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Die pathogenetische Bedeutung intraoraler Befunde

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Der positive Effekt der Bisphosphonate auf den Knochenstoffwechsel wurde 1969 von<br />

Fleisch und Francis in Studien nachgewiesen (FLEISCH ET AL. 1969, FRANCIS ET AL.<br />

1969). Seitdem hat die Therapie mit Bisphosphonaten Einzug in diverse medizinische<br />

Disziplinen gefunden, von denen vorrangig die Osteologie, die Orthopädie und die<br />

Onkologie zu nennen sind. Heute werden ca. 90% aller Osteopathien erfolgreich mit<br />

Bisphosphonaten behandelt (BARTL ET AL. 2006). Abgesehen von ihrem Einsatz in der<br />

Medizin werden Bisphosphonate – allen voran EHDP (Etidronat) - auch industriell,<br />

unter anderem als Korrosionsschutz, Imprägniermittel und Kunstdünger genutzt. Ihr<br />

Anwendungsbereich erstreckt sich auf zahlreiche Gebiete des alltäglichen Lebens.<br />

Bisphosphonate sind in Kosmetika wie Zahnpasta, Seife und Haarshampoos, in<br />

Klebstoffen und Waschmitteln enthalten und werden im Rahmen der Pasteurisierung<br />

bzw. Sterilisierung von Nahrungsmitteln eingesetzt (BLOMEN 1995).<br />

1.1.2 Chemie der Bisphosphonate<br />

Bisphosphonate sind Analoga des natürlich vorkommenden Pyrophosphats, dessen<br />

zentrales Sauerstoffatom durch ein Kohlenstoffatom ersetzt ist (s. Abb. 1, Abb.2). <strong>Die</strong>se<br />

P-C-P Bindung bildet die Grundform aller Bisphosphonate. <strong>Die</strong> erhebliche Vielfalt der<br />

Stoffgruppe und die unterschiedliche Wirkungsspezifität werden durch verschiedene<br />

Substituenten an dem zentralen C-Atom erzielt. Durch diese Modifikationsmöglichkeit<br />

wurden in den letzten Jahrzehnten immer effektivere Bisphosphonate synthetisiert. <strong>Die</strong><br />

antiresorptive Potenz ließ sich hierdurch auf das 20.000fache der Wirkstärke des erst<br />

eingeführten Medikamentes Etidronat steigern (FLEISCH 2002, SMEETS ET AL. 2006).<br />

Strukturelle Merkmale einer hohen antiresorptiven Aktivität sind eine terminale<br />

Aminogruppe, das aus vier Kohlenstoffatomen bestehende Grundgerüst sowie zyklische<br />

Gruppen insbesondere in Verbindung mit Stickstoffatomen in Form von Imidazol- oder<br />

Pyrimidingruppen (FLEISCH 1969, HOFBAUER ET AL. 1997).<br />

Tab. 1: Pharmakologische Wirkstärke der verschiedenen Bisphosphonate<br />

Substanz Handelsname relative Potenz<br />

Etidronat Didronel® 1<br />

Clodronat Ostac®, Bonefos® 10<br />

Pamidronat Aredia® 100<br />

Aledronat Fosamax® 1.000<br />

Risedronat Actonel® 5.000<br />

Ibandronat Bondronat® 10.000<br />

Zolendronat Zometa® 20.000<br />

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