Zeit für Beratung… - Gallinat-Bank AG
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E 6 FREIT<strong>AG</strong> 25. SEPTEMBER 2009<br />
extra PRIVATBANKEN extra<br />
PRIVATBANKEN<br />
Hans-Hoachim Höschel, BHF-<strong>Bank</strong><br />
Zum nunmehr dritten<br />
Mal waren die 18 Vertreter<br />
führender renommierter<br />
Privatbanken aus der<br />
Region der Einladung unserer<br />
<strong>Zeit</strong>ung gefolgt, um sich beim<br />
„RP-Finanzforum Privatbanken“<br />
den Fragen zu stellen. Bei<br />
der Interviewrunde Mitte September<br />
2008 hatten einige der<br />
Spitzenvertreter der Institute<br />
bereits vor dem Schwelbrand<br />
der sich ausbreitenden Finanzkrise<br />
gewarnt – und sahen<br />
sich in den Ereignissen<br />
der vergangenen Monate bestätigt.<br />
So manches <strong>Bank</strong>haus<br />
konnte sich dem Sog der Krise<br />
nicht entziehen und musste<br />
ebenfalls Federn lassen.<br />
Allerdings zeigten viele Privatbankiers<br />
in der Krise erst<br />
recht ihre Stärken und gewannen<br />
im Geschäft um reiche<br />
Kunden sogar deutlich hinzu.<br />
Das „RP-Finanzforum Privatbanken“<br />
zeigte einmal mehr<br />
die Unterschiede in den Philosophien<br />
und die Sonderrolle,<br />
die die auf vermögende Privatkunden<br />
spezialisierten Häuser<br />
in der deutschen <strong>Bank</strong>enwelt<br />
spielen. Die Auswirkungen der<br />
Krise haben diese deshalb alle<br />
sehr unterschiedlich durchlebt.<br />
Hans-Joachim Höschel,<br />
BHF-<strong>Bank</strong>:<br />
„Weil wir schon vor dem 15.<br />
September Risiken aus den<br />
Depots genommen hatten,<br />
sind wir mit unseren Kunden<br />
gut durch die Krise gekommen.<br />
In diesem Jahr liefen die<br />
Märkte sehr gut, so dass wir die<br />
Verluste vom vergangenen<br />
Jahr zum Großteil wieder aufholen<br />
konnten. Dennoch ist<br />
die Geschäftstätigkeit noch<br />
nicht auf dem früheren Niveau<br />
angekommen.“<br />
Christoph Neu, Merck Finck<br />
& Co:<br />
„Es hat sich herausgestellt,<br />
dass Eigenprodukte der <strong>Bank</strong>en<br />
und Zertifikate oftmals<br />
Rendite gekostet haben. Das<br />
Thema Finanzplanung ist daher<br />
ganz nach<br />
oben auf die<br />
Agenda gerückt.<br />
Unsere<br />
Kunden sind<br />
zu 100 Prozentkonservativausgerichtet.<br />
Pro Monat konnten<br />
wir in diesem Jahr 100 Millionen<br />
Euro Nettozuflüsse verzeichnen.“<br />
Thomas Kleffmann, Hauck<br />
& Aufhäuser:<br />
„Der gesamte <strong>Bank</strong>ensektor<br />
leidet unter einer Vertrauenskrise.<br />
Dennoch können die<br />
meisten unserer Kunden zwischen<br />
<strong>Bank</strong>er und <strong>Bank</strong>ier differenzieren.<br />
Und <strong>Bank</strong>iers<br />
zeichnet aus, dass sie langfristig<br />
in Generationen denken –<br />
<strong>für</strong> ihr eigenes Haus und <strong>für</strong><br />
das Vermögen ihrer Kunden.<br />
Als <strong>Bank</strong> mit persönlich haftenden<br />
Gesellschaftern haben<br />
wir zudem ein sehr konservatives<br />
Verhältnis zum Risiko.“<br />
Ulrich Hähner, Delbrück<br />
Bethmann Maffei:<br />
„In den vergangenen zwölf<br />
Monaten haben wir den Dialog<br />
mit unseren Kunden besonders<br />
intensiv geführt. Seitdem<br />
verzeichnen wir deutliche<br />
Mittelzuflüsse, weil wir<br />
das Vertrauen der Anleger gewinnen<br />
konnten.“<br />
Christoph Neu, Merck Finck & Co<br />
Das Thema Finanzplanung<br />
steht ganz oben<br />
auf der Agenda<br />
Daniel Sauerzapf, Credit<br />
Suisse:<br />
„In den vergangenen zwölf<br />
Monaten haben wir alles erlebt,<br />
was man als <strong>Bank</strong>er erleben<br />
kann. Während der Finanzmarktkrise<br />
waren die<br />
Kunden auch bei den einfachsten<br />
Geldanlage-Themen<br />
stark verunsichert. Da uns<br />
auch in Zu-<br />
kunftanspruchsvolle Märkte erwarten,setzen<br />
wir weiterhin<br />
auf<br />
Qualität in<br />
der Beratung und noch mehr<br />
Kundennähe.“<br />
Ramon O. Ohmes, Julius<br />
Bär:<br />
„Bemerkenswert ist <strong>für</strong><br />
mich die Renaissance des<br />
Staates in der Krise. Früher<br />
war der Staat Teil des Problems,<br />
heute ist er der Retter.<br />
Unser Haus hat die Krise zum<br />
Anlass genommen, um selektiv<br />
zu wachsen.“<br />
Dr. Maximilian Werkmüller,<br />
HSBC Trinkaus:<br />
„Wir waren schon immer ein<br />
konservatives Haus und waren<br />
auf Aktienseite schon früh untergewichtet.<br />
Unsere <strong>Bank</strong> hat<br />
sich in der Krise erfolgreich<br />
behauptet. Dabei haben wir<br />
immer das Ziel gehabt, den<br />
Kunden ganzheitlich zu betreuen<br />
und auch ein bisschen<br />
zu führen.“<br />
Frank Wieser, Sal. Oppenheim:<br />
„Es war ein schwieriges und<br />
herausforderndes Jahr <strong>für</strong> uns.<br />
Unsere Kunden haben davon<br />
Thomas Kleffmann, Hauck & Aufhäuser<br />
Ulrich Hähner, Delbrück Bethmann Maffei<br />
Daniel Sauerzapf, Credit Suisse<br />
Ramon O. Ohmes, Julius Bär<br />
Dr. Maximilian Werkmüller, HSBC Trinkaus<br />
In der Krise gewachsen<br />
Die Folgen der größten Finanzkrise aller <strong>Zeit</strong>en haben auch die Privatbanken deutlich gespürt. Beim „RP-Finanzforum Privatbanken“ wurde aber deutlich,<br />
dass gerade die risikoscheuen Privatbankiers eine Sonderrolle spielen. Im Wettbewerb um vermögende Kunden konnten einige in der Krise sogar wachsen.<br />
Frank Wieser, Sal. Oppenheim<br />
Packende Runde: Im Gapp‘s Event in Essen diskutierten 18 Privatbankiers über ihre Geschäfte nach der Finanzkrise, vertrauensbildende Maßnahmen gegenüber ihrer Kundschaft und die Auswirkungen <strong>für</strong> den Finanzplatz Düsseldorf. ALLE FOTOS: ALOIS MÜLLER<br />
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FREIT<strong>AG</strong> 25. SEPTEMBER 2009<br />
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profitiert, dass keiner unserer<br />
Berater das Haus verlassen<br />
hat. Was unsere Markt-Erwartungen<br />
<strong>für</strong> die kommenden<br />
zwölf Monate betrifft: Wir<br />
werden die Alpen nicht mehr<br />
erreichen. Aber die Eifel ist<br />
auch schön.“<br />
Uwe Adamla, UBS:<br />
„Überall dort, wo es in den<br />
letzten zwei Jahren schlechte<br />
Nachrichten aus der Finanzwelt<br />
gab, waren wir vertreten.<br />
Wir haben das vergangene<br />
halbe Jahr daher genutzt, um<br />
uns noch kundenorientierter<br />
aufzustellen. Dabei konnten<br />
wir hier in Düsseldorf zwei<br />
sehr große Family-Mandate<br />
gewinnen.“<br />
Frank Mooshöfer, <strong>Gallinat</strong><br />
<strong>Bank</strong>:<br />
„Wir refinanzieren uns zu 60<br />
Prozent über Kundengelder<br />
und waren daher vom Erliegen<br />
des Interbankenmarktes<br />
kaum betroffen. Das Ergebnis<br />
im Anlagegeschäft war sicherlich<br />
nicht zufriedenstellend. In<br />
der Krise fungierten wir mehr<br />
als Psychiater denn als Anlageberater.“<br />
André Weber, Weberbank:<br />
„Die konservative Ausrichtung<br />
hat uns im vergangenen<br />
Jahr eine gute Performance<br />
beschert. Wir haben es geschafft,<br />
das Vertrauen von<br />
Neukunden zu gewinnen. Die<br />
Mittelzuflüsse kamen überwiegend<br />
von Großbanken und<br />
ausländischen Instituten.“<br />
Thomas Ullrich, <strong>Bank</strong>haus<br />
Lampe:<br />
„Das starke Wachstum unseres<br />
Einlagen- und Kreditvo-<br />
Uwe Adamla, UBS<br />
lumens war und ist ein deutlicher<br />
Vertrauensbeweis unserer<br />
Kunden. Das betraf vor allem<br />
die Monate nach der Lehman-Pleite.<br />
Wir sind also tatsächlich<br />
in der Krise gewachsen.“<br />
Tobias Graf von Bernstorff,<br />
<strong>Bank</strong>haus Metzler:<br />
„Wir verwalten das Geld der<br />
Kunden so, dass es erhalten<br />
bleibt und einen angemessenen<br />
Ertrag erwirtschaftet. Wir<br />
vermeiden Interessenkonflikte<br />
zwischen Kunde und <strong>Bank</strong>.<br />
Für uns als konservatives Haus<br />
beinhaltet das unter anderem:<br />
kein Eigenhandel in Aktien<br />
und keine strukturierten Produkte.“<br />
Gerhard Müller, M.M. Warburg<br />
& Co.:<br />
„Wir mussten kein Vertrauen<br />
der Kunden zurückgewinnen,<br />
weil wir<br />
auch keins<br />
verloren hatten.<br />
Dadurch<br />
konnten wir<br />
bei den gemanagten<br />
Vermögen einen erheblichen<br />
Zuwachs aufweisen.“<br />
Uwe Bork, Private Wealth<br />
Management Deutsche <strong>Bank</strong>:<br />
„In unserem Geschäftsbereich<br />
betreuen wir deutschlandweit<br />
mehr als 7400 Familienverbünde.<br />
Gerade in der Region<br />
Düsseldorf haben wir in<br />
diesem Jahr deutliche Zuwächse<br />
hinsichtlich Kunden<br />
und Geschäftsvolumen verzeichnen<br />
können. Transparenz<br />
bei Dienstleistung und<br />
Preis sind <strong>für</strong> uns von höchster<br />
Bedeutung.“<br />
53° 33' 08'' n<br />
09° 59' 52'' e<br />
Wir fungieren mehr als<br />
Psychiater denn als<br />
Anlageberater<br />
Unsere Positionen haben Bestand.<br />
Wir verdienen uns das Vertrauen unserer Kunden immer wieder, weil wir ihnen durch alle <strong>Zeit</strong>en<br />
zuverlässig mit unseren Leistungen zur Seite stehen. Persönliches Engagement der Inhaber, kurze<br />
Entscheidungswege, gelebte Diskretion und individueller Service sind Vorteile, die so nur eine wirklich<br />
unabhängige Privatbank bieten kann.<br />
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Hauptsitz · Ferdinandstraße 75 · 20095 Hamburg · Telefon +49 40 3282-2400 · info@mmwarburg.com<br />
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E 7<br />
Uwe Lindner, National-<br />
<strong>Bank</strong>:<br />
„Gerade in der Krise war es<br />
wichtig, dem eigenen <strong>Bank</strong>enmodell<br />
zu vertrauen. Wir refinanzieren<br />
uns fast ausschließlich<br />
über Kundengelder – und<br />
verfügten in den Krisenmonaten<br />
über so hohe Liquiditätszuflüsse,<br />
dass wir dies als hohen<br />
Vertrauensbeweis werten<br />
durften.“<br />
Raymund Scheffler, Berenberg<br />
<strong>Bank</strong>:<br />
„Die <strong>Zeit</strong> ist ernsthafter geworden,<br />
die Menschen interessieren<br />
sich <strong>für</strong> die Fakten.<br />
Wir kommen diesem Informationsbedürfnis<br />
entgegen und<br />
richten in diesem Jahr etwa 50<br />
Kundenveranstaltungen aus.<br />
Wir verzeichnen regen Zulauf<br />
von konservativen Anlegern.<br />
Die Finanzkrise war <strong>für</strong> uns<br />
keine Bedrohung – wir dürfen<br />
uns über ei-<br />
nen starken<br />
Zulauf von<br />
Privatpersonen<br />
aus allen<br />
Generationen<br />
freuen.“<br />
Erwin Bengler, Quirin<br />
<strong>Bank</strong>:<br />
„Vertrauen ist das entscheidende<br />
Thema. Die Kunden<br />
hinterfragen im Moment die<br />
<strong>Bank</strong>enmodelle, und davon<br />
profitieren wir natürlich. Als<br />
junge <strong>Bank</strong> müssen wir gute<br />
Arbeit abliefern, und unser faires,<br />
transparentes Geschäftsmodell<br />
ist das Fundament <strong>für</strong><br />
eine vertrauensvolle Beziehung<br />
zu unseren Kunden. “<br />
José Macias und Christian Sonntag<br />
führten das Gespräch