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Die pathogenetische Bedeutung intraoraler Befunde

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3.2 Methode<br />

<strong>Die</strong> Daten der vorliegenden Kohortenstudie gehen auf die Ergebnisse einer<br />

Patientenuntersuchung und Aktenauswertung im Zeitraum von Februar 2006 bis März<br />

2008 zurück. In dieser Zeit wurden in den oben genannten Kliniken und ambulanten<br />

Einrichtungen Patienten, die aus tumortherapeutischer Indikation Aminobisphosphonate<br />

erhielten, untersucht. <strong>Die</strong> Medikation der betroffenen Patienten sieht ein vier-<br />

wöchentliches Therapieschema vor. In diesem Intervall wird das zu verabreichende<br />

Bisphosphonat in Form einer intravenösen Infusion appliziert. Im Rahmen dieser<br />

Termine wurde bei jedem Patienten eine intraorale Untersuchung mit Erhebung des<br />

Zahnstatus im Sinne einer 01-Befundung durchgeführt (01-Befund: s. Anhang). Hierbei<br />

wurden fehlende Zähne, Kariesbefall, Zahnfüllungen, Parodontalbefunde, die Art des<br />

jeweils vorhandenen Zahnersatzes sowie Zahnprothesendruckstellen,<br />

Zahnlockerungsgrade und Zahnwurzelreste (Radices relictae) dokumentiert. Ergaben<br />

sich im Rahmen der Untersuchung Hinweise auf pathologische Knochenbefunde,<br />

wurden in der Abteilung für Zahn-, Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie des<br />

Universitätsklinikums der RWTH Aachen zusätzlich eine Röntgendiagnostik mit<br />

Anfertigung eines Orthopantomogramms sowie eine Fotodokumentation durchgeführt.<br />

Alle Patienten wurden darüber hinaus detailliert über die potentielle Gefahr einer<br />

Osteonekrose der Kiefer als mögliche Folgeerscheinung von zahnärztlichen<br />

Therapiemaßnahmen unter Bisphosphonat-Therapie aufgeklärt. Auf die mögliche<br />

Symptomatik und die <strong>Bedeutung</strong> einer intensivierten Mundhygiene und eines<br />

regelmäßig stattfindenden Recalls wurde hingewiesen.<br />

Bei der Aufarbeitung der Daten erfolgte die Einteilung des Zahnersatzes nach einer<br />

Klassifizierung in tegumental getragenen Zahnersatz, parodontal getragenen Zahnersatz<br />

sowie gemischt tegumental–parodontal getragenen Zahnersatz (Definitionserklärung s.<br />

Anhang). Um statistisch auswertbare Gruppengrößen hinsichtlich der<br />

Zahnlockerungsgrade und parodontalen Taschenbefunde zu erhalten, wurden alle Zähne<br />

mit Lockerungsgraden ab Grad II berücksichtigt und unter der Rubrik von ein bis drei<br />

beziehungsweise mehr als drei betroffenen Zähnen zusammengefasst. Bei den<br />

parodontalen Taschenbefunden wurden alle Zähne mit Taschentiefen von mehr als drei<br />

Millimeter aufgenommen. Auch hier erfolgte die Einteilung in ein bis drei sowie mehr<br />

als drei betroffene Zähne. Besondere <strong>Bedeutung</strong> kam der anamnestischen Evaluation<br />

von Zahnextraktionen zu, die seit Beginn der Bisphosphonat-Therapie durchgeführt<br />

worden waren. Im Laufe der Untersuchung fiel eine außergewöhnlich hohe Prävalenz<br />

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