Heft 19 - Herbst 2001.pdf - Neue Gruppe
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Aarhus zu Besuch in<br />
Hamburg<br />
08.-09.06.2001<br />
von<br />
Mattias Müller<br />
Hamburg<br />
28<br />
re s o r b i e r b a rer Membranen, da hier ein Kollaps der Membran in den<br />
Defekt hinein vermieden werden kann.<br />
Füller (Eigenknochen, Bio-Oss u.s.w.) haben keinen Einfluss auf den Attachmentgewinn.<br />
Im statistischen Mittel gewinnt man in über 50 % der Fälle mehr als<br />
4 mm Attachment. (Nach Angaben von Tonetti wendet er jedoch nur<br />
in ca. 10 % der Fälle GTR an).<br />
Bei der Schnittführung ist darauf zu achten, dass die Incision möglichst<br />
nicht über dem Defekt liegt, weil dann ein primärer Wu n d v e r s c h l u s s<br />
p roblematisch sein kann. Vielmehr wird die Schnittführung nach Cort e l l i n i<br />
empfohlen, die, je nach der Größe des Approximalraumes nach vestibulär<br />
verlagert wird.<br />
Beim Entfernen der Membran sollten die Incisionen an exakt den gleichen<br />
Stellen liegen, wie beim Legen der Membran, da sonst die Gefäßversorgung<br />
unnötig gestört wird.<br />
Bei der Deckung von Rezessionen hängt das Ergebnis wesentlich von<br />
der Art des gewählten Op-Ve rf a h rens ab. So führen 2-zeitige Ve rf a h re n<br />
( B e rnimoulin) und laterale Verschiebelappen im statistischen Mittel zu<br />
63 % Deckung der Rezession, epithelisierte freie Gingivatransplantate<br />
zu 70,4 %, GTR zu 75 %, Coronale Verschiebelappen zu 81 % und<br />
f reie Bindegewebetransplantate zu 87,6 % Deckung.<br />
Muss noch erwähnt werden, dass Maurizio Tonetti nicht nur durch die<br />
Auswertung etlicher Studien und durch eigene Untersuchungen für klare<br />
Entscheidungskriterien in der PA R - C h i ru rgie sorgte, sondern die geschilderten<br />
Op-Verfahren auch noch souverän voroperierte.<br />
Eine GTR-Op und die Deckung einer Rezession (beides unter Op-Mikroskop)<br />
zeigten den hervorragenden Kliniker.<br />
Wie sagte Heinz Erpenstein? “Tonetti kann der legitime Nachfolger von<br />
Jan Lindhe werden”. Nach dem, was wir 2 Tage in Hamburg gesehen<br />
und gehört haben, ist dem nichts hinzuzufügen!<br />
Wir trafen uns in gewohnter familiärer Runde bei Laugencroissant und<br />
frischem Kaffee am Freitag Morgen in der Praxis von Jan Halben in<br />
H a m b u rg. Das Thema für die weiteren Stunden bis Sonnabend Nachmittag<br />
h i e ß :<br />
Basics of modern periodontal Diagnostic and Therapy<br />
Aus der Universität in Aarhus waren dazu die beiden Oberärztinnen Lone<br />
Sander und Mette Kjeldsen angereist. Beide waren auch zusammen 2<br />
J a h re bei Professor Kinane in Glasgow in der Forschung tätig und betre i b e n<br />
heute neben ihrer Lehrtätigkeit an der Hochschule in Aarhus ihre eigene<br />
Praxis.<br />
So standen uns spannende Einblicke und Diskussionen bevor, geprägt<br />
von den Gedanken grundlegender Forschung und deren Umsetzung in<br />
ganz praktische Parodontologie in der zahnärztlichen Praxis<br />
Zum Beginn beurteilte Mette Kjeldsen die heute bekannten Erkenntnisse