,7%<br />
33,3%<br />
16,7%<br />
33,3%<br />
76 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
50,0%<br />
25,0%<br />
25,0%<br />
2009 2010 2011<br />
trifft voll und ganz zu trifft ein bisschen zu trifft weniger zu trifft gar nicht zu<br />
Abb. 44 Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Dafür habe ich noch genug Zeit“ in Prozent 2009 - 2011<br />
Interessant hier, dass 33 Prozent der Befragten <strong>im</strong> vorletzten Schuljahr noch davon ausgehen, noch genügend<br />
Zeit zu haben.<br />
Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Ich weiß einfach nicht, was mir liegt“ in Prozent<br />
2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
8,3% 16,7%<br />
16,7%<br />
16,7%<br />
33,3%<br />
50,0%<br />
41,7%<br />
16,7%<br />
25,0%<br />
25,0%<br />
50,0%<br />
2009 2010 2011<br />
trifft voll und ganz zu trifft ein bisschen zu trifft weniger zu trifft gar nicht zu<br />
Abb. 45 Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Ich weiß einfach nicht, was mir liegt“ in Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Ich weiß einfach nicht, was für <strong>Beruf</strong>e zu<br />
meinen Interessen passen“ in Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
8,3%<br />
50,0%<br />
41,7%<br />
14,3% 12,5%<br />
57,1%<br />
28,6%<br />
37,5%<br />
50,0%<br />
2009 2010 2011<br />
trifft voll und ganz zu trifft ein bisschen zu trifft weniger zu trifft gar nicht zu<br />
Abb. 46 Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Ich weiß einfach nicht, was für <strong>Beruf</strong>e zu meinen Interessen passen“ in
Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
<strong>Die</strong> Schülerinnen und Schüler äußern deutlich ihre Unsicherheit <strong>im</strong> Prozess der <strong>Beruf</strong>sorientierung. Drei Viertel<br />
der Jugendlichen ohne <strong>Beruf</strong>swunsch weiß nicht, was ihnen liegt (2009: 75,0 Prozent, 2010: 66,7 Prozent, 2011:<br />
75,0 Prozent). Insges<strong>am</strong>t 90 Prozent der betreffenden Personen (2009: 91,7 Prozent, 2010: 85,7 Prozent, 2011:<br />
87,5 Prozent) äußerten sich dahingehend, dass sie nicht wissen, welche <strong>Beruf</strong>e zu ihren persönlichen Interessen<br />
passen würden.<br />
Des Weiteren wurden die Jugendlichen nach ihren jeweils derzeitigen <strong>Beruf</strong>swünschen über den Zeitraum von<br />
2009 bis 2011 befragt. <strong>Die</strong> nachfolgende Tabelle zeigt die drei <strong>am</strong> häufigsten genannten <strong>Beruf</strong>e der Schülerinnen<br />
und Schüler. <strong>Die</strong>se hatten die Möglichkeit, max<strong>im</strong>al 3 <strong>Beruf</strong>swünsche zu äußern.<br />
<strong>Beruf</strong>swünsche 2009 - 2011 – ges<strong>am</strong>t und nach Schulform<br />
<strong>Beruf</strong>swünsche 2009-2011<br />
alle Befragten 2009: Tierpfleger/-in (14 Nennungen), Kindergärtner/-in, Erzieher/-in, Pädagoge/-in<br />
(9 Nennungen), Landwirt/-in, Agrarservice (7 Nennungen)<br />
2010: Mechatroniker, Schlosser, Mechanik, Technik (10 Nennungen), Tierpfleger/-in;<br />
Landwirt/-in, Agrarservice (mit jeweils 8 Nennungen), Medizinischer <strong>Beruf</strong> (7 Nennungen)<br />
2011: Mechatroniker, Schlosser, Mechanik, Technik (12 Nennungen), Medizinischer<br />
<strong>Beruf</strong> (9 Nennungen) Landwirt/-in, Agrarservice (6 Nennungen)<br />
Förderschüler/innen 2009: Tierpfleger/-in (8 Nennungen), Landwirt/-in, Agrarservice; Koch/-in, Beikoch/in;<br />
Straßenbau (mit jeweils 2 Nennungen), Kindergärtner/-in, Erzieher/-in, Pädagoge/in;<br />
Polizist/-in; Verkäufer/-in; Bankkauffrau/mann; Friseur/-in (mit jeweils 1 Nennung)<br />
2010: Tierpfleger/-in (mit jeweils 4 Nennungen), Landwirt/-in, Agrarservice; Maler/-in,<br />
Lackierer/-in; Koch/-in, Beikoch/-in (mit jeweils 2 Nennungen), Mechatroniker, Schlosser,<br />
Mechanik, Technik; <strong>Beruf</strong>ssoldat/in; <strong>Beruf</strong>skraftfahrer/in; Straßenbau; Handwerker/in<br />
(mit jeweils 1 Nennung)<br />
2011: Jeweils 2 Nennungen: Mechatroniker, Schlosser, Mechanik, Technik; Tierpfleger/in;<br />
Verkäufer/-in; Maler/-in, Lackierer/-in; Straßenbau; Handwerker/-in, Jeweils 1 Nennung:<br />
Polizist/-in; Landwirt/-in, Agrarservice; Koch/-in, Beikoch/-in<br />
Regionalschüler/innen 2009: Kindergärtner/-in, Erzieher/-in, Pädagoge/-in (8 Nennungen), Tierpfleger/-in (6<br />
Nennungen), Mechatroniker, Schlosser, Mechanik, Technik (6 Nennungen)<br />
2010: Mechatroniker, Schlosser, Mechanik, Technik (9 Nennungen), Medizinscher <strong>Beruf</strong><br />
(7 Nennungen), Landwirt/in, Agrarservice (6 Nennungen)<br />
2011: Mechatroniker, Schlosser, Mechanik, Technik (10 Nennungen), Medizinischer<br />
<strong>Beruf</strong> (9 Nennungen), Landwirt/in, Agrarservice (5 Nennungen)<br />
Tabelle 5 <strong>Beruf</strong>swünsche 2009 - 2011 – ges<strong>am</strong>t und nach Schulform<br />
Interessant ist hier, dass die <strong>Beruf</strong>e Kindergärtner/-in, Erzieher/-in, Pädagoge/-in und Tierpfleger/-in <strong>im</strong> Jahr 2009<br />
noch an erster Stelle stehen, während sie 2011 so gut wie verschwunden sind. Man erkennt daran deutlich das<br />
Einsetzen der <strong>Beruf</strong>sorientierung mit Praktika an den <strong>Schule</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> folgenden Graphiken legen dar, inwiefern die von ihnen genutzten <strong>Beruf</strong>sorientierungsangebote den Jugendlichen<br />
halfen, einen <strong>Beruf</strong>swunsch zu finden.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
77
Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ) be<strong>im</strong> Finden<br />
eines <strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2011<br />
16,7<br />
23,1<br />
26,9<br />
58,3<br />
53,8<br />
46,2<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr geholfen etwas geholfen wenig geholfen gar nicht geholfen<br />
Abb. 47 Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ) be<strong>im</strong> Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches<br />
2009 - 2011 – ges<strong>am</strong>t<br />
Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>sberater/-in an der <strong>Schule</strong> be<strong>im</strong> Finden<br />
eines <strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2011<br />
16,7<br />
20,0<br />
25,6<br />
50,0<br />
52,0<br />
41,9<br />
78 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
19,2<br />
33,3<br />
20,0<br />
30,2<br />
25,0<br />
23,1<br />
7,7<br />
8,0<br />
2,3<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr geholfen etwas geholfen wenig geholfen gar nicht geholfen<br />
Abb. 48 Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>sberater/-in an der <strong>Schule</strong> be<strong>im</strong> Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches 2009<br />
- 2011 – ges<strong>am</strong>t<br />
Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>swahltest bei der <strong>Beruf</strong>sberatung be<strong>im</strong><br />
Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2011<br />
50,0<br />
11,8 41,2<br />
83,3<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr geholfen etwas geholfen wenig geholfen gar nicht geholfen<br />
Abb. 49 Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>swahltest bei der <strong>Beruf</strong>sberatung be<strong>im</strong> Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches<br />
2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
Hier ist zu bemerken, dass diese Angebote der Agentur für Arbeit für die Jugendlichen <strong>im</strong> Laufe der 3 Jahre an<br />
Wert und Effi zienz gewinnen.<br />
Das Praktikum (hier nicht dargestellt) ist gleichbleibend effi zient.<br />
Auf die 3 Jahre betrachtet verliert der Girls-Day enorm an Wirks<strong>am</strong>keit zum Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches – wie<br />
die nächste Abbildung zeigt. <strong>Die</strong>s dürfte daran liegen, dass ein einzelner Tag zwar Einblicke vermitteln kann, aber<br />
selten grundsätzliche Entscheidungen herbeiführt.<br />
29,4<br />
50,0<br />
16,7<br />
17,6
Bewertung des genutzten Angebotes: Girls Day be<strong>im</strong> Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches<br />
2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2011<br />
14,3<br />
15,8<br />
25,0<br />
21,1<br />
35,7<br />
33,3<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
35,7<br />
63,2<br />
sehr geholfen etwas geholfen wenig geholfen gar nicht geholfen<br />
Abb. 50 Bewertung des genutzten Angebotes: Girls Day / Boys Day be<strong>im</strong> Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 -<br />
ges<strong>am</strong>t<br />
Positiv über die 3 Jahre hinweg wird dagegen das Ferienc<strong>am</strong>p eines örtlichen Bildungsträgers beurteilt. <strong>Die</strong>ses<br />
2-wöchige intensive <strong>Beruf</strong>svorbereitungsangebot scheint nachhaltige Wirkungen zu erzielen.<br />
Bewertung des genutzten Angebotes: Ferienc<strong>am</strong>p mit <strong>Beruf</strong>sorientierung be<strong>im</strong><br />
Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2011<br />
33,3<br />
25,0<br />
40,0<br />
33,3<br />
50,0<br />
40,0<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
41,7<br />
33,3<br />
25,0<br />
20,0<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr geholfen etwas geholfen wenig geholfen gar nicht geholfen<br />
Abb. 51 Bewertung des genutzten Angebotes: Ferienc<strong>am</strong>p mit <strong>Beruf</strong>sorientierung be<strong>im</strong> Finden eines <strong>Beruf</strong>swunsches<br />
2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t<br />
Praktika<br />
<strong>Die</strong> Jugendlichen, die bereits ein Praktikum absolviert haben, wurden um eine Bewertung ihres Praktikums gebeten.<br />
83<br />
Positiv ist zu vermerken, dass die Zufriedenheit der Jugendlichen mit der Betreuung in den 3 Jahren steigt, während<br />
sie auch seltener das Gefühl haben, nur für Hilfsarbeiten eingesetzt worden zu sein. <strong>Die</strong>s äußert sich dann<br />
auch in einem Anstieg des Wunsches, Kontakt mit dem Unternehmen zu halten.<br />
83 Bei der Darstellung der nachfolgenden Abbildung wurden die Skalen „st<strong>im</strong>mt genau“ und „st<strong>im</strong>mt eher“ prozentual zus<strong>am</strong>mengerechnet, die Skalen<br />
„st<strong>im</strong>mt eher nicht“ und „st<strong>im</strong>mt nicht“ werden hier nicht abgebildet.<br />
14,3<br />
79
Ausgewählte Bewertungen des letzten absolvierten Praktikums in Prozent - ges<strong>am</strong>t<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
92,9%<br />
84,6%<br />
64,3%<br />
61,6%<br />
46,2%<br />
85,7%<br />
85,7%<br />
46,8%<br />
46,9%<br />
67,3%<br />
2009 2010 2011<br />
90,7%<br />
86,5%<br />
72,6%<br />
47,3%<br />
43,0%<br />
Abb. 52 Ausgewählte Bewertungen des letzten absolvierten Praktikums in Prozent - ges<strong>am</strong>t<br />
80 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
Ich wurde <strong>im</strong> Unternehmen<br />
ernst genommen<br />
Ich wurde gut betreut<br />
Ich wurde nur für<br />
Hilfsarbeiten eingesetzt<br />
Ich möchte Kontakt zu dem<br />
Unternehmen halten<br />
Später möchte ich gerne in<br />
diesem Unternehmen<br />
lernen<br />
<strong>Die</strong> nachfolgenden Abbildungen verdeutlichen noch einmal, die Praktikumsbewertungen der Jugendlichen:<br />
Bewertung des letzten absolvierten Praktikums in Prozent: Den Betrieb gewählt,<br />
weil mich die Arbeit dort interessiert - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2011<br />
57,1%<br />
59,2%<br />
65,3%<br />
14,3%<br />
18,4%<br />
7,1%<br />
21,3%<br />
21,4%<br />
16,3%<br />
9,3%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
trifft voll und ganz zu trifft ein bisschen zu trifft weniger zu trifft gar nicht zu<br />
Abb. 53 Bewertung des letzten absolvierten Praktikums in Prozent: Den Betrieb gewählt, weil mich die Arbeit dort<br />
interessiert - ges<strong>am</strong>t<br />
Zus<strong>am</strong>menfassend kann festgehalten werden, dass circa drei Viertel der Jugendlichen ihr letztes Praktikum positiv<br />
84 bewerten. <strong>Die</strong>se positive Bewertung n<strong>im</strong>mt überdies über den dreijährigen Befragungszeitraum zu (vgl.<br />
nachfolgende Abbildung).<br />
84 <strong>Die</strong> Skalen „sehr gut“ und „gut“ wurden zu positiv und die Skalen „eher schlecht“ und „schlecht“ zu negativ zus<strong>am</strong>mengefasst.<br />
6,1%<br />
4,0%
Bewertung des letzten absolvierten Praktikums in Prozent - ges<strong>am</strong>t<br />
2009<br />
2011<br />
75,0%<br />
78,0%<br />
86,6%<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
25,0%<br />
22,0%<br />
13,3%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
./0123 456723<br />
Abb. 54 Bewertung des letzten absolvierten Praktikums in Prozent -ges<strong>am</strong>t<br />
Schlussfolgerungen<br />
Ergebnisse von Studien in der Fachliteratur betonen (hier zus<strong>am</strong>menfassend dargestellt):<br />
Jugendliche haben ein hohes Maß an bereits gefestigten <strong>Beruf</strong>swünschen.<br />
Mit steigendem Bildungsniveau vervielfältigen sich für die Schülerinnen und Schüler die Optionen ihrer<br />
möglichen <strong>Beruf</strong>sbiographien.<br />
Informationsquellen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung: herausragende Bedeutung des persönlichen Umfeldes;<br />
Vormarsch des Internets als Informationsquelle.<br />
Betriebspraktika werden in Bezug auf die <strong>Beruf</strong>sfi ndung eine hohe Bedeutung zugesprochen.<br />
Jugendliche haben klare Qualitätsansprüche an einen <strong>Beruf</strong> (Zukunftsaussichten, Verdienst) und sind<br />
nicht, bereit irgendeine beliebige Arbeit anzunehmen.<br />
Schülerinnen und Schüler haben eine nüchterne und problembewusste Perspektive auf die sozialen und<br />
ökonomischen Probleme der Region und des Arbeitsmarktes.<br />
Sechs wesentliche Schlussfolgerungen für die Qualität der Umsetzung von <strong>Beruf</strong>sorientierungsmaßnahmen:<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung ist nicht nur aus Sicht des/der Jugendlichen ein Prozess, sie ist auch ein Schulauftrag,<br />
der in seiner Konzeption und Umsetzung <strong>im</strong>mer wieder mit den „Umweltbedingungen“ abgeglichen<br />
werden muss. Es gibt keinen Königsweg der <strong>Beruf</strong>sorientierung. Qualität eines <strong>Beruf</strong>sorientierungskonzepts<br />
lässt sich nicht allgemeingültig festlegen, sondern ist <strong>im</strong>mer zeit-, raum- und personenabhängig.<br />
Ein das „berufl iche Selbstkonzept“-fördernder berufsorientierender Unterricht kann nur dann Wirkung<br />
entfalten, wenn er mit dem „normalen“ Schulunterricht eng verknüpft ist, wenn er als Teil der Ges<strong>am</strong>tbildung<br />
anerkannt wird und in eine Bildungsumgebung eingebettet ist, „die Veränderungen wahrn<strong>im</strong>mt<br />
und auf Anforderungen an Lebens- und <strong>Beruf</strong>sbedingungen junger Menschen nach der <strong>Schule</strong><br />
reagiert“. <strong>Beruf</strong>sorientierung ist also nicht als zusätzliche Schulaufgabe anzusehen, sondern curricular<br />
in den Regelunterricht zu integrieren.<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung ist eine Daueraufgabe, die Kontinuität und Verlässlichkeit sowohl für die Organisation<br />
des Schulalltags und den Kompetenzaufbau der Lehrkräfte als auch für die Persönlichkeitswicklung<br />
der Jugendlichen erfordert.<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung umfasst wesentlich mehr als nur die <strong>Beruf</strong>swahl <strong>im</strong> Sinne der Entscheidung für (oder<br />
gegen) eine best<strong>im</strong>mte <strong>Beruf</strong>sausbildung.<br />
81
<strong>Beruf</strong>sorientierung ist eine Anforderung an das ganze Schulsystem, die auch alle Jugendlichen erreichen<br />
muss. <strong>Die</strong> OECD fordert von den <strong>Schule</strong>n, dass sie allen Schülerinnen und Schülern eine <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
gewährleisten, nicht nur einigen wenigen, und allen ermöglichen, dass sie die Fähigkeit zum<br />
lebenslangen Lernen und Arbeiten entwickeln.<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung erfordert nicht nur <strong>Beruf</strong>s- und Bildungsberatung, sondern stellt die Verknüpfung<br />
von Beratungs- und Bildungsleistungen <strong>im</strong> Hinblick auf die Fähigkeit zur Gestaltung der eigenen <strong>Beruf</strong>sbiographie<br />
dar.<br />
(F<strong>am</strong>ulla, G.-E. 2008, S. 52f.)<br />
Um den Prozess der <strong>Beruf</strong>sorientierung durchgängig einheitlich gestalten zu können, ist für alle beteiligten Akteure<br />
ein einheitliches Verständnis über den Terminus „<strong>Beruf</strong>sorientierung“ notwendig.<br />
82 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Schulterblick – Statements von Netzwerkpartnern<br />
<strong>Die</strong> Interviewpartner in der Reihenfolge der Interviews <strong>im</strong> Text (Fotos: Barbara Arndt & Bildungswerk der Wirtschaft)<br />
<strong>Die</strong> Koordinierungsstelle Parch<strong>im</strong>er <strong>Übergang</strong>smanagement <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> (ParMa) hat in den zurückliegenden<br />
vier Jahren ein Ausbildungsnetzwerk etabliert. Welchen Nutzen ziehen Sie daraus? Wie<br />
haben Sie die ParMa-Arbeit wahrgenommen? Hat diese Tätigkeit Sie in Ihren Aktivitäten bestärkt?<br />
Marjon Wolthuis, Geschäftsführerin Servaas Schlosshotel GmbH Schloss Basthorst<br />
Ich bin durch eine Veranstaltung des Unternehmerverbandes auf die ParMa-Arbeit aufmerks<strong>am</strong> geworden. <strong>Die</strong><br />
Idee, in einem Netzwerk alle Akteure zus<strong>am</strong>menzubringen, sprach mich sofort an. In einem solchen regionalen<br />
Netz präsent zu sein, ist nicht nur selbstverständlich, sondern ein gutes Podium für künftige Auszubildende und<br />
für Firmen. Ganz großartig finde ich die BO-Messe „future on the dancefloor“ – das ist mit Herzblut gemacht.<br />
Man spürt das Nachdenken und Engagement, die große Mühe und die Sensibilität <strong>im</strong> Umgang mit den Netzwerkpartnern<br />
–meiner Meinung nach macht genau das den Erfolg von ParMa aus. Das Te<strong>am</strong> ist zielstrebig bei<br />
der Sache und gestaltet so effektiv wie möglich. Das begeistert und hat mir z.B. den Zugang zum Arbeitskreis<br />
SCHULEWIRTSCHAFT eröffnet. <strong>Die</strong> Einsicht, wie wichtig es ist, sich einzubringen, kommt so von allein. Ich habe<br />
schon weitere Pläne und möchte unser Unternehmen in das Mentoring-Progr<strong>am</strong>m einbringen.<br />
Katja Rumstich, Volker Rumstich Transport GmbH Spornitz<br />
Ein funktionierendes Netzwerk ist für die <strong>Beruf</strong>sorientierung das A und O. ParMa hat den Grundstein dafür in<br />
unserer Region gelegt. Der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT ist wieder in Gang gekommen, Kontakte zu anderen<br />
wurden aufgefrischt. Ich bin der Meinung, dass die Koordinierungsstelle ParMa gerade für die Unternehmerschaft<br />
eine Menge gebracht hat: <strong>Beruf</strong>sorientierung ist <strong>im</strong> Fokus der Akteure. Insbesondere die Messe „future on<br />
the dancefloor“ hat viele Unternehmer auf das Netzwerk aufmerks<strong>am</strong> gemacht, das ihnen eine Menge zusätzlichen<br />
Input ermöglicht.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
83
Nico Skiba, Jochmann GmbH<br />
ParMa wurde mit der Gründung für unser Handwerksunternehmen „die“ Schnittstelle zu den <strong>Schule</strong>n und Arbeitsvermittlern<br />
in unserem Umkreis. Wir haben seit längerem an verschiedenen neuen Herangehensweisen für<br />
die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit <strong>Schule</strong>n gearbeitet und wurden erst durch das aufgebaute Netzwerk mit ParMa auf die<br />
verschiedenen Institutionen, Projekte und Aktivitäten aufmerks<strong>am</strong>. Im Fokus stehen darin vorrangig die <strong>Schule</strong>n<br />
und d<strong>am</strong>it unser zukünftiger Nachwuchs - die Zukunft unseres Unternehmens. Leider müssen wir feststellen,<br />
dass etliche <strong>Schule</strong>n keinen wirtschaftlichen Nutzen aus einer guten <strong>Schule</strong> ziehen, so auch kaum Interesse bezeugen,<br />
„mit“ uns zu denken. Ich halte das für wichtig, weil die Anforderungen an den <strong>Beruf</strong> ständig steigen.<br />
Seit der Zus<strong>am</strong>menarbeit mit ParMa haben wir eine Plattform, bei der wir uns einbringen können. Erste Erfolge<br />
in der Zus<strong>am</strong>menarbeit mit <strong>Schule</strong>n sind nach drei Jahren Netzwerkarbeit da. Aber es bedarf dringend weiterer<br />
Anstrengungen, um mit noch mehr Partnern Anforderungen der Wirtschaft und Lerninhalte der <strong>Schule</strong> zu verknüpfen.<br />
Aufgrund meiner Mitarbeit <strong>im</strong> Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Parch<strong>im</strong> weiß ich den Umfang und Aufwand<br />
neu zu definieren. Bei der qualitativen Ausrichtung von <strong>Schule</strong>n geht es nicht um PISA oder einen Zensurendurchschnitt,<br />
es geht vielmehr um den Sinn des Lebens, warum wir lernen und arbeiten. Wenn das verstanden wird,<br />
lernt man anders. Solange uns Lehrer über unsere Ansprüche nur belächeln und fragen „Wann sollen wir das<br />
denn noch machen?“, wissen wir, dass wir von einer Umsetzung und der d<strong>am</strong>it verbunden Aussage „Wie können<br />
wir das erreichen?“ sehr weit entfernt sind. Daher sehen wir ParMa noch nicht als beendet an. Wir werden<br />
sehen, wann sich der AK SCHULEWIRTSCHAFT mit dem Aufgabenpool, den ParMa der Wirtschaft abgenommen<br />
hat, als gescheitert erklären wird. Ohne qualitativ hochwertige Unterstützung, wie durch ParMa erlebt, wird der<br />
begonnene Weg in einem Sumpf enden.<br />
Birgit Menshen, Kreiselternrat Ludwigslust-Parch<strong>im</strong><br />
Ich nutze das von ParMa aufgebaute Netzwerk, um Eltern eine Orientierungshilfe zu geben. Meist reicht es aus,<br />
die Internetadresse von ParMa an ratsuchende Eltern weiter zu reichen. Viele suchen aber das persönliche Gespräch,<br />
sei es <strong>am</strong> Telefon oder ganz direkt. Als Mitglied des Kreiselternrates habe ich ParMa <strong>im</strong>mer wieder als<br />
Unterstützung erlebt. Wir haben durch ParMa erst erkannt, wie wichtig die Unterstützung der Eltern be<strong>im</strong> Thema<br />
<strong>Beruf</strong>swahl ihrer Kinder ist. In Kreiselternratssitzungen zum Thema <strong>Beruf</strong>sorientierung konnte ich stets auf die<br />
kompetente Hilfe von ParMa zählen. Dass ParMa <strong>im</strong> Sommer ausläuft ist für die Eltern zukünftiger Schulabgänger<br />
ein traumatischer Verlust, denn wenn die Koordinationsstelle schließt wird die Netzwerkarbeit nicht mehr zentral<br />
gesteuert und schon in kurzer Zeit überaltern die Einträge, was dann wenig hilfreich für Ratsuchende ist. Uns und<br />
unserer Arbeit wird mit dem Auslaufen des Projektes ein wertvoller Partner genommen.<br />
Ewald Flacke, Referatsleiter Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV<br />
<strong>Die</strong> Koordinierungsstelle ParMa hat Enormes geleistet! Vor Ort, für die Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern<br />
und auch darüber hinaus. Ich erinnere mich gern an eine Tagung in Berlin mit Beteiligung der Bundesvereinigung<br />
Deutscher Arbeitgeberverbände und des d<strong>am</strong>aligen Bundesinnenministers Thomas de Maizière, bei der hervorragende<br />
Projektarbeit durch ParMa präsentiert wurde. Da war ich richtig stolz, dass unser Land so gut vertreten<br />
wurde. Der Erfolg dieser Arbeit hat mehrere Gründe: Effizienz, Systematik, Kreativität und nicht zuletzt eine<br />
notwendige Nähe zu den Jugendlichen. <strong>Die</strong> haben wir, angesichts doch vorhandener Bürokratie, nicht in einem<br />
solchen Maße. <strong>Die</strong> Entwicklung, welche die Regionalen <strong>Übergang</strong>smanagements in unserem Land genommen<br />
haben, begeistert mich. ParMa hat daran erheblichen Anteil, hat vieles auf den Weg gebracht, was die Gestaltungskraft,<br />
ja sogar den inzwischen ausgeprägten Gestaltungswillen vor Ort befördert.<br />
84 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
<strong>Die</strong>tmar Stein, Lehrer in der Schulsozialarbeit, Goethe-<strong>Schule</strong> Parch<strong>im</strong><br />
<strong>Die</strong> Zukunftswerkstatt <strong>im</strong> Jahr 2009 und die Frage, wie man <strong>Beruf</strong>sorientierung an der <strong>Schule</strong> neu gestalten kann,<br />
waren für mich die ersten Berührungspunkte mit ParMa. Seither arbeite ich mit großem Interesse <strong>im</strong> Arbeitskreis<br />
SCHULEWIRTSCHAFT mit. Ich habe auf diesem Weg viele Unternehmen besser kennen gelernt und große Unterstützung<br />
für unseren Praxislerntag bekommen. Schülerbefragungen, das Ausbildungsportal <strong>im</strong> Internet, der<br />
Zugang zur Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT und daraus resultierende, neue Kontakte – es gibt<br />
viele Punkte, die von Geben und Nehmen geprägt sind und das funktionierende Netzwerk ausmachen. Als Lehrer<br />
in der Schulsozialarbeit habe ich dadurch Rückhalt gefunden. Unsere Schüler profitieren von einem großen<br />
Zuwachs an Informationen und kürzeren, einfacheren Wegen in die berufliche Zukunft.<br />
<strong>Die</strong> Aussicht, künftig ohne die große Unterstützung des ParMa-Te<strong>am</strong>s auskommen zu müssen, st<strong>im</strong>mt mich<br />
traurig.<br />
Petra Langpap, Leiterin der Kooperativen Ges<strong>am</strong>tschule Sternberg<br />
ParMa hat all das in die Hand genommen, was die Akteure beruflicher Orientierung nur schwer „nebenbei“<br />
leisten können: <strong>Die</strong> Koordinierungsstelle hat unseren lokalen Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT angeschoben,<br />
hat angeleitet, aber nicht vorgeschrieben, hat informiert, koordiniert und kommuniziert. Basis war <strong>im</strong>mer Bestehendes,<br />
auf das aufgebaut wurde. Wünsche einzelner Partner wurden beachtet. Das unkomplizierte Miteinander<br />
war stets von Gemeins<strong>am</strong>keit geprägt, hier hat es kein Konkurrenzdenken gegeben.<br />
Das Te<strong>am</strong> hat viele Ideen eingebracht, auf interessante Angebote aufmerks<strong>am</strong> gemacht und gute Vorschläge<br />
unterbreitet. Das hat unsere Aktivitäten enorm bereichert. Das Miteinander war unkompliziert und hat uns in vielerlei<br />
Hinsicht bestärkt. Als Bereicherung empfinde ich das Internetportal www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de<br />
– interessante Recherchen, gut aufbereitete Statistiken und ein umfassender Einblick in die berufliche Vielfalt der<br />
Region machen dies für unsere Schüler sehr wertvoll.<br />
Dr. Margit Quilitz, Koordinatorin der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
SCHULEWIRTSCHAFT Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />
Es ist mir ein Bedürfnis, dem Te<strong>am</strong> der Koordinierungsstelle Parch<strong>im</strong>er <strong>Übergang</strong>smanagement (ParMa) herzlich<br />
zu danken. Ich habe in den ParMa-Mitarbeitern außerordentlich verlässliche Netzwerkpartner gefunden, die<br />
wichtige Impulse für den Aufbau und die Etablierung von Arbeitskreisen SCHULEWIRTSCHAFT gegeben haben.<br />
Sie waren eine wirklich große Hilfe bei der Entwicklung meiner Netzwerkkompetenz. Viele Ideen, die das ParMa-<br />
Te<strong>am</strong> entwickelt hat, konnten auf andere Regionen <strong>im</strong> Land und sogar darüber hinaus übertragen werden. Beispiele<br />
für diese fundierte wie gleichermaßen kreative Tätigkeit sind das Ausbildungsportal, die BO-Messe „future<br />
on the dancefloor“, das Mentoring-Progr<strong>am</strong>m, die Eltern-K<strong>am</strong>pagne und die ausdauernde Begleitung bei der<br />
Findung und Verstetigung von Arbeitskreisen. Das verdient mehr als Respekt!<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
85
Literaturverzeichnis<br />
Albert, M. / Hurrrelmann, K. / Quenzel, G. (2010): Jugend 2010. Eine pragmatische Generation<br />
behauptet sich. Shell Deutschland Holding (Hrsg.). Frankfurt <strong>am</strong> Main. Fischer-Taschenbuch-Verlag.<br />
Asmussen, S./Haaga, H./K<strong>am</strong>mer, W./Kiesel, S./Kinsler, M./Lannert, B./Lazarides, V./Maurer, J./<br />
Preuß, A./Sittig, A./Ziegler, M. (2009): Durch Kooperation zur Teilhabe. Förderschule und Gymnasium<br />
gemeins<strong>am</strong> auf dem Weg. http://www.ekiba.de/download/Durch_Kooperation_zur_ Teilhabe_2009__<br />
Broschuere%281%29.pdf, Stand 19.12.2011.<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales – BMAS (Hrsg.) (2011): Praktika – Nutzen für Praktikanten<br />
und Unternehmen. Bonn: Bundesministerium für Arbeit und Soziales.<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung– BMBF (Hrsg.) (2011): <strong>Beruf</strong>sbildungsbericht 2011. Bonn:<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung.<br />
Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung (BIBB) (Hrsg.): Glossar. http://www.good-practice.de/glossar_ges<strong>am</strong>t_<br />
online.pdf, Stand: 20.12.2011.<br />
Bühner, M. / Ziegler, M. (2009): Statistik für Psychologen und Sozialwissenschaftler. München: Pearson<br />
Studium.<br />
Bortz, J. / Döring, N. (2006): Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissen-schaftler.<br />
4., überarbeitete Auflage. Heidelberg: Springer Medizin Verlag.<br />
Bosch, G. / Krone, S. / Langer, D. (Hrsg.) (2010): Das <strong>Beruf</strong>sbildungssystem in Deutschland. Aktuelle<br />
Entwicklungen und Standpunkte. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung: Richtlinien für die Förderung der <strong>Beruf</strong>sorientierung in<br />
überbetrieblichen und vergleichbaren <strong>Beruf</strong>sbildungsstätten (<strong>Beruf</strong>sorien-tierungsprogr<strong>am</strong>m des BMBF – BOP)<br />
vom 6. Dezember 2011.<br />
Busse, S. (2010): Bildungsorientierungen Jugendlicher in F<strong>am</strong>ilie und <strong>Schule</strong>. <strong>Die</strong> Bedeutung der<br />
Sekundarschule als Bildungsort. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Casper-Kroll, Th. (2011): <strong>Beruf</strong>svorbereitung aus entwicklungspsychologischer Perspektive. Theorie, Empirie<br />
und Praxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Dassler, S. (2009): Schlüsselqualifikationen für Auszubildende. Übungen und Trainingsbeispiele. IGEL Verlag<br />
GmbH.<br />
Deeken, S. / Butz, B. (2010): Expertise <strong>Beruf</strong>sorientierung. Beitrag zur Persönlichkeits-entwicklung. Bonn:<br />
Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung (BIBB).<br />
F<strong>am</strong>ulla, G.-E. (2008): <strong>Beruf</strong>sorientierung als Prozess. Persönlichkeit fördern, <strong>Schule</strong> entwickeln, <strong>Übergang</strong><br />
sichern. Wissenschaftliche Begleitung des Progr<strong>am</strong>ms „<strong>Schule</strong> – Wirtschaft / Arbeitsleben“ (Hrsg.), Band 5.<br />
Fink, Ch. (2011): Der <strong>Übergang</strong> von der <strong>Schule</strong> in die berufliche Ausbildung. Perspektiven für die kommunale<br />
Bildungslandschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Hellberg, B.-H. (2009): Entscheidungsfindung bei der <strong>Beruf</strong>swahl. Prozessmodell der Emotionen und<br />
Kognitionen. 2. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
86 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Kromrey, H. (2009): Empirische Sozialforschung. Modelle und Methoden der standardisierten<br />
Datenerhebung und Datenauswertung. 12., ergänzte Auflage, Stuttgart: Lucius & Lucius.<br />
Michaelis, U.: Zus<strong>am</strong>menfassende Handlungsempfehlungen aus acht Jahren SWA-Progr<strong>am</strong>marbeit. http://<br />
www.swa-progr<strong>am</strong>m.de/handlungsempfehlungen_swa.pdf, Stand: 20.12.2011.<br />
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern (2011):<br />
Mitteilungsblatt Nr. 9/2011. Richtlinie zur <strong>Beruf</strong>sorientierung an allgemein bildenden und beruflichen <strong>Schule</strong>n.<br />
S. 465-470.<br />
Oechsle, M. / Knauf, H. / Maschetzke, Ch./ Rosowski, E. (2009): Abitur und was dann?<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung und Lebensplanung junge Frauen und Männer und der Einfluss von <strong>Schule</strong> und Eltern.<br />
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Pabst, I. / Seemann, J. (2009): Null-Welle 2009 „Fachkräftesicherung für Mecklenburg-Vorpommern“. Im<br />
Auftrag des: Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Quenzel, G. / Hurrelmann, K. (Hrsg.) (2010): Bildungsverlierer. Neue Ungleichheiten. Wies-baden: VS<br />
Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Rahn, P. (2005): <strong>Übergang</strong> zur Erwerbstätigkeit. Bewältigungsstrategien Jugendlicher in benach-teiligten<br />
Lebenslagen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Sacher, Werner (2008): Elternarbeit, Verlag Julius Klinkhart, Bad Heilbrunn<br />
Schleich, Ch. (2009): Abitur – und dann? Empfehlungen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung für Gymnasien unter<br />
Einbeziehung gesundheitsförderlicher Aspekte. Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller.<br />
Schlemmer, E. / Gerstberger, H. (Hrsg.) (2008): Ausbildungsfähigkeit <strong>im</strong> Spannungsfeld zwischen<br />
Wissenschaft, Politik und Praxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Shell Deutschland (Hrsg.) (2010): Jugend 2010. Eine pragmatische Generation behauptet sich. 16. Shell<br />
Jugendstudie. Autoren Albert, M. / Hurrelmann, K. / Quenzel, G., Frankfurt <strong>am</strong> Main: Fischer-Taschenbuch-<br />
Verlag.<br />
Spranger, E. (1924): Psychologie des Jugendalters. 2. Leipzig: Quelle & Meyer.<br />
Steinhagen, U. (2011): <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>im</strong> Wandel – Möglichkeiten und Grenzen einer ganzheitlichen<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung für benachteiligte Jugendliche. Diplomarbeit. FB Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung.<br />
Neubrandenburg: Hochschule Neubrandenburg.<br />
Straif, Ch. (2011): Expertise <strong>Beruf</strong>seinstiegsbegleitung: Unterstützung individueller Wege in den <strong>Beruf</strong>. Bonn:<br />
Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung (BIBB).<br />
Wiensierski, H.-J. v. / Schützler, Ch. / Schütt, S. (2005): <strong>Beruf</strong>sorientierende Jugendbildung. Grundlagen,<br />
empirische Befunde, Konzepte. Weinhe<strong>im</strong>, München: Verlag Juventa.<br />
Wiethoff, Ch. (2011): <strong>Übergang</strong>scoaching mit Jugendlichen. Wirkfaktoren aus Sicht der der Coachingnehmer<br />
be<strong>im</strong> <strong>Übergang</strong> von der <strong>Schule</strong> in die Ausbildung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
87
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1 Bevölkerungsentwicklung 2001 bis 2010; Quelle: https://arbeitsmarktmonitor.arbeitsagentur.de .........15<br />
Abb. 2 Arbeitslosenquote 2001 bis 2010; Quelle: https://arbeitsmarktmonitor.arbeitsagentur.de ....................16<br />
Abb. 3 Wanderungssaldo 18-24 Jährige 2001 bis 2010; Quelle: https://arbeitsmarktmonitor.arbeitsagentur.de .. 16<br />
Abb. 4 Jugend-Alter-Relation 2001 bis 2010; Quelle: https://arbeitsmarktmonitor.arbeitsagentur.de ...............17<br />
Abb. 5 Befragungszeiträume ..........................................................................................................................40<br />
Abb. 6 Verteilung Mädchen und Jungen an der 2. Folgebefragung (Angaben in Prozent) ...............................41<br />
Abb. 7 Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>? (Angaben in Prozent) .................................................................................42<br />
Abb. 8 Wie viel tust Du für die <strong>Schule</strong>? (Angaben in Prozent) ..........................................................................43<br />
Abb. 9 Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>? & Wie viel tust Du für die <strong>Schule</strong>? (Angaben in Prozent) .............................43<br />
Abb. 10 Wie wichtig ist Dir <strong>Schule</strong>? (nach Schulform, Angaben in Prozent) .....................................................44<br />
Abb. 11 Zufriedenheit mit den Noten (Angaben in Prozent) ............................................................................44<br />
Abb. 12 Zufriedenheit mit den Noten nach Schulform (Angaben in Prozent) ...................................................45<br />
Abb. 13 Denkst Du, dass Deine schulischen Leistungen für Deinen <strong>Beruf</strong>swunsch ausreichen?<br />
(Angaben in Prozent) ........................................................................................................................45<br />
Abb. 14 Denkst Du, dass Deine schulischen Leistungen für Deinen <strong>Beruf</strong>swunsch ausreichen?<br />
„Ja“ nach Schulform (Angaben in Prozent) ........................................................................................46<br />
Abb. 15 Was sind deine Pläne für die Zeit nach der <strong>Schule</strong>? nach Schulform (Angaben in Prozent) ..................47<br />
Abb. 16 Hast Du bereits einen <strong>Beruf</strong>s- oder Studienwunsch? alle Befragten ....................................................48<br />
Abb. 17 Was ist der Grund dafür, dass Du noch keinen <strong>Beruf</strong>swunsch hast? (Angaben in Prozent) ..................49<br />
Abb. 18 Wie häufig machst Du folgende Dinge in deiner Freizeit? (Angaben in Prozent) .................................51<br />
Abb. 19 Nutzung ausgewählter Medien in der Freizeit (Angaben in Prozent) ..................................................52<br />
Abb. 20 Vereinszugehörigkeit nach Schulform (Angaben in Prozent) ..............................................................53<br />
Abb. 21 Erwerbssituation der Eltern nach Angaben der Jugendlichen (Angaben in Prozent) ............................55<br />
Abb. 22 Bekommt Deine F<strong>am</strong>ilie Arbeitslosengeld II? (Angaben in Prozent).....................................................55<br />
Abb. 23 Arbeitslosengeld II Bezug nach Schulformen (Angaben in Prozent) ....................................................56<br />
Abb. 24 Belastende Probleme in den letzten 2 Jahren (Angaben nach Anzahl der Schüler/innen) ....................57<br />
Abb. 25 Eltern und Umgang mit Problemen (Angaben in Prozent) ..................................................................57<br />
Abb. 26 Praktikum <strong>im</strong> Wunschberuf nach Schulform (Angaben in Prozent) .....................................................58<br />
Abb. 27 Wie hat Dir Dein letztes Praktikum insges<strong>am</strong>t gefallen? (Angaben in Prozent) ....................................59<br />
Abb. 28 Wenn Du an Dein letztes Praktikum denkst, st<strong>im</strong>mst Du folgenden Aussagen eher zu<br />
oder nicht zu? (Angaben in Prozent)..................................................................................................59<br />
Abb. 29 Was traf auf dein letztes Praktikum zu? (Angaben in Prozent) ............................................................60<br />
Abb. 30 Bekanntheit von Möglichkeiten sich über <strong>Beruf</strong>e zu informieren (Angaben in Prozent) .......................61<br />
Abb. 31 Was hat Dir sehr geholfen und etwas geholfen, einen <strong>Beruf</strong>swunsch für dich zu finden?<br />
(Angaben in Prozent) ........................................................................................................................62<br />
88 Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011
Abb. 32 Was hat sehr geholfen, einen <strong>Beruf</strong>swunsch für Dich zu finden? (Angaben in Prozent) ......................63<br />
Abb. 33 Kriterien bei der <strong>Beruf</strong>swahl alle Befragten (Angaben in Prozent) .......................................................64<br />
Abb. 34 Wie schätzt Du allgemein die folgenden Gegebenheiten in Deiner Region ein? (Angaben in Prozent) ......65<br />
Abb. 35 Was denkst Du, müsste passieren, d<strong>am</strong>it diese Region für Dich und für andere junge Menschen<br />
attraktiv bleibt bzw. wird? (Angaben nach Anzahl der Nennungen) ...................................................66<br />
Abb. 36 Bewertung regionaler Gegebenheiten <strong>im</strong> Freundeskreis (Angaben in Prozent) ...................................67<br />
Abb. 37 Bevorzugte Regionen für eine Ausbildung (Angaben in Prozent) ........................................................68<br />
Abb. 38 Bevorzugte Regionen für eine Ausbildung nach Schulform (Angaben in Prozent) ...............................68<br />
Abb. 39 Wo wirst Du Deine Ausbildung beginnen? (Angaben in Prozent) .......................................................69<br />
Abb. 40 Schüler/-innen, die zufrieden (sehr zufrieden/zufrieden) ihren Noten sind in Prozent 2009 - 2011 -<br />
ges<strong>am</strong>t und nach Schulform .............................................................................................................71<br />
Abb. 41 Verhalten der Eltern, bei wichtigen Problemen des Jugendlichen: Zust<strong>im</strong>mung in Prozent –<br />
ges<strong>am</strong>t 2009 bis 2011 ......................................................................................................................73<br />
Abb. 42 Aktivität in Verein oder Jugendgruppe 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t ............................................................74<br />
Abb. 43 <strong>Beruf</strong>swunsch in Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t ................................................................................75<br />
Abb. 44 Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Dafür habe ich noch genug Zeit“ in Prozent 2009 - 2011 .........76<br />
Abb. 45 Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Ich weiß einfach nicht, was mir liegt“<br />
in Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t ......................................................................................................76<br />
Abb. 46 Grund für fehlenden <strong>Beruf</strong>swunsch: „Ich weiß einfach nicht, was für <strong>Beruf</strong>e zu meinen Interessen<br />
passen“ in Prozent 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t .........................................................................................76<br />
Abb. 47 Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ) be<strong>im</strong> Finden eines<br />
<strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 – ges<strong>am</strong>t ...........................................................................................78<br />
Abb. 48 Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>sberater/-in an der <strong>Schule</strong> be<strong>im</strong> Finden eines<br />
<strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 – ges<strong>am</strong>t ............................................................................................78<br />
Abb. 49 Bewertung des genutzten Angebotes: <strong>Beruf</strong>swahltest bei der <strong>Beruf</strong>sberatung be<strong>im</strong> Finden eines<br />
<strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t .............................................................................................78<br />
Abb. 50 Bewertung des genutzten Angebotes: Girls Day / Boys Day be<strong>im</strong> Finden eines<br />
<strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t .............................................................................................79<br />
Abb. 51 Bewertung des genutzten Angebotes: Ferienc<strong>am</strong>p mit <strong>Beruf</strong>sorientierung be<strong>im</strong> Finden eines<br />
<strong>Beruf</strong>swunsches 2009 - 2011 - ges<strong>am</strong>t .............................................................................................79<br />
Abb. 52 Ausgewählte Bewertungen des letzten absolvierten Praktikums in Prozent - ges<strong>am</strong>t ..........................80<br />
Abb. 53 Bewertung des letzten absolvierten Praktikums in Prozent: Den Betrieb gewählt,<br />
weil mich die Arbeit dort interessiert - ges<strong>am</strong>t ...................................................................................80<br />
Abb. 54 Bewertung des letzten absolvierten Praktikums in Prozent -ges<strong>am</strong>t ...................................................81<br />
Abb. 55 Wege in den <strong>Beruf</strong> ............................................................................................................................90<br />
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
89
Wohin nach der <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> Landkreis Ludwigslust-‐Parch<strong>im</strong>?<br />
Studium (Fachhochschulen/<br />
Universitäten in MV)<br />
Duales Studium<br />
(Verbund regionale Unternehmen +<br />
Universitäten)<br />
www.ausbildungsnetz-‐parch<strong>im</strong>.de<br />
www.ausbildungsnetz-‐ludwigslust.de<br />
AuSaustudium<br />
Lehre nach dem<br />
Studium<br />
Abitur<br />
Abb. 55 Wege in den <strong>Beruf</strong><br />
Fachgymnasium<br />
(Dauer: 3 Jahre, Ziel: allgemeine<br />
Hochschulreife)<br />
Mi
Koordinierungsstelle ParMa – Lagebericht 2011<br />
91
Koordinierungsstelle ParMa<br />
(Parch<strong>im</strong>er <strong>Übergang</strong>smanagement <strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong>)<br />
Im Landkreis Ludwigslust-Parch<strong>im</strong><br />
Dargelützer Weg 15<br />
19370 Parch<strong>im</strong><br />
Telefon: 03871 631919<br />
E-Mail: parma@lkparch<strong>im</strong>.de<br />
Internet: www.ausbildungsnetz-parch<strong>im</strong>.de<br />
www.parch<strong>im</strong>er-uebergangsmanagement.de