Kozulovic2005_Dissertation.pdf - Uni Greifswald - Ernst-Moritz-Arndt ...
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Aus der Abteilung für Neuropathologie<br />
(Leiter: <strong>Uni</strong>v.-Prof. Dr. med. R. Warzok)<br />
des Instituts für Pathologie<br />
(Direktor: Prof. Dr. med. G. Lorenz)<br />
der medizinischen Fakultät der <strong>Ernst</strong>-<strong>Moritz</strong>-<strong>Arndt</strong>-<strong>Uni</strong>versität <strong>Greifswald</strong><br />
„Untersuchungen zur Expression von P-Glykoprotein an Hirngewebsproben<br />
bei Patienten mit pharmakoresistenter Epilepsie“<br />
Inaugural – <strong>Dissertation</strong><br />
zur<br />
Erlangung des Akademischen<br />
Grades<br />
Doktor der Medizin<br />
(Dr. med.)<br />
der<br />
Medizinischen Fakultät<br />
der<br />
<strong>Ernst</strong>-<strong>Moritz</strong>-<strong>Arndt</strong>-<strong>Uni</strong>versität<br />
<strong>Greifswald</strong><br />
2005<br />
Vorgelegt von:<br />
Klaudija Kozulovic<br />
geb. am: 29.11.1977<br />
in: Maglaj (Bosnien-Herzegowina)
Dekan: Prof. Dr. rer. nat. Heyo K. Kroemer<br />
1. Gutachter: Prof. Dr. S. Krantz<br />
2. Gutachter: Prof. Dr. med. R. Warzok<br />
3. Gutachter: Prof. Dr. W. Siegmund<br />
Ort, Raum: <strong>Greifswald</strong>, Loefflerstr. 23e, Hörsaal des Institutes für Pathologie<br />
Tag der Disputation: 06. Juli 2005
Danksagung<br />
Diese Arbeit entstand während meines Studiums an der <strong>Ernst</strong>-<strong>Moritz</strong>-<strong>Arndt</strong>-<strong>Uni</strong>versität<br />
in <strong>Greifswald</strong> und meiner Tätigkeit als Assistenzärztin im St.-Katharinen-Hospital in<br />
Frechen bei Köln, in der Abteilung für Allgemein- und Visceralchirurgie bei Dr. A.<br />
Uerlings.<br />
Herrn Prof. Warzok möchte ich als Leiter der Abteilung für Neuropathologie in<br />
<strong>Greifswald</strong> für die Arbeitsbedingungen danken, unter denen die vorliegende Arbeit<br />
entstehen konnte. Zugleich möchte ich mich für seine Geduld bedanken, da die<br />
Fertigstellung dieser Arbeit nun doch etwas länger gedauert hatte, als ursprünglich<br />
geplant. Er hatte mich fortwährend unterstützt und mir bei verschiedenen<br />
Problemstellungen zur Seite gestanden.<br />
Mein besonderer Dank gilt auch Frau Dr. Vogelgesang; für ihre grossartige menschliche<br />
und fachliche Unterstützung während der gesamten Zeit. Sie hatte immer Verständnis<br />
für die vielen Fragen und auch Geduld, sie zu beantworten.<br />
Weiterhin möchte ich den vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Instituts<br />
danken, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben.<br />
Ich danke meinen einzigartigen Eltern, die mich während des Studiums nicht nur<br />
finanziell unterstützt haben, sondern immer zu mir standen und bedingungslos für mich<br />
da waren.<br />
Mein Bruder Dragan verdient einen ganz besonderen Dank, da er mir nicht nur bei der<br />
Erstellung (für mich) manch kompliziert gewordenen Tabellen und Darstellungen<br />
geholfen hat, sondern auch menschlich Rückhalt geboten hatte. Er unterstützte und<br />
inspirierte mich während der Entstehung dieser Arbeit.
Abkürzungsverzeichnis IV<br />
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />
Abb. Abbildung<br />
ABC ATP-binding-cassette<br />
AED Antiepileptic drugs<br />
AS Ammonshornsklerose<br />
ATP Adenosintriphosphat<br />
AV Arterio-venös<br />
AVM Arterio-venöse Malformation<br />
BCRP Breast Cancer Resistance Protein<br />
BHS Blut-Hirn-Schranke<br />
CT Computertomographie<br />
CYP Cytochrome P450<br />
DNT Dysembryoplastischer neuroepithelialer Tumor<br />
EEG Elektroenzephalographie<br />
EZR Extrazellulärraum<br />
FCD Fokale kortikale Dysplasie<br />
FLAIR Fluid attenuated inversion recovery<br />
GABA Gamma-Aminobuttersäure<br />
GFAP Glial Fibrillary Acidic Protein<br />
GLUT Glukosetransporter<br />
HAES Hydroxyäthylstärke<br />
IKA Internationale Klassifikation der Anfälle<br />
IKES Internationale Klassifikation der Epilepsien und epileptischen<br />
Syndrome<br />
IR-Sequenzen Inversion-recovery-Sequenzen<br />
KCl Kaliumchlorid<br />
MDR Multidrug resistance<br />
MEG Magnetenzephalographie<br />
MRP Multidrug Resistance associated Protein<br />
MRT Magnetresonanztomographie<br />
MVP Major Vault Protein<br />
NPY Neuropeptide Y
Abkürzungsverzeichnis V<br />
PET Positronenemissionstomographie<br />
P-gp Permeability glycoprotein<br />
S. Seite . . .<br />
SNP Single Nucleotid-Polymorphismen<br />
SPECT Single-Photon-Emissions-CT<br />
Tab. Tabelle<br />
TMD Transmembranale Domäne<br />
TRH Thyrotropin-Releasing Hormone<br />
z. B. Zum Beispiel<br />
ZNS Zentralnervensystem
Inhaltsverzeichnis<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS IV<br />
INHALTSVERZEICHNIS VI<br />
1. EINLEITUNG 1<br />
1.1. Epilepsie 1<br />
1.1.1. Pathogenese der Epilepsien 1<br />
1.1.2. Klinik und Klassifikationen 2<br />
1.1.3. Formen der Epilepsie 2<br />
1.1.4. Diagnostistische Verfahren 3<br />
1.1.4.1. Konventionelle (nicht invasive) Methoden der Epilepsiediagnostik 3<br />
1.1.4.2. Prächirurgische Epilepsiediagnostik 4<br />
1.1.5. Therapie der Epilepsien 5<br />
1.1.5.1. Konservative Therapie 5<br />
1.1.5.2. Chirurgische Therapie 5<br />
1.1.6. Morphologie der Krampfkrankheit 6<br />
1.1.7. Kortikale Dysgenesien (Malformationen) 7<br />
1.1.7.1. Klassifizierung kortikaler Dysgenesien 7<br />
1.1.7.1.1. „Tumor like lessions“ 9<br />
1.2. P-Glykoprotein (P-gp) und die Pharmakoresistenz 10<br />
1.2.1. Bedeutung des P-Glycoproteins (P-gp) 11<br />
1.2.2. ABC-Transporter-Superfamilie 12<br />
1.2.3. P-gp und die Blut-Hirn-Schranke (BHS) 13<br />
1.2.4. MDR-Genprodukte 14<br />
1.2.5. Transportblocker 15<br />
1.2.6. Pharmakoresistenz dargestellt am Tiermodell 16<br />
1.2.7. Efflux-Transporter in der Epilepsie 16<br />
VI
Inhaltsverzeichnis<br />
2. ZIELSTELLUNG 18<br />
3. MATERIAL UND METHODEN 19<br />
3.1. Patienten und Datenerfassung 19<br />
3.2. Materialgewinnung 19<br />
3.3. Morphologische Untersuchung 19<br />
3.3.1. Immunhistochemie 21<br />
3.3.2. Darstellung des P-Glycoproteins (P-gp) 23<br />
3.4. Quantifizierung angeschnittener Regionen 24<br />
3.5. Statistische Auswertung 25<br />
4. ERGEBNISSE 26<br />
4.1. Auswertung klinischer Daten 26<br />
4.1.1. Epileptische Anfälle 26<br />
4.1.2. Beschreibung allgemeiner Daten der Patienten 31<br />
4.1.3. Beschreibung durchgeführter Medikation 32<br />
4.1.4. Chirurgische Ergebnisse 33<br />
4.2. Hirnregionen 34<br />
4.3. Histopathologische Auswertung 35<br />
4.4. Die P-gp-Expression 36<br />
VII
Inhaltsverzeichnis<br />
5. DISKUSSION 39<br />
5.1. Auswertung klinischer Daten 41<br />
5.2. Auswertung chirurgischer Ergebnisse 42<br />
5.3. Auswertung histopathologischer Ergebnisse 43<br />
5.4. Pharmakoresistenz in der Epilepsie bei Menschen 44<br />
5.4.1. Bedeutung von Efflux-Transportern 45<br />
5.4.2. P-gp und die Pharmakoresistenz 45<br />
5.4.3. Das P-gp in Abhängigkeit vom Alter 49<br />
5.4.4. Der Einfluss verschiedener Substanzen auf das P-gp 49<br />
5.5. Schlussfolgerung 50<br />
6. ZUSAMMENFASSUNG 52<br />
7. LITERATURVERZEICHNIS 55<br />
ANHANG A – Tabellen 73<br />
LEBENSLAUF 87<br />
EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG 89<br />
VIII
1. Einleitung 1<br />
1. EINLEITUNG<br />
Die Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und stellt sowohl für<br />
die Patienten als auch für die Gesellschaft eine schwere Belastung dar. Diese<br />
Erkrankungen sind chronische Funktionsstörungen des Gehirns. Der Krankheitsherd<br />
(Fokus) befindet sich demzufolge im Gehirn. In vielen Fällen können die Patienten<br />
erfolgreich behandelt werden, indem durch die Einnahme von Medikamenten eine<br />
bestimmte Antiepileptika-Konzentration im Gehirn gebildet wird, die die Entstehung<br />
eines Anfalles verhindert. Ein Teil der Patienten jedoch spricht auf diese Medikamente<br />
nicht an, die Substanzen können die Blut-Hirn-Schranke nur unzureichend passieren,<br />
und in der Folge ist die Konzentration von Antiepileptika im Gehirn zu gering. Eine<br />
andere mögliche Ursache für eine zu geringe Antiepileptika-Konzentration im Gehirn<br />
ist eine gesteigerte P-Glykoprotein-Medikamenten-Efflux-Pumpe, die die Antiepileptika<br />
aus dem Gehirn hinausbefördert (Habersack 1998).<br />
1.1. Epilepsie<br />
Wenn es einem genügend starken physikalischen oder pharmakologischen Reiz<br />
ausgesetzt wird, ist grundsätzlich jedes Gehirn krampffähig. In manchen Fällen kann<br />
eine morphologische Anomalie erfasst werden, z. B. Entwicklungsstörungen des<br />
Gehirns, eine perinatal oder später erworbene Narbe, Durchblutungsstörung oder ein<br />
Tumor. In anderen Fällen liegt eine metabolische Störung vor, wie z. B. Hypoglykämie<br />
oder toxische Substanzen (Mumenthaler u. Mattle 2002). Epileptische Anfälle sind<br />
vorübergehende Verhaltensänderungen aufgrund paroxysmaler exzessiver neuronaler<br />
Entladungen des Gehirns (Schmidt 1992).<br />
1.1.1. Pathogenese der Epilepsien<br />
Es sind zwei Mechanismen für die Pathophysiologie der epileptischen Aktivität<br />
entscheidend. Dazu gehören die pathologische Erregung in Gruppen von Nervenzellen<br />
und die fehlende Erregungsbegrenzung, die eine Ausbreitung der pathologischen<br />
Entladungen ermöglicht (Poeck u. Hacke 1998).<br />
Für einige Epilepsien ist eine Verminderung der durch Gamma-Aminobuttersäure<br />
(GABA) vermittelten Hemmung der neuronalen Aktivität nachgewiesen (Poeck u.<br />
Hacke 1998). Neurone, die normalerweise asynchron tätig sind, erfahren bei der
1. Einleitung 2<br />
Ausbreitung der epileptischen Entladungen eine abnorme Synchronisation der Aktivität.<br />
Das ist ein wichtiges Charakteristikum der epileptischen Aktivität im EEG.<br />
1.1.2. Klinik und Klassifikationen<br />
Während im Erwachsenenalter die grossen, tonisch-klonischen, generalisierten<br />
Krampfanfälle und die komplexen Partialanfälle überwiegen, treten im Kindesalter so<br />
genannte kleine Anfälle unterschiedlicher Phänomenologie auf. Für die Epilepsien gibt<br />
es zwei Klassifikationssysteme. Die Internationale Klassifikation der Anfälle (IKA)<br />
gliedert diese in einfache und komplexe Anfälle, in partielle Anfälle mit Übergang in<br />
generalisierte, in (primär) generalisierte sowie in unklassifizierbare Anfälle. Die<br />
Internationale Klassifikation der Epilepsien und epileptischen Syndrome (IKES)<br />
unterteilt die Epilepsien lokalisations- und syndrombezogen in idiopathische,<br />
symptomatische und kryptogene Formen. Bei symptomatischen Epilepsien ist eine<br />
Krankheit oder Schädigung des Gehirns als Ursache bekannt. Die idiopathische Form<br />
ist nicht durch andere Krankheiten bedingt, sondern findet ihre Ursache in<br />
chromosomaler Anomalie. Bei kryptogenen Epilepsien wurde keine erklärende<br />
Grundkrankheit gefunden. Hier wird eine symptomatische Genese vermutet (Peiffer<br />
1995).<br />
1.1.3. Formen der Epilepsie<br />
Die Einteilung der Epilepsien orientiert sich am Entstehungsmodus des Anfalles. Die<br />
Anfälle werden aufgeteilt in partielle (fokale) und in generalisierte Anfälle. Partielle<br />
Anfälle haben immer einen fokalen kortikalen Ursprung, sie treten ohne (einfach<br />
partiell) oder mit (komplex partiell) Bewusstseinsstörung und Amnesie auf. Partielle<br />
Anfälle können sekundär generalisieren (Berlit 1999). Die Symptomatologie gibt einen<br />
Hinweis auf den Entstehungsort. Generalisierte Anfälle haben einen subkortikalen<br />
Ursprung und können konvulsiv oder nicht-konvulsiv sein. Zu dieser Epilepsieform<br />
gehören Absencen, myoklonische Anfälle, wie das Impulsiv-petit-mal und das Grand<br />
mal. Während es sich beim einzelnen epileptischen Anfall um ein selbstlimitiertes<br />
Geschehen handelt, kann der Status epilepticus lebensgefährlich sein. Hierbei handelt es<br />
sich um ein serielles oder ununterbrochenes Auftreten epileptischer Anfälle, ohne<br />
zwischenzeitliche Unterbrechung epileptischer Aktivität (Delank u. Gehlen 2004).
1. Einleitung 3<br />
1.1.4. Diagnostische Verfahren<br />
Die Diagnose eines epileptischen Anfalls oder einer Epilepsie erfolgt klinisch und<br />
beruht auf einer detaillierten Anfallsanamnese der Ereignisse, während und nach dem<br />
Anfall durch den Patienten und Anfallsbeobachter sowie auf den klinischen,<br />
elektroenzephalographischen und bildgebenden Befunden.<br />
1.1.4.1. Konventionelle (nicht invasive) Methoden der Epilepsiediagnostik<br />
Jeder Patient wird nach dem ersten Anfall mit einem Elektroenzephalogramm (EEG)<br />
untersucht, wobei ein normales oder nur unspezifisch verändertes EEG eine Epilepsie<br />
keineswegs ausschliesst. Wenn beim klinischen Verdacht auf eine Epilepsie das EEG<br />
im Intervall unauffällig ist, werden Provokationsmassnahmen angewandt (Masuhr u.<br />
Neumann 1996). Besonders aussagekräftig ist die Ableitung im Schlaf nach<br />
vorausgegangenem Schlafentzug.<br />
Das Ganzkopf-Magnetenzephalogramm (MEG) kann interiktale epileptische<br />
Hirnaktivität räumlich umfassend ableiten. Durch Quellenberechnung werden<br />
Hirnregionen, in denen epileptische Aktivität entsteht, lokalisiert und die Region mit der<br />
frühesten Spike-Aktivität bestimmt. Die Verrechnung der MEG-Dipollokalisation mit<br />
dem MRT projiziert den Ort der funktionellen Störung in die morphologische<br />
Darstellung des Gehirns und ermöglicht so eine bessere nichtinvasive Diagnostik zur<br />
genaueren Planung von notwendigen Tiefenableitungen und operativen Eingriffen<br />
(Mumenthaler u. Mattle 2002).<br />
Die Magneresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) erfasst aufgrund hoher<br />
Spezifität und Sensitivität kleine Veränderungen der Hirnrinde, welche fokale<br />
Epilepsien verursachen. Hierzu gehören kleine Missbildungstumoren, kortikale<br />
Dysgenesien, kavernöse Hämangiome und die Atrophie des medialen Temporallappens<br />
(Schmidt u. Elger 1999). In der Akutsituation ist zunächst ein Computertomogramm<br />
(CT) angezeigt. Sollte dies nicht ausreichen, wird ein MRT angeordnet.<br />
Mit der Positronenemissionstomographie (PET) und der Single-Photon-Emissions-CT<br />
(SPECT) können bei Patienten mit Temporallappenepilepsie interiktal Regionen mit<br />
zerebralem Hypometabolismus nachgewiesen werden, selbst wenn CT und MRT<br />
unauffällig sind. Während fokaler Anfälle steigt die metabolische Aktivität in dieser<br />
Zone deutlich an. Runge et al. (1997) haben in ihrer Studie die beste Treffsicherheit zum
1. Einleitung 4<br />
Nachweis eines Focus bei der Temporallappenepilepsie in der Übereinstimmung der<br />
iktalen (zerebrale Hyperperfusion) mit der interiktalen Region gefunden.<br />
1.1.4.2. Prächirurgische Epilepsiediagnostik<br />
Ziel der prächirurgischen Epilepsiediagnostik ist die Identifizierung der epileptogenen<br />
Zone im Zentralnervensystem (ZNS) von Epilepsiepatienten, die pharmakoresistent sind<br />
und die einem epilepsiechirurgischen Eingriff zugeführt werden können. Schwerpunkt<br />
ist die Erfassung interiktualer und iktualer EEG-Veränderungen mittels nicht-invasiver<br />
und invasiver Ableitverfahren unter gleichzeitiger Aufzeichnung von<br />
Verhaltensstörungen mittels Video. Invasive Verfahren (intrakranielle Elektroden)<br />
werden erst dann eingesetzt, wenn mittels nicht-invasiver Untersuchungsverfahren eine<br />
Hypothese über den möglichen Ort der epileptogenen Zone im ZNS ermittelt wurde.<br />
Semiinvasive Ableitungen mit Nasopharyngeal-, Sphenoidal- und Foramen-ovale-<br />
Elektroden erfassen die Aktivität mediobasaler limbischer Strukturen. Es können<br />
Mehrfachelektroden stereotaktisch in der Tiefe des Gehirns plaziert werden, oder es<br />
werden während der Operation Elektrodengitter mit multiplen Elektroden auf dem<br />
Kortex plaziert (Poeck u. Hacke 1998). Präoperative Epilepsiediagnostik wird bei<br />
folgenden Patienten durchgeführt:<br />
1. Patienten mit tumorverdächtigen Läsionen, deren führendes Symptom epileptische<br />
Anfälle sind,<br />
2. Patienten mit primär nicht resektionsbedürftigen Läsionen, deren Epilepsie jedoch<br />
pharmakoresistent ist,<br />
3. Patienten ohne nachweisbare morphologische Veränderung im ZNS, deren Epilepsie<br />
pharmakoresistent ist,<br />
4. Patienten mit speziellen Epilepsieformen oder interiktualer Aktivität hoher Dichte,<br />
bei denen davon ausgegangen werden muss, dass die Einschränkung der Hirnfunktion<br />
in engem Zusammenhang mit der pathologischen Entladung im ZNS steht.
1. Einleitung 5<br />
1.1.5. Therapie der Epilepsien<br />
1.1.5.1. Konservative Therapie<br />
Epilepsie wird nicht in jedem Fall medikamentös behandelt, denn nur in einem von acht<br />
Fällen folgen nach einem epileptischen Anfall weitere Anfälle. Der häufigste Fehler in<br />
der Behandlung der Epilepsie ist eine zu niedrige Dosierung. Deshalb sollte sie bei einer<br />
gerechtfertigten medikamentösen Behandlung ausreichend hoch sein. Dies kann<br />
gegebenenfalls auch durch Kombination mehrerer Medikamente erreicht werden (Poeck<br />
u. Hacke 1998). Bei den symptomatischen Anfallsleiden sollte zunächst die kausale<br />
Therapie versucht werden. Zu den klassischen Antiepileptika gehören Carbamazepin,<br />
Valproinsäure, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon, Lamotrigin, Ethosuximid und<br />
Benzodiazepine (Delank u. Gehlen 2004). Zu den neueren Medikamenten zählen<br />
Vigabatrin, Levetiracetam, Tiagabin, Topiramat und Felbamat (Besser 2001). Insgesamt<br />
bleibt bei 10% der Patienten die medikamentöse Einstellung unbefriedigend. Die<br />
häufigste Ursache der Therapieresistenz ist ein zu niedriger Serumspiegel. Die Ursache<br />
der Pharmakoresistenz bei suffizienten Serumspiegeln ist nach wie vor ungeklärt.<br />
1.1.5.2. Chirurgische Therapie<br />
Epilepsiechirurgie ist definiert als die Entfernung einer anfallsverursachenden<br />
Hirnstruktur, der sogenannten epileptogenen Zone oder dem epileptogenen Areal, mit<br />
dem Ziel der Anfallskontrolle. Eine Operation kommt nur bei etwa einem Drittel aller<br />
Patienten mit refraktärer Epilepsie in Frage (Schmidt u. Elger 1999). Voraussetzungen<br />
für einen epilepsiechirurgischen Eingriff ist die sichere Diagnose einer Epilepsie, eine<br />
echte Therapieresistenz nach Behandlung mit Medikamenten der ersten Wahl in<br />
Monotherapie und Kombination, eine inakzeptabel hohe Anfallsfrequenz, ein<br />
eingrenzbarer Epilepsiefokus und eine zu erwartende Verbesserung der Lebensqualität<br />
nach dem chirurgischen Eingriff. Die Patienten sollten vorher mindestens 3–5 Jahre<br />
erfolglos mit mindestens zwei Medikamenten der ersten Wahl in Monotherapie<br />
behandelt worden sein. Dies gilt nur, wenn es sich um eine mediale<br />
Temporallappenepilepsie mit Ammonshornsklerose oder einem umschriebenen MRT–<br />
Befund handelt (Schmidt u. Elger 1999).
1. Einleitung 6<br />
1.1.6. Morphologie der Krampfkrankheit<br />
Bouchet und Cazauvielh hatten bereits im Jahre 1825 den Nachweis morphologischer<br />
Anomalien insbesondere in der Ammonshornformation Anfallskranker geführt (Peiffer<br />
1995). In den folgenden 150 Jahren dauerte die Kontroverse an, ob es sich bei solchen<br />
Veränderungen um die Ursache der Epilepsie oder um Krampffolgen handele. Laut<br />
Peiffer (1995) kann heute als gesichert gelten, dass Krampfanfälle hoher Frequenz<br />
(Status epilepticus) aber auch komplexe Partialanfälle mit Schläfenlappenanfällen bei<br />
langer Krankheitsdauer zu lichtmikroskopisch nachweisbaren Gewebsschäden vor allem<br />
in der Ammonshornformation führen können. Es zeigt sich das Bild einer<br />
Ammonshornsklerose (AS), bei der das Ammonshorn deutlich tastbar verhärtet und<br />
weisslich verfärbt ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese<br />
Nervenzellschädigungen nicht als rein hypoxisch bzw. ischämisch gedeutet werden<br />
können (Fröscher et al. 1990). In Abb. 1 ist ein Ammonshorn mit bilaminärer Fascia<br />
dentata zu sehen. Abb. 2 zeigt ein typisches Beispiel einer Ammonshornsklerose.<br />
Abb. 1: Amonshorn mit bilaminärer Fascia dentata
1. Einleitung 7<br />
Abb. 2: Ammonshornsklerose<br />
1.1.7. Kortikale Dysgenesien (Malformationen)<br />
Es wird unter kortikalen Dysgenesien eine Gruppe von kortikalen Texturstörungen<br />
subsumiert, welche im Hinblick auf Pathogenese, klinische Manifestation, Pathologie<br />
und radiologischen Aspekt heterogen sind (Gressens 1998; Guerrini et al. 1999; Walsh<br />
1999). Klinisch treten in Abhängigkeit vom qualitativen und quantitativen Ausmass der<br />
kortikalen Dysgenesie sehr unterschiedliche Symptome auf. Neben psychomotorischer<br />
Retardierung, schweren motorischen Defiziten oder neuropsychologischen<br />
Auffälligkeiten können die kortikalen Dysgenesien einer medikamentös schwer<br />
behandelbaren Epilepsie zugrunde liegen (Galaburda 1993; Andermann 1997; Gressens<br />
1998; Eriksson et al. 1999).<br />
1.1.7.1. Klassifizierung kortikaler Dysgenesien<br />
Die von einem Expertengremium vorgeschlagene Einteilung kortikaler Malformationen<br />
basiert auf den Kenntnissen der Embryonalentwicklung und der Genetik und<br />
berücksichtigt radiologische Aspekte unter Zuhilfenahme von pathologischen bzw.<br />
histologischen Befunden (Barkovich et al. 1996). Abb. 3 zeigt die säulenförmige<br />
Anordnung der Neurone bei kortikaler Dysplasie mit einer Störung der<br />
Rindenarchitektur mit Neuronenschrumpfungen, den so genannten „dark neurons“.
1. Einleitung 8<br />
InAbb. 4 ist die typische abnorme Anordnung der Neurone mit aufgehobener apikaler<br />
Orientierung dargestellt.<br />
Abb. 3: Säulenförmige Anordnung der Neurone bei kortikaler Dysplasie<br />
Abb. 4: Neurone mit aufgehobener apikaler Orientierung
1. Einleitung 9<br />
Die Dysgenesien werden je nach Manifestationszeitpunkt innerhalb der normalen<br />
Kortexentwicklung eingeteilt in Störung der Zellproliferation, der Zellmigration und der<br />
Zellorganisation. Da fokale kortikale Dysgenesien bei medikamentös refraktären<br />
Anfallsleiden gehäuft nachweisbar sind, sind diese für die Epilepsiediagnostik von<br />
besonderer Bedeutung (Wolf et al. 1993; Raymond et al. 1995; Eriksson et al. 1999).<br />
1.1.7.1.1. „Tumor like lessions“<br />
Die tuberöse Sklerose (Morbus Bourneville-Pringle) ist eine autosomal dominant<br />
vererbbare Erkrankung, die zu den Phakomatosen gehört. Diese sind durch eine Trias<br />
aus mentaler Retardierung, Epilepsie und charakteristischen Hautläsionen<br />
gekennzeichnet (Griffiths 1997; Roach et al. 1999). Pharmakoresistente Epilepsien sind<br />
die häufigsten Manifestationen dieser Erkrankung. In der Studie von Lazarowski et al.<br />
(2004) wird ein klarer Zusammenhang zwischen den Proteinen MDR-1 (multi-drug-<br />
resistance-1) und MRP-1 (multidrug resistance-associated protein-1) und der refraktären<br />
Epilepsie bei tuberöser Sklerose aufgezeigt.<br />
Dysembryoplastische neuroepitheliale Tumoren (DNT) sind komplexe Ansammlungen<br />
von oligodendroglia-ähnlichen Zellen, Neuronen und undifferenzierten Zellen<br />
(Daumas-Duport et al. 1999). Sie liegen am häufigsten oberflächlich im<br />
Temporallappen in der grauen und in der weissen Substanz. Sie sind gutartig und zeigen<br />
keine Wachstumstendenz. Klinisch werden sie als Ursache eines medikamentös nicht<br />
beherrschbaren Anfallsleidens gesehen. Neben den DNT treten im Temporallappen<br />
auch Gangliome oder Gangliozytome auf (Matsumoto et al. 1999). Neben der Tatsache,<br />
dass sie auch Anfälle verursachen und ein ähnliches Signalverhalten wie DNT bieten,<br />
verkalken sie häufiger und enthalten zystische Anteile.<br />
Zu den neuroepithelialen Tumoren wird unter anderem das Astrozytom gezählt. Dieser<br />
Hirntumor entsteht aus unterschiedlichen gut differenzierten Astrozyten vom fibrillären,<br />
protoplasmatischen oder pilozytischen Typ (Fröscher 1990). Die pilozytischen<br />
Astrozytome (Grad I) sind die häufigsten Gliome des Kindesalters (Masuhr u. Neumann<br />
1998). Liegen die Tumore supratentoriell, verursachen sie epileptische Anfälle und<br />
durch den Druck auf den IV. Ventrikel kommt es zum Hydrozephalus. Das Astrozytom<br />
wächst infiltrierend, wobei der Anteil differenzierter Zellen den Malignitätsgrad und<br />
damit die Wachstumsgeschwindigkeit kennzeichnet. Häufiges Erstsymptom bei<br />
Astrozytomen Grad II-IV sind epileptische Anfälle (Masuhr u. Neumann 1998).
1. Einleitung 10<br />
Arteriovenöse Angiome (arterio-venöse-Malformation, AVM) sind angeborene<br />
Gefässmissbildungen durch fehlende Trennung afferenter und efferenter Gefässe. Die<br />
arteriovenösen Angiome vergrössern sich langsam über viele Jahre und können zu<br />
Blutverteilungsstörungen, Blutungen durch Ruptur und Liquorzirkulationsstörungen<br />
führen. In 25-40% sind fokale oder generalisierte zerebralorganische Anfälle das erste<br />
Symptom (Fröscher 1990).<br />
1.2. P-Glykoprotein (P-gp) und die Pharmakoresistenz<br />
In den meisten Fällen können die Patienten mit antiepileptischen Medikamenten<br />
erfolgreich behandelt werden. In 10 bis 20% der Fälle ist die Epilepsie jedoch<br />
pharmakorefraktär. Pharmakoresistenz ist ein wichtiges Hindernis bei der Behandlung<br />
verschiedener Erkrankungen, von der Rheumatoiden Arthritis reichend bis zur Epilepsie<br />
(Scheffer u. Scheper 2002). Der menschliche Körper hat durch die Evolution gelernt,<br />
sich vor schädlichen Substanzen zu schützen. Ähnliche Mechanismen werden in<br />
malignen Tumoren beobachtet, die im Verlauf einer Chemotherapie gegenüber<br />
Zytostatika eine Resistenz entwickeln. Viele Medikamente sind Substrate für das P-gp,<br />
welches vom MDR1-Gen (multidrug resistance) kodiert wird. Eine hohe Expression des<br />
MDR1 führt wahrscheinlich zur Entwicklung einer Pharmakoresistenz. Da viele<br />
Chemotherapeutika zu den P-gp-Substraten gehören, ist die Regulation dieser<br />
Effluxpumpe zur Clearancereduzierung von entscheidender Bedeutung. Das<br />
Kolonkarzinom gehört zu den malignen Tumoren, welches sehr hohe P-gp-Spiegel<br />
aufweist und somit Doxorubizin-resistent ist (Oza 2002). In der Studie von Willman<br />
(1997) wird eine Kongruenz von erhöhter P-gp-Expression und Medikamentenefflux<br />
bei leukämischen Zellen aufgezeigt. Umgekehrt sieht es mit der kompletten Remission<br />
aus. Die Grundsätze der Pharmakoresistenz im Falle einer Epilepsie sind nicht eindeutig<br />
geklärt. Parallelen mit der Pharmakoresistenz in der Krebsforschung geben Anlass zu<br />
der Annahme, „drug resistence proteins“ würden auch hierbei einen Einfluss ausüben<br />
(Sisodiya et al. 2002). Tishler et al. (1995) fanden eine Überexpression des P-<br />
glykoproteins bei Patienten mit pharmakorefraktärer Epilepsie.<br />
Für Patienten mit pharmakoresistenter Epilepsie stellt die operative Entfernung des<br />
epileptogenen Fokus eine alternative Behandlungsmethode dar.<br />
Die Mechanismen, die bei der Pharmakoresistenz gegenüber den verschiedenen<br />
Antiepileptika (antiepileptic drugs= AED) eine Rolle spielen, sind nicht geklärt. Die<br />
Tatsache, dass die Blutkonzentration bei diesen Patienten normale therapeutische Werte
1. Einleitung 11<br />
erreicht, lässt vermuten, dass die Permeabilität der AED durch die Bluthirnschranke<br />
gestört ist. Dabei wird den Adenosintriphosphat (ATP)-abhängigen Transportproteinen,<br />
und unter diesen insbesondere dem P-gp, eine besondere Bedeutung beigemessen<br />
(Abbot et al. 2002).<br />
1.2.1. Bedeutung des P-Glycoproteins (P-gp)<br />
Das Transporterprotein P-gp (permeability Glycoprotein, 170 kDa) wurde zuerst in<br />
Tumorzellen entdeckt. Es ist das erstgeklonte und meist studierte Protein der ABC-<br />
Familie (Chen et al. 1986; Gros et al. 1986). Das Produkt des auf dem langen Arm von<br />
Chromosom 7 liegenden MDR1-Gens ist für einen Teil der bei der Chemotherapie von<br />
Tumoren beobachteten Multidrug Resistenz (MDR) verantwortlich. Der zugrunde<br />
liegende Mechanismus ist ein ATP-abhängiger, aktiver Auswärtstransport einer<br />
Vielzahl von Zytostatika aus der Tumorzelle durch das in der Zellmembran<br />
überexprimierte P-gp. Somit wird die Tumorzelle durch die niedrig gehaltene<br />
Zytostatikakonzentration geschützt. Die physiologische Bedeutung von P-gp ist noch<br />
nicht vollständig erforscht. Es wird vermutet, dass durch das P-gp eine Kumulation<br />
natürlich vorkommender Toxine verhindert wird (Silverman 1999; Fromm 2000;<br />
Spector 2000). In vitro-Daten, tierexperimentelle Untersuchungen und Ergebnisse von<br />
Studien an Menschen belegen, dass der ATP-getriebene Effluxtransporter P-gp die<br />
Absorption, Gewebeverteilung und Elimination einer Vielzahl von Arzneimitteln<br />
mitbestimmt. Mittlerweile ist bekannt, dass P-gp nicht nur in Tumorzellen, sondern<br />
auch im gesunden Gewebe wie Leber, Niere, Darmmukosa und Gehirn exprimiert wird<br />
(Thiebaut et al. 1987; Cordon-Cardo et al. 1989). Die Resorption von Arzneimitteln aus<br />
dem Gastrointestinaltrakt und die Barrierefunktion der Blut-Hirn-Schranke werden<br />
beeinflusst. Cascorbi, Kroemer und Siegmund (2003) zeigten, dass das P-gp für den<br />
Transport von Tumor-Chemotherapeutika und Pharmaka wie z. B. Digoxin oder<br />
Cyclosporin verantwortlich ist. Hierbei wurde besonders ein C3435T-Polymorphismus<br />
im Exon 26 mit einer verminderten duodenalen P-gp-Expression und entsprechend<br />
erhöhter Bioverfügbarkeit von Digoxin assoziiert. Westphal et al. (2000) konnten mit<br />
der Gabe von P-gp-Inhibitoren eine erniedrigte Digoxinsekretion ins Darmlumen<br />
erreichen. Der β1-Rezeptor-Blocker Talinolol konnte in der gleichen Studie als ein P-<br />
gp-Substrat identifiziert werden. In Kombination beider Medikamente erhöhte sich die<br />
Bioverfügbarkeit von Digoxin. Siddiqui et al. (2003) demonstrierten dass der C3435T-<br />
Polymorphismus im ABCB1-Gen mit der Pharmakoresistenz in der Epilepsie assoziiert
1. Einleitung 12<br />
ist. Dieser Polymorphismus ist vom Epilepsietyp und von der Art der angewandten<br />
Antiepileptika unabhängig.<br />
P-gp der Blut-Hirn-Schranke hält die Gehirnkonzentrationen von Substraten gegenüber<br />
den Blutkonzentrationen niedrig. Der Gradient kann bei Arzneimitteln erwünscht sein,<br />
wenn nur eine periphere Wirkung angestrebt wird (z.B. Loperamid), während es zum<br />
Erreichen einer stärkeren cerebralen Wirkung (z.B. HIV-Proteaseinhibitoren) vorteilhaft<br />
wäre, P-gp zu hemmen.<br />
1.2.2. ABC-Transporter- Superfamilie<br />
Eine wichtige Rolle in der ABC-Transporter-Superfamilie spielen die so genannten<br />
ABC (ATP-binding cassette) – Transportproteine, darunter insbesondere das P-gp. Es<br />
ist ein Mitglied der über 200-250 Aminosäuren-„mini“-Proteine zählenden Familie der<br />
ABC Transporter. Sie sind für den Substrattransport durch biologische Membranen<br />
verantwortlich. ABC-Transporter sind spezifisch für bestimmte Substrate. Zu den<br />
transportierten Substanzen gehören Aminosäuren, Zucker, anorganische Ionen,<br />
Polysaccharide, Peptide und Proteine. Einige ABC-Transporter sind Importsysteme,<br />
andere exportieren Substanzen. Ein typischer ABC Transporter besteht aus vier Teilen<br />
(siehe Abb. 5). Je zwei dieser Domänen sind sehr hydrophob und stellen den<br />
transmembranalen Bereich dar. Jede dieser zwei Domänen weist jeweils sechs<br />
transmembranale Segmente (TMD-transmembranäre Domäne) auf.<br />
Mit Hilfe des Elektronenmikroskops wurde die niedrige Strukturauflösung (2,5 nm) des<br />
MDR1 dargestellt und von Rosenberg et al. 1997 publiziert. Diesem Modell<br />
entsprechend ist das MDR1 in einer Membran, ähnlich einem Zylinder von 10 x 8 nm,<br />
eingebettet und weist im Zentrum eine 5 nm im Durchmesser messende Pore auf. Die<br />
übrigen zwei Domänen sind an der zytoplasmatischen Seite lokalisiert und stellen den<br />
ATP-Bindungsbereich dar.<br />
Die Stellen, die im P-gp mit Substraten interagieren, sind vermutlich in den<br />
transmembranären Domänen verschlüsselt. Verschiedene Strukturelemente der TMD-<br />
Regionen scheinen eine Substrat-Interaktionsregion herzustellen. Es wurde bewiesen,<br />
dass diese in Abwesenheit von ABC-Domänen eine Substratbindung vermittelt (Loo u.<br />
Clarke 1999). Die dreidimensionalen Strukturen der ABC-Einheiten wurden in den<br />
letzten drei Jahren mittels der Röntgenkristallographie aufgezeigt (Armstrong et al.<br />
1998; Hung et al. 1998; Diederich et al. 2000; Hopfner et al. 2000).
1. Einleitung 13<br />
Abb. 5: Schematischer Aufbau des P-gp als Beispiel für einen typischen ABC-<br />
Transporter (nach Löffler u. Petrides)<br />
Die einzigartige „L-Form“ der ABC-Domäne weist ein ß- und ein α-Filament auf. Die<br />
glycinreiche Walker A-Schleife steht im Kontakt zum Phosphat (P-Schleife), während<br />
die Randketten des Walker B-Segments eine entscheidende Rolle in der Regelung des<br />
Magnesiums spielen. Interaktionen mit Substraten erhöhen signifikant die basale ATP-<br />
Aktivität der MDR1-Proteine. Die so transportierten Substrate steigern die ATP-<br />
Spaltungsrate, ohne den Wert der katalytischen Reaktion zu verändern.<br />
1.2.3. P-gp und die Blut-Hirn-Schranke (BHS)<br />
Das Gehirn wird durch die BHS, die morphologisch durch die Endothelzellen der das<br />
Gehirn versorgenden Kapillaren und durch die Astrozytenfortsätze (Membrana limitans<br />
gliae) gebildet wird, effektiv vom restlichen Organismus abgeschottet.<br />
P-gp ist an der luminalen Zellmembran der Endothelzellen lokalisiert (Biegel et al.<br />
1995) und pumpt seine Substrate aus der Endothelzelle zurück ins Blut.<br />
Immunohistochemische Studien zeigten, dass einige spezifische Antikörper das P-gp in<br />
gefärbten Blutkapillaren erkennen. Knockout-Mäuse, denen das MDR1 fehlt, wiesen<br />
hohe Konzentrationen der Stoffe auf, von denen bekannt ist, dass sie Substrate des P-gp
1. Einleitung 14<br />
sind (Fromm et al. 2000). Es ist unklar, auf welche Weise Substrate von den ABC-<br />
Transportern erkannt werden. Elektronenmikroskopisch lässt sich im P-gp eine zentrale<br />
Pore, die vom inneren Ende her geschlossen ist darstellen. Es ist nicht bekannt ob<br />
Medikamente durch diese Pore hindurchpassieren oder ob sie durch einen Spalt in der<br />
Innenmembran in den Proteinring gelangen. Experimente an Ratten zeigen, dass nicht<br />
allein die Lipophilie für Substrat- und P-gp-Interaktionen wichtig ist, sondern auch die<br />
Wechselwirkung spezifischer Verbindungen mit ihrer Affinität an Regelstellen (Chishty<br />
et al. 2001).<br />
1.2.4. MDR-Genprodukte<br />
Es gibt unter anderem drei multidrug Transporterproteine, die den MDR Phänotyp<br />
bestimmen. Dazu zählen das P-gp, auch als MDR1 oder ABCB1 bekannt, das multidrug<br />
resistance-associated Protein 1 (MRP1/ABCC1) und das breast cancer resistance<br />
Protein (BCRP/ABCG2). Andere Mitglieder dieser Familie, wie MDR3/ABCB4,<br />
MRP2/ABCC2, MRP3/ABCC3 und MRP5/ABCC5, sind ebenfalls an der<br />
Pharmakoresistenz beteiligt. Diese Transporter sind unter anderem für die spezifischen<br />
Bindungen anderer Substanzen und für ihren Transport verantwortlich.<br />
MRP1 leistet als Protektor in verschiedenen Geweben einen signifikanten Beitrag.<br />
(Lorico et al. 1997; Wijnholds et al. 1997).<br />
Die vielfältigen Substrate der ABC-Transporter reichen von Salzen über anionische<br />
Verbindungen, bis zu den Peptiden. Die meisten Transporter sind in der Lage eine<br />
Vielzahl von Substraten, die ähnliche Eigenschaften haben, zu transportieren. Das P-gp<br />
transportiert hauptsächlich Steroide aber auch phenytoinähnliche Antiepileptika (Tishler<br />
et al. 1995), während vom MRP1 Konjugate organischer Anionen befördert werden.<br />
Zytostatika wie Doxorubicin oder Vincristin werden vom P-gp und vom MRP1<br />
transportiert. Die funktionelle Analyse genetischer Polymorphismen der ABC-<br />
Transporter könnte dazu beitragen individuelle Differenzen bei fehlender<br />
Ansprechbarkeit der Patienten auf verschiedene Medikamente und demzufolge<br />
individuelle Therapieansätze zu erforschen (Yoshikawa 2004). Die Substratspezifität<br />
des MRP2 ist der des MRP1 sehr ähnlich (Jedlischky et al. 1997; Keppler et al. 1998).<br />
MRP4 und MRP5 spielen in der antiviralen Therapie eine Rolle (Wijnholds et al. 2000).<br />
Es wurde eine Überproduktion des MRP6 in Tumorzellen gefunden (Belinsky et al.<br />
2001). Über MRP7, -8 und –9 ist nicht sehr viel bekannt. BCRP transportiert<br />
antikarzinogene Faktoren wie Mitoxantron (Scheffer u. Scheper 2002). Tabelle 1 im
1. Einleitung 15<br />
Anhang zeigt eine Übersicht der Erkrankungen, die durch Mutationen der einzelnen<br />
MR-Proteine hervorgerufen werden können. Diese wurden in der vorliegenden Arbeit<br />
jedoch nicht näher untersucht.<br />
Kürzlich konnte gezeigt werden, dass das menschliche MDR-1-Gen sehr polymorph ist.<br />
Bis dato wurden 16 so genannte single nucleotid-Polymorphismen (SNP) gefunden<br />
(Cascorbi et al. 2001). So konnte für eine Mutation des C3435T im Exon 26 eine<br />
veränderte Transportfunktion im Duodenum nachgewiesen werden.<br />
Der MDR1-Genotyp im Exon 26 wurde bei Freiwilligen, die sich an einer Studie über<br />
Digoxin-Blutspiegel nach oraler Aplikation beteiligten, analysiert. Hierbei zeigten die<br />
Probanden mit einem T/T-Genotyp im Exon 26 einen höheren Digoxinblutspiegel als<br />
die Probanden mit einem C/C-Genotyp und hoher P-gp-Expression (Brinkmann 2002).<br />
1.2.5. Transportblocker<br />
Die meisten der blockierenden Substanzen sind selbst Substrate für bestimmte<br />
Transporter. Sie konkurrieren mit besagten Substraten um die Bindung am<br />
Transportprotein. Blocker für das P-gp sind Verapamil, Bepridil und Cyclosporin A.<br />
Für MRP1 kommen Probenecid und Indomethacin in Frage. In den Experimenten an<br />
Ratten von Potschka et al. (2002) konnte bei lokaler Perfusion von Verapamil in der<br />
BHS die Konzentration von Antikonvulsiva Phenobarbital, Lamotrigin und Felbamat in<br />
der Extrazellulärflüssigkeit des zerebralen Kortex verstärkt gemessen werden.<br />
PSC 833 hat einen blockierenden Effekt am P-gp und am MRP1, während GF120918 P-<br />
gp- und BCRP –vermittelten Transport blockiert (Bart et al. 2000). PSC 833 (Atadja et<br />
al. 1998), VX-710 (Germann et al. 1997) und XR9051 (Dale et al. 1998) sind drei- bis<br />
hundertmal potenter als die erste Generation der P-gp-Hemmer. Obwohl die benötigte<br />
Hemmkonzentration keine signifikante Toxizität hervorruft, weisen diese Hemmstoffe<br />
pharmakokinetische Wechselwirkungen auf. Sie werden durch das Enzym Cytochrom<br />
P450, CYP3A4 und CYP2C8 beeinflusst. Der Hemmstoff OC144-093, der der dritten<br />
Generation angehört, scheint die erforderlichen Bedingungen zu erfüllen. Er blockiert<br />
die Bindungsstelle zwischen [ 3 H]azidopine und P-gp und hemmt die P-gp-ATPase<br />
Aktivität (Newman et al. 2002). OC144-093 kehrt die Pharmakoresistenz von<br />
Doxorubicin, Paclitaxel und Vinblastin in Lymphomen, Brust-, Ovar-, Uterus-, und<br />
kolorektalen Karzinomen um. Newman et al. (2002) demonstrierten das OC144-093 als<br />
einen oral aktiven, potenten und nicht toxischen P-gp-Hemmer, der alle erwünschten<br />
Eigenschaften hinsichtlich der BHS-Penetration für P-gp Substrate aufweist.
1. Einleitung 16<br />
1.2.6. Pharmakoresistenz dargestellt am Tiermodell<br />
Mögliche Ursachen für eine fehlende Antwort auf die Therapie könnten in Tiermodellen<br />
gefunden werden. Es wurden Versuche an Ratten durchgeführt. Diese Tiere wurden,<br />
über in verschiedenen Hirnregionen implantierte Elektroden, fortwährend stimuliert. Sie<br />
entwickelten anfangs fokale und dann sekundär generalisierte Anfälle. Die Tiere, bei<br />
denen im Gegensatz dazu Anfälle mit maximalem Elektroschock ausgelöst wurden,<br />
zeigten gegenüber Antiepileptika eine höhere Empfindlichkeit. Von allen getesteten<br />
Medikamenten, zeigte das Levetiracetam keinen Effektivitätsverlust (Löscher et al.<br />
2000a). Dagegen reagierten nur 16% der 200 getesteten Ratten auf eine<br />
Phenytointherapie (Löscher et al. 1997). Die Ursache liegt wahrscheinlich in der<br />
genetischen Verschlüsselung. Gu et al. (2004) identifizierten viele Gene mit einer<br />
potentiell wichtigen Rolle in der Epilepsiegenetik. Sie beleuchteten an Tiermodellen<br />
einzelne wichtige Streitfragen in der Gen-Chip-Technologie bei ZNS-<br />
Funktionsstörungen. Untersuchungen an Gewebsproben mittels mRNA Preparation<br />
zeigten hier eine verstärkte Expression von NPY (neuropeptid Y), TRH (thyrotropin-<br />
releasing hormone) und GFAP (glial fibrillary acidic protein) bei stimulierten Ratten,<br />
und eine partielle Normalisierung dieser Expression nach Levetiracetam-Therapie.<br />
Potschka et al. (2004) konnten keine erhöhte extrazelluläre Konzentration von<br />
Levetiracetam bei Substitution von Verapamil (P-gp-Inhibitor) oder Probenecid (MRP-<br />
Inhibitor) im cerebralen Kortex der Ratten erreichen. Dies spricht dafür, dass das<br />
Levetiracetam kein Substrat des P-gp oder des MRP ist.<br />
Jeub et al (2001) zeigten, dass eine Verbindung zwischen Pharmakoresistenz und einer<br />
herabgesetzten pharmakologischen Sensitivität im Na + oder Ca 2+ -Fluss bestehen muss.<br />
Tischler et al. (1995) fanden, dass die intrazelluläre Phenytoinkonzentration in MDR1-<br />
positiven Zellen viermal niedriger ist, als in MDR1-negativen Zellen. Potschka et al.<br />
(2000) konnten mit Hilfe des P-gp-Inhibitors PSC 833 die extrazelluläre<br />
Phenytoinkonzentration signifikant erhöhen.<br />
1.2.7. Efflux-Transporter in der Epilepsie<br />
Es wird angenommen, dass die BHS während eines epileptischen Anfalls im<br />
epileptogenen Fokus für bestimmte Efflux-Transpoter, wie z. B. das P-gp,<br />
vorübergehend durchgängig ist (Abbott et al. 2002).<br />
Die Anwesenheit und Überexpression des P-gp sowie des MRP1 bei Epilepsiekranken<br />
konnte im Endothel und in Astrozyten immunohistochemisch nachgewiesen werden
1. Einleitung 17<br />
(Tishler et al. 1995; Sisodiya et al. 1999; 2001). Patienten mit pharmakoresistenter<br />
Epilepsie zeigen in der Expression einen signifikanten Anstieg des MDR1, des MRP2<br />
sowie des MRP5. Es konnte kein bedeutsamer Anstieg für MRP1 oder MDR2<br />
verzeichnet werden (Dombrowski et al. 2002).<br />
Marroni et al. (2003) prüften die Abhängigkeit der P-gp- von der p53<br />
Tumorsupressorgen-Expression in den Astrozyten. Die p53-Expression blieb hier aus,<br />
während das P-gp nachgewiesen werden konnte. Das Endothel gleicher Proben enthielt<br />
normale Konzentrationen des p53- und des p21-Proteins. Hier werden ganz klare<br />
Zusammenhänge zwischen der ausbleibenden p53- und der P-gp-Expression in nicht<br />
tumorösen Zellen des ZNS gesehen.
2. Zielstellung 18<br />
2. ZIELSTELLUNG<br />
Das P-gp stellt einen Faktor dar, mit dessen Hilfe die Höhe der Medikamentenspiegel<br />
beeinflusst wird. Die Ursache der Pharmakoresistenz bei einem Teil der<br />
Epilepsiepatienten ist bisher nicht ausreichend erforscht. Es wird angenommen, dass<br />
medikamentös nicht behandelbare Epilepsiekranke eine zu hohe P-gp-Expression<br />
haben. Die vorliegende Arbeit wurde angefertigt, um einen Beitrag zur Klärung dieses<br />
Problems zu leisten.<br />
1. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, das P-gp mittels Immunhistochemie in<br />
Hirngewebsproben, die im Rahmen eines epilepsiechirurgischen Eingriffs gewonnen<br />
wurden, darzustellen.<br />
2. Nach erfolgreicher Darstellung des Proteins sollte die P-gp-Expression innerhalb der<br />
Kapillarendothelien in den einzelnen Hirnregionen semiquantitativ ausgewertet werden.<br />
3. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob es Zusammenhänge zwischen der<br />
Expression von P-gp und den verschiedenen morphologischen Befunden bei der<br />
Epilepsie gibt (Ammonshornsklerose, fokale kortikale Dysplasie, Neoplasmen, AV-<br />
Malfomationen, reaktive Gliose etc.).
3. Material und Methoden 19<br />
3. MATERIAL UND METHODEN<br />
3.1. Patienten und Datenerfassung<br />
In dieser Arbeit wurden zwei Patientengruppen ausgewertet. Für die umfangreichste<br />
Gruppe wurden 41 Epilepsiepatienten ausgewählt. Da vier Patienten dieser Gruppe<br />
zweimal operiert wurden, konnten insgesamt 45 Gewebsproben ausgewertet werden. Es<br />
wurden nur Patienten mit dokumentierter pharmakoresistenter Epilepsie in diese Arbeit<br />
aufgenommen.<br />
Als Kontrolle dienten 7 Präparate von Patienten, die aufgrund von Hirnläsionen, wie<br />
AV-Malformation, Astrozytom, Glioblastom oder Neurinom, operiert wurden. Es wurde<br />
das angrenzende Gewebe untersucht, das selbst von der Fehlbildung bzw. den Tumoren<br />
nicht betroffen war.<br />
3.2. Materialgewinnung<br />
Im Rahmen der epilepsiechirurgischen Behandlung wurden bei den meisten Patienten<br />
die Amygdala-Hippocampus-Region zusammen mit den Regionen der Gyri temporales<br />
inferiores et mediales reseziert. Die übrigen zwölf Gewebsproben stammen abwech-<br />
selnd von den Temporallappen, dem Temporallapenpol, der Frontalregion, dem Gyrus<br />
postcentralis und den Nachresektionen.<br />
3.3. Morphologische Untersuchung<br />
Das Material (Abb. 6) wurde komplett in ca. 0,5 cm breiten Scheiben zergliedert, fotodokumentiert<br />
(Abb. 7) und anschliessend in Formalin fixiert. Nach intraoperativer EEG-<br />
Ableitung wurden die epileptogenen Foci in einem Teil der Fälle mit weisser Latexfarbe<br />
markiert.
3. Material und Methoden 20<br />
Abb. 6: Formalinfixierte Hirngewebsproben<br />
Abb. 7: In Scheiben geschnittene Hirngewebsproben<br />
Diese wurden zunächst in Plastikgitterkapseln (Grösse 29 x 40 x 6 mm) und dann in den<br />
„Citadel“-Einbettautomaten (Firma SHANDON) eingelegt. Hier durchliefen die Gewe-<br />
beproben mehrere Schritte, bis Paraffingängigkeit erreicht wurde. Das Gewebe verblieb<br />
zu Beginn dieses Prozesses eine Stunde in 4%-igem Formalin. Im nächsten Schritt<br />
durchlief das Gewebe eine absteigende Alkoholreihe (siehe Tab. 1). Anschliessend<br />
wurden die Kapseln für eine Stunde in das erste Xylolbecken und anschliessend für<br />
zwei Stunden in das zweite Becken eingetaucht. Letztlich wurden die Gewebeproben
3. Material und Methoden 21<br />
über einen Zeitraum von 2 x 2 Stunden in zwei Paraffinbecken eingelegt. Diese Proze-<br />
dur wurde mindestens zwölf Stunden durchgeführt.<br />
Das Gewebe wurde aus der Kapsel herausgenommen und in eine, mit Paraffin gefüllte,<br />
Metallkapsel eingelegt. Das Paraffin wurde mittels eines Paraffintanks (Histocentre 2,<br />
Firma SHANDON) in die Metallkapsel gegossen. Nach Verwerfen des Plastikdeckels<br />
der Kapsel wurde die Plastik- auf die Metallkapsel gelegt. Nach Abkühlung des somit<br />
erhärteten Paraffins, wurden diese voneinander getrennt. Die in Paraffinblöcke gegossenen<br />
Gewebeproben wurden auf das Eis gelegt und so für das Schneiden am Rotationsmikrotom<br />
(MICROM, HM 335 E) vorbereitet.<br />
Die Paraffinblöcke wurden fortwährend gekühlt (LEICA, EG 1130). Nach Einspannung<br />
der Kapsel wurde eine Schnittdicke von 2 µm eingestellt. Die gewonnenen Schnitte<br />
wurden mittels einer mit Wasser gespülten Bahn in ein 51° C warmes Wasserbad transportiert.<br />
Dort wurden sie, mit der glänzenden Seite nach unten, auf die Spezialobjektträger<br />
(„Superfrost“) aufgezogen. Das Aufziehen erfolgte faltenfrei. Die Objektträger wurden<br />
über zwölf Stunden in einem Brutschrank bei 60° C gelagert.<br />
Tabelle 1: Darstellung der absteigenden Alkoholreihe<br />
Anzahl von Wiederholungen Dauer in<br />
Minuten<br />
Art der Lösung<br />
2 10 Xylol<br />
2 5 Absoluter Alkohol<br />
1 5 96%-iger Alkohol<br />
1 5 70%-iger Alkohol<br />
1 5 50%-iger Alkohol<br />
1 - Aqua. dest.<br />
3.3.1. Immunhistochemie<br />
Die Schnitte wurden entparaffiniert. Der mit Objektträgern bestückte Ständer wurde in<br />
einen mit Boratpuffer (pH=7) gefüllten Dampfkochtopf gestellt. Die Präparate wurden<br />
bei maximalem Druckaufbau drei Minuten lang gekocht. Nach Ablauf der oben angegebenen<br />
Zeiten, wurde der Druck unter Spülung mit Leitungswasser abgebaut. Nach Öffnen<br />
des Topfes wurde Leitungswasser zur langsamen Abkühlung der Präparate eingefüllt.<br />
Diese wurden danach herausgenommen und in Aqua. dest. gestellt. Die sich anschliessende<br />
immunhistochemische Färbung erfolgte mit dem Automaten „Nexes“ der
3. Material und Methoden 22<br />
Firma Ventana. Dieser Automat arbeitete mit einem Barcodesystem für Objektträger<br />
und Reagenzien (siehe Tabelle 2), wodurch eine automatische Zuordnung gegeben war.<br />
Der vorprogrammierte Ablauf wurde gewählt und dementsprechend die dazugehörigen<br />
Barcodes gedruckt. Die Objektträger wurden mit Barcodes beklebt und horizontal in<br />
den Automaten eingelegt. Bei gleichzeitig ablaufenden Arbeitsschritten wurden die zur<br />
Zeit- und Materialoptimierung bereits eingelegten Objektträger mit dem Puffer eingedeckt.<br />
Somit wurde ungewolltes Austrocknen verhindert. Nach dem Startcheck wurde<br />
der Beginn der immunhistochemischen Färbung bestätigt. Diese erfolgte horizontal bei<br />
37° C in einer Blackbox mit dem patentierten Vortex-Mix.<br />
Tabelle 2: Reagenzien im modularen System - Ventana - Nexes<br />
Reagenzien<br />
1 Dispenser (25ml) Inhibitor Solution; Hydrogen peroxide<br />
1 Dispenser (25ml) <strong>Uni</strong>versal Biotinylated Ig; Sekundary Antibody<br />
1 Dispenser (25ml) Avidin-HRPO<br />
1 Dispenser (25ml) Hydrogen Peroxide<br />
1 Dispenser (25ml) Substrate Solution; DAB<br />
1 Dispenser (25ml) Copper Sulfate Solution<br />
1 Dispenser (25ml) Hematoxylin<br />
1 Dispenser (25ml) Bluing Reagent<br />
1 Dispenser (variabel >2ml) Anti - P-gp JSB-1 (Verdünnung 1:20)<br />
Nachdem die Objektträger mit einer definierten Menge Reaktionspuffer (zehnfache<br />
Verdünnung) und einem Ölfilm (Liquid Coverslip) versehen wurden, entstand eine homogene<br />
„Reaktionskammer“ über dem gesamten Objektträger (siehe Abb. 8).
3. Material und Methoden 23<br />
Abb. 8: Schematische Darstellung der Objektträgerverhältnisse (Moduläres System<br />
Venatana-NEXES, für die Immunhistochemie und Spezialfärbungen)<br />
Durch diese Anordnung wurden Verdunstung und Austrocknungsartefakte verhindert.<br />
Die Reagenzien wurden in definierter Menge (100µl) unabhängig von Schnittgrösse,<br />
Schnittlage und Anzahl der Schnitte auf dem Objektträger über einen Spender zugege-<br />
ben. Nach Beendigung der Prozedur wurden die Schnitte herausgenommen und das an<br />
den Objektträgern haftende Öl mit einer Seifenlösung gespült. Nach Durchlauf der auf-<br />
steigenden Alkoholreihe, wurden die Präparate zum Trocknen aufgestellt. Nach 20 Mi-<br />
nuten wurden sie in Xylol zum Entwässern eingelegt. Sie wurden dann für eine optimale<br />
Lichtoptik und zur Archivierung mit Balsam und Deckgläschen eingedeckt.<br />
3.3.2. Darstellung des P-Glycoproteins (P-gp)<br />
Zur immunhistochemischen Reaktion wurde der monoklonale Antikörper JSB–1 (Ale-<br />
xis, Cornestone C+E, San Diego USA; Mab to P-gp human JSB-1; Formula on: 250<br />
µg/ml in 1,0 % BBA) eingesetzt. Zur Visualisierung kam die Avidin-Biotin-Methode<br />
zur Anwendung. Diese Technik nutzt die starke Affinität des Avidins für das Biotin.<br />
Der erste Schritt stellte die Bindung des Primärantikörpers (Maus-AK) an das P-gp dar.<br />
An diese dockte ein Brückenantikörper an. Der Komplex mit dem Enzym bindete an<br />
den biotinylierten Sekundärantikörper. Das P-gp wurde durch die enzymimmunhisto-
3. Material und Methoden 24<br />
chemische Reaktion des Enzyms mit DAB und Wasserstoffperoxid braun gefärbt und<br />
somit mikroskopisch sichtbar gemacht (Abb. 9).<br />
Abb. 9: Schematische Darstellung der Avidin-Biotin-Methode<br />
3.4. Quantifizierung angeschnittener Regionen<br />
Verschiedene Regionen wurden bei den zwei Patientengruppen, die zur Auswertung<br />
standen, untersucht. Es wurden besonders der Hippocampus, die Hirnrindenregion, das<br />
Marklager, die Leptomeninx und der Plexus choroideus ausgewertet. Zur Bestimmung<br />
des Färbeindexes angefärbter Kapillarendothelien wurde folgende Formel herangezo-<br />
gen: Die angefärbten Gefässe wurden im ganzen Präparat prozentual bestimmt und mit<br />
dem Grad der Färbeintensität multipliziert. Der schwächste Grad der Färbung wurde mit<br />
einem „+“, die mittlere Färbung mit „++“ und die stärkste Färbung mit „+++“ beschrie-<br />
ben. Wenn z. B. 40% der Gefässe einer angeschnittenen Region mittelstark angefärbt<br />
waren, und 10% der Gefässe eine schwache Färbung aufwiesen, so ergab sich ein Fär-
3. Material und Methoden 25<br />
begrad von 90 (40% x 2 + 10% x 1 = 90). Wenn keine Gefässe angefärbt wurden, wurde<br />
folglich diese Region mit „0“ beschrieben.<br />
3.5. Statistische Auswertung<br />
Für die Statistik wurde der nichtparametrische Kruskal-Wallis-Test (chi 2 ) benutzt<br />
(p
4. Ergebnisse 26<br />
4. ERGEBNISSE<br />
Nachstehend werden nur die wesentlichen Ergebnisse aufgeführt (Einzelwerte sind den<br />
Tabellen 2-8 im Anhang zu entnehmen).<br />
Achtzehn der Epilepsiepatienten waren Frauen und dreiundzwanzig waren Männer. Der<br />
Mittelwert des Patientenalters, welches von 14 bis 57 Jahren reichte, betrug 34,2 Jahre<br />
(siehe Tabelle 3).<br />
Tabelle 3: Geschlechts- und Altersverteilung<br />
Weiblich Männlich Gesamt<br />
Anzahl 18 23 41<br />
Alter (Jahre) bei der OP 14-47 15-57 14-57<br />
Mittelwert d. Alters (Jahre) 30,5 36 34,2 (*)<br />
(*) Inclusive 2x operierter Patienten<br />
4.1. Auswertung klinischer Daten<br />
4.1.1. Epileptische Anfälle<br />
Die epileptischen Anfälle wurden in kryptogen und symptomatisch eingeteilt. 51% der<br />
Patienten haben eine Epilepsie mit einer symptomatischen Ursache und die restlichen<br />
49% entfallen auf Anfälle kryptogener Art (siehe Tabelle 4).<br />
Abbildung 10 zeigt zusammenfassend die einzelnen Anfallsarten mit ihren Übergängen<br />
in andere Anfallsformen. Einige Patienten wiesen mehrere Epilepsieformen gleichzeitig<br />
auf.<br />
[%]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
36<br />
4<br />
Abb. 10: Prozentuale Verteilung unterschiedlicher Anfallsformen<br />
93<br />
42<br />
36<br />
einfach fokal<br />
einfach fokal - GM<br />
komplex fokal<br />
komplex fokal - GM<br />
grand mal
4. Ergebnisse 27<br />
Sechzehn Patienten litten an einer einfach fokalen Epilepsie. Bei zwei Patienten<br />
entwickelte sich aus einer einfach fokalen Epilepsie ein Grand mal. Zweiundvierzig<br />
Patienten wiesen eine Epilepsie mit komplex fokalen Anfällen auf. Bei 19 der<br />
aufgeführten Personen ging ein komplex fokaler Anfall in ein Grand mal über. Bei 16<br />
Personen kam es primär zur Ausbildung eines Grand mal. Da verschiedene<br />
Epilepsieformen mehrfach bei einzelnen Patienten vorkamen, werden einige mehrfach<br />
aufgelistet (Einzelheiten sind Tabelle 4 zu entnehmen).<br />
Tabelle 5 zeigt in welchem Alter sich die Epilepsie manifestiert hat, wie viele Jahre es<br />
gedauert hat, bis die einzelnen Patienten operiert wurden, wie alt sie bei der Operation<br />
waren und wie viele von ihnen postoperativ anfallsfrei geworden sind. In der Abbildung<br />
11 sind die einzelnen Patienten hinsichtlich des Alters bei der Operation aufgeführt.<br />
Alter der Patienten<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Abb. 11: Alter bei Operation<br />
0<br />
2<br />
13<br />
0 - 10 11 - 20 21 - 30 31 - 40 41 - 50 51 - 60<br />
19<br />
Alter bei OP (Jahre)<br />
Kein Patient wurde unter 10 Jahren operiert. Die meisten Patienten wurden zwischen 31<br />
bis 40 Jahren operiert, gefolgt von der Gruppe der 21- bis 30-Jährigen.<br />
Bei 19 Patienten entwickelte sich eine Epilepsie vor dem zehnten Lebensjahr (Abb. 12).<br />
Die Manifestation zeigt einen stetigen Abfall mit dem Alter. Die zweimal operierten<br />
Patienten werden nur einmal genannt. Deshalb ergibt sich hier eine Gesamtzahl von 41.<br />
8<br />
3
4. Ergebnisse 28<br />
Tabelle 4: Klassifizierung der Epilepsieart bei untersuchten Patienten<br />
Aktennr.<br />
Pathologie<br />
kryptogen symptomatisch einfach<br />
fokal<br />
J3270/95 - symptomatisch -<br />
J 5366/95 - symptomatisch -<br />
J 4168/96 - symptomatisch -<br />
J 4870/96 - symptomatisch einfach fokal<br />
J 6285/96 - symptomatisch -<br />
J 9629/96 - symptomatisch einfach fokal<br />
J 13323/96 kryptogen - einfach fokal<br />
J 3907/97 kryptogen - einfach fokal<br />
J 4049/97 kryptogen - einfach fokal<br />
J 4419/97 - symptomatisch einfach fokal<br />
J 5076/97 - symptomatisch einfach fokal<br />
J 5917/97 kryptogen - einfach fokal<br />
J 6209/97 kryptogen - einfach fokal<br />
J 10893/97 - symptomatisch -<br />
J 11461/97 kryptogen - einfach fokal<br />
J 11538/97 kryptogen - -<br />
J 1031/98 kryptogen - -<br />
J 3057/98 kryptogen - -<br />
J 3218/98 - symptomatisch einfach fokal<br />
J 5136/98 kryptogen - -<br />
J 5453/98 - symptomatisch -<br />
J 5454/98 kryptogen - -<br />
J 5773/98 kryptogen - -<br />
J 6461/98 kryptogen - einfach fokal<br />
J 7481/98 kryptogen - -<br />
J 7482/98 - symptomatisch -<br />
J 7693/98 - symptomatisch -<br />
J 8098/98 kryptogen - einfach fokal<br />
J 10954/98 kryptogen - einfach fokal<br />
J 11246/98 kryptogen - -<br />
J 11527/98 - symptomatisch -<br />
J 90/99 - symptomatisch -<br />
J 91/99 - symptomatisch -<br />
J 968/99 kryptogen - -<br />
J 1993/99 - symptomatisch -<br />
J 2554/99 kryptogen - -<br />
J 2886/99 - symptomatisch -<br />
J 3861/99 kryptogen - einfach fokal<br />
J 4553/99 kryptogen - -<br />
J 5215/99 - symptomatisch -<br />
J 5644/99 kryptogen - -<br />
J 6534/96 - symptomatisch -<br />
J8106/99 - symptomatisch -<br />
J8807/99 - symptomatisch -<br />
J9580/99 - symptomatisch einfach fokal<br />
einfach fokal -<br />
GM<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
-<br />
-<br />
komplex fokal<br />
einfach fokal-<br />
GM -<br />
einfach fokal-<br />
GM komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
-<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
-<br />
komplex fokal<br />
komplex fokal komplex fokal –<br />
GM<br />
grand mal<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
-<br />
grand mal<br />
-<br />
grand mal<br />
-<br />
grand mal<br />
-<br />
grand mal<br />
-<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
grand mal<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
-<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
-<br />
grand mal<br />
-<br />
grand mal<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
-<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
grand mal<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
grand mal<br />
-<br />
grand mal<br />
-<br />
grand mal<br />
komplex fokal-GM<br />
grand mal<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
grand mal<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
komplex fokal-GM<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
grand mal<br />
komplex fokal-GM<br />
grand mal<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
grand mal
4. Ergebnisse 29<br />
Tabelle 5: Einzelheiten der Epilepsiedaten bei untersuchten Patienten<br />
Aktennummer<br />
Pathologie<br />
Manifestationsalter<br />
(LJ)<br />
Dauer der Epilepsie bis<br />
zur OP(In Jahren)<br />
Anfallsfreiheit in % Alter bei der OP<br />
J3270/95 7 14 100 21<br />
J 5366/95 26 4 75 30<br />
J 4168/96 35 18 100 53<br />
J 4870/96 20 7 >90 27<br />
J 6285/96 4 10 25 14<br />
J 9629/96 26 1 >50 27<br />
J 13323/96 8 23 100 31<br />
J 3907/97 4 29 100 33<br />
J 4049/97 5 24 >50 29<br />
J 4419/97 17 17 >50 34<br />
J 5076/97 8 33 100 41<br />
J 5917/97 21 21 >90 42<br />
J 6209/97 10 22 100 32<br />
J 10893/97 6 23 100 29<br />
J 11461/97 32 22 100 54<br />
J 11538/97 18 7 100 25<br />
J 1031/98 16 15 >50 31<br />
J 3057/98 14 19 >90 33<br />
J 3218/98 17 18 100 35<br />
J 5136/98 8 28 >50 36<br />
J 5453/98 26 7 100 33<br />
J 5454/98 25 17 >90 42<br />
J 5773/98 16 7 >50 23<br />
J 6461/98 5 22 0 27<br />
J 7481/98 10 32 100 42<br />
J 7482/98 1 47 100 48<br />
J 7693/98 23 2 100 25<br />
J 8098/98 10 24 100 34<br />
J 10954/98 16 28 100 44<br />
J 11246/98 9 25 >50 34<br />
J 11527/98 5 38 100 43<br />
J 90/99 13 27 >50 40<br />
J 91/99 15 21 100 36<br />
J 968/99 6 24 >50 30<br />
J 1993/99 33 14 100 47<br />
J 2554/99 38 19 >90 57<br />
J 2886/99 2 32 >90 34<br />
J 3861/99 5 22 0 27<br />
J 4553/99 23 11 100 33<br />
J 5215/99 33 5 100 37<br />
J 5644/99 14 19 100 34<br />
J 6534/96 10 27 >50 38<br />
J8106/99 20 15 100 35<br />
J8807/99 7 18 100 25<br />
J9580/99 5 10 100 15
4. Ergebnisse 30<br />
Anzahl der Patienten<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
19<br />
Abb. 12: Manifestationsalter<br />
11<br />
0 - 10 11 - 20 21 - 30 31 - 40<br />
Alter in Jahren<br />
Die meisten Patienten wurden mit einer Anfallsdauer von noch unter 30 Jahren operiert<br />
(Abb. 13). Die restlichen fünf Patienten hatten epileptische Anfälle länger als 30 Jahre.<br />
Anzahl der Patienten<br />
20<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
10 10<br />
16<br />
0 - 10 11 - 20 21 - 30 31 - 40 41 - 50<br />
Dauer der Epilepsie bis zur OP in Jahren<br />
Abb. 13: Zeitintervalle zwischen Erstmanifestation und Operation<br />
Abbildung 14 zeigt, wie viele Patienten in welchem Maße durch die Operation<br />
anfallsfrei geworden sind. Die Anfallsfreiheit ist in 25 %-Schritten gestaffelt. 25<br />
Patienten sind vollständig anfallsfrei geworden. Zwei Patienten zeigten absolut keine<br />
Besserung nach der Operation (weitere Einzelheiten sind in der Abb. 14 aufgeführt).<br />
Die erneuten Eingriffe der vier reoperierten Patienten wurden alle innerhalb von fünf<br />
Jahren nach Erstoperation durchgeführt. Es konnten keine nennenswerten Unterschiede<br />
6<br />
4<br />
5<br />
1
4. Ergebnisse 31<br />
zwischen den Krampfneigungen vor und nach einer zweiten Operation verzeichnet<br />
werden.<br />
Anzahl der Patienten<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2<br />
1<br />
10<br />
0 25 >50 75 >90 100<br />
Abb. 14: Anfallsfreiheit der Patienten<br />
1<br />
Anfallsfreiheit in %<br />
4.1.2. Beschreibung allgemeiner Daten der Patienten<br />
In den Tabellen des Anhangs sind die klinischen Daten der einzelnen Patienten<br />
zusammengefaßt worden. In Tabelle 2 (siehe Anhang) sind die einzelnen Schlüssel- und<br />
Aktennummern der Institutionen, in denen die Probanden behandelt oder untersucht<br />
wurden, aufgeführt. Es handelt sich hierbei um die Kliniken für Neurologie und<br />
Neurochirurgie, sowie das Institut für die Pathologie der <strong>Ernst</strong>-<strong>Moritz</strong>-<strong>Arndt</strong>-<strong>Uni</strong>versität<br />
<strong>Greifswald</strong>. Insgesamt standen achtzehn Frauen und dreiundzwanzig Männer für diese<br />
Studie zur Verfügung. Der Tabelle ist zu entnehmen an welchen Tagen die Eingriffe<br />
stattfanden.<br />
Es wurden weitere mögliche Ursachen für Epilepsie, wichtig erscheinende<br />
Informationen und zusätzliche Erkrankungen der Probanden aufgeführt (siehe Tabelle 3<br />
im Anhang). Verschiedene Ereignisse im Kindesalter, wie Krämpfe mit<br />
Bewußtlosigkeit, Schädelhirntraumen, Meningoenzephalitis, Pertussis und<br />
Fieberkrämpfe wurden aufgelistet. In einigen Fällen wurden Nebenwirkungen von<br />
Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Lamotrigin dokumentiert. Hierbei geht es<br />
um Symptome wie Schwindel, Müdigkeit, Übelkeit, Doppelbilder, Magenbeschwerden<br />
oder Hautveränderungen. Laut Anästhesieprotokoll hatte fast jeder Patient eine<br />
zusätzliche Erkrankung.<br />
6<br />
25
4. Ergebnisse 32<br />
4.1.3.Beschreibung durchgeführter Medikation<br />
Alle Epilepsiepatienten wurden mit antiepileptischen Medikamenten behandelt, mit<br />
Ausnahme einer Patientin, die keine Medikamente eingenommen hatte. Hierbei handelt<br />
es sich um eine zweifach operierte Patientin, welche zu 100% anfallsfrei wurde, und<br />
somit keine Medikation mehr benötigte.<br />
Das am häufigsten verwendete Medikament war Carbamazepin. Bei 34 der Patienten<br />
wurde mit diesem Medikament eine Monotherapie durchgeführt. Bei acht Patienten<br />
kamen zusätzlich Valproat, Valproat-Natrium, Phenobarbital, Lamotrigin, Phenytoin,<br />
Vigabatrin oder Gabapentin zum Einsatz. Ein Patient erhielt eine Dreifachkombination<br />
aus Carbamazepin, Vigabatrin und Primidon. Ein weiterer Patient bekam eine<br />
Zweifachkombination aus Phenytoin und Phenobarbital, und ein anderer eine<br />
Dreifachkombination mit Lamotrigin, Valproat-Natrium und Sultiam.<br />
Zusammenfassend sind 76% der Patienten monotherapeutisch behandelt worden, 18%<br />
der Patienten bekamen eine Zweifachkombination und 4% aller Patienten eine<br />
Dreifachkombination (Tabelle 6).<br />
Tabelle 6: Quantitative Darstellung unterschiedlicher Antiepileptika-Regime<br />
Anzahl verwendeter<br />
Antiepileptika Patienten (absolut) Patienten (%)<br />
0 1 2<br />
1 34 76<br />
2 8 18<br />
3 2 4<br />
Insgesamt 42 Patienten erhielten Carbamazepin und je zwei Patienten Phenytoin,<br />
Phenobarbital und Gabapentin. Jeweils ein Patient wurde mit Lamotrigin, Valproat,<br />
Lamictal, Vigabatrin, Valproat-Natrium (Orfiril), Valproat-Natrium (Ergenyl),<br />
Primidon und Sultiam behandelt (Einzelheiten sind in der Tabelle 4 im Anhang<br />
nachzulesen). 20% der Patienten wurden außerhalb des Krankenhauses therapiert<br />
(Tabelle 5 im Anhang). Hierbei handelte es sich um Thyreostatika, Calcium-<br />
Antagonisten, Antihypertensiva, Lipidsenker, H2-Rezeptorenblocker und Diazepine.<br />
Sieben Patienten bekamen in der Nacht vor der Operation Diazepam und einer erhielt<br />
Dormicum (Tabelle 6 im Anhang). Am Operationstag wurden den Patienten entweder<br />
eine halbe oder eine ganze Ampulle Dipidolor, oder Dormicum verabreicht. Während<br />
der Operation bekamen die aufgelisteten Patienten das Narkotikum Propofol, ein
4. Ergebnisse 33<br />
Muskerelaxanz (Pancuroniumbromid, Cisatracurium oder Rocuronium) und ein<br />
Analgetikum (Sufentanil, Fentanyl oder Remifentanil).<br />
Bei sechs der Patienten sind keine Medikamente dokumentiert worden. Medikamente<br />
wie Dexamethason, Methohexital, Atropin, Furosemid, Lidocain, Orciprenalin und<br />
Akrinor wurden während des Eingriffs verabreicht. Zusätzlich zu den Antibiotika<br />
Teicoplanin, Cefuroxim und Flucloxacillin, wurden den Patienten Lösungen wie<br />
Sterofundin, Mannitol, Kaliumchlorid (KCL) und Hydroxyaethylstärke (HAES)<br />
infundiert. Vier der Patienten hatten Eigenblut und zwei erhielten<br />
Erythrozytenkonzentrate.<br />
4.1.4. Chirurgische Ergebnisse<br />
In Tabelle 7 (siehe Anhang) sind die chirurgisch entfernten Regionen aufgelistet. Da bei<br />
einzelnen Patienten mehrere Teile des Gehirns reseziert wurden, gibt es insgesamt mehr<br />
Resektate als Patienten. Bei 32 Patienten wurde die Amygdala-Hippocampus-Region<br />
reseziert, gefolgt von der Region des Gyrus temporalis inferior und medialis, die bei 26<br />
Patienten entfernt wurde (in der Abb. 15 befinden sich weitere Einzelheiten).
4. Ergebnisse 34<br />
Patienten<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6<br />
Temporallappen<br />
(Gyr.med., ínf.,<br />
lat., sup.)<br />
Abb. 15: Resektate<br />
2<br />
Temporallappenpol<br />
26<br />
Gyrus temp. inf.<br />
und med.<br />
32<br />
Amygdala-<br />
Hipocampusregion<br />
5<br />
Nachresektion<br />
Amygdala-<br />
Hippocampus-<br />
Temporallappen<br />
3<br />
Frontalregion<br />
(Angiom,<br />
Kontusionsherd)<br />
1<br />
Gyrus postcentralis<br />
rechts<br />
Bei sechs Patienten wurde der Temporallappen reseziert. Bei fünf Patienten fand eine<br />
Nachresektion des Amygdala-Hippocampus- und des Temporallappenareals statt. Bei<br />
den restlichen sechs Patienten wurden entweder der Temporallappenpol, die<br />
Frontalregion oder der Gyrus postcentralis entnommen.<br />
4.2. Hirnregionen<br />
Tabelle 7 zeigt den prozentualen Anteil der P-gp-Expression bezogen auf alle zu<br />
untersuchenden Präparate.<br />
Einzelheiten sind der Tabelle 8 des Anhangs zu entnehmen. Die Gruppen wurden<br />
getrennt aufgelistet und somit untereinander verglichen. Das P-gp wurde in keiner<br />
Hirnregion bevorzugt exprimiert. Tabelle 7 zeigt, dass in beiden Gruppen die Hirnrinde<br />
und das Marklager am häufigsten angeschnitten waren und dementsprechend die<br />
höchste P-gp-Expression aufwiesen.
4. Ergebnisse 35<br />
Tabelle 7: Anteile angeschnittener Regionen<br />
Hirnregionen Gruppe:<br />
Epilepsie<br />
in %<br />
Davon<br />
angefärbte<br />
P-gp-Anteile<br />
in %<br />
Läsionsgewebe<br />
(Paratumorales<br />
Hirngewebe) in %<br />
Davon<br />
angefärbte<br />
P-gp-Anteile<br />
in %<br />
Hippocampus 62 16 14 0<br />
Hirnrinde 93 29 86 14<br />
Leptomeninx 80 4 71 0<br />
Marklager 96 24 86 14<br />
Plexus 4 0 14 0<br />
4.3. Histopathologische Auswertung<br />
Die chirurgisch gewonnenen Präparate wurden histopathologisch untersucht. 15 der 45<br />
Fälle ergaben die Diagnose Ammonshornsklerose (AS). Mit 8 Fällen steht die reaktive<br />
Gliose an zweiter Stelle. Fokale kortikale Dysplasie (FCD) wurde in 6 Fällen<br />
diagnostiziert. Neoplasmen, wie Astrozytom Grad II, dysembryoplastischer<br />
neuroektodermaler Tumor (DNT) oder Gangliozytome wurden in vier Fällen<br />
diagnostiziert. AV-Malformationen wurden bei zwei Patienten gefunden. Andere<br />
Läsionen, wie Mikrodysgenesie, Kontusion, zystischer Erweichungsherd und Narben<br />
fanden sich in 7 Fällen. Kombiniert wurden Ammonshornsklerose und fokale kortikale<br />
Dysplasie in 3 Fällen diagnostiziert (Abb. 16).<br />
Anzahl der Patienten<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
AS<br />
15<br />
FCD<br />
6<br />
AS und FCD<br />
3<br />
AV-Malformationen<br />
2<br />
Reaktive Gliose<br />
8<br />
Neoplasmen<br />
Abb. 16: Absolute Verteilung verschiedener histopathologischer Diagnosen<br />
4<br />
andere<br />
7
4. Ergebnisse 36<br />
4.4. Die P-gp-Expression<br />
Abbildung 17 zeigt das mikroskopisch sichtbare P-Glykoprotein (P-gp), das sich in den<br />
Kapillaren der Hirngefäße braun anfärbte. Die einzelnen Arbeitsabläufe in „Material<br />
und Methoden“ zu entnehmen.<br />
Abb. 17: Mikroskopische Darstellung des P-Glycoproteins<br />
Patienten mit fokal kortikaler Dysplasie (FCD) zeigten eine erhöhte P-gp-Expression im<br />
Vergleich zu Patienten ohne diese Diagnose (Tab. 8 im Anhang). Betrachtet man<br />
Epilepsie- und Läsionsfälle, so ergibt sich für keine eine signifikant höhere P-gp–<br />
Expression. In Abbildung 18 ist der Anteil der immunhistochemisch P-gp-positiven<br />
Fälle dargestellt.
4. Ergebnisse 37<br />
Färbegrad [in %]<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
AS<br />
20<br />
FCD<br />
83<br />
AS und FCD<br />
67<br />
AV-Malformationen<br />
50<br />
Reaktive Gliose<br />
Abb. 18: Färbegrad der Präparate aus der Epilepsiegruppe [in %]<br />
25 25 29<br />
Neoplasmen<br />
Immunhistologisch zeigten 15 Fälle eine positive P-gp-Expression. Es wurden nahezu<br />
ausschließlich Kapillarendothelien des Hirngewebes angefärbt. Vereinzelt fand sich<br />
eine positive Reaktion von Astrozytenfortsätzen. Die vier zweifach operierten Fälle<br />
zeigten weder bei der ersten noch bei der zweiten Operation eine nachweisbare P-gp-<br />
Anfärbung. In der Abbildung ist der tatsächliche Anteil der Anfärbung prozentual<br />
dargestellt. Eindeutiges Ergebnis liefern die FCD-Fälle, von denen 5 eine positive P-gp-<br />
Expression boten. Die P-gp-Expression war bei diesen Fällen signifikant höher als bei<br />
den übrigen Epilepsiefällen (p=0,006). An zweiter Stelle stehen die Patienten mit der<br />
Kombinationsdiagnose aus Ammonshornsklerose (AS) und FCD. Hier sind in 2 von 3<br />
Fällen Färbungen nachweisbar. Das Resultat der Gruppe „AV-Malformation“ liefert<br />
keine statistisch verwertbaren Ergebnisse, da hier nur zwei Fälle zur Auswertung<br />
standen, und nur eines davon gefärbt war. Zwischen den anderen Gruppen<br />
(Ammonshornsklerose, Neoplasmen und reaktive Gliose) gab es keine signifikanten<br />
Unterschiede in der P-gp-Expression, da sie alle etwa in gleichem Maße angefärbt<br />
(Färbegrad: 20-29%) waren. In keiner der ausgewerteten Gruppen zeigte sich eine<br />
Bevorzugung des Geschlechts. Innerhalb der Epilepsie-Gruppe korrelierte die P-gp-<br />
Expression nicht mit dem Alter, wie aus Abb. 19 ersichtlich wird.<br />
Als Kotrolle dienten 7 Präparate aus dem Randgewebe operierter Hirnläsionen. Die<br />
Patienten waren zwischen 21 und 64 Jahren alt. Der Mittelwert ergibt 35 Jahre.<br />
Darunter waren 3 Frauen und 4 Männer. 2 der 7 Fälle zeigten eine positive P-gp-<br />
Expression. Statistisch ergibt sich kein Unterschied zur Epilepsie-Gruppe.<br />
andere
4. Ergebnisse 38<br />
In Abb. 19 ist die Abhängigkeit der P-gp-Expression vom Alter dargestellt. Die stärkste<br />
Expression bei Epilepsiepatienten wurde bei einem 42-jährigen Patienten beobachtet.<br />
Ein signifikanter Zusammenhang kann nicht ermittelt werden.<br />
Summe der Färbegrade<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Alter in Jahren<br />
Abb. 19: Abhängigkeit der P-gp-Expression vom Alter<br />
Epilepsie<br />
Kontrolle Läsionsgewebe<br />
In Tabelle 8 ist die P-gp-Expression bei den zwei Gruppen, die zur Auswertung standen,<br />
dargestellt. Die einzelnen Werte wurden summiert und in die Tabelle eingetragen. Der<br />
Mittelwert einzelner Proben ergibt eine Summe, die keinen eindeutigen Anstieg der P-<br />
gp-Expression aufzeigen kann. Die Standardabweichung zeigt ebenfalls keine grossen<br />
Wertschwankungen zwischen beiden Gruppen. Somit ist bei den Epilepsie- und den<br />
Proben des Läsionsgewebes eine annähernd gleiche P-gp-Expression beobachtet<br />
worden.<br />
Tabelle 8: Die P-gp-Expression<br />
Patientengruppen Mittelwert Standardabweichung<br />
Epilepsie 41,5789474 29,3650202<br />
Läsionsgewebe 55,7142857 26,9920623
5. Diskussion 39<br />
5. DISKUSSION<br />
Die Pathogenese der Pharmakoresistenz in der Epilepsie ist bis heute noch nicht<br />
hinreichend geklärt. Die vorliegende Arbeit weist auf mögliche Ansatzpunkte bei der<br />
Klärung dieser Problematik hin.<br />
Mit Hilfe immunhistochemischer Methoden wurde in neurochirurgisch gewonnenen<br />
Hirngewebsproben das für die Pharmakoresistenz mutmasslich verantwortliche P-gp,<br />
dargestellt. Die P-gp-Expression liess sich nahezu ausschließlich im Endothel der<br />
Gehirnkapillaren nachweisen, wo sie semiquantitativ ausgewertet wurde. Die<br />
Astrozytenfortsätze färbten sich hier nur vereinzelt an.<br />
Ein anderes Bild bot sich in der Studie von Volk et al. (2004). Hier wurde das<br />
Rattenhirngewebe, nach einem durch Pilocarpin oder Kainat induziertem Status<br />
epilepticus, untersucht. Es zeigte sich neben der endothelialen Dekoration, auch eine P-<br />
gp-Anfärbung in den Hilusneuronen der hippocampalen Formation. Die Autoren<br />
diskutieren hier eine mögliche Prävention der Apoptose und eine<br />
Medikamenteninteraktion mit GFAP. Ob sich dies durch Speziesunterschiede<br />
(Menschen- und Rattenhirn) erklären lässt, bleibt zum gegebenen Zeitpunkt noch<br />
unerforscht. Da Pilocarpin oder Kainat bei Menschen als Provokationsmassnahmen<br />
nicht in Frage kommen, bediente man sich anderer Methoden zur Ursachenforschung.<br />
So stellten Rambeck et al. (2002) intraoperative Untersuchungen an Neurotransmittern<br />
und antiepileptisch wirksamen Medikamenten im Extrazellulärraum des Gehirns an. Sie<br />
kamen zu dem Ergebnis, dass der Extrazellulärraum kein homogenes Kompartiment<br />
darstellt, sondern eine Felderung mit erheblicher Dynamik aufweist. Die Konzentration<br />
des Levetiracetam war im Extrazellulärraum deutlich unter der im Serum, was für eine<br />
mögliche Überexpression von MDR-Proteinen in der Blut-Hirn-Schranke spricht<br />
(Löscher u. Potschka 2002). Gu et al. (2004) untersuchten dagegen die gentechnische<br />
Auswirkung des Antiepileptikums Levetiracetam auf die verstärkte Expression von<br />
NPY (Neuropeptide Y), GFAP (Glial Fibrillary Acidic Protein) und TRH (Thyrotropin-<br />
Releasing Hormone) während eines cerebralen Anfalls. Die Konzentration dieser<br />
Substanzen normalisierte sich nach Levetiracetam-Gabe, was zum Sistieren des Anfalls<br />
führte. Diese Ergebnisse können nicht mit den Patientendaten aus dieser Arbeit<br />
verglichen werden, da fast alle hier untersuchten Patienten mit Carbamazepin oder
5. Diskussion 40<br />
einem anderen Antiepileptikum behandelt wurden. Dennoch sind hier klare Ansätze zur<br />
Epilepsietherapie mit dem neuen Medikament Levetiracetam zu sehen.<br />
Erfahrungsgemäss kommt es in etwa 60% der mit einer Monotherapie behandelten<br />
Patienten zu einer Reduktion oder zum Sistieren der epileptischen Anfälle. Von den<br />
verbleibenden 40% spricht die Hälfte der Betroffenen dann auf das erste alternativ<br />
gegebene Medikament an. Wiederum die Hälfte der dann noch verbleibenden Patienten<br />
profitiert von einer Kombinationstherapie (Poeck u. Hacke 1998).<br />
Ergänzend zu dieser Aussage wird in der Studie von Owen et al. (2000) das<br />
Carbamazepin als das Substrat von CYP3A4 und nicht als das Substrat von P-gp<br />
deklariert. Es lässt keinen Zusammenhang zwischen der verstärkten P-gp-Expression<br />
und der Carbamazepin-Monotherapie bei unseren Probanden erkennen. Bei fehlender<br />
Bestimmung der Carbamazepin-Transporter in dieser Arbeit ist dieser Aussage nur<br />
bedingt zuzustimmen.<br />
Andererseits zeigten Giessmann et al. (2004) eine intestinale Induktion von P-gp und<br />
MRP2 durch das Carbamazepin. Die Überexpression beider Proteine verstärkte sich<br />
zudem nach oraler Substitution von Talinolol. Demnach scheint es hier eindeutige<br />
Bestätigung dafür zu geben, dass Carbamazepin und Talinolol Induktoren für das P-gp<br />
und MRP2 sind. Dies könnte dann vom Nutzen sein, wenn die verstärkte interstinale<br />
Sekretion einer Substanz erwünscht wäre.<br />
Demeule et al. (1999) zeigten einen 4,5-fachen Anstieg der P-gp-Expression durch das<br />
Dexamethason. Es wurden hier nur Leber und Lunge von Ratten untersucht.<br />
Fünfzehn unserer Patienten bekamen zusätzlich Dexamethason als Komedikation im<br />
Krankenhaus. Es zeigt sich keine Korrelation zwischen der Medikamenteneinnahme<br />
und der P-gp-Expression.<br />
Interessanterweise bleibt noch das Medikament Phenytoin, das ein P-gp-Substrat zu sein<br />
scheint, zu erwähnen. Potschka et al. (2004) untersuchten das Verhalten der Phenytoinsensiblen<br />
und der Phenytoin–resistenten Ratten auf die P-gp-Expression. Bei letzteren<br />
war eine doppelt so hohe P-gp-Expression festgestellt worden. Auch hier können wir<br />
keinen Vergleich mit unseren Probanden anstellen, da nur einer mit diesem<br />
Antiepileptikum behandelt wurde.<br />
Die Sektionspräparate von Kindern wiesen in der Studie von Lazarowski et al. (2004)<br />
niedrige Carbamazepin-, Phenytoin- und Valproinsäurespiegel auf. Das P-gp liess sich<br />
hier nicht nur im Gefässendothel oder in Astrozyten verstärkt nachweisen, sondern auch<br />
in Neuronen. Sowohl Medikamenten-Interaktionen als auch Medikamenten-Transporter
5. Diskussion 41<br />
werden hier als mögliche Mechanismen für die Pharmakoresistenz genannt. Es bleibt<br />
anzunehmen, dass sich die Medikamente in gewisser Form gegenseitig induzieren<br />
und/oder neutralisieren. Die genauen Wirkmechanismen sind hier noch nicht erforscht.<br />
Es gäbe womöglich noch weitere Transporter, die medikamentenspezifisch reagieren.<br />
5.1. Auswertung klinischer Daten<br />
Es standen in dieser Arbeit insgesamt 41 Patienten zur Auswertung (18 Frauen und 23<br />
Männer). Tishler et al. (1995) untersuchten anteilig ungefähr die gleiche Anzahl von<br />
Frauen und Männern. Übereinstimmend mit ihren Ergebnissen, zeigte sich hinsichtlich<br />
der P-gp-Expression keine Bevorzugung eines Geschlechts. Auch bei den von Plate et<br />
al. (1993) untersuchten Patienten konnten keine Differenzen zwischen den beiden<br />
Geschlechtern festgestellt werden. Da die Ergebnisse dieser beiden Studien mit unseren<br />
Ergebnissen hinsichtlich des Patientengeschlechts übereinstimmen und keine Studie<br />
andere Resultate hervorbringen konnte, gehen wir davon aus, dass<br />
geschlechtsspezifische Differenzen in der P-gp-Expression nicht existieren.<br />
Die Klärung von Art und Ort der verantwortlichen Grundkrankheit und der Nachweis<br />
eventueller Folgeerscheinungen der Epilepsie ist für die morphologische Diagnostik<br />
bedeutungsvoll (Peiffer 1995). Für die Interpretation des neuropathologischen Befundes<br />
wurden das Manifestationsalter der Epilepsie, die Anfallsform, die Krankheitsdauer, das<br />
Vorhandensein von extrazerebralen Begleitkrankheiten oder von Ereignissen wie<br />
Narkosezwischenfällen, die Auswirkungen auf das ZNS haben könnten, ausgewertet.<br />
Die epileptischen Anfälle lassen sich in dieser Studie bei zwanzig der Patienten in<br />
kryptogene und bei einundzwanzig in symptomatische Anfälle einteilen (Tab. 4).<br />
Fokale Anfälle sind in der Mehrzahl symptomatisch. Die Ursachen für die Epilepsie<br />
reichen bei unseren Probanden von fieberhaften Infekten, Hirnabszessen und –tumoren<br />
bis hin zu Schädelhirntraumen (Tab. 3 und 8 im Anhang). Diese Ergebnisse entsprechen<br />
den Angaben der Literatur. Hier werden organische Hirnschädigungen, Tumoren,<br />
Traumen, Gefässmissbildungen, Fehlbildungen und Entzündungen (Poeck u. Hacke<br />
1998; Mumenthaler u. Mattle 2002; Dehlank u. Gehlen 2004) als die häufigsten<br />
Ursachen für symptomatische Epilepsien genannt. Ob eine der genannten<br />
Missbildungen bevorzugt zum Ausbruch einer bestimmten Epilepsieform führt, lässt<br />
sich aus unseren Daten nicht erkennen.
5. Diskussion 42<br />
Bei den einzelnen Epilepsieformen konnten keine signifikanten Unterschiede der P-gp-<br />
Expression festgestellt werden (Tabelle 4 und Tab. 8 im Anhang zu entnehmen), zumal<br />
viele der Patienten mehrere Formen der Epilepsie mit verschiedenen Übergängen<br />
aufwiesen. Dies beschreiben auch Grehl u. Reinhardt (2000). Die P-gp-Expression war<br />
zudem unabhängig vom Alter der Patienten zum Operationszeitpunkt (Abb. 11).<br />
Laut Peiffer (1995) sind die Raten der Epilepsieanfälle im Kindesalter am höchsten. Sie<br />
sinken im frühen Erwachsenenalter, um im fortgeschrittenen Alter wieder anzusteigen.<br />
Ähnliche Beobachtungen haben wir auch gemacht. Die Epilepsie manifestierte sich bei<br />
mehr als 70 % der Betroffenen noch vor dem 20. Lebensjahr. Dies entspricht auch den<br />
Angaben von Berlit (2000) und Grehl u. Reinhardt (2000). Bei 2/3 der Epilepsien<br />
handelt es sich um idiopatische Formen.<br />
Ein nicht unbedeutender Anteil epileptischer Anfälle im Kindesalter ist genetisch<br />
bedingt, da bei 3-4% der Kinder bei denen ein Elternteil an Epilepsie leidet und bei 25%<br />
der Kinder bei denen beide Elternteile betroffen sind, epileptische Anfälle auftreten<br />
(Klingelhöfer u. Spranger 1997; Delank u. Gehlen 2004). Wir können an dieser Stelle<br />
keine übereinstimmenden Daten hinsichtlich der Familienanamnese vorweisen, da<br />
lediglich bei zwei Patienten eine Epilepsie in der Familieanamnese dokumentiert<br />
werden konnte (Tab. 3 im Anhang).<br />
Pedley et al. (2003) vertreten die Auffassung, dass bei Epileptikern eine schnelle und<br />
aggressive antiepileptische Therapie erfolgen sollte, da eine epileptogene Region<br />
aufgrund fortwährender Anfallsaktivität mit der Zeit zunehmend resistenter gegenüber<br />
unterschiedlicher Antikonvulsiva werden könnte. Auch wenn die Vermutung hier nahe<br />
liegt, dass die P-gp-Expression aufgrund längerer Epilepsiedauer und somit häufigerem<br />
Vorkommen innerhalb zerebraler Gefässendothelien stärker sein müsste, so konnte dies<br />
durch unsere Patienten nicht bestätigt werden. Die Dauer der Epilepsie bis zur<br />
Operation hatte bei unseren Patienten keinen Einfluss auf die P-gp-Expression.<br />
5.2. Auswertung chirurgischer Ergebnisse<br />
Die Behandlung der Epilepsiepatienten kann entweder medikamentös oder operativ<br />
angegangen werden. Runge (1996) hat in seiner Studie den Predictor, als Voraussage<br />
für die Anfallsfreiheit, bestimmt. Zweifellos liess sich hier die initiale Ansprache des<br />
Patienten auf die antikonvulsive Monotherapie als der beste Predictor identifizieren.<br />
Eine erweiterte medikamentöse oder gar chirurgische Therapie wäre in solchen Fällen<br />
dann nicht mehr notwendig. Eine Operation ist bei pharmakoresistenter Epilepsie
5. Diskussion 43<br />
und/oder bei Nachweis eines intrazerebralen Focus als die Ursache der Epilepsie,<br />
indiziert. Runge et al. (1997) zeigten mit der SPECT-Methode einen sicheren Weg zur<br />
Ortung des epileptogenen Focus. Bei Übereinstimmung des iktalen und interiktalen<br />
Focus geht man von einer hohen Treffsicherheit aus. Womöglich kann durch diese<br />
Methode zukünftig in einigen Fällen auf verschiedene invasive Methoden verzichtet<br />
werden.<br />
Bei der Temporallappenepilepsie wird entweder die Resektion des vorderen<br />
Temporalpols oder die selektive Amygdala-Hippocampektomie angestrebt. Im<br />
Temporallappen wird die mediale Region, in der Hippocampus und Amygdala<br />
eingeschlossen sind, von der lateralen Region unterschieden. Von den 25 Patienten, bei<br />
denen eine 100%-ige Anfallsfreiheit erreicht werden konnte, wurden bei 23<br />
Temporallappenanteile oder Amygdala-Hippocampusregionen reseziert (Tab. 5 und<br />
Tab. 7 im Anhang). Laut Poeck et al. (1998) werden mehr als die Hälfte der Patienten<br />
nach der Temporalalppenresektion anfallsfrei, während ein weiteres Viertel der<br />
Betroffenen eine deutliche Reduktion der Anfälle erfährt. Unsere Ergebnisse bestätigen<br />
diese Aussage. Nach diesen Erkenntnissen wäre eine genauere klinische Voraussage,<br />
hinsichtlich der postoperativen Anfallsfreiheit, möglich.<br />
In eigenen Untersuchungen sind über die Hälfte der Patienten nach der Entfernung des<br />
epileptogenen Fokus vollständig anfallsfrei geworden. Ein eindeutiger Unterschied<br />
zwischen den kryptogenen und den symptomatischen Anfällen hinsichtlich der<br />
Anfallsfreiheit lässt sich nicht feststellen.<br />
5.3. Auswertung histopathologischer Ergebnisse<br />
Die histologische Untersuchung der Operationspräparate ergab eine Fülle<br />
unterschiedlicher Diagnosen. Unter den vier Tumoren fanden sich ein Astrozytom Grad<br />
II, zwei Gangliogliome und ein DNT. Unter den Fällen, die eine gut erhaltene<br />
Ammonshornregion boten (28 Fälle; siehe Tabelle 8 im Anhang)) wurde eine<br />
Ammonshornsklerose in 64,3% diagnostiziert (siehe Abbildung 16). Dies steht in<br />
Einklang mit von Wolf u. Wiestler (1993) erhobenen Befunden, die eine ähnliche<br />
Verteilung gefunden haben. Hier war die Ammonshornsklerose in ca. 70% präsent.<br />
Ashmore et al. (1999) untersuchten Astrozytomproben hinsichtlich der P-gp-Anfärbung.<br />
Sie entdeckten das P-gp in fast allen untersuchten Präparaten und folgerten, dass bei<br />
diesen Malignomen das P-gp eine wichtige Rolle in der Pharmakoresistenz spielt.
5. Diskussion 44<br />
Unsere Arbeit schloss lediglich einen Patienten mit Astrozytom ein. Eine auffällige Pgp-Expression<br />
war dabei nicht zu verifizieren.<br />
Plate et al. (1993) beschreiben in ihrer Studie ein vermehrtes Vorkommen von<br />
Neoplasmen im Temporallappen bei Patienten mit einer pharmakoresistenten Epilepsie.<br />
Sie äussern hier einen klaren Zusammenhang. 56% ihrer Patienten wiesen<br />
unterschiedliche Hirntumoren auf gefolgt von Patienten mit Ammonshornsklerose<br />
(22%) und arterio-venöser Malformation (9%).<br />
Die Ergebnisse unserer Untersuchungen ergaben, dass bei achtzehn der operierten<br />
Patienten eine Ammonshornsklerose vorlag, dies entspricht einer Quote von 40% der 45<br />
Hirngewebsproben aus. Es folgte die fokale kortikale Dysplasie mit 20%. Bei nur 9%<br />
der Patienten wurden Neoplasmen diagnostiziert, während die Diagnose AV-<br />
Malformation nur bei 4% der Patientenproben gestellt wurde (Abb. 16). Ein verstärktes<br />
Vorkommen von Hirntumoren konnten wir bei unseren Probanden somit nicht<br />
beobachten.<br />
Die Rate an Neoplasmen bei histologischer Untersuchung nach<br />
Temporallappenresektion ist mit nur 26% bei Duncan u. Sagar (1987) nicht so hoch.<br />
Radhakrishnan et al. (1999) stellten bei fast allen Hirngewebsproben von Operierten<br />
aufgrund der Pharmakoresistenz neuropathologische Auffälligkeiten fest, allerdings mit<br />
nur 6% Neoplasmenanteil. Neuropathologische Auffälligkeiten liessen sich tatsächlich,<br />
mit unseren Ergebnissen übereinstimmend, in der Mehrzahl nachweisen. Es lässt sich<br />
jedoch nur schwer mit absoluter Sicherheit sagen, ob die Neoplasmen tatsächlich in der<br />
überwiegenden Mehrzahl bei operativ behandelten Patienten für die Pharmakoresistenz<br />
zur Verantwortung gezogen werden können oder ob sie nur eine zufällige<br />
„Begleiterscheinung“ sind.<br />
5.4. Pharmakoresistenz in der Epilepsie bei Menschen<br />
Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und ist in 1/3 der Fälle<br />
medikamentös nicht effektiv zu behandeln (Sander 1993). Pedley et al. 2003 haben<br />
mehrere Ursachen für den medikamentösen Misserfolg zusammengefasst: die Wahl der<br />
Medikation kann falsch oder die Dosis zu niedrig sein. Weiter können Patienten eine<br />
Toleranz entwickeln, oder sie nehmen ihre Medikation nicht regelmässig ein. Auch<br />
Interaktionen zwischen den Medikamenten, mit gegenseitiger Neutralisation ihrer<br />
Wirkung wären denkbar.
5. Diskussion 45<br />
Wenn all diese Möglichkeiten ausgeschlossen sind und die Patienten weiterhin an<br />
epileptischen Anfällen leiden, muss eine invasive Therapie überlegt werden. Die<br />
Indikation zum operativen Vorgehen wurde bei unseren Probanden gestellt, wenn sie<br />
trotz suffizienter Medikamentenspiegel nicht anfallsfrei wurden und/oder bei ca. der<br />
Hälfte der Patienten durch präoperative Diagnostik ein epileptogener Focus festgestellt<br />
werden konnte.<br />
5.4.1. Bedeutung von Efflux-Transportern<br />
Medikamenten-Effluxpumpen sind in fast jedem Gewebe präsent und bereits in vielen<br />
Zelltypen untersucht worden (Wijnholds 2002). Sie dienen dem Zelleigenschutz gegen<br />
verschiedenste Substanzen, wie z. B. Zytostatika. Drei der wichtigsten Vertreter dieser<br />
Effluxpumpen sind das P-gp, das MRP1 und das BRCP. Nur das P-gp wurde in der<br />
vorliegenden Arbeit an Hirngewebsproben Epilepsiekranker näher untersucht.<br />
P-gp konnte besonders in der Krebsforschung für multiple Pharmakoresistenzen<br />
verantwortlich gemacht werden (Löffler u. Petrides 1998). Es kommt im Intestinum vor,<br />
aber auch an der luminalen Oberfläche exkretorischer Organe, wie dem adrenalen<br />
Kortex oder dem exokrinen Pankreas.<br />
Das P-gp gehört in die Familie der ABC-Transporter und entfernt verschiedene<br />
Substrate aus unterschiedlichen Zelltypen heraus. Das P-gp ist ein Efflux-Transporter<br />
für viele lipophile Medikamente (wie z. B. Phenytoin), welche eine weite Verbreitung<br />
in der Epilepsietherapie gefunden haben. Da die meisten Antiepileptika lipophil sind<br />
(Levy et al. 1995), wird hier die mögliche Beteiligung des P-gp hinsichtlich des<br />
Resistenzmechanismus vermutet.<br />
In Tierversuchen konnte nachgewiesen werden, dass ABC-Transporter die lokale<br />
Konzentration antiepileptischer Medikamente senken (Sisodiya 2003).<br />
5.4.2. P-gp und die Pharmakoresistenz<br />
Tischler et al. (1995) konnten in vitro einen Zusammenhang zwischen der P-gp-mRNA<br />
und dem Phenytoinexport aus den neuroektodermalen Zellen aufzeigen. D´Giano et al.<br />
(1997) wies ähnliche Ergebnisse vor. Rizzi et al. (2002) zeigten in Tierversuchen eine<br />
gesteigerte mRNA-Aktivität und damit verbundene signifikant erniedrigte<br />
Phenytoinkonzentration im Hirngewebe von Mäusen nach induziertem epileptischen<br />
Anfall. Sisodiya et al. (1999) stellten in ihrer Studie keine erhöhte neuronale P-gp-<br />
Anfärbung fest, während sie eine Assoziation der Rindenmissbildungen mit verstärkter
5. Diskussion 46<br />
P-gp-Expression beobachten konnten. Zusammenfassend kann das Phenytoin eindeutig<br />
als das Substrat des P-gp gewertet werden.<br />
Lazarowski et al. (1999) entdeckten das P-gp in Zellen der tuberösen Sklerose und die<br />
damit verbundene Pharmakoresistenz aufgrund niedriger Phenytoinspiegel im Blut.<br />
Fünf Jahre später (Lazarowski et al. 2004) bestätigten sie in einer neuen Studie diese<br />
Aussage. Sie konnten zudem eine Assoziation des MRP-1-Transporters mit<br />
pharmakorefraktärer Epilepsie herstellen. Bei unserer Untersuchung litt kein Patient an<br />
einer tuberösen Sklerose. Da diese Phakomatose aber häufig mit einer refraktären<br />
Epilepsie einhergeht, wären hier einige Ansatzpunkte in der Ursachenforschung und<br />
sich daraus ergebenden Therapie gefunden.<br />
Die neuronalen Strukturveränderungen, wie sie bei fokal kortikalen Dysgenesien<br />
vorkommen, sind bei medikamentös refraktären Anfallsleiden gehäuft nachweisbar und<br />
demzufolge für die Epilepsiediagnostik von besonderer Bedeutung (Wolf et al. 1993;<br />
Raymond et al. 1995; Eriksson et al. 1999). Klinische und experimentelle Studien<br />
belegen, dass fokale kortikale Dysgenesien eine intrinsische Epileptogenität zeigen<br />
(Palmini et al. 1995; Redecker et al. 2000). Operativ kann eine deutliche Besserung oder<br />
vollständige Anfallsfreiheit erreicht werden (Palmini et al. 1991, 1994; Zentner et al.<br />
1996). Dies stimmt mit unseren Ergebnissen überein.<br />
Prayson u. Frater (2003) stellten bei ca. 40% ihrer Patienten mit einer<br />
pharmakorefraktären Epilepsie die Diagnose einer fokal kortikalen Dysplasie. Diese<br />
war bei 10% der Patienten mit einem Malignom assoziiert. Bei Porter et al. (2003)<br />
wiesen sogar 70% der Patienten eine fokal kortikale Dysgenesie auf.<br />
Montenegro et al. (2002) fanden heraus, dass Patienten mit FCD und einer familiären<br />
Epilepsiehistorie einen früheren Ausbruch der Anfallskrankheit erleiden, als solche bei<br />
denen keine epileptische Vorgeschichte bekannt war.<br />
Untersuchungen an siebenundsechzig Patienten ergaben, dass Patienten mit einer<br />
histologisch gesicherten leichten Form der fokal kortikalen Dysgenesie (FCD)<br />
gegenüber denen mit einer schweren Dysplasie, ein postoperativ besseres Ergebnis<br />
bezügliche der epileptischen Aktivität haben (Fauser et al. 2004). Hader et al. (2004)<br />
behaupten in ihrer retrospektiven Studie, dass generell eine komplette FCD-Resektion<br />
zu sehr guten postoperativen Ergebnissen führt (Cohen-Gadol et al. 2004). Hong et al.<br />
kamen 2000 bereits zu einem gleichen Ergebnis.
5. Diskussion 47<br />
Sisodiya et al. (1999) fanden in ihrer Studie eine erhöhte P-gp-Expression bei Patienten<br />
mit kortikaler Dysplasie, die noch keine epileptischen Anfälle entwickelt hatten. Sie<br />
sahen einen Zusammenhang zwischen einer erhöhten P-gp-Expression und diesen<br />
Malformationen. Aronica et al. (2003) kamen zum gleichen Ergebnis mit 11 von 15 „Pgp-positiven“<br />
FCD-Patienten. Sie konnten zugleich eine P-gp-Anfärbung<br />
ausschliesslich im Gefässendothel des Läsionsgewebes nachweisen, während das<br />
periläsionale Gewebe P-gp frei war.<br />
Sisodiya et al. (2002) beschrieben bei Patienten mit einer Hippocampussklerose, mit<br />
kortikalen Dysplasien oder mit dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumoren<br />
(DNT) die an einer pharmakoresistenten Epilepsie litten, ebenfalls eine deutlich erhöhte<br />
P-gp-Expression. Hier zeigte die P-gp-Färbung knötchenförmige Ansammlung<br />
ballonierter Zellen. Die GFAP-Färbung zeigte eine diffuse Gliose in der weißen<br />
Hirnsubstanz (Sisodiya et al. 2002). Kanos et al. (2000) haben zum ersten Mal einen<br />
zweijährigen Patienten mit Hippocampussklerose beschrieben und hier aufgrund des<br />
geringen Alters einen möglichen Ansatz zur Äthiologieforschung dieser Erkrankung<br />
diskutiert.<br />
Es ist allerdings nach wie vor unklar, ob die Ammonshornsklerose Ursache oder Folge<br />
der Epilepsie ist.<br />
In unserer Studie waren nur drei von fünfzehn Ammonshornsklerose-Fällen P-gppositiv.<br />
Es liess sich jedoch in Kombination mit einer fokal kortikalen Dysplasie eine<br />
gesteigerte P-gp-Expression beobachten. Die Vermutung liegt hier nahe, dass für die Pgp-Überexpression<br />
die FCD verantwortlich ist. Das P-gp wurde in der<br />
Ammonshornsklerose nicht ausreichend untersucht, so dass wir keine<br />
Vergleichmöglichkeiten mit anderen Arbeiten haben. Vermutlich wäre auch hier das Pgp<br />
nicht in einem erhöhtem Masse exprimiert.<br />
Golden u. Pardridge (1997) zeigten eine Kolokalisation des P-gp mit dem Astrozyten-<br />
GFAP. Aronica et al. (2004) untersuchten die Expression und die Zellverteilung von Pgp,<br />
MRP1 und MRP2 und MVP (major vault protein). Sie fanden heraus, dass alle vier<br />
Proteine im Hippocampus verstärkt exprimiert wurden. Sie vermuteten, dass sie eine<br />
wichtige Rolle im Pharmakoresistenzmechanismus spielen.<br />
Wir konnten mit Hilfe immunhistochemischer Methoden das P-gp im Gefässendothel<br />
menschlicher Hirngewebsproben darstellen und in einzelnen Fallgruppen kortikaler<br />
Malformationen auswerten.
5. Diskussion 48<br />
In unserer Arbeit wurde das P-gp bei fast allen fokal kortikal Dysplasie (FCD)-Fällen<br />
angefärbt. Dies bestätigt die Angaben verschiedener Literaturquellen (Sisodiya et al.<br />
2001; Porter et al. 2003), bei denen es zu einer P-gp-Überexpression bei fokal<br />
kortikalen Dysplasien gekommen ist. Verglichen mit anderen Fällen (Neoplasmen und<br />
reaktive Gliose) war die Färbung in der FCD-Patientengruppe viermal stärker. Wir<br />
schlussfolgern, dass die kortikalen Dysplasien eine erhöhte P-gp-Expression aufweisen<br />
und somit ein wichtiger Schritt in der Ursachenforschung der pharmakoresistenten<br />
Epilepsie getan ist.<br />
Vogelgesang et al. (2004) untersuchten die benignen Hirnläsionen dysembryoplastische<br />
neuroepitheliale Tumoren hinsichtlich der P-gp-, der MRP2-, der MRP5- und der<br />
BCRP-Expression. Alle hier genannten Transporterproteine waren im DNT-Gewebe<br />
verstärkt exprimiert. Dieses Ergebnis deckt sich mit dem von Sisodiya et al. (2002).<br />
Vogelgesang et al. (2004) stellten noch fest, dass der pathogenetische Mechanismus der<br />
Pharmakoresistenz in der Epilepsie nicht nur auf die Blut-Hirn-Schranke beschränkt ist,<br />
da sich die Transporter auch im Zytoplasma von Ganglienzellen darstellen liessen.<br />
Seo u. Hong (2003) beschreiben „exzellente“ postoperative Ergebnisse hinsichtlich der<br />
Anfallskontrolle nach vollständiger Entfernung iktal-veränderter Gewebestruktur. Diese<br />
Behauptung hatten Kim et al. bereits 2001 aufgestellt. Sie untersuchten Kinder, die an<br />
dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumoren (DNT) und zugleich an fokal<br />
kortikaler Dysgenesie erkrankt waren. Sie schlussfolgerten, dass eine initiale Operation<br />
und komplette Tumorresektion eine sachgerechte und effektive Therapie in der<br />
Behandlung pharmakoresistenter Epilepsie dieser Kinder darstellt.<br />
Nur ein Patient aus unserer Studie wies die Diagnose DNT auf, sodass von unseren<br />
Befunden keine grundsätzlichen Prinzipien abgeleitet werden können.<br />
Vogelgesang et al. (2004) hingegen zeigten eine deutliche P-gp-Überexpression im<br />
Gewebe von dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumoren auf. Sisodiya et al.<br />
(2004) bestätigten dies in ihrer Arbeit. Sie vermuten, eine mögliche Ursache der<br />
Pharmakoresistenz gefunden werden könnte.<br />
Die P-gp-Anfärbung bei den AV-Malformationsfällen war in einem der zwei Fälle<br />
positiv. Eine 50%-ige Anfärbung erscheint im Vergleich zu den Beobachtungen von<br />
Vogelgesang et al. (2004) hoch. Da nur zwei Patienten aus dieser Untersuchungsgruppe<br />
zur Auswertung standen, lässt sich demzufolge kein statistisch gesicherter Vergleich<br />
anstellen.
5. Diskussion 49<br />
5.4.3. Das P-gp in Abhängigkeit vom Alter<br />
In Abb. 19 ist die Gesamtsumme der P-gp-Anfärbungen von Epilepsie-Patientengruppe<br />
und Läsionsgewebegruppe summiert und verglichen worden. Es lässt sich beobachten,<br />
dass weder die Werte des Läsionsgewebes noch die Werte des Epilepsiegewebes mit<br />
dem Alter korrelieren. In Tab. 8 wurde die Standardabweichung dargestellt.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass eine pharmakoresistente Epilepsie<br />
nicht zwangsläufig mit einer P-gp-Überexpression verbunden ist.<br />
Einige Wissenschaftler haben versucht herauszufinden, welchen Einfluss das P-gp auf<br />
den Medikamententransport, speziell im höheren Alter haben könnte. Brenner u. Klotz<br />
(2004) fanden keinen signifikanten Unterschied bezüglich der P-gp-Expression<br />
zwischen einer geriatrischen und einer Kontrollgruppe junger Patienten. Lee u.<br />
Bendayan (2004) stellten eine Hypothese auf, dass das Expressionsmuster des P-gp eine<br />
Schlüsselrolle in der Äthiopathogenese der Alzheimer- und der Parkinson Erkrankung<br />
spielen könnte. Wir beobachteten eine erhöhte P-gp-Expression in einigen<br />
Sektionspräparaten. Dies stellt womöglich ein Artefakt dar, da die Standardabweichung<br />
extreme Werte zeigte. Unter diesem Aspekt stimmen wir der Studie von Brenner u.<br />
Klotz (2004) zu.<br />
5.4.4. Der Einfluss verschiedener Substanzen auf das P-gp<br />
Die Anwendung von P-gp-Blockern könnte für bestimmte Medikamente zu einer<br />
verbesserten Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke führen (Schinkel 1999; Wijnholds<br />
et al. 2000).<br />
P-gp lässt sich in der Blut-Hirn-Schranke durch die Gabe eines spezifischen Inhibitors<br />
(PSC 833) hemmen (Mayer et al. 1997). Dies gab zu Spekulationen Anlass, dass die<br />
ZNS-Konzentrationen und die damit verbundene therapeutische Wirksamkeit von<br />
Arzneimitteln durch die P-gp Inhibition erhöht werden könnte. So erreichen laut Kimm<br />
et al. (1998) z. B. die HIV-Protease-Inhibitoren relativ geringe Konzentrationen im<br />
Gehirn, weil sie Substrate des P-gp sind.<br />
Der Kalzium-Kanalblocker Verapamil ist ein nachgewiesener P-gp-Inhibitor. Sumers et<br />
al. (2004) verabreichten in ihrer Studie einer 24-jährigen Patientin dieses Medikament.<br />
Sie registrierten einen deutlichen Rückgang der epileptischen Anfälle und eine deutliche<br />
Verbesserung der subjektiven Lebensqualität an.
5. Diskussion 50<br />
Bei Rattenexperimenten konnte mittels Mikrodialyse nach Verapamil-Gabe eine<br />
deutliche Perfusionssteigerung von Lamotrigin, Phenobarbital und Felbamat in der<br />
Extrazellulärflüssigkeit des zerebralen Kortex gezeigt werden (Potschka et al. 2002).<br />
Lopez et al. (2003) beschreiben PSC833 als einen sehr effektiven P-gp-Inhibitor.<br />
Ähnliche Ergebnisse publizierten auch Newmann et al. (2002), mit OC144-093, einem<br />
weiteren P-gp-Inhibitor.<br />
In unserer Arbeit wurden keine P-gp-Blocker untersucht. Allerdings wäre dies ein<br />
möglicher Ansatz für weitere Forschungen in der Epilepsietherapie. Diese<br />
Untersuchungen würden entweder an die Möglichkeiten neuer Behandlungsmethoden<br />
anknüpfen oder Hinweise für eine mögliche Genese der Pharmakoresistenz der<br />
Epilepsien liefern.<br />
5.5. Schlussfolgerung<br />
Unsere Ergebnisse zeigen nicht bei allen Gruppen eine signifikante Erhöhung der P-gp-<br />
Expression. Die Gruppe der Ammonshornsklerose, der Neoplasmen und auch der<br />
reaktiven Gliose weisen keine signifikante P-gp-Überexpression auf. Es wurde bei den<br />
FCD-Patienten eine, im Vergleich hohe P-gp-Expression beobachtet, was auch in<br />
anderen Studien Bestätigung findet (Montenegro et al. 2002; Sisodiya et al. 2002;<br />
Aronica et al. 2003). In der Studie von Montenegro et al. (2002) konnte ein<br />
Zusammenhang zwischen der familiären Epilepsiehistorie bei Patienten mit fokal<br />
kortikaler Dysplasie und einem zeitlich frühen Ausbruch der Anfallskrankheit<br />
aufgezeigt werden.<br />
Bei Patienten mit einer Hippocampussklerose, einer kortikalen Dysplasie oder mit<br />
dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumoren (DNT), die an einer<br />
pharmakoresistenten Epilepsie litten, wurde von Sisodiya et al. (2002) ebenfalls eine<br />
deutliche P-gp-Expression gefunden. Aronica et al. (2003) zeigten, dass es bei den<br />
meisten ihrer Patienten mit fokal kortikaler Dysplasie eine P-gp-Überexpression vorlag.<br />
Die Gruppe der Ammonshornsklerose- und der FCD-Patienten wies ebenfalls eine hohe<br />
P-gp-Expression auf, was vermutlich auf die FCD-Komponente zurückzuführen ist. Die<br />
AS-Patienten alleine zeigten keine verstärkte P-gp-Expression.<br />
Es konnte nicht bei jedem Epilepsiepräparat eine P-gp-Überexpression beobachtet<br />
werden. Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den<br />
Epilepsiepräparaten und den Proben aus dem Hirnläsionsrandgewebe festgestellt<br />
werden. Der geringe Unterschied zeigt, dass die Ursache der Epilepsie durchaus mit
5. Diskussion 51<br />
verschiedenen P-gp-Expressionen verbunden sein kann. Hier sei besonders auf die<br />
FCD-Patienten und die verstärkte P-gp-Expression bei dieser Patientengruppe<br />
hingewiesen.<br />
Neben des P-gp spielen auch andere Transporter bei der pharmakoresistenten Epilepsie<br />
eine wichtige Rolle (MRP1, MRP2, BRCP). Diese Transporter stellen möglicherweise<br />
zusätzliche Angriffspunkte in der Epilepsietherapie dar (Vogelgesang et al. 2004).<br />
Sollte die Erforschung und der Einsatz der P-gp-Blocker bei diesen Patienten nicht zu<br />
einem zufrieden stellenden Ergebnis führen, bleibt als weitere Therapieoption die<br />
Operation mit Entfernung des epileptogenen Focus. Allerdings stellt die medikamentöse<br />
Therapie eine patientenschonendere Methode der Behandlung dar, da hier u. a. die<br />
operativen Risikofaktoren entfallen.
6. Zusammenfassung 52<br />
6. ZUSAMMENFASSUNG<br />
Das Wort Epilepsie ist vom Griechischen abgeleitet und bedeutet „plötzlich heftig<br />
ergriffen und überwältigt" zu werden. Die Epilepsie ist eine Organkrankheit mit<br />
vielfältigen Erscheinungsformen. Es sollte zwischen einem epileptischen Anfall, bei<br />
dem es sich um ein einmaliges Geschehen handelt, und zwischen der Epilepsie per se,<br />
unterschieden werden. Bei der Epilepsie handelt es sich um eine lang anhaltende<br />
Veränderung des Gehirns, die sich in immer wieder auftretenden epileptischen Anfällen<br />
äussert. Eine genetisch bedingte Bereitschaft, angeborene oder erworbene<br />
Hirnschädigung können zu einem epileptischen Anfall führen. Die Diagnostik der<br />
Epilepsien besteht aus mehreren Teilen. Dazu gehören die Fremdanamnese, die<br />
bildgebenden und invasive Untersuchungsmethoden. Die sich daraus ergebende<br />
Therapie kann medikamentös oder operativ erfolgen (Masuhr u. Neumann 1996;<br />
Habersack 1998; Poeck u. Hacke 1998; Delank u. Gehlen 2004).<br />
Eine besondere Form der Epilepsie ist die pharmakoresistente Epilepsie, die sich in<br />
einem Misserfolg der antiepileptischen Mehrfachtherapie äussert. Ca. 10-20% aller<br />
Epilepsiepatienten sprechen nicht adäquat auf die medikamentöse Therapie an (Besser<br />
2001). Die Ursachen hierfür sind nicht vollständig geklärt. Man nimmt an, dass der<br />
Effluxtransporter MDR (multi-drug-resistance-P-Glykoprotein) für die<br />
Pharmakoresistenz verantwortlich ist (Abbot et al. 2002).<br />
Das P-gp ist im Gegensatz zur Krebsforschung bei Epilepsiepatienten nicht hinreichend<br />
untersucht worden. Der Mechanismus beruht auf dem Prinzip der Herausschleusung<br />
bestimmter Substanzen aus dem Gewebe. Solche Mechanismen sind für den Körper von<br />
grosser Bedeutung, da er sich so vor schädlichen Substanzen schützen kann (Löffler u.<br />
Petrides 1998). Viele Antiepileptika werden als Substrate für das P-gp bezeichnet, so<br />
dass hier die Vermutung nahe liegt, sie würden durch das P-gp aus ihrem Wirkspektrum<br />
wieder in die Blutbahn zurück transportiert (Tishler et al. 1995; Willman 1997; Oza<br />
2002; Sisodiya et al. 2002).<br />
Als Beitrag zur Klärung dieser Problematik konnten wir mit Hilfe des JSB1-Antikörpers<br />
das P-gp anfärben, und in verschiedenen Hirngewebsproben untersuche. Die P-gp-<br />
Expression liess sich nahezu ausschließlich im Endothel der Gehirnkapillaren<br />
nachweisen, wo sie semiquantitativ ausgewertet wurde. Astrozytenfortsätze färbten sich<br />
dabei nur vereinzelt an.
6. Zusammenfassung 53<br />
Wir untersuchten das Hirngewebe von 41 Patienten mit pharmakorefraktärer Epilepsie,<br />
bei denen keine Bevorzugung des Geschlechts festgestellt werden konnte.<br />
Die unterschiedlichen Anfallsarten, Anfallsursachen und verschiedenen Zeitspannen bis<br />
zur Operation, sowie die differenten Medikamente als auch Medikamentenkombination<br />
konnten bei unseren Probanden keinen signifikanten Einfluss auf die P-gp-Anfärbung<br />
ausüben.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die klinischen Variationen der einzelnen<br />
Patienten zu keiner Veränderung der P-gp-Anfärbung führten. Der Vergleich der<br />
Epilepsiepräparate untereinander hat gezeigt, dass bestimmte Malformationen, wie z. B.<br />
die fokal kortikale Dysplasie (FCD) zu einer starken P-gp-Expression führen. Dieses<br />
Ergebnis wurde durch andere Autoren bestätigt (Sisodiya et al. 1999, 2002; Montenegro<br />
et al. 2002; Aronica et al. 2003; Porter et al. 2003; Prayson u. Frater 2003). Dort<br />
konnte eindeutig die erhöhte P-gp-Expression bei diesen Patienten beobachtet werden.<br />
Fast alle Patienten waren nach operativer Therapie vollständig anfallsfrei.<br />
Bei der Ammonshornsklerose, den dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumoren,<br />
den Gangliogliomen, der reaktiven Gliose und der AV-Malformation konnte, nicht mit<br />
der Literatur übereinstimmend, keine verstärkte P-gp-Expression beobachtet werden.<br />
Bei Vogelgesang et al. (2004) war eindeutig eine starke P-gp-Anfärbung bei<br />
dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumoren nachgewiesen worden. Ashmore et al.<br />
(1999) konnten eine verstärkte P-gp-Anfärbung in den Endothelzellen maligner<br />
Hirntumoren aufzeigen. Es gab hier hinsichtlich der P-gp-Anfärbung keinen<br />
Unterschied zwischen niedrig- oder hochgradigen Astrozytomen.<br />
In unserer Kontrollgruppe mit Hirnläsionsrandgewebe konnte dagegen keine<br />
signifikante P-gp-Anfärbung, weder beim Astrozytom noch beim Ganglizytom<br />
registriert werden.<br />
Verschiedene Studien konnten durch Gabe eines spezifischen Inhibitors (PSC 833) eine<br />
P-gp-Hemmung in der Blut-Hirn-Schranke erreichen (Mayer et al. 1997). Kimm et al.<br />
(1998) bestätigen diese Aussage. Sumers et al. (2004) identifizierten das Verapamil als<br />
den P-gp-Inhibitor, sie konnten hiermit erfolgreich eine Anfallsfreiheit bei<br />
Epilepsiepatienten erreichen.
6. Zusammenfassung 54<br />
Unsere Arbeit befasste sich nicht mit den P-gp-Inhibitoren, konnte jedoch ein deutliches<br />
Herausragen der Patienten mit einer fokal kortikalen Dysplasie von allen Untersuchten<br />
bezüglich der P-gp-Expression aufzeigen.<br />
Aus dieser Arbeit geht schlussfolgernd hervor, dass speziell bei FCD-Patienten durch P-<br />
gp-Inhibitoren ein möglicher Ansatz in der medikamentösen Therapie gefunden wurde.<br />
Der Einsatz dieser Substanzen könnte einen bedeutsamen Fortschritt in der<br />
Epilepsieforschung, speziell bei kortikalen Dysplasien, bedeuten.
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ANHANG A-Tabellen 73<br />
A N H A N G A - Tabellen
Tabelle 1: Eigenschaften selektierter ABC-Transportermoleküle<br />
Name Symbol Chromo RNA AA Disease Normal tissue Substrate Role in MDR<br />
some<br />
link distribution<br />
MDR1 Pgp ABCB1 7q21 4.5 1279 n.k. Many tissues, Many neutral yes<br />
apical hydrophobic<br />
membranes Compounds<br />
TAP1 ABCB2 6p21.3 2.5 808 n.k. Most cells, ER Peptides possibly<br />
TAP2 ABCB3 6p21.3 2.8 653 BLS Most cells, ER Peptides possibly<br />
MDR3 Pgp ABCB4 7q21 4.5 1279 PFIC3 Hepatocyte, Phosphatidylc no<br />
apical<br />
membranes<br />
holine<br />
Est422562 ABCB5 7p14 7.5 n.k. n.k. Ubiquitous n.k. no<br />
ABCB6 ABCB6 2q33q36<br />
3.5 842 n.k. Mitochondria Iron no<br />
ABC7 ABCB7 Xq13.1q2.4<br />
13.3<br />
752 Anaemia Mitochondria Iron? no<br />
M-ABC1 ABCB8 7q35q36<br />
2.4 718 n.k. Mitochondria n.k. no<br />
ABCB9 ABCB9 l2q24 3.5 723 n.k. Heart brain<br />
lysosomes<br />
n.k. no<br />
M-ABC2 ABCB10 1q42 4.1 738 n.k. Mitochondria Peptides, no<br />
BSEP/sPgp ABCB11 2q24 5.4 1321 PFIC2 Hepatocytes,<br />
apical<br />
membranes<br />
Biles salts no<br />
MRP1 ABCC1 16pl3.1 6.5 1531 n.k. Ubiquitus, lateral Anionic yes<br />
membranes conjugates<br />
glutathione<br />
MRP2/ ABCC2 1Oq24 5.5 1545 Dubin- Liver kidney Anionic yes<br />
cMOAT<br />
Johnson intestine conjugates<br />
apical glutathione,<br />
membranes bilirubin<br />
MRP3 ABCC3 17q2l.3 6.5 1527 n.k. Kidney intestine Anionic yes<br />
lateral conjugates,<br />
membranes bile salts<br />
MRP4 ABCC4 13q32 6.5 1325 n.k. Many tissues Cyclic<br />
nucleotides<br />
no?<br />
MRP5 ABCC5 3q27 6.6 1437 n.k. Many tissues Cyclic<br />
nucleotides<br />
no?<br />
MRP6 ABCC6 16pl3.1 6.5 1503 PXE Liver kidney<br />
lateral<br />
membranes<br />
Peptides? no?<br />
CFTR ABCC7 7q3l.2 6.0 1480 Cystic Lung intestine Organic no<br />
fibrosis cholangiocytes anions?<br />
SUR1 ABCC8 l1pl5.1 5.0 1581 fPHHI Pancreas n.k. no<br />
SUR2 ABCC9 12pl2.1 5.0 1549 n.k. Skeletal muscle<br />
heart<br />
n.k. no<br />
MRP7 ABCC10 6p21 5.5 1513 n.k. Low in all tissuesn.k. no?<br />
MRP8 ABCCl l 16q12.1 4.6 1382 PKC? Low in all tissuesn.k. no?<br />
MRP9 ABCC12 16q12 5.0 1359 PKC? Low in all tissuesn.k. no?<br />
ABC8/White ABCG1 21q22.3 2.7 638 n.k. Brain spleen Sterols? no<br />
lung<br />
lipids?<br />
74
BCRP/MXR ABCG2 4q22 2.4 655 n.k. Breast liver<br />
intestine<br />
Drugs yes<br />
White 2 ABCG4 llq23 n.k. 749? n.k. Liver n.k. no<br />
White 3 ABCG5 2p21 2.3 651 Sitosterol Liver small Plant sterols no<br />
emia intestine<br />
White 4 ABCG8 2p2l 2.0 673 Sitosterol Liver small Plant sterols no<br />
emia intestine<br />
AA=amino acids; BLS=bare lymphocyte syndrome; PFIC2=type 2 progressive intrahepatic<br />
cholestasis; PFIC3=type 3 progressive intrahepatic cholestasis; PXE=pseudoxanthoma elasticum;<br />
fPHHI=familial persistent hyperinsulinemic hypoglycemia of infancy; PKC=paroxysmal kinesigenic<br />
choreoathetosis; n.k.=not known.<br />
75
Tabelle 2: Aktennummern der Präparate<br />
Schlüsselnummer<br />
Aktennummer<br />
Neurologie<br />
Aktennummer<br />
Neurochirurgie<br />
Aktennummer<br />
Pathologie Geschlecht<br />
48 0 4121 J3270/95 weiblich<br />
8 2276 1530 J 5366/95 männlich<br />
36 0 J 4168/96 männlich<br />
37 0 J 4870/96 männlich<br />
41 0 J 6285/96 weiblich<br />
40 0 J 9629/96 männlich<br />
42 0 J 13323/96 männlich<br />
3 2428 2570 J 3907/97 männlich<br />
21 2210 2515 J 4049/97 männlich<br />
2 188 2594 J 4419/97 männlich<br />
24 2565 2608 J 5076/97 männlich<br />
23 2658 2614 J 5917/97 männlich<br />
26 2480 2551 J 6209/97 weiblich<br />
15 2632 2828 J 10893/97 männlich<br />
17 2628 2772 J 11461/97 männlich<br />
16 2670 2861 J 11538/97 weiblich<br />
18 2608 2839 J 1031/98 männlich<br />
1 2368 3032 J 3057/98 weiblich<br />
2 188 2594 J 3218/98 männlich<br />
7 2136 3008 J 5136/98 weiblich<br />
8 2276 1530 J 5453/98 männlich<br />
10 2621 3145 J 5454/98 männlich<br />
11 2691 3248 J 5773/98 männlich<br />
4 2713 2877 J 6461/98 weiblich<br />
12 2637 3098 J 7481/98 weiblich<br />
25 515 3319 J 7482/98 männlich<br />
19 0 3331 J 7693/98 männlich<br />
13 0 3093 J 8098/98 weiblich<br />
9 0 3374 J 10954/98 weiblich<br />
6 0 3508 J 11246/98 weiblich<br />
5 0 3530 J 11527/98 weiblich<br />
22 0 3497 J 90/99 männlich<br />
27 0 3690 J 91/99 männlich<br />
28 0 3730 J 968/99 männlich<br />
29 0 3770 J 1993/99 weiblich<br />
30 0 3799 J 2554/99 männlich<br />
31 0 3818 J 2886/99 weiblich<br />
4 2713 2877 J 3861/99 weiblich<br />
32 0 3907 J 4553/99 weiblich<br />
33 0 3940 J 5215/99 weiblich<br />
34 0 3969 J 5644/99 weiblich<br />
43 0 3975 J 6534/96 männlich<br />
45 0 4074 J8106/99 weiblich<br />
47 0 4121 J8807/99 weiblich<br />
46 0 4156 J9580/99 männlich<br />
76
Tabelle 3: Zusätzliche Informationen zu den Patienten<br />
Aktennummer mögliche Ursachen Interessantes zusätzliche Erkrankungen<br />
Pathologie<br />
(lt. Anästhesieprotokoll)<br />
J3270/95 Gefäßmalformation, kein echter ab 7.LJ Epilepsie, in<br />
-<br />
Tumor nachweisbar<br />
Schwangerschaft und 1 Jahr danach<br />
anfallsfrei ohne Medikation<br />
J 5366/95 Hirntumor (herdförmige Gliose) - Pyelonephritis<br />
J 4168/96 - mehrfach operativ versorgte Otitis<br />
media (´94 zuletzt revidiert)<br />
J 4870/96 Hirnabszeß->OP->Anfälle ;<br />
unregelmäßige Einnahme der<br />
Medikation<br />
- -<br />
J 6285/96 - fieberhafter Infekt im 4 LJ; Hypoxie<br />
nach der Geburt->Inkubator<br />
-<br />
J 9629/96 Ausräumung des Hämatoms posttraumatische Epilepsie -<br />
J 13323/96 - - -<br />
J 3907/97 - - Rhinitis allergica, Pflasterallergie<br />
J 4049/97 glioneuronale Dysplasie mit<br />
perifokaler reaktiver Gliose<br />
- -<br />
J 4419/97 - - Aneurysma-OP ´85<br />
J 5076/97 - - Adipositas<br />
J 5917/97 - - Art. Hypertonus, Adipositas<br />
J 6209/97 - NW bei Phenobabital 300 mg:<br />
Müdigkeit, Schwindel,<br />
Konzentrationsstörung<br />
Pyelonephritis im 13./14. LJ<br />
J 10893/97 - NW bei Carbamazepin 1200 mg: Resektion Oligodendrogliom<br />
Schwindel, Übelkeit<br />
temp.re. ´78<br />
J 11461/97 "Gehirnerschütterung" im 10. LJ - Poliomyelitis im 2 LJ, periphere<br />
Parese li. Bein<br />
J 11538/97 im 2 LJ Krampf mit Bewußtlosigkeit NW bei Carbamazepin 1600 mg: Hausstaubmilbenallergie, Rhinitis<br />
Schwindel, Doppelbilder<br />
allergica, Hypotonus<br />
J 1031/98 - - Penicillin-Allergie<br />
J 3057/98 - - chron. Pyelonephritis<br />
J 3218/98 - - -<br />
J 5136/98 - - Hypotonie, ehemalige Meningitis<br />
J 5453/98 - - Pyelonephritis<br />
J 5454/98 - Bruder im 5 LJ nach SHT Epilepsie Nephrolitiasis im 1 LJ, Varikosis<br />
J 5773/98 - - Nystagmus, Sehbehinderung,<br />
großflächige Pigmentstörung am<br />
OA, dorsaler Rumpf<br />
J 6461/98 - - -<br />
J 7481/98 Meningoencephalitis im 2. LJ,<br />
nachfolgend mehrwöchige re.seitige<br />
Hemiparese<br />
- Adipositas, Z.n. Gastritis ´87,<br />
Pneumonie als Kind, Pyelonephritis<br />
´88<br />
J 7482/98 im 6. LM Pertussis mit Fieber - Hirnorganisches Psychosyndrom<br />
J 7693/98 Astrozytom links temporal -<br />
J 8098/98 Fieberkrämpfe im 6. Lmonat NW bei Carbamazepin 1200 mg:<br />
Gangunsicherheit, Doppelbilder,<br />
Übelkeit<br />
Adipositas, Varikosis, Allergie<br />
gegen Analgin, Schuppenflechte<br />
J 10954/98 - - Hypothyreose euthyreot<br />
J 11246/98 fieberhafter Infekt Atemnot: Intoleranz Gabapentin<br />
(Neurontin) u. Carbamazepin<br />
. . .<br />
. . .<br />
77<br />
. . .<br />
Nierensteine, ehemalige<br />
Lungenentzündung, Allergie gegen<br />
Neurontin<br />
. . .
Tabelle 3 (Fortsetzung): Zusätzliche Informationen zu den Patienten<br />
J 11527/98 Meningoencephalitis im 5. LJ - -<br />
J 90/99 SHT im 3. LJ frontal links, mit<br />
Kontusionsherd<br />
- Hirnorganisches Psychosyndrom<br />
J 91/99 Zyste im rechten Temporalpol - Hypertonus, M. Bechterew<br />
J 968/99 - Phenytoineffekt: großflächige Hirnorganisches Psychosyndrom,<br />
Hyperpigmentierung am re.<br />
Oberschenkel<br />
Rhinitis allergica<br />
J 1993/99 Tumor temporal rechts:Resektion im 1.Jahr nach Tumor-OP Hemianopsie nach links<br />
1986 (Epidermoidzyste)<br />
Anfallsbeginn<br />
J 2554/99 Ammonshornsklerose, glioneurale - rheumatisches Fieber ´73,<br />
Dysplasien<br />
Hyperlipidämie, Adipositas<br />
J 2886/99 im 2. LJ Meningoencephalitis mit<br />
nachfolgenden Anfällen,<br />
Ammonshornsklerose<br />
- Z.n. Struma-OP ´87<br />
J 3861/99 - - -<br />
J 4553/99 - - Hemiparese rechts untersch.<br />
Intensität, Somatisierungsstörung<br />
J 5215/99 kavernöses Angiom bei Lamotrigin (Lamictal): Kopfschmerzen seit dem 14. LJ<br />
Magenbeschwerden,<br />
(intermittierend), Hypotonie,<br />
Hautveränderungen<br />
Allergie Pflaster<br />
J 5644/99 im 14. LJ Treppensturz, daraufhin Bruder: ehemals Epilepsie durch Hypothyreose, Z.n.<br />
grand mal<br />
Hirntumor, nach OP anfallsfrei Jodmangelstruma-OP, chron.<br />
Bronchitis bei Nikotinabusus<br />
J 6534/96 varkalkte angiomatöse Malformation im 3.LM erster GM,<br />
HOPS, leichtgradige linkseitige<br />
frontoparietal re.<br />
Benzodoazepin/Analgetika/Nikotinab Hemisyptomatik, Z.n.<br />
usus, Gingivahyperplasie<br />
Tracheostomie, Adipositas<br />
J8106/99 - - -<br />
J8807/99 - - Z.n. Epilepsie-OP, seit 8 Monaten<br />
keine Epileptika, v.a. Gastritis<br />
J9580/99 - - -<br />
78
Tabelle 4: Eingenommene Antiepileptika (Dosis in mg)<br />
Aktennummer letzte Antiepileptika Dosis in letzte Antiepileptika Dosis in letzte Antiepileptika Dosis<br />
Pathologie<br />
mg<br />
mg<br />
in mg<br />
J3270/95 Carbamazepin 1200<br />
J 5366/95 Phenytoin 450 Phenobarbital 100<br />
J 4168/96 Carbamazepin 1600<br />
J 4870/96 Carbamazepin 1600 Valproat 2000<br />
J 6285/96 Carbamazepin 1600 Phenobarbital 175<br />
J 9629/96 Carbamazepin 1500<br />
J 13323/96 Carbamazepin 1200 Lamictal 400<br />
J 3907/97 Carbamazepin 2400<br />
J 4049/97 Carbamazepin 1500<br />
J 4419/97 Carbamazepin 1600 Phenytoin 250<br />
J 5076/97 Carbamazepin 1400 Vigabatrin (Sabril) 2000 Primidon (Liskantin) 125<br />
J 5917/97 Carbamazepin 1800<br />
J 6209/97 Carbamazepin 1200<br />
J 10893/97 Carbamazepin 2400<br />
J 11461/97 Carbamazepin 1800<br />
J 11538/97 Carbamazepin 1600<br />
J 1031/98 Carbamazepin 2600<br />
J 3057/98 Carbamazepin 1800<br />
J 3218/98 Carbamazepin 2100<br />
J 5136/98 Carbamazepin 2000 Valproat-Natrium (Orfiril) 1800<br />
J 5453/98 Carbamazepin 1200<br />
J 5454/98 Carbamazepin 2100<br />
J 5773/98 Carbamazepin 1200<br />
J 6461/98 Carbamazepin 2400<br />
J 7481/98 Carbamazepin 1800<br />
J 7482/98 Carbamazepin 1800<br />
J 7693/98 Carbamazepin 1200<br />
J 8098/98 Carbamazepin 1000<br />
J 10954/98 Carbamazepin 1500<br />
J 11246/98 Carbamazepin 1400<br />
J 11527/98 Carbamazepin 1200<br />
J 90/99 Carbamazepin 1800<br />
J 91/99 Carbamazepin 2200<br />
J 968/99 Carbamazepin 1500<br />
J 1993/99 Carbamazepin 1500<br />
J 2554/99 Carbamazepin 1400<br />
J 2886/99 Carbamazepin 1000<br />
J 3861/99 Carbamazepin 2100<br />
J 4553/99 Carbamazepin 1000 Gabapentin (Neurontin) 1200<br />
J 5215/99 Carbamazepin 1800<br />
J 5644/99 Carbamazepin 1000<br />
J 6534/96 Carbamazepin 1200 Gabapentin (Neurontin) 2400<br />
J8106/99 Carbamazepin<br />
J8807/99 -<br />
1200<br />
J9580/99 Lamotrigin(Lamictal) 150 Valproat-Natrium (Ergenyl) 1000 Sultiam(Ospolot) 300<br />
79
Tabelle 5: Zusätzlich eingenommene Präparate<br />
Aktennummer<br />
Pathologie<br />
Komedikation im Alltag Komedikation<br />
im KH (2-4<br />
Tage vor OP)<br />
im KH im KH Komedikation im KH<br />
J3270/95 Eisensulfat<br />
150mg<br />
J 5366/95<br />
J 4168/96<br />
J 4870/96<br />
J 6285/96 Jodid 200<br />
J 9629/96<br />
J 13323/96<br />
J 3907/97 Eisensulfat<br />
300 mg<br />
J 4049/97<br />
J 4419/97 Ranitidin<br />
(Sostril) 200 mg<br />
Teicoplanin (Targocid) 400 mg<br />
J 5076/97<br />
J 5917/97 Nifedipin (Corinfar) 20 mg Nifedipin (Corinfar) 20 mg<br />
J 6209/97 Eisensulfat<br />
300 mg<br />
J 10893/97 Lactulose Dexamethason Eisensulfat<br />
(Bifiteral) 40 mg 300 mg<br />
J 11461/97 Ranitidin Dexamethason<br />
(Sostril) 50 mg 40 mg<br />
J 11538/97<br />
J 1031/98<br />
Eisensulfat<br />
300 mg<br />
J 3057/98 Eisensulfat<br />
300 mg<br />
J 3218/98 Ranitidin<br />
(Sostril) 150 mg<br />
J 5136/98 Ranitidin<br />
(Sostril) 450 mg<br />
J 5453/98 Ranitidin<br />
(Sostril) 150 mg<br />
Dexamethason 8<br />
mg<br />
Dexamethason<br />
16 mg<br />
Dexamethason 8<br />
mg<br />
J 5454/98 Dexamethason 8<br />
mg<br />
J 5773/98<br />
J 6461/98 Ranitidin<br />
(Sostril) 150 mg<br />
Dexamethason 8<br />
mg<br />
J 7481/98 Clobazam (Frisium) 15 mg<br />
J 7482/98 Melperon-HCl (Eunerpan) 50<br />
mg<br />
J 7693/98 Dexamethason 8<br />
mg<br />
J 8098/98<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .<br />
80<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .
Tabelle 5 (Fortsetzung): Zusätzlich eingenommene Präparate<br />
J 10954/98 L-Thyroxin 50 mg Ranitidin<br />
(Sostril) 150 mg<br />
Dexamethason 8<br />
mg<br />
J 11246/98 Eisensulfat<br />
300 mg<br />
J 11527/98<br />
J 90/99 Piracetam 1600 mg Ranitidin<br />
(Sostril) 50 mg<br />
J 91/99<br />
J 968/99<br />
J 1993/99<br />
Nebivolol (Nebilet) 2,5 mg Ranitidin<br />
(Sostril) 50 mg<br />
J 2554/99 Simvastatin (Denan) 5 mg Ranitidin<br />
(Sostril) 50 mg<br />
J 2886/99<br />
J 3861/99<br />
J 4553/99<br />
Liothyronin 10 µg,<br />
Levothyroxin 40 µg<br />
(Thyreotom)<br />
J 5215/99 Ranitidin<br />
(Sostril) 50 mg<br />
J 5644/99 Levothyroxin 75 µg (Euthyrox) Ranitidin<br />
(Sostril) 50 mg<br />
Dexamethason<br />
40 mg<br />
Dexamethason<br />
40 mg<br />
Dexamethason<br />
40 mg<br />
Eisensulfat<br />
150 mg<br />
Eisensulfat<br />
450 mg<br />
Clobazam (Frisium) 30 mg<br />
Piracetam 1600 mg<br />
Nebivolon (Nebilet) 2,5 mg<br />
Simvastatin (Denan) 5 mg<br />
Liothyronin 10 µg,<br />
Levothyroxin 40 µg<br />
(Thyreotom)<br />
Dexamethason<br />
20 mg<br />
Diazepam (Faustan) 5 mg<br />
Dexamethason<br />
Levothyroxin 75 µg<br />
40 mg<br />
(Euthyrox)<br />
J 6534/96 Diazepam 20mg,Temazepam Ranitidin(Sostril<br />
Diazepam<br />
20mg, Ranitidin<br />
) 100mg<br />
20mg,Temazepam20mg,<br />
300mg,Dihydrocodein<br />
Ranitidin300mg,Dihydrocodei<br />
J8106/99<br />
90mg,Silymarin 560mg<br />
n90mg,Silymarin560mg,<br />
Lorazepam2mg,Certoparin<br />
3000IE<br />
J8807/99 Dexamethason<br />
40mg<br />
J9580/99 Na-Perchlorat 875mg (Irenat)<br />
81
Tabelle 6: Auszüge aus den Anästhesieprotokollen<br />
Aktennummer Prämedikation zur Nacht Prämedikation am OP-Tag OP-Medikation: OP-Medikation<br />
Analgeti- sonstiges Antibiotikum Infusionen Transfusion<br />
Pathologie<br />
Narkotikum Muskelrelaxanz<br />
kum<br />
J3270/95<br />
J 5366/95 Midazolam (Dormicum) 7,5 Propofol Pancuroniumbromid Sufentanil SF 1/1; Mannitol 15%<br />
mg per os<br />
150 ml<br />
J 4168/96<br />
J 4870/96<br />
J 6285/96<br />
J 9629/96<br />
J 13323/96<br />
J 3907/97 Midazolam (Dormicum) 7,5 Midazolam (Dormicum) 7,5 Propofol Pancuroniumbromid Sufentanil SF 1/1; KCL 20 ml; Eigenblut<br />
mg per os<br />
mg per os<br />
HAES 6%<br />
J 4049/97 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5 Propofol Pancuroniumbromid Sufentanil SF 1/1; KCL 40 ml<br />
mg Piritramid)<br />
J 4419/97 1 Amp. Dipidolor i.m. (15 Propofol Pancuroniumbromid Fentanyl Teicoplanin 400 mg SF 1/1<br />
mg Piritramid)<br />
(Targocid)<br />
J 5076/97 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5 Propofol Pancuroniumbromid Fentanyl Dexamethason 16 mg SF 1/1; Mannitol 15%<br />
mg Piritramid)<br />
150 ml; HAES 6%<br />
J 5917/97 Diazepam 10 mg (Faustan) 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5 Propofol Pancuroniumbromid Fentanyl Dexamethason 40 mg Teicoplanin 400 mg SF 1/1; Mannitol 15%<br />
per os<br />
mg Piritramid)<br />
(Targocid) 150 ml; KMA<br />
J 6209/97 1 Amp. Dipidolor i.m. (15 Propofol Pancuroniumbromid Fentanyl Methohexital 25 mg SF 1/1; KMA; HAES 6% Eigenblut<br />
mg Piritramid)<br />
J 10893/97 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl SF 1/1; KMA<br />
mg Piritramid)<br />
J 11461/97 0 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg SF 1/1; Mannitol 15%<br />
100 ml<br />
J 11538/97 0 Propofol Pancuroniumbromid Fentanyl SF 1/1; Mannitol 15% 50<br />
ml<br />
J 1031/98 1 Amp. Dipidolor i.m. (15 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg SF 1/1; Mannitol 15%<br />
mg Piritramid)<br />
100 ml<br />
J 3057/98 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dormicum 30 mg Cefuroxim 1,5 g SF 1/1<br />
mg Piritramid)<br />
J 3218/98 0 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl SF 1/1<br />
82<br />
J 5136/98 1 Amp. Dipidolor i.m. (15 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg; Akrinor<br />
SF 1/1; Mannitol 15%<br />
mg Piritramid)<br />
0,2 ml<br />
125 ml<br />
J 5453/98 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5 Propofol Pancuroniumbromid Sufentanil Dexamethason 40 mg SF 1/1; Mannitol 15%<br />
mg Piritramid)<br />
100 ml<br />
J 5454/98 1 Amp. Dipidolor i.m. (15 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg SF 1/1; Mannitol 15%<br />
mg Piritramid)<br />
150 ml<br />
J 5773/98 1 Amp. Dipidolor i.m. (15 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 28 mg; Atropin<br />
SF 1/1<br />
mg Piritramid)<br />
0,5 mg<br />
J 6461/98 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5 Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg; Atropin<br />
SF 1/1; Mannitol 15%<br />
mg Piritramid)<br />
0,5 mg<br />
150 ml<br />
J 7481/98 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5 Isofluraneinleitung, dann<br />
Pancuroniumbromid Fentanyl Dexamethason 24 mg; Atropin<br />
SF 1/1; KMA<br />
mg Piritramid)<br />
Propofol<br />
0,5 mg<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .<br />
. . .
Tabelle 6 (Fortsetzung): Auszüge aus den Anästhesieprotokollen<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Furosemid (Lasix) 5 mg SF 1/1; HAES 6%<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg; Sufentanil SF 1/1<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg SF 1/1; Mannitol 15%<br />
250ml<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil SF 1/1; Mannitol 15%<br />
150 ml; KCL 40 ml<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil SF 1/1<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil SF 1/1; KMA; HAES 6% Erythrozytenkonzentrat<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil SF 1/1; Mannitol 15%<br />
150 ml<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil SF 1/1; Mannitol 15%<br />
150 ml<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil Lidocain 100 mg SF 1/1<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg; Cefuroxim 1,5 g SF 1/1 Erythrozyten-<br />
Remifentanil (Ultiva)<br />
konzentrat<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil Dexamethason 40 mg; Lidocain<br />
SF 1/1; Mannitol 15%<br />
100 mg<br />
150 ml<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil Dexamethason 40 mg SF 1/1; KMA Eigenblut<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg;<br />
SF 1/1; Mannitol 15%<br />
Dehydrobenzperidol 2,5 mg<br />
250ml<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Diazepam (Faustan) 10 mg i.v. SF 1/1; Mannitol 15%<br />
100 ml<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil Akrinor 0,6 ml Cefuroxim 1,5 g SF 1/1; Mannitol 15%<br />
125 ml; KMA<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Dexamethason 40 mg Cefuroxim 1,5 g SF 1/1; Mannitol 15%<br />
150 ml<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Remifentanil Dexamethason 40mg Flucloxacillin 2g SF 1/1; HAES 6%<br />
(Staphylex)<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Orciprenalin 0,1 mg (Alupent) Cefuroxim 1,5 g SF 1/1<br />
J 7482/98 1 Amp. Dipidolor i.m. (15<br />
mg Piritramid)<br />
J 7693/98 Midazolam (Dormicum)<br />
11,25 mg per os<br />
J 8098/98 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5<br />
mg Piritramid)<br />
J 10954/98 Midazolam (Dormicum) 15<br />
mg per os<br />
J 11246/98 1 Amp. Dipidolor i.m. (15<br />
mg Piritramid)<br />
J 11527/98 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5<br />
mg Piritramid)<br />
J 90/99 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5<br />
mg Piritramid)<br />
J 91/99 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5<br />
mg Piritramid)<br />
J 968/99 Diazepam 10 mg (Faustan) Midazolam (Dormicum) 7,5<br />
per os<br />
mg per os<br />
J 1993/99 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5<br />
mg Piritramid)<br />
J 2554/99 Midazolam (Dormicum) 15<br />
mg per os<br />
J 2886/99 1 Amp. Dipidolor i.m. (15<br />
mg Piritramid)<br />
J 3861/99 1/2 Amp. Dipidolor i.v. (7,5<br />
mg Piritramid)<br />
J 4553/99 1/2 Amp. Dipidolor i.m. (7,5<br />
mg Piritramid)<br />
J 5215/99 Diazepam 10 mg (Faustan) Midazolam (Dormicum)<br />
per os<br />
11,25 mg per os<br />
J 5644/99 1 Amp. Dipidolor i.m. (15<br />
mg Piritramid)<br />
J 6534/96 Diazepam 5 mg (Faustan) Diazepam 5 mg (Faustan)<br />
per os<br />
per os<br />
J8106/99 Diazepam 10 mg (Faustan) Midazolam (Dormicum) 7,5<br />
per os<br />
mg per os<br />
J8807/99 Diazepam 5 mg (Faustan) Midazolam (Dormicum) 7,5<br />
per os<br />
mg per os<br />
J9580/99 Diazepam 5 mg (Faustan) Midazolam (Dormicum) 7,5<br />
per os<br />
mg per os<br />
83<br />
Eigenblut<br />
SF 1/1; Mannitol 15%<br />
150 ml; KCL<br />
Cefuroxim 1,5 g SF 1/1; KMA<br />
Propofol Nimbex (Cisatracurium) Fentanyl Atropin 0,5 mg; Esmaron<br />
(Rocuronium), Lidocain<br />
Propofol Esmaron (Rocuronium) Fentanyl Dexamethason 12mg; Ranitidin<br />
50 mg (Sostril)
Tabelle 7: Resektatlokalisation<br />
Aktennummer<br />
Pathologie Entnahme von Hirngewebe, Lokalisation als Homogenat als Kryoschnitt<br />
J3270/95 Amygdala-Hippocampus - -<br />
J 5366/95 vorderer Temporallappenpol links - -<br />
J 4168/96 Temporalpol re. - -<br />
J 4870/96 Frontallappen re. - -<br />
J 6285/96 Amygdala-Hippocampus, Gyrus temp.inf.+med. - -<br />
J 9629/96 Amygdala-Hippocampus, Gyrus temp.inf.+med. - -<br />
J 13323/96 Amygdala-Hippocampups,Gyrus temp.inf.+med. - -<br />
J 3907/97 Amygdala-Hippocampus links, Gyrus temp.inf + med. Homogenat ? Kryo ?<br />
J 4049/97 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.med.inf Homogenat ? Kryo ?<br />
J 4419/97 Amygdala-Hippocampus, Gyrus temp.inf.re. Homogenat Kryo<br />
J 5076/97 Amygdala-Hippocampus rechts, 2/3 re. Temporallappen Homogenat Kryo<br />
J 5917/97 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyr.temp.inf.+med. - Kryo<br />
J 6209/97 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. Homogenat Kryo<br />
J 10893/97 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyr.temp.med.+lat. - Kryo<br />
J 11461/97 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. - Kryo<br />
J 11538/97 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. - Kryo<br />
J 1031/98 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. Homogenat -<br />
J 3057/98 Amygdala-Hippocampus rechts - Kryo<br />
J 3218/98 Nachresektion Gyr,temp.lat. Rechts - Kryo<br />
J 5136/98 Amygdala-Hippocampus links,Gyr.temp.inf.+med. - Kryo<br />
J 5453/98 Nachresektion Amygdala-Hippocampus links,Temporallappen - Kryo<br />
J 5454/98 Amygdala-Hippocampus links, Gyrus temp.inf + med. - Kryo<br />
J 5773/98 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. - Kryo<br />
J 6461/98 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. - Kryo<br />
J 7481/98 Amygdala-Hippocampus links, Gyrus temp.inf + med. - Kryo<br />
J 7482/98 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. Homogenat -<br />
J 7693/98 Temporallappenteil links - -<br />
J 8098/98 Amygdala-Hippocampus links - Kryo<br />
J 10954/98 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyr.temp.inf+med. Homogenat -<br />
J 11246/98 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. Homogenat -<br />
J 11527/98 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyr.temp.inf.+med. - Kryo<br />
J 90/99 Kontusionsherd links fronto-basal, Gyrus frontalis inf. Links - Kryo<br />
J 91/99 Gyr.temp.sup. Rechts, - Kryo<br />
J 968/99 Amygdala-Hippocampus links, Gyrus temp.inf + med. - Kryo<br />
J 1993/99 Nachresektion Gyr.temp.inf.+med. rechts - Kryo<br />
J 2554/99 Amygdala-Hippocampus links, Gyrus temp.inf + med. - Kryo<br />
J 2886/99 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. - Kryo<br />
J 3861/99 Nachresektion Gyrus temporalis sup. re., Hippocampusanteile - Kryo<br />
J 4553/99 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. - Kryo<br />
J 5215/99 Amygdala-Hippocampus links + Angiom - Kryo<br />
J 5644/99 Amygdala-Hippocampus rechts, Gyrus temp.inf. + med. - Kryo<br />
J 6534/96 Gyr.front.inf.+med., rechts - -<br />
J8106/99 Amygdala-Hippocampus re.,Gyr.temp.inf.+med. - -<br />
J8807/99 Nachresektion - -<br />
J9580/99 Gyr.postzentralis.rechts - -<br />
84
Tabelle 8: Färbegrad angeschnittener Hirnregionen<br />
a) Epilepsiepatienten<br />
Rey.- Plexus HippoMarkHirnLeptoBesonder- Diagnose<br />
Code<br />
campuslagerrindemeninxheit Geburtsdatum OP-Datum<br />
3270 / 95 1 0 0 10 1 reakt. Gliose 10.09.1974 16.03.1995<br />
5366 / 95 1 1 0 0 0 reakt. Gliose 04.08.1965 15.05.1995<br />
4168 / 96 1 1 0 0 0 Kav. Angiom 10.03.1944 17.04.1996<br />
4870 / 96 1 1 0 50 0 4 reakt. Gliose 13.11.1969 03.05.1996<br />
6285 / 96 1 1 0 0 0 reakt. Gliose 18.05.1983 13.06.1996<br />
9629 / 96 1 1 0 0 0 Kontusion 30.12.1969 12.09.1996<br />
13323<br />
/ 96 1 0 0 0 1 AS 20.06.1966 05.12.1996<br />
3907 / 97 1 1 0 0 1 reakt. Gliose 24.08.1964 02.04.1997<br />
4049 / 97 1 1 0 0 0 reakt. Gliose 05.03.1969 04.04.1997<br />
4419 / 97 1 1 0 0 0 4 Blutung 11.05.1963 15.04.1997<br />
5076 / 97 0 0 0 0 1 3 AS 04.07.1956 30.04.1997<br />
5917 / 97 1 0 0 0 0 AS 12.09.1955 22.05.1997<br />
6209 / 97 1 0 0 0 1 Erwherd, AS 25.08.1965 28.05.1997<br />
10893<br />
/ 97 1 1 0 0 0 2 AS 01.03.1969 25.09.1997<br />
11461<br />
/ 97 1 1 0 0 0 reakt. Gliose 11.09.1944 09.10.1997<br />
11538<br />
/ 97 1 10 0 30 0 FCD 23.01.1973 14.10.1997<br />
1031 / 98 1 0 0 10 1 AS 05.03.1967 22.01.1998<br />
3057 / 98 1 1 20 90 60 FCD 02.05.1965 05.03.1998<br />
3218 / 98 1 0 0 0 0 AS 11.05.1963 10.03.1998<br />
5136 / 98 1 0 0 0 0 AS 09.05.1962 22.04.1998<br />
5453 / 98 1 0 0 0 0 Gangliozytom 04.08.1965 30.04.1998<br />
5454 / 98 1 100 120 70 0 2 FCD 08.03.1957 05.05.1998<br />
5773 / 98 1 10 10 0 0 FCD 26.05.1975 11.05.1998<br />
6461 / 98 1 0 0 0 0 Narbe 06.05.1972 28.05.1998<br />
7481 / 98 1 0 0 0 0 zyst. Erwherd 07.10.1956 18.06.1998<br />
7482 / 98 1 0 0 0 0 3 FCD 31.05.1951 24.06.1998<br />
7693 / 98 1 1 40 60 20 8 Astro II 25.03.1974 29.06.1998<br />
8098 / 98 1 0 0 0 0 AS 11.11.1964 08.07.1998<br />
10954<br />
/ 98 1 0 0 0 0 AS 13.01.1955 24.09.1998<br />
11246<br />
/ 98 1 1 30 0 0 FCD, AS 04.01.1965 01.10.1998<br />
11527<br />
/ 98 1 0 0 0 0 AS 13.03.1956 07.10.1998<br />
90 / 99 11 11 11 11 11 Contusio 23.05.1959 04.01.1999<br />
91 / 99 0 0 0 0 0 FCD, AS 12.07.1963 04.01.1999<br />
968 / 99 1 0 0 0 0 AS 22.10.1969 21.01.1999<br />
1993 / 99 1 1 10 10 0 FCD 01.04.1952 12.02.1999<br />
2554 / 99 1 90 30 90 0 2 AS 11.03.1942 24.02.1999<br />
2886 / 94 1 30 40 40 0 AS 11.03.1965 03.03.1999<br />
3861 / 99 1 0 0 1 1 AS 06.05.1972 25.03.1999<br />
4553 / 99 1 0 10 30 0 FCD, AS 02.04.1966 13.04.1999<br />
5215 / 99 1 40 60 90 0 Kav. Angiom 11.03.1962 29.04.1999<br />
5644 / 99 1 0 0 0 0 Mikrodys. 03.08.1966 10.05.1999<br />
6534 / 99 1 1 0 0 0 reakt. Gliose 18.10.1962 03.06.1999<br />
8106 / 99 1 20 10 40 0 6 Mikrodys. 10.01.1965 08.07.1999<br />
8807 / 99 1 0 7 7 1 Gangliozytom 10.09.1974 27.07.1999<br />
9580 / 99 1 1 0 0 0 DNT 01.11.1984 18.08.1999<br />
85
Tabelle 8 (Fortsetzung): Färbegrad angeschnittener Hirnregionen<br />
b) Kontrolle Tumor<br />
Rey.-<br />
HippoMarkHirnLeptoBesonder- Code Plexus kampuslagerrindemeninxheit Diagnose Geburtsdatum OP-Datum<br />
13337<br />
/ 00 1 1 0 0 1 TU 19.03.1937 06.11.2000<br />
6801 / 00 1 1 0 0 0 AVM 26.10.1965 02.06.2000<br />
4762 / 99 1 1 100 90 0 Astro II 31.04.1965 21.04.1999<br />
6864 / 00 1 1 0 0 0 Metastase 17..04.1970 02.06.2000<br />
2802 / 99 0 0 0 0 0 5 GB 24.10.1978 05.03.1999<br />
3903 / 98 9 9 9 9 9 Neurinom 15.02.1976 27.03.1998<br />
13374<br />
/ 00 1 1 0 0 0 Astro II 29.08.1962 06.11.2000<br />
Erläuterungen<br />
1=diese Region wurde nicht angeschnitten<br />
2=hier nur ein kleiner Teil des Marklagers angeschnitten<br />
3=hier nur Lumen angefärbt<br />
4=hier starke Vernetzung des Gewebes festgestellt<br />
5=Gewebe stark aufgelockert<br />
6=Präparat sehr blass angefärbt<br />
7=hier sind Marklager und Hirnrinde nicht voneinander abgrenzbar<br />
8=punktförmige Verfärbungen(ähnlich petechialer Blutung)<br />
9=Struktur kaum einteilbar, dennoch eine Gesamtnote: 40<br />
11=hier nur ein kleiner Teil der Hirnrinde angeschnitten, Gesamtnote: 40<br />
86
Lebenslauf 87<br />
Persönliche Angaben<br />
Name Klaudija Kozulovic<br />
Geburtsdatum 29.11.1977<br />
Lebenslauf<br />
Geburtsort Maglaj (Bosnien-Herzegowina)<br />
Familienstand ledig<br />
Staatsangehörigkeit kroatisch<br />
Schulbildung<br />
1984 – 1992 Grundschule „Petar Dokic“ (Bosnien-Herzegowina)<br />
1992 – 1994 Integrierte Gesamtschule „Dreiklang“ in Schwedt (Deutschland)<br />
1994 – 1997 Abitur an der Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe „Talsand“ in<br />
Schwedt (Deutschland)<br />
Studium<br />
Oktober 1997 Immatrikulation an der <strong>Ernst</strong>-<strong>Moritz</strong>-<strong>Arndt</strong>-<strong>Uni</strong>versität in<br />
<strong>Greifswald</strong><br />
März 1998 Krankenpflegedienst in der Urologischen Abteilung des Klinikum<br />
Uckermark in Schwedt /O.<br />
September 1998 Krankenpflegedienst in der Klinik für Innere Medizin der <strong>Ernst</strong>-<br />
<strong>Moritz</strong>-<strong>Arndt</strong>-<strong>Uni</strong>versität in <strong>Greifswald</strong><br />
Herbst 1999 Ärztliche Vorprüfung<br />
Februar-März 2000 Famulatur auf dem Gebiet: Hämatologie und Onkologie und<br />
Allgemeinmedizin in <strong>Greifswald</strong><br />
Herbst 2000 Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung<br />
März 2001 Famulatur in der Klinik und Poliklinik für Neurologie in <strong>Greifswald</strong><br />
August 2001 Famulatur auf dem Gebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe in der<br />
Frauenklinik und Poliklinik Rechts der Isar in München<br />
Herbst 2002 Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung<br />
2003-2004 Praktisches Jahr an der <strong>Uni</strong>versität zu Köln im Akademischen<br />
Lehrkrankenhaus St. Katharinen Hospital in Frechen
Lebenslauf 88<br />
Januar 2004 Wissenschaftliche, kooperative Tätigkeit mit der diabetologischen<br />
Arbeitsgruppe am St. Antonius Krankenhaus, Köln;<br />
Prof. Dr. med. R. Mies, Disease-Managment-Zentrum für klinischdiabetologische<br />
Forschung NRW<br />
Mai 2004 Ärztin im Praktikum im Akademischen Lehrkrankenhaus St.<br />
Katharinen Hospital in Frechen, Klinik für Allgemein- und<br />
Visceralchirurgie<br />
Oktober 2004 Assistenzärztin im Akademischen Lehrkrankenhaus St. Katharinen<br />
Hospital in Frechen, Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie<br />
Promotion<br />
2005 <strong>Dissertation</strong> „Untersuchungen zur Expression des P-glykoproteins an<br />
Hirngewebsproben bei Patienten mit pharmakoresistenter Epilepsie“<br />
Sprachkenntnisse<br />
Kroatisch Muttersprache<br />
Deutsch 2. Muttersprache<br />
Englisch Fliessend<br />
Französisch Schulkenntnisse<br />
Klaudija Kozulovic
Eidesstattliche Erklärung 89<br />
Eidesstattliche Erklärung<br />
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende <strong>Dissertation</strong> selbstständig verfasst und keine<br />
anderen als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.<br />
Die <strong>Dissertation</strong> ist bisher bei keiner anderen Fakultät eingereicht worden.<br />
Ich erkläre, dass ich bisher kein Promotionsverfahren erfolglos beendet habe und dass eine<br />
Aberkennung eines bereits erworbenen Doktorgrades vorliegt.<br />
19.07.2005