Wo die Schweiz baden geht - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
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WANDERN<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
62 500 Kilometer Wan<strong>der</strong>wege durchziehen das Wan<strong>der</strong>land <strong>Schweiz</strong>.<br />
Alles zum Besten bestellt? Gemach.<br />
Neue Wege braucht das Land<br />
Nützliche Adressen für faire Ferien<br />
In <strong>der</strong> schönen Stadt Freiburg<br />
gibt es eine reizende Nahwan<strong>der</strong>ung:<br />
Vom Pérolles-Quartier<br />
führt sie durch den Ritterweg an<br />
<strong>die</strong> Saane und zum Kloster in <strong>der</strong><br />
Mageren Au. Führte, muss man<br />
sa gen. Denn 2005 (o<strong>der</strong> war es<br />
2004?) schwemmte <strong>der</strong> Fluss anlässlich<br />
eines Hochwassers den<br />
Steg weg. Seither werden <strong>die</strong><br />
Wan<strong>der</strong>nden über <strong>die</strong> Staumauer<br />
umgeleitet. Wenn es <strong>geht</strong>. Manchmal<br />
<strong>geht</strong> das aber nicht.<br />
Der Steg wird irgendwann einmal<br />
ersetzt werden. Was wird er<br />
kosten? 200000 Franken? Bis <strong>die</strong><br />
Stadt Freiburg <strong>die</strong> Summe aufgetrieben<br />
hat, dürfen sich <strong>die</strong> Spaziergänger<br />
in Enthaltsamkeit und<br />
Geduld üben. Vielleicht schaffen<br />
<strong>die</strong> Behörden das Werk noch vor<br />
<strong>der</strong> neuen Poyabrücke, <strong>die</strong> am an<strong>der</strong>en<br />
Ende <strong>der</strong> Stadt für 120 Millionen<br />
Franken einen zusätzlichen<br />
Strassenübergang herstellt.<br />
Ähnlich hart werden <strong>die</strong> einsa-<br />
Öffentlicher Verkehr: Postauto, auch Gruppenreisen:<br />
www.post auto.ch. Tagesausflüge in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, auch<br />
Gruppen: www.erlebnis-schweiz.com; www.rail away.ch.<br />
Bahnreisen Ostschweiz: www.thurbo.ch. Bahn reisen<br />
Bern/Wallis: www.bls.ch. Glacier-Express: www.mgbahn.ch.<br />
Städtereisen Europa: www.railtour.ch, Tel. 031 378 01 01.<br />
Bahnreisen Europa und weltweit: www.globotrain.ch, Tel.<br />
031 313 00 03. Beson<strong>der</strong>e Züge: www.erlebniszuege.ch,<br />
Tel. 031 378 00 04. Fahrplan international:<br />
www.bahn.de, http://fahrplan.bahnen-und-busse.de<br />
Verträgliches Reisen: Europa: www.via-verde-reisen.ch,<br />
Tel 0848 823 823. Schwerpunkt Deutschland: www.vertraeglich-reisen.de.<br />
Naturreisen Deutschland: www.fahrtziel-natur.de.<br />
Westschweiz und Frankreich: www.salamandre.ch,<br />
Tel. 032 7100825<br />
men Wan<strong>der</strong>er seit einem Jahr<br />
o<strong>der</strong> so an <strong>der</strong> Aare unterhalb <strong>der</strong><br />
schönen Stadt Bern aus ihren<br />
Träumen gerissen, wenn sie plötzlich<br />
am linken Ufer auf rotweisse<br />
Abschrankungen treffen: «Durchgang<br />
verboten.» Der Sandsteinfels<br />
bröckelt und könnte den Fussgängern<br />
auf den Kopf fallen. Also:<br />
sperren und sparen. Was würde<br />
man sagen, wenn <strong>die</strong> Amtsstellen<br />
mit einem Strassenstück so verführen?<br />
Wenn sie beim Felssturz<br />
auf <strong>die</strong> Gotthard-Autobahn anno<br />
2006 gesagt hätten, ja wir schliessen<br />
<strong>die</strong> nun mal für ein paar Jährchen<br />
ein bisschen, das wird schon<br />
irgendwie gehen und kommt billiger,<br />
man kann das Tessin ja auch<br />
zu Fuss erreichen, wenigstens im<br />
Sommer.<br />
Natürlich ist <strong>der</strong> Vergleich ungerecht.<br />
Die Gotthard-Autobahn<br />
ist viel wichtiger als so ein mageres<br />
Weglein in <strong>die</strong> Magere Au. Sie<br />
ist <strong>der</strong> Lebensnerv, ohne den <strong>die</strong><br />
Langsamverkehr: Wan<strong>der</strong>n, Velo, Inline, Mountainbike,<br />
Kanu: www.schweizmobil.ch. Buchbare Angebote<br />
<strong>Schweiz</strong>: www.swisstrails.ch, Tel. 044 450 24 34.<br />
Miet velos: www.rentabike.ch, Tel. 041 925 11 70.<br />
Übernachtungen Velofahrende: www.velodach.ch.<br />
Skaten: www.swiss-skate-map.ch<br />
Weitere Vorschläge: Ferien im Baudenkmal: www.magnificasa.ch,<br />
Tel. 044 252 28 72. Historische <strong>Verkehrs</strong>wege:<br />
www.viastoria.ch, Tel. 031 631 35 35. Gruppenunterkünfte:<br />
www.gruppen-unterkuenfte.ch, Tel. 04 867 25 00.<br />
Hintergrund: www.fairunterwegs.ch.<br />
Kin<strong>der</strong>ferien: www.kovive.ch<br />
Last but not least: www.verkehrsclub.ch/magazin<br />
<strong>Schweiz</strong> dem Untergang geweiht<br />
ist, das ahnte schon Wilhelm Tell,<br />
<strong>der</strong> allerdings zu Fuss unterwegs<br />
war und mit <strong>der</strong> Armbrust statt<br />
dem Taschenmesser. Dennoch ist<br />
<strong>die</strong> unterschiedliche Eile und<br />
Spen<strong>die</strong>rfreudigkeit punkto Strassen<br />
und Wege aufschlussreich.<br />
Die <strong>Schweiz</strong> versteht sich als<br />
Wan<strong>der</strong>land. Ihre Bewohner sind<br />
auch 700 Jahre nach Wilhelm Tell<br />
und an<strong>der</strong>thalb Jahrtausende<br />
nach <strong>der</strong> Völkerwan<strong>der</strong>ung noch<br />
ein Wan<strong>der</strong>volk. 62 500 Kilometer<br />
markierte Wege gibt es übers ganze<br />
Land verteilt, fast so viele wie<br />
Strassen (70 000 Kilometer). Bei<br />
Umfragen über sportliche Aktivitäten<br />
steht das Wan<strong>der</strong>n immer<br />
zuoberst. Ein Drittel aller Einheimischen<br />
praktiziert es, viele Touristen<br />
kommen seinetwegen zu<br />
uns. Alle Destinationen werben<br />
mit ihrem Wegnetz, das meist auch<br />
tipptopp unterhalten ist. Das eben<br />
eröffnete «Wan<strong>der</strong>land <strong>Schweiz</strong>»<br />
setzt da noch einen drauf.<br />
Alles paletti also? Nicht ganz.<br />
Die Wan<strong>der</strong>wege sind krank. Betroffen<br />
sind weniger <strong>die</strong> Highlights<br />
in den höheren Regionen,<br />
so ab 1500 m.ü.M., als <strong>die</strong> vielen<br />
tausend Kilometer im Mittelland,<br />
in den Hügeln und Voralpen. Die,<br />
zugegeben, seltenen Sperrungen<br />
sind höchstens ein Symptom,<br />
nicht <strong>die</strong> Seuche. Viel besorgniserregen<strong>der</strong><br />
ist <strong>die</strong> schleichende<br />
und scheinbar unaufhaltsame<br />
Entwertung <strong>der</strong> Wege.<br />
Ein schöner Wan<strong>der</strong>weg besteht<br />
aus Naturbelag, Kies, Erde,<br />
am besten mit Grasnarbe in <strong>der</strong><br />
Mitte. Manchmal ist er auch ein<br />
schmaler Pfad. Nur auf solchen<br />
Unterlagen kommt <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>er<br />
auf seine Rechnung. Wan<strong>der</strong>n ist<br />
36 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / JUNI 2008