17.01.2013 Aufrufe

Carolo-Wilhelmina - Technische Universität Braunschweig

Carolo-Wilhelmina - Technische Universität Braunschweig

Carolo-Wilhelmina - Technische Universität Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

44 <strong>Carolo</strong>-<strong>Wilhelmina</strong><br />

Heutige technische Systeme sind von dieser<br />

Leistungsfähigkeit noch weit entfernt. Sonargeräte<br />

und medizinische Ultraschalldiagnostik<br />

arbeiten mit Ankopplung über Flüssigkeiten.<br />

Dort ist die Dämpfung des Schalls<br />

wesentlich geringer, und höhere Frequenzen<br />

sind möglich. In Luft wird Ultraschall<br />

zurzeit lediglich zur Abstandsmessung verwendet,<br />

etwa bei Einparkhilfen für PKWs.<br />

Unser Ziel ist die hochauflösende 3-D-<br />

Messung mit Schallwellen. Dabei wird das<br />

Prinzip der optischen Holographie auf die<br />

Akustik übertragen. Die optische Holographie<br />

basiert darauf, dass die Information<br />

über die dreidimensionale Gestalt eines Gegenstandes<br />

dadurch gespeichert werden<br />

kann, dass die Amplituden- und Phasenverteilung<br />

einer am Objekt reflektierten Welle<br />

aufgezeichnet wird (Abb. 7). In gleicher<br />

Weise soll im Rahmen dieses Projekts die<br />

Amplituden- und Phasenverteilung von an<br />

einem Objekt reflektierten akustischen<br />

Wellen ausgewertet und daraus die dreidimensionale<br />

Gestalt des Objekts bestimmt<br />

werden.<br />

MESSTECHNIK IN DAS<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

INTEGRIEREN<br />

Ziel der Weiterentwicklung der industriellen<br />

Messtechnik ist die Integration in das<br />

unternehmensweite Qualitätsmanagement.<br />

Die systematische Umsetzung der Prinzipien<br />

des Qualitätsmanagements hat im vergangenen<br />

Jahrzehnt zu einer Wandlung der<br />

Rolle der Fertigungsmesstechnik geführt.<br />

Stand die Prüfung ursprünglich am Ende<br />

eines Produktionsprozesses und hatte<br />

primär Sortier- und Kontrollaufgaben, so<br />

ABBILDUNG 8<br />

Aufbau eines Qualitätsregelkreises durch Rückführung von<br />

Prüfinformationen in den Fertigungsprozess.<br />

ABBILDUNG 7<br />

a) Aufnahme eines optischen Hologramms;<br />

b) Rekonstruktion eines dreidimensionalen Bildes aus einem Hologramm;<br />

c) Messung der Amplituden- und Phasenverteilung eines am Objekt reflektierten<br />

Schallfeldes in der akustischen Holographie.<br />

steht nun die Rückführung der Prüfinformation<br />

in den Prozess im Vordergrund (Abb.<br />

8). Fehlerhafte Produkte sind Indizien für<br />

Fehler im Fertigungsprozess. Das Aussortieren<br />

dieser Fehlteile ist lediglich ein Kurieren<br />

an den Symptomen. Erst die Behebung<br />

der Prozessfehler führt zur Beseitigung der<br />

Ursachen. Vor einem Eingriff in den Prozess<br />

muss allerdings mit statistischen Verfahren<br />

sichergestellt werden, dass kein »Ausreißer«<br />

vorliegt. Derartig qualitätsgeregelte<br />

Produktionsprozesse erweisen sich als stabil<br />

gegen äußere Störeinflüsse.<br />

In der Praxis werden Produktionsprozesse<br />

sinnvoll in Teilprozesse gegliedert, die jeweils<br />

für sich einen Qualitätsregelkreis erhalten.<br />

Die Fülle der anfallenden Prüfinformationen<br />

wird aufbereitet, konzentriert<br />

und in einer unternehmensweiten Qualitätsdatenbasis<br />

allen Bereichen des Unternehmens<br />

zur Verfügung gestellt (Abb. 9).<br />

Mit diesen Daten können zum Beispiel<br />

Lieferanten beurteilt, die Fähigkeit von<br />

Maschinen und Prozessen ermittelt oder<br />

Schwachstellen in Konstruktionen erkannt<br />

werden.<br />

Die Herausforderung bei der Umsetzung<br />

dieses Ansatzes ist die Extraktion der wichtigen<br />

und verwertbaren Informationen aus<br />

der immensen Datenmenge, die während<br />

des Produktionsprozesses anfällt. Für die<br />

Entwicklung effizienter Qualitätsdatenbanken<br />

und so genannter Data-Mining-Strategien<br />

besteht noch großer Handlungsbedarf.<br />

Industrielle Messtechnik ist kein Selbstzweck,<br />

sondern soll die Fertigung oder die<br />

Entwicklung von Produkten unterstützen.<br />

Das Team des Instituts für Produktionsmesstechnik<br />

arbeitet daher in den meisten<br />

Projekten in enger Kooperation mit anderen<br />

Instituten oder mit Partnern aus der Industrie.<br />

Wir sind gerne bereit, auch mit<br />

Ihnen über Ihre aktuellen Messprobleme<br />

zu sprechen.* ■<br />

* Kontakt:<br />

TU <strong>Braunschweig</strong><br />

Institut für Produktionsmesstechnik<br />

Prof. Dr. Rainer Tutsch<br />

Tel.: 0531/391-7020<br />

Fax: 0531/391-5837<br />

E-Mail: r.tutsch@tu-braunschweig.de<br />

ABBILDUNG 9<br />

Zerlegung eines Fertigungsprozesses in qualitätsgeregelte Teilprozesse<br />

und Speicherung von Qualitätsinformationen in einer<br />

unternehmensweiten Qualitätsdatenbank.<br />

<strong>Carolo</strong>-<strong>Wilhelmina</strong> 2/2002

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!