Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Fremdenverkehr

Tourismus im Landkreis Northeim: Bestand und Entwicklung
tungen/Gast. 19 Außerdem verringerte sich im Landkreis die Bettenauslastung von 42,5 % auf 30,1%. Die
Abnahme der Bettenauslastung und der Aufenthaltsdauer entspricht dem Gesamttrend in Niedersachen
und im Regierungsbezirk Braunschweig. Hingegen nahm die Zahl der Übernachtungen in Niedersachsen
im gleichen Zeitraum insgesamt um ca. 4,4 % zu, während sie im Regierungsbezirk Braunschweig um ca.
12,8 % sank.
Trotz der sinkenden Übernachtungszahlen stieg im Landkreis die Zahl der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigen im Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, prozentual stärker als in Niedersachsen insgesamt
(Tab. 4.3). Ihr Anteil am Gesamtanteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen betrug 1998
bereits 5%. Die Sicherung und Entwicklung von Arbeitsplätzen im Bereich Gastronomie und Beherbergung
hat entsprechend an Bedeutung gewonnen.
Tab. 4.3: Entwicklung der Wirtschaftssektoren im Landkreis auf Basis der Beschäftigten 20
Landkreis Northeim Niedersachsen
1998 1990 Entwickl. in % 1998 1990 Entwickl. in %
Insgesamt 42.554 42.947 - 0,92 2.342.088 2.285.238 + 2,49
Land- und –Forstwirtschaft 1.471 1.428 + 3,01 36.257 38.267 - 5,25
Produzierendes Gewerbe 20.104 22.611 - 2,24 927.549 1.023.168 - 9,35
Handel und Verkehr 6.289 5.787 + 8,67 445.355 416.439 + 6,94
sonstige Wirtschaftsbereiche 14.690 13.121 + 11,96 932.767 806.914 + 15,60
Davon Beschäftigte im Gaststätten-
und Beherbergungsgewerbe
4.2.3 Besondere Merkmale des Tourismus im Landkreis
2.142 1.568 + 36,61 122.089 96.334 + 26,74
Die Tourismusangebote innerhalb des Landkreises sind breit gefächert und richten sich an verschiedene
Zielgruppen: Geschäftsreisende und Tagungstouristen, Sport-, Natur- bzw. Kulturinteressierte Urlauber,
Familien, Gruppen. Die Übernachtungsgäste stammen vor allem aus Deutschland. Im Jahr 2002 entfielen
z.B. ca. 92% der Ankünfte und ca. 96% der Übernachtungen auf deutsche Reisende. 21 Die durchschnittliche
Aufenthaltsdauer der Gäste ist mit 3,1 Übernachtungen im Jahr 2003 eher kurz und liegt unter dem
Landesdurchschnitt von 3,4. 22 Die zurückgegangene Aufenthaltsdauer entspricht dem allgemeinen Trend
der Deutschen zum Kurzurlaub in Deutschland. Auf Grund fehlender differenzierter Datenerfassung bleibt
unklar, inwieweit die veränderte durchschnittliche Aufenthaltsdauer auch auf Entwicklungen im Bereich
von Geschäftsreisen und Tagungstourismus zurückzuführen ist.
Die Übernachtungen sind ungleich auf die Gemeinden verteilt (vgl. Tab. 4.4, Abb. 4.1 und 4.2). Lediglich
die Gemeinden Bad Gandersheim und Uslar zählten 2003 auf Grund ihrer Übernachtungszahlen zu den
21 Top-Tourismus-Orten 23 innerhalb der IHK-Region Hannover, mit Gandersheim an 9. und Uslar an 19.
Stelle. 24 Ansonsten weisen außerdem die Gemeinden Einbeck, Northeim und Dassel relativ hohe Übernachtungszahlen
auf, die allerdings unter der förderrelevanten Grenze des Nds. Wirtschaftsministeriums
18
Europäisches Tourismus Institut GmbH, Januar 2003, S. 6 ff. Bad Gandersheim liegt bei der Gästebettenzahl mit weniger als
2000 Gästebetten an 36. Stelle, bei der Übernachtungszahl an 30. Stelle. Im Vergleich mit anderen niedersächsischen Kurorten
und Heilbädern war das Heilbad Bad Gandersheim von der Kurkrise am 4.-stärksten betroffen.
19
Nds. Landesamt f. Statistik, NLS-Online, Tab. Z7350122, Beherbergung im Reiseverkehr/Betriebe mit mind. 9 Betten, Zeitraum:
Jahr; 1994-2002.
20
21
Nds. Landesamt für Statistik, NLS-Online, Tabelle M7020211, Daten: 30.6.1998 und 30.6.1990.
Ferienregion Uslarer Land, Geschäftsbericht 2002, S.20-21: Prospektanfragen kamen vor allem aus den Postleitzahlenräumen
2 (u.a. Hamburg, Bremen), 3 (u.a. Göttingen, Hannover, Kassel) und 4 (u.a. Ruhrgebiet, Münsterland). Weitergehende Erhebungen
zur Gästestruktur, vor allem auf Landkreisebene, fehlen.
22
Nds. Landesamt für Statistik, NLS-Online, Tabelle M7350122, Beherbergungen im Reiseverkehr in Niedersachsen – Beherbergungsbetriebe
mit mindestens 9 Betten.
23
24
Kommunen mit über 50.000 Übernachtungen/Jahr in Betrieben mit 9 und mehr Betten.
IHK Hannover, www.hannover.ihk.de/pdf/beherbergung.pdf; 1. Stelle Hannover (1.261.254 Übernachtungen, ca. 1,8 Tage Aufenthaltsdauer),
2. Stelle Bad Pyrmont (698.800 Übernachtungen, ca. 9,3 Tage Aufenthaltsdauer), 3.-8. Stelle u.a. Bad Lauterberg
und Göttingen, 10-18 Stelle u.a. Hann. Münden, Duderstadt und Holzminden.
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