Ausgabe 12/2012 - Wir Ochtersumer
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Auf dem Schulfoto von 1924 ist die Vierte von rechts in der vorderen Reihe Maria Stegmann (jetzt Aschemann), hinter ihr stehen in karierten<br />
Kleidern Dorothea und Marie Garms (von links). links steht Pfarrer Oppermann und rechts emil Dorpmund, lehrer ab 1922.<br />
„Die Schule in Ochtersum ist seit undenklichen<br />
Zeiten eine einklassige Volksschule mit<br />
drei Abteilungen und einem Lehrer. Die Unterstufe<br />
umfasst 2 Jahrgänge, die Mittelstufe 3<br />
Die Grundschule<br />
in der Schlesierstraße<br />
„Die Grundsteinlegung für die Schule<br />
war am 16. Oktober 1970. In der HiAZ war<br />
zu lesen: Der Schulneubau wird nach<br />
den Plänen von Architekt Heinz Geyer<br />
zunächst mit dem ersten Bauabschnitt<br />
in dreigeschossiger Bauweise begonnen.<br />
er enthält acht<br />
Normalklassen und<br />
vier Sonderklassen<br />
und dazu die erforderlichen<br />
Räume für<br />
die Verwaltung: Rektorzimmer,lehrerzimmer,lehrmittelzimmer,<br />
Schülerbücherei,<br />
elternsprechzimmer<br />
und im erdgeschoss eine 130 Quadratmeter<br />
große Pausenhalle mit angrenzenden<br />
toiletten. Die urkunde haben<br />
Herr Nagel, Herr Jung-lundberg und<br />
Frau Kuhlen unterschrieben.<br />
1972 besuchten nach Fertigstellung<br />
236 Schülerinnen und Schüler die<br />
Schule. 1978 waren es 458! ein erweiterungsbau<br />
war von daher absehbar.<br />
und so berichtete die HiAZ schon 1970:<br />
Die Gemeinde Ochtersum hat Vorkehrungen<br />
getroffen, dass die Schule in<br />
mehreren Abschnitten zu einem Schulzentrum<br />
mit turn- und Schwimmhalle<br />
ausgebaut werden kann.<br />
Die erste erweiterung erfolgte vom<br />
17. Mai 1993 bis 16. November 1995 mit<br />
Herrn thielen als Schulleiter, Frau Martens<br />
als Konrektorin und später Frau<br />
Voßeler als Konrektorin bis 2002. Die<br />
zweite erweiterung der Schule erfolgte<br />
in den Jahren 2001 bis 2003 mit dem<br />
Bau der Aula und des Jugendzentrums<br />
Ochtersum.“<br />
Auszüge der Rede von Schulleiterin<br />
Annegret Rehbock (Foto) zum 40-jährigen<br />
Bestehen der Grundschule.<br />
und die Oberstufe 3. So werden die Schüler<br />
aus ihren Kenntnissen und Fähigkeiten den<br />
betreffenden Abteilungen zugewiesen,“ schrieb<br />
Friedrich Wiederholt in die Chronik. Er war<br />
von 1902 bis 1921 Lehrer in Ochtersum, ausgebildet<br />
am Lehrerseminar in Hildesheim. Aus<br />
einem Stundenplan des Schuljahres 1920/21<br />
geht hervor, dass 31 Knaben und 32 Mädchen<br />
die Schule besuchten. Religion stand an erster<br />
Stelle, erst dann kamen Deutsch und Rechnen.<br />
Für die Jungen stand Turnen auf dem Plan<br />
und für die Mädchen Handarbeiten. Der<br />
Lehrerberuf lag weitgehend in der Hand von<br />
Männern. Für den Handarbeitsunterricht wurden<br />
hilfsweise Frauen eingesetzt: zum Beispiel<br />
bis 1919 Frau M. Eilers, ab 1920 Fräulein Kollmann<br />
und ab 1924 Frau Lehrer Dorpmund,<br />
die Ehefrau von Wiederholts Nachfolger.<br />
1935 nur ein evangelischer Schüler<br />
Die konfessionelle Spaltung berührte Ochtersum<br />
zunächst kaum. Die wenigen evangelischen<br />
Kinder zugereister Familien gingen in<br />
die Schule am Moritzberg oder in die Hohnsenschule.<br />
1935 wurde die Anordnung erlassen,<br />
dass evangelische Kinder aus Ochtersum<br />
bis zum 2. Schuljahr die <strong>Ochtersumer</strong> Schule<br />
besuchen sollten und erst danach die Schule in<br />
Marienrode. In diesem Jahr gingen 44 Kinder<br />
in die Schule, davon war nur eins evangelisch.<br />
Mit wachsender Einwohnerzahl entwickelte<br />
sich nach dem Zweiten Weltkrieg ein anderes<br />
Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten:<br />
1971 gab es <strong>12</strong>6 evangelische Schüler und<br />
nur noch 89 waren katholisch.<br />
Die Schülerzahlen nach dem Krieg stiegen<br />
vor allem durch Flüchtlinge und Evakuierte.<br />
1945 kamen zu den 64 einheimischen Kindern<br />
57 hinzu. So wurde Lehrer Otto Rodewald<br />
1947 eine Zweitkraft zur Seite gestellt: Frau<br />
Walter, die erste Lehrerin. Und 1949 wurde<br />
ein zweiter Klassenraum ausgebaut.<br />
Schülerzahlen stiegen rasant<br />
In den 60er-Jahren wuchs Ochtersum durch<br />
die großen Baugebiete rasant und damit stieg<br />
auch die Schülerzahl. 1963 gründeten Barienrode,<br />
Söhre und Ochtersum einen Schulverbund<br />
und bildeten an diesen drei Standorten altersgerechte<br />
Klassen. Einige Jahre später besuchten<br />
Schüler ab der 5. Klasse Schulen in Hildesheim.<br />
Foto: tanja Rückemann<br />
Um mehr Platz für die Schüler zu schaffen,<br />
wurde 1965 am Burghof ein Pavillon mit zwei<br />
Klassenzimmern fertiggestellt. Noch im selben<br />
Jahr wurden zwei weitere Räume angebaut.<br />
(Heute ist hier der St.-Altfried-Kindergarten<br />
untergebracht.) Doch erst 1971 konnte der<br />
Neubau der Grundschule an der Schlesierstraße<br />
mit acht Klassenräumen und vier Sonderräumen<br />
die Raumnot beenden. Von 1965 bis 1971<br />
verdreifachte sich die Schülerzahl auf 215 und<br />
bis 1977 verdoppelte sie sich erneut auf 423.<br />
Inmitten der Umbrüche in den 1960er-<br />
Jahren ging Lehrer Hermann Rittmeier in<br />
den Ruhestand und Elisabeth Kuhlen, die zuvor<br />
in Dinklar unterrichtete, trat am 8. April<br />
1964 seine Nachfolge an. Noch im selben Jahr<br />
kam Gesa Godbersen als zweite Lehrkraft an<br />
die Schule. Beide zogen in die noch vorhandene<br />
Dienstwohnung in die erste Etage des<br />
Schulhauses in der Konrad-Adenauer-Straße.<br />
Gemeinsam bestimmten sie 25 Jahre lang die<br />
Geschicke der <strong>Ochtersumer</strong> Grundschule, Elisabeth<br />
Kuhlen als Schulleiterin und Gesa Godbersen<br />
als Konrektorin. Gesa Godbersen wurde<br />
1989 Schulleiterin der Grundschule in Holle,<br />
Elisabeth Kuhlen ging 1993 in den Ruhestand.<br />
Seit 1999 ist Annegret Rehbock Schulleiterin.<br />
Sabine Jüttner<br />
Quellen: Schulchronik und Ortschronik<br />
Ochtersum (Stadtarchiv 1997).<br />
elisabeth Kuhlen und Gesa Godbersen (von<br />
links) treffen sich zur 40-Jahr-Feier der<br />
Grundschule im Juni 20<strong>12</strong>.<br />
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