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Kozulovic2005_Dissertation.pdf - Uni Greifswald - Ernst-Moritz-Arndt ...

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1. Einleitung 16<br />

1.2.6. Pharmakoresistenz dargestellt am Tiermodell<br />

Mögliche Ursachen für eine fehlende Antwort auf die Therapie könnten in Tiermodellen<br />

gefunden werden. Es wurden Versuche an Ratten durchgeführt. Diese Tiere wurden,<br />

über in verschiedenen Hirnregionen implantierte Elektroden, fortwährend stimuliert. Sie<br />

entwickelten anfangs fokale und dann sekundär generalisierte Anfälle. Die Tiere, bei<br />

denen im Gegensatz dazu Anfälle mit maximalem Elektroschock ausgelöst wurden,<br />

zeigten gegenüber Antiepileptika eine höhere Empfindlichkeit. Von allen getesteten<br />

Medikamenten, zeigte das Levetiracetam keinen Effektivitätsverlust (Löscher et al.<br />

2000a). Dagegen reagierten nur 16% der 200 getesteten Ratten auf eine<br />

Phenytointherapie (Löscher et al. 1997). Die Ursache liegt wahrscheinlich in der<br />

genetischen Verschlüsselung. Gu et al. (2004) identifizierten viele Gene mit einer<br />

potentiell wichtigen Rolle in der Epilepsiegenetik. Sie beleuchteten an Tiermodellen<br />

einzelne wichtige Streitfragen in der Gen-Chip-Technologie bei ZNS-<br />

Funktionsstörungen. Untersuchungen an Gewebsproben mittels mRNA Preparation<br />

zeigten hier eine verstärkte Expression von NPY (neuropeptid Y), TRH (thyrotropin-<br />

releasing hormone) und GFAP (glial fibrillary acidic protein) bei stimulierten Ratten,<br />

und eine partielle Normalisierung dieser Expression nach Levetiracetam-Therapie.<br />

Potschka et al. (2004) konnten keine erhöhte extrazelluläre Konzentration von<br />

Levetiracetam bei Substitution von Verapamil (P-gp-Inhibitor) oder Probenecid (MRP-<br />

Inhibitor) im cerebralen Kortex der Ratten erreichen. Dies spricht dafür, dass das<br />

Levetiracetam kein Substrat des P-gp oder des MRP ist.<br />

Jeub et al (2001) zeigten, dass eine Verbindung zwischen Pharmakoresistenz und einer<br />

herabgesetzten pharmakologischen Sensitivität im Na + oder Ca 2+ -Fluss bestehen muss.<br />

Tischler et al. (1995) fanden, dass die intrazelluläre Phenytoinkonzentration in MDR1-<br />

positiven Zellen viermal niedriger ist, als in MDR1-negativen Zellen. Potschka et al.<br />

(2000) konnten mit Hilfe des P-gp-Inhibitors PSC 833 die extrazelluläre<br />

Phenytoinkonzentration signifikant erhöhen.<br />

1.2.7. Efflux-Transporter in der Epilepsie<br />

Es wird angenommen, dass die BHS während eines epileptischen Anfalls im<br />

epileptogenen Fokus für bestimmte Efflux-Transpoter, wie z. B. das P-gp,<br />

vorübergehend durchgängig ist (Abbott et al. 2002).<br />

Die Anwesenheit und Überexpression des P-gp sowie des MRP1 bei Epilepsiekranken<br />

konnte im Endothel und in Astrozyten immunohistochemisch nachgewiesen werden

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