Deutsches tunnel-Forum 2012
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Tunnel 5/<strong>2012</strong><br />
• die alkalifreien Erstarrungsbeschleuniger,<br />
• synthetische Fließmittel der<br />
letzten Generation, sowie<br />
beim Verarbeiten und in der<br />
Ausführung<br />
• die Verwendung vorwiegend<br />
von Nassspritzbeton/-mörtel<br />
statt Trockenspritzbeton/<br />
-mörtel<br />
Nassspritzbeton ist das wichtigste<br />
Sicherungsmittel des modernen<br />
Tunnelbaus. Durch die<br />
Entwicklung alkalifreier Erstarrungsbeschleuniger<br />
konnte die<br />
Qualität des erhärteten Spritzbetons<br />
deutlich gesteigert werden;<br />
dies zeigt sich im Wesentlichen<br />
in einer höheren Druckfestigkeit<br />
und einer geringeren Porosität,<br />
die wiederum das Auslaugen von<br />
Calciumcarbonat und damit die<br />
Versinterungsneigung von Drainagen<br />
verringert. Gleichzeitig<br />
werden die Arbeitsbedingungen<br />
an der Einbaustelle durch eine<br />
verringerte gesundheitliche Belastung<br />
verbessert.<br />
Neue Entwicklungen beschäftigen<br />
sich mit Polymermodifizierungen<br />
für Spritzbeton<br />
im Tunnelbau. Vermehrt werden<br />
die Anforderungen aus der<br />
Tunnelentwässerung [4,5], die<br />
nachhaltig die Spritzbetonzusammensetzung<br />
beeinflussen<br />
und verstärkt zur Wahl anderer<br />
Ausgangsstoffe führen.<br />
Stand der Entwicklung<br />
in der Anwendung<br />
Die Möglichkeit der Prüfung<br />
und Steuerung des Erhärtungs-<br />
und Ansteifungsverhaltens<br />
sowie der Frühfestigkeiten<br />
von Spritzbetonen sind<br />
für die Neue Österreichische<br />
Tunnelbauweise (NÖT) maßgebende<br />
Verfahrensmerkmale<br />
(im Labor und auf der Baustelle),<br />
mit möglichst vor Baubeginn<br />
bekannten Kennwerte;<br />
Fachtagungen Conferences<br />
49<br />
sie war eine entscheidende<br />
Innovation zur Verbesserung<br />
und Optimierung des Einsatzes<br />
von Spritzbeton im Tunnelbau.<br />
Inzwischen wurden entsprechende<br />
Regelwerke für Spritzbeton<br />
geschaffen [6 bis 9] und<br />
Lösungen für den Brandschutz<br />
[10,11] entwickelt. Günstige geologische<br />
und hydrologische<br />
Verhältnisse erlauben eine „einschalige<br />
Tunnelbauweise“, das<br />
heißt ohne zweite Betoninnenschale.<br />
Solche Bedingungen<br />
sind zum Beispiel im Londoner<br />
Ton gegeben und haben zu innovativen<br />
Bauweisen geführt.<br />
Eine interessante Ergänzung für<br />
diese Bauweise können auch<br />
spritzbare Abdichtungen sein.<br />
Für einschaligen Tunnelausbau<br />
ist die Wasserundurchlässigkeit<br />
des Betons wichtig. Durch Zugabe<br />
von langen Stahlfasern<br />
und Polymerzusatz lassen sich<br />
auch Mikrorisse wesentlich verringern.<br />
In vielen Ländern ist Spritzbeton<br />
in der Regel ein faserbewehrter<br />
Spritzbeton [12,13]. Neue<br />
Kunststofffaserarten, Kombinationen<br />
von Stahlfasern und Kunststofffasern<br />
oder auch mit textilen<br />
Bewehrungen, abgestimmt auf<br />
die Rezepturen, ergeben Spritzbetone<br />
und –mörtel mit erstaunlichen<br />
Eigenschaften.<br />
Im Tunnelbau können bei<br />
druckhaftem Gebirge Verformungen<br />
auftreten, die kein üblicher<br />
Spritzbeton aufnehmen<br />
kann – auch kein kunststoffmodifizierter;<br />
dann werden meist<br />
Schlitze mit Verformungselementen<br />
ausgeführt. Jetzt wird<br />
ein komprimierbarer Spritzbeton<br />
(COMGUN) erprobt, wobei<br />
Erfahrungen mit dem komprimierbaren<br />
Ringspaltmörtel<br />
(COMPEX) für den TBM-Vortrieb<br />
genutzt wurden, und dazu ein<br />
entsprechendes Prüfverfahren<br />
entwickelt wurde.<br />
The current Development<br />
of Shotcrete<br />
Major innovations with regard<br />
to the basic materials used for<br />
shotcrete in recent years were<br />
• non-alkaline accelerators<br />
and<br />
• synthetic plasticisers of the<br />
latest generation as well as<br />
• the application of wet sprayed<br />
concrete/mortar instead of<br />
dry sprayed concrete/mortar<br />
during processing and execution.<br />
Wet sprayed concrete represents<br />
the most important supporting<br />
material in modern <strong>tunnel</strong>ling.<br />
Thanks to the development<br />
of non-alkaline accelerators it<br />
was possible to substantially<br />
increase the quality of the set<br />
shotcrete. This is by and large<br />
reflected in higher compressive<br />
strength and lower porosity,<br />
which reduce the leaching out<br />
of calcium carbonate and thus<br />
the proclivity of scale deposits in<br />
drainage systems. At the same<br />
time the working conditions at<br />
the installation point have been<br />
improved through a reduced<br />
health risk. New developments<br />
are concerned with polymer<br />
modifications for shotcrete in<br />
<strong>tunnel</strong>ling. Demands stemming<br />
from <strong>tunnel</strong> drainage [4, 5] are<br />
more in evidence, which in the<br />
long term influence the composition<br />
of shotcrete and lead<br />
increasingly to other basic materials<br />
being selected.<br />
State of Development<br />
in Application<br />
There is the possibility of testing<br />
and controlling the setting and<br />
stiffening behaviour and the<br />
early strengths of shotcretes<br />
for determining process characteristics<br />
for the New Austrian<br />
Tunnelling Method (NATM)<br />
(in the lab and on site) with<br />
parameters already known prior<br />
to the start of construction.<br />
This represented a decisive<br />
innovation for improving and<br />
optimising the application of<br />
shotcrete in <strong>tunnel</strong>ling. In the<br />
interim, corresponding codes<br />
of practice have been drawn<br />
up for shotcrete [6-9] as well<br />
as solutions for fire protection<br />
[10, 11]. Favourable geological<br />
and hydrological conditions allow<br />
a “monocoque <strong>tunnel</strong>ling<br />
method” i.e. without a second<br />
concrete inner shell. Such conditions<br />
exist in London Clay for<br />
instance and have led to innovative<br />
construction methods.<br />
Sprayable seals can also be an<br />
interesting follow-up to this method<br />
of construction.<br />
The water tightness of the<br />
concrete is important for singleshell<br />
<strong>tunnel</strong> support. By adding<br />
long steel fibres and a polymer<br />
additive micro-cracks can be<br />
substantially reduced.<br />
In many countries shotcrete<br />
generally takes the form of a fibre-reinforced<br />
shotcrete [12, 13].<br />
New types of plastic fibres, steel<br />
fibre and plastic fibre combinations<br />
or provided with textile<br />
reinforcements geared to the<br />
recipes, result in shotcretes and<br />
mortars with outstanding properties.<br />
Reichard, ÖSTU-STETTIN Hoch- und Tiefbau GmbH<br />
Prüfung von Spritzbeton im Labor<br />
Testing shotcrete in the lab