Jesus Christus ja – Kirche nein?

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

4 ZUM THEMA Wer hat die Kirchensteuer erfunden? Zunächst eine Richtigstellung – in Österreich heißt der finanzielle Beitrag, den die Christen und Christinnen für ihre Kirche leisten, im Gegensatz zu Deutschland, nicht Kirchensteuer, sondern Kirchenbeitrag. Und wer hat diesen Beitrag erfunden? Nach staatlichem Recht hatte die Kirche schon im 19. Jahrhundert die Möglichkeit, Kirchenbeiträge einzuheben. Sie machte damals davon keinen Gebrauch. � Als Kaiser Joseph II. (1780 - 1790) viele Klöster und Stifte aufgehoben hat, wurde aus diesen Erlösen der sogenannte „Religionsfonds“ geschaffen, der unter staatlicher Verwaltung stand. Aus diesem Fonds wurden der Klerus besoldet und die Pfarren großteils finanziert. Durch Hitlers Regime wurden 1939 diese Zahlungen an die Kirche eingestellt und das Kirchenbeitragsgesetz geschaffen, das den Kirchen die Einhebung eines Beitrags von ihren Mitgliedern erlaubte. Dahinter stand die Hoffnung der Naziregierung, die Katholiken würden scharenweise die Kirche verlassen, was aber nicht geschah. Es sind in der Nazi- Juni 2010 Ich trag was bei KIRCHEN BEITRAG zeit zwar viele Christen aus der Kirche ausgetreten, aber nicht in erster Linie wegen des Beitrags, sondern auf Grund von kirchenfeindlichem, politischem Druck. � Nach dem Krieg war die Republik Österreich 1945 nicht in der Lage, den „Religionsfonds“ und die alte Kirchenfinanzierung wieder herzustellen. Das Kirchenbeitragsgesetz wurde für die katholische, evangelische und altkatholische Kirche in die österreichische Rechtsordnung übernommen und für die katholische Kirche durch das Konkordat (einen völkerrechtlichen Vertrag) mit dem Heiligen Stuhl (Vatikan) geregelt und 1960 fixiert. Die Einhebung des Kirchenbeitrags erfolgt in der katholischen Kirche durch die diözesanen Beitragsstellen, in der evangelischen Kirche durch die Pfarrgemeinden selbst. � Eine weit verbreitete Meinung sagt: Die Kirche und die Klöster sind sehr reich. Es stimmt – die Kirche ist vor allem „steinreich“. Die vielen schö- Jesus Christus ja – Kirche nein? Ein Thema, welches mich selber immer wieder zum Nachdenken bringt. Mein eigener Glaube an Gott - und brauche ich wirklich die Kirche dazu? Kann ich nicht wie so viele einfach auf einen Berg steigen und mir einreden, da bin ich Gott näher? Oder die vielen esoterischen Richtungen, die auch an Gott als Schöpfer glauben, aber eben anders, ohne fundierte Grundlage? Auch darin habe ich mich versucht, da auch ich lange auf der Suche war. Doch es hat mir immer irgend etwas gefehlt. � Vieles wurde nur schön geredet, es fehlte der Hintergrund, der Halt, das Zugehörigkeitsgefühl. Irgendwann habe ich dann tief in meinem Herzen gespürt und ganz deutlich gewusst: Jesus Christus - ja, aber ich brauche auch die Kirche dazu. Plötzlich war ich daheim! Denn Kirche, das ist nicht nur die Institution, die mich immer wieder enttäuscht, da sie oft starr und unbeweglich ist und auch viel Schlimmes passiert ist. Nein, Kirche das bin auch ich und du! Wir prägen sie mit. Sie ist so gut wie wir als Christen sind! � Aber Kirche ist zu allererst Gemeinschaft von Gläubigen und ein Ort, an dem ich mit meiner ganzen Unvollkommenheit hingehen kann und aufgehoben bin, beten und ausruhen kann. Ein Ort, an dem ich Gott ganz nahe bin. Ich frage mich, welche Werte gebe ich meinen Kindern noch weiter, wenn ich in keiner Kirche mehr bin? Damit meine ich unsere christlichen Grundlagen, wie Liebe, Nächstenliebe, gegenseitigen Respekt, nen und kunsthistorisch sehr wertvollen Kirchen prägen die Landschaft Österreichs und sind sichtbare Zeichen unserer Kultur und des Glaubens. Die Bewahrung und Erhaltung dieser kulturellen Güter kostet aber sehr viel und muss von den Kirchen selbst geleistet werden mit nur geringen staatlichen Zuschüssen (Bundesdenkmalamt). Der Kirchenbeitrag ist somit die finanzielle Basis, damit dies geschehen kann und das Netz der Seelsorge nicht reißt. Die „reichen“ Ordensgemeinschaften müssen sich mit ihren Einkünften selbst erhalten und bekommen nichts vom Kirchenbeitrag. Sie leisten dabei aber Großartiges für die Allgemeinheit: Sie erhalten Spitäler, Schulen, Altersheime, Bildungshäuser, pflegen unheilbar Kranke, bewahren kostbare Kulturgüter von denen z. B. der Tourismus viel profitiert – und reden wenig davon. � Bevor jemand des Kirchenbeitrages wegen aus der Kirche austreten will, sollte er sich nicht von oberflächlichen und unbewiesenen Argumenten vom Biertisch leiten lassen, sondern sich ehrlich über die wirklichen Leistungen der Kirche im kulturellen, geistigen und geistlichen Bereich informieren. Erich Kobilka, Pfarrer in Ramsau/Kulm Toleranz usw. Es ist gut sich aufzulehnen gegen Ungerechtigkeiten und Missbrauch in der Kirche. Doch einfach nur sagen, damit möchte ich nichts mehr zu tun haben, ich trete aus, und dies oft nur als Vorwand zu benutzen um keinen Beitrag zu bezahlen, ist mir zu wenig. � Wo bleibt da mein Engagement für die Gesellschaft, wenn ich der Kirche den Rücken kehre? Wie lange wird es dauern bis es nicht nur Kirche nein, sondern auch Jesus Christus nein heißt, da der Zusammenhalt durch eben diese Kirche fehlt? Was passiert mit all den Institutionen wie Caritas usw., die von der Kirche getragen werden? Wem ist die Hilfe für die Notleidenden und Ärmsten noch ein Anliegen? Wie kalt und roh wird dann unsere Welt? Wollen wir so eine Welt? Es ist Wert darüber nachzudenken! Angelika Hechl
Festgottesdienst zum 150-jährigen Jubiläum der Pfarre Assach Am Sonntag, dem 6. Juni 2010, feierte die Pfarrkirche Assach mit einem festlichen Gottesdienst ihr 150-jähriges Bestehen. Als Ehrengast und Hauptzelebrant konnte Weihbischof Dr. Franz Lackner von Provisor Marek Kwaśniak begrüßt werden. Abordnungen der ortsansässigen Vereine, die Bürgermeister der Gemeinden Aich-Assach und Gössenberg sowie der Musikverein bereiteten dem Bischof einen feierlichen UNSERE TERMINE FR 24.9. Festliches Konzert in der Kirche im Rahmen der 150-Jahr-Feier der Pfarre Assach SO 17.10. Erntedank- Gottesdienst Empfang, der durch den Gedichtvortrag zweier Volksschulkinder einen herzlichen Höhepunkt erlebte. Während des Festgottesdienstes berichtete Provisor Kwaśniak, dass in Assach bereits während der Bauernkriege um 1525 eine Kirche bestanden hatte, diese aber damals zur Hauptpfarre Admont gehörte. Am 1. Mai 1860 wurde Assach schließlich zu einer eigenen Pfarre erhoben. Weihbischof Lackner predigte mit viel Herz über einige Stationen seines Lebens und erwähnte dabei, dass er vor vielen Jahren, als er noch nicht daran dachte, einmal die geistlichen Weihen anzustreben, in Aich einen schönen Winterurlaub verbracht hatte. Daneben offenbarte er, wie es zu seiner Berufung in den Kirchendienst kam. Nach der Kommunion trug der geschäftsführende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Hannes Bla- Am Pfingstsonntag, dem 23. Mai, durften 14 Kinder der Pfarre Assach Jesus zum ersten Mal im Heiligen Brot empfangen. Auf diesen Augenblick freuten sich: Marco Danklmaier, Katharina Moosbrugger, Manuel Moosbrugger, Marvin Gruber, Sofia Huber, Elisabeth Landl, Stefan Maier, Nicholas Müllner, Ernestine Perner, Simon Pitzer, Daniel Schrempf, Katharina Schwab, Katharina Seggl und Annika Temmel. „Jesus, deine Liebe hat einen guten Platz bei uns. Sie wohnt in unserem Kopf, in unserem Herzen, in unserem Bauch und überall in uns. Wir möchten diese Liebe mit anderen teilen. Segne du uns und alle, die bei uns einen Platz im Herzen haben.“ PFARRE ASSACH schek, ein feierliches Gedicht von Peter Gruber vor, das der Autor anlässlich der 150-Jahr-Feier geschrieben und wie ein Gebet gestaltet hat. Viele Gläubige nützten bei der anschließenden Agape die Gelegenheit, um mit Weihbischof Lackner einige persönliche Worte zu sprechen. Alle Anwesenden waren sich einig, dass die 150-Jahr-Feier der Pfarre Assach besonders stimmungsvoll war und sehr gut gelungen ist. Freud & Leid TAUFEN Andreas – Sohn von Schrempf Eva und Gernot David – Sohn von Puschnigg Daniela und Thomas TODESFÄLLE Danklmaier Eleonora, vlg. Pernot Nerat Irmgard Danklmaier Agatha, vlg. Grafenwirtin Gruber Hilda, vlg. Kapeindl GEBURTSTAGE (Juli bis September) 70. GEBURTSTAG Kolb Franz 75. GEBURTSTAG Vrece Johann 80. GEBURTSTAG Dilena Hildegard 87. GEBURTSTAG Landl Ida 94. GEBURTSTAG Luidolt Stefan Juni 2010 5
Seite 1 und 2: Foto: tommyS / pixelio.de 7. Jahrga
Seite 3: Das „Unternehmen Kirche“ Ein eh
Seite 7 und 8: TERMINE IM PFARRVERBAND Termin PFAR
Seite 9 und 10: TERMINE IM PFARRVERBAND Termin PFAR
Seite 11 und 12: Meditationstext von Wolfgang Griese
Seite 13 und 14: LANGE NACHT DER KIRCHEN Die Lange N
Seite 15 und 16: M it der Renovierung der Annakapell

Jesus Christus ja – Kirche nein?

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?