18.01.2013 Aufrufe

Hellwach am Steuer

Hellwach am Steuer

Hellwach am Steuer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.2.2 Einzeluntersuchungen<br />

Blutdruck<br />

<strong>Hellwach</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Organisationsbedingt konnte die Blutdruckmessung bei den Fahrern erst direkt nach der Polizeikontrolle und der Fahrt über<br />

eine fünfspurige Autobahnstrecke durchgeführt werden. Aus diesem Grund ist nicht auszuschließen, dass die bei den Fahrern<br />

gemessenen Blutdruckwerte möglicherweise nicht nur durch einen generell zu hohen Blutdruck (Hypertonie) sondern<br />

situationsbedingt erhöht waren. Außerdem konnten unter „Feldbedingungen“ nicht die notwendigen Voraussetzungen zur<br />

Blutdruckmessung (Pickering 2005) optimal erfüllt werden.<br />

Bei der Messung hatten 74% der Fahrer Blutdruckwerte, die den systolischen Normalwert von 130 mmHg (oberer Blutdruckwert))<br />

und/oder den diastolischen Normalwert von 90 mmHg (unterer Blutdruckwert) überschritten. Davon gaben nur<br />

11,1% der Fahrer bei der An<strong>am</strong>nese an, dass bei ihnen eine Hypertonie bekannt sei (Kontrollgruppe 7,3%). Aus o. g. Gründen<br />

dürften die Blutdruckwerte nicht verwertbar sein. Auf die Bestimmung der Blutdruckwerte der Kontrollgruppe wurde<br />

deshalb verzichtet.<br />

Body Mass Index (BMI)<br />

37% der Lastkraftwagenfahrer und 9,7% der Kontrollgruppe hatten einen Body Mass Index über 30.<br />

Wachheitsgrad/Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

Als Wachheitsindikator wurde der Pupillenunruheindex bestimmt. Der Pupillographie-Rechner berechnete daraus die Einstufung<br />

der Probanden (Testpersonen) in die Kategorien wach (grün), kontrollbedürftig (gelb) und schläfrig (rot). Sobald fünf der<br />

acht Messfelder auswertbar waren, wurde der mittlere PUI manuell nachberechnet und die Kategorisierung neu vorgenommen.<br />

Wenn Probanden während der Messung einschliefen, wurde die Kategorie rot zugeteilt (Abb. 25).<br />

Bei der Messung der Tagesschläfrigkeit wurden 6,5 % der LKW-Fahrer als „schläfrig“ (einschlafgefährdet; roter Bereich)<br />

eingestuft, 19,5 % als „kontrollbedürftig“ (gelber Bereich) und 74 % als „wach“ (grüner Bereich). In der Kontrollgruppe lagen<br />

die Anteile bei 17,6 %, 12,7 % und 69,6 %.Vor der pupillographischen Untersuchung hatten die Fahrer zuletzt zwischen 1<br />

und 12 Stunden, im Schnitt 7,2 Stunden, geschlafen, die Personen der Kontrollgruppe zwischen 3,5 Stunden und 8 Stunden,<br />

im Durchschnitt 6,2 Stunden. 3,2% der Fahrer und 2% der Personen aus der Kontrollgruppe schliefen bei der Messung ein.<br />

Prozent<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

vorhanden fraglich keine<br />

Abb. 25:<br />

Ergebnisse des pupillographischen Schläfrigkeitstestes<br />

37<br />

LKW-Fahrer<br />

Kontrollgruppe<br />

Bei Ergebnissen im gelben oder roten Bereich wurde den betroffenen Fahrern geraten, einen angebotenen Kaffee zu trinken<br />

und dann nur 10 bis 15 Minuten zu schlafen, um Tiefschlafphasen mit danach folgender Schläfrigkeit zu vermeiden. Die<br />

meisten Fahrer tranken zwar den Kaffee, legten aber keine Pause ein, da sie unter Zeitdruck standen.<br />

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, F<strong>am</strong>ilien und Senioren Baden-Württemberg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!