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Die pathogenetische Bedeutung intraoraler Befunde

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Teil-, bzw. Kontinuitätsresektion des Kiefers. Alle entzündlich veränderten<br />

Knochenabschnitte werden operativ entfernt und durch Knochentransplantate<br />

rekonstruiert. Während bei kleinen Defekten autogene Spongiosatransplantate<br />

eingesetzt werden können, muss bei umfangreichen Resektionen auf mikrochirurgisch<br />

revaskularisierte Transplantate mit ernährendem Gefäßstiel zurückgegriffen werden,<br />

deren Entnahme mit umfangreichen Zweit-Operationen verbunden ist. Zur<br />

Gewährleistung einer ausreichenden Transplantatdurchblutung werden<br />

Gefäßanastomosen zwischen Transplantat und Kieferknochen ausgebildet. Als<br />

Mindestgröße für das Implantat gelten drei bis vier cm (EHRENFELD UND WINTER 2000).<br />

Häufig werden Antibiose und Chirurgie kombiniert eingesetzt und durch eine hyperbare<br />

Sauerstofftherapie unterstützt. Das Ziel dieses Therapieansatzes besteht in einer<br />

verbesserten Gewebe-Oxygenisierung und einer damit einhergehenden erhöhten<br />

Aktivität der Körperabwehrzellen aufgrund der vermehrten Sauerstoffsättigung des<br />

Blutes. Von einer Cortisonapplikation ist wegen der Beeinträchtigung der lokalen<br />

Infektabwehr abzusehen (EHRENFELD UND WINTER 2000). Neben der Behandlung der<br />

Knochenentzündung selbst, wird im chronischen Stadium der Entzündung die<br />

auslösende Eintrittspforte eliminiert.<br />

1.3 Nekrose<br />

1.3.1 Definition<br />

<strong>Die</strong> Nekrose ist definiert als intravital auftretende morphologische Veränderung einer<br />

Zelle oder eines Gewebes infolge ihres oder dessen Absterbens (BÜHLING ET AL. 2004).<br />

Abzugrenzen ist die Nekrose von der Apoptose, dem programmierten Zelltod, der in<br />

physiologischen Umbauprozessen stattfindet. Im Gegensatz hierzu ist das Entstehen der<br />

Nekrose stets auf das Einwirken endogener oder exogener Noxen zurückzuführen. Im<br />

Falle der sich aus einer Osteomyelitis entwickelnden Kiefernekrose, kommt es im Zuge<br />

der intraossären Entzündungsreaktion zu einer infiltratbedingten Druckerhöhung im<br />

Knochen. <strong>Die</strong>se führt über die Verminderung, oder den Abbruch der Durchblutung zu<br />

einem nekrotischen Absterben von Teilen des Kieferknochens (Sequestrierung)<br />

(EHRENFELD UND WINTER 2000).<br />

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