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Auferstanden aus Ruinen

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lichkeiten des Ausweichens in andere Richtungen an. Doch wer sagt uns, dass dieses<br />

unterdrückte Verlangen, wenn man seine traditionelle Befriedigung unterdrückt hat,<br />

sich nicht durch weit<strong>aus</strong> schädlichere Mittel Befriedigung verschafft?<br />

Was für ein Unterschied ist es doch, wenn wir – wie es vor der Prohibitions-Manie der<br />

Fall war – statt des rohen und umfassenden Zwangs wohlerwogene Maßnahmen der<br />

Regulierung und der Aufklärung verwenden!<br />

Dieser Prozess ist langsamer, gewiss, aber er hat wunderbare Verbesserungen erzielt.<br />

Seine Erfolge sind solide. Und er ruft nicht die Ablehnung, die Gesetzlosigkeit<br />

und die anderen Übel hervor, die mit der despotischen Bannung eines unschuldigen<br />

Vergnügens einhergehen.<br />

Und 1924 argumentierte der bekannte Rechtsanwalt Clarence Darrow im gleichen Sinn:<br />

Wenn es zur Regel wird, dass 60 % der Menschen, wenn sie glauben, ein bestimmtes<br />

Verhalten sei ein Verbrechen, deshalb die anderen 40 % ins Gefängnis stecken können,<br />

dann ist die Freiheit tot und die Freiheitlichkeit ist verloren. Sie werden erst die<br />

40 % zerstören, und dann zerstören sie sich gegenseitig.<br />

Um noch einmal auf die Frage der bundesweiten Durchsetzung der Prohibition durch eine<br />

Verfassungsänderung zurück zu kommen:<br />

Ex-Präsident Taft sagte in einer Rede über die Prohibition etwas, das heute, angesichts der<br />

wachsenden Einflussnahme der Brüsseler Eurokraten, wieder aktuell wird. Man muss sich<br />

klar machen, dass die Bundesstaaten der USA ein ähnliches Verhältnis zur Bundesregierung<br />

in Washington haben, wie die EU-Länder zur Brüsseler Regierung 10<br />

Zum Zeitpunkt des Statements gab es bereits Prohibitionsgesetze in vielen Bundesstaaten<br />

der USA, aber es gab noch keine föderale Prohibition.<br />

Heute gibt es in vielen EU-Ländern mehr oder weniger strenge Rauchverbote, aber es gibt<br />

noch keine EU-Gesetze dazu.<br />

Präsident Taft:<br />

Bundesweite (=EU-weite) Prohibition ist ein gefährlicher Vorschlag. Er würde die Bundes<br />

(=Europäische) gewalt revolutionieren. Er würde der Bundesgewalt das Recht und<br />

die Pflicht geben, vor jeder H<strong>aus</strong>tür in jedem Land zu kehren. Wenn so ein Bundesgesetz<br />

verabschiedet wird, ist es der Tod der Selbstregierung. Und wenn die Selbstregierung<br />

zerstört wird, ist ein Pfeiler der gesunden Bundesgewalt zerstört.<br />

Die Bundesregierung wird dieses Gesetz nicht durchsetzen. Es wäre nur ein Geständnis<br />

der Einzelstaaten, dass sie nicht fähig und nicht in der Lage sind, ihre eigenen Angelegenheiten<br />

und Pflichten zu regeln. Wenn die Angelegenheit dem Bund überlassen<br />

wird, würde es die Schaffung einer riesigen Maschinerie zur Folge haben, die groß<br />

genug ist, alle Macht an sich zu reißen und es wäre eine zu große Verlockung für Personen,<br />

die danach trachten, ihre Macht in Washington (=Brüssel) zu zementieren.<br />

Aber das passt ja zum Trend: Die kleinste Einheit der Selbstregierung ist der einzelne Bürger.<br />

Wenn man ihm schon nicht zutraut, dass es selbst entscheiden kann, ob er eine Raucher-<br />

oder Nichtrauchergaststätte bevorzugt...<br />

10 Der Vergleich mit den deutschen Bundesländern zur Bundesregierung in Berlin ist weniger passend, da<br />

die US-Staaten deutlich selbstständigere Selbstverwaltungen haben<br />

Netzwerk Rauchen: <strong>Auferstanden</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ruinen</strong>, März 2008

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