Kozulovic2005_Dissertation.pdf - Uni Greifswald - Ernst-Moritz-Arndt ...
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5. Diskussion 42<br />
Bei den einzelnen Epilepsieformen konnten keine signifikanten Unterschiede der P-gp-<br />
Expression festgestellt werden (Tabelle 4 und Tab. 8 im Anhang zu entnehmen), zumal<br />
viele der Patienten mehrere Formen der Epilepsie mit verschiedenen Übergängen<br />
aufwiesen. Dies beschreiben auch Grehl u. Reinhardt (2000). Die P-gp-Expression war<br />
zudem unabhängig vom Alter der Patienten zum Operationszeitpunkt (Abb. 11).<br />
Laut Peiffer (1995) sind die Raten der Epilepsieanfälle im Kindesalter am höchsten. Sie<br />
sinken im frühen Erwachsenenalter, um im fortgeschrittenen Alter wieder anzusteigen.<br />
Ähnliche Beobachtungen haben wir auch gemacht. Die Epilepsie manifestierte sich bei<br />
mehr als 70 % der Betroffenen noch vor dem 20. Lebensjahr. Dies entspricht auch den<br />
Angaben von Berlit (2000) und Grehl u. Reinhardt (2000). Bei 2/3 der Epilepsien<br />
handelt es sich um idiopatische Formen.<br />
Ein nicht unbedeutender Anteil epileptischer Anfälle im Kindesalter ist genetisch<br />
bedingt, da bei 3-4% der Kinder bei denen ein Elternteil an Epilepsie leidet und bei 25%<br />
der Kinder bei denen beide Elternteile betroffen sind, epileptische Anfälle auftreten<br />
(Klingelhöfer u. Spranger 1997; Delank u. Gehlen 2004). Wir können an dieser Stelle<br />
keine übereinstimmenden Daten hinsichtlich der Familienanamnese vorweisen, da<br />
lediglich bei zwei Patienten eine Epilepsie in der Familieanamnese dokumentiert<br />
werden konnte (Tab. 3 im Anhang).<br />
Pedley et al. (2003) vertreten die Auffassung, dass bei Epileptikern eine schnelle und<br />
aggressive antiepileptische Therapie erfolgen sollte, da eine epileptogene Region<br />
aufgrund fortwährender Anfallsaktivität mit der Zeit zunehmend resistenter gegenüber<br />
unterschiedlicher Antikonvulsiva werden könnte. Auch wenn die Vermutung hier nahe<br />
liegt, dass die P-gp-Expression aufgrund längerer Epilepsiedauer und somit häufigerem<br />
Vorkommen innerhalb zerebraler Gefässendothelien stärker sein müsste, so konnte dies<br />
durch unsere Patienten nicht bestätigt werden. Die Dauer der Epilepsie bis zur<br />
Operation hatte bei unseren Patienten keinen Einfluss auf die P-gp-Expression.<br />
5.2. Auswertung chirurgischer Ergebnisse<br />
Die Behandlung der Epilepsiepatienten kann entweder medikamentös oder operativ<br />
angegangen werden. Runge (1996) hat in seiner Studie den Predictor, als Voraussage<br />
für die Anfallsfreiheit, bestimmt. Zweifellos liess sich hier die initiale Ansprache des<br />
Patienten auf die antikonvulsive Monotherapie als der beste Predictor identifizieren.<br />
Eine erweiterte medikamentöse oder gar chirurgische Therapie wäre in solchen Fällen<br />
dann nicht mehr notwendig. Eine Operation ist bei pharmakoresistenter Epilepsie