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Zuchtinfo 1/2010 - Rinderzuchtverband Salzburg

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ZUCHTINFO 1/<strong>2010</strong><br />

ERZEUGERGEMEINSCHAFT<br />

Die Entstehung und Gründung der Fachabteilung Fleischrinder als<br />

Teil des <strong>Rinderzuchtverband</strong>es <strong>Salzburg</strong> im Jahr 1989 ist einigen<br />

weitsichtigen Pionieren und Unterstützern der Mutterkuhhaltung in<br />

<strong>Salzburg</strong> zu verdanken.<br />

Erste Umstellungsbetriebe auf Mutterkuhhaltung sind im Pinzgau<br />

und Pongau ca. ab 1970 bekannt. Gründe für die Betriebsumstellung<br />

auf Mutterkuhhaltung sind vor allem der Mangel an Arbeitskräften,<br />

speziell im Sommer auf den Almen, und eine immer<br />

schwieriger werdende Produktion und Vermarktung der Milch.<br />

SALZBURGER RIND GMBH<br />

20 Jahre Fachabteilung Fleischrinder im <strong>Rinderzuchtverband</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

Eine Erfolgsgeschichte der <strong>Salzburg</strong>er Mutterkuhhalter<br />

Der Limousine-Stier „Don“ hat die Zucht in <strong>Salzburg</strong> wesentlich<br />

geprägt.<br />

Unter der Führung von Ing. Matthias Schnitzhofer, Dr. Josef A.<br />

Lederer, Gründungsobmann Anton Hörl und Verbandsobmann Isidor<br />

Grießner ist es 1989 gelungen, die Fleischrinderzucht sowie<br />

die organisierte Mutterkuhhaltung mit Qualitätsfleischproduktion<br />

unter dem Dach des <strong>Rinderzuchtverband</strong>es in Maishofen aufzubauen.<br />

Als erste Ziele der jungen Fachabteilung Fleischrinder werden<br />

unter anderem genannt:<br />

• Züchterische Betreuung und Abstammungssicherung von Zweinutzungs-<br />

und Fleischrinderrassen aus Mutterkuhhaltung in geordneter<br />

Zuchtarbeit.<br />

• Beschaffung von Fleischrasse-Tieren für die Reinzucht und die<br />

gezielte Gebrauchskreuzung auf Zweinutzungsrassen.<br />

• Verbesserung der Preisbildung bei Kälbern und Einstellern aus<br />

der regionalen Mutterkuhhaltung vor allem durch eine Bündelung<br />

des Angebotes und einen gemeinsamen Marktauftritt.<br />

• Bessere Verwertung von weiblichen Einstellern über Schaffung<br />

eines eigenen Qualitätsfleischprogrammes „<strong>Salzburg</strong>er Naturbeef“.<br />

• Schaffung von Produktionsrichtlinien für das „<strong>Salzburg</strong>er Naturbeef“.<br />

• Etablierung der neuen Produktionssparte als vollwertige Fachabteilung<br />

im <strong>Rinderzuchtverband</strong> <strong>Salzburg</strong>.<br />

• Standesvertretung im Bereich zukünftiger Förderungen für die<br />

Mutterkuhhaltung.<br />

• Einführung einer eigenen Betriebsohrmarke mit dem Verbandsemblem<br />

SFR um die Markenprodukte besonders erkenntlich zu<br />

machen.<br />

• Schaffung von geeigneten Werbe- und Verpackungsmaterialien<br />

für die bäuerliche Direktvermarktung.<br />

Anfangs wurden in der Mutterkuhhaltung in <strong>Salzburg</strong> durchwegs<br />

männliche Einsteller als Rohware für die spezialisierte Rindermast<br />

erzeugt.<br />

Weibliche Kälber wurden häufig als Schlachtkälber vermarktet und<br />

durch männliche Zukaufskälber ersetzt, was erfahrungsgemäß<br />

nicht immer ohne Probleme im Herdenmanagement zu lösen ist.<br />

Daneben wurden jedoch bald, allerdings in sehr begrenztem Umfang,<br />

weibliche Tiere mit ca. sieben bis zehn Monaten Lebensalter<br />

für den privaten Gebrauch geschlachtet.<br />

Dass die Qualität des Fleisches den allerhöchsten Ansprüchen<br />

gerecht wird stellte sich bald heraus. Mit viel Weitblick und unter<br />

Anlehnung an entstehende Markenfleischprogramme in anderen<br />

Regionen wie der Steiermark hat man im Jahr 1990 die Marke<br />

„<strong>Salzburg</strong>er Naturbeef“ geschaffen und patentrechtlich als Wortund<br />

Bildmarke geschützt.<br />

Die Mutterkuh mit Kalb vom Betrieb Oswald Dick, Lackenbauer<br />

in Maishofen, diente als Vorlage für die Bildmarke <strong>Salzburg</strong>er Rind.<br />

Mit Hilfe von verkaufsfördernden Maßnahmen wie Werbung in<br />

diversen Medien, Prospekten, bedrucktem Verkaufsmaterial und<br />

Fleischkartons, aber auch bei Messeauftritten wie bei der <strong>Salzburg</strong>er<br />

Dult, ist es über die Jahre gelungen eine bestens funktionierende<br />

bäuerliche Direktvermarktung in einer Größenordnung<br />

von etwas mehr als 1.000 Jungrindern pro Jahr aufzubauen.<br />

Nachdem innerhalb Österreichs damals kaum reinrassige Zuchttiere<br />

von spezialisierten Fleischrassen zur Verfügung standen, hat<br />

man sich 1989 erstmals entschlossen über gezielte Importe aus<br />

den Stammzuchtgebieten Frankreich und Luxemburg eine genetische<br />

Basis für die Fleischrinderzucht zu schaffen.<br />

Versuche mit Belieferung der Spitzengastronomie waren trotz sehr<br />

hohem Aufwand seitens des Verbandes und der Mitglieder leider<br />

nur von mäßigem und nicht dauerhaftem Erfolg gekrönt. Partnerschaften<br />

mit einigen renommierten Fleischhauereien haben sich<br />

bewährt und funktionieren bis heute bestens.<br />

Eine der größten Herausforderungen stellte die Entzerrung des<br />

saisonalen Angebotes der Jungrinder im Herbst bis Weihnachten<br />

dar. Bedingt durch die vorangegangene Einstellerproduktion war<br />

das Angebot sehr stark saisonal, es dauerte verständlicherweise<br />

mehrere Jahre und brauchte einen „Kraftakt“ an Beratung und<br />

Überzeugungsarbeit um das Angebot den Gegebenheiten der<br />

Märkte anzupassen.<br />

Anfang Jänner 1996 entstand über Vermittlung der Pinzgauer Molkerei<br />

der Kontakt zum Rewe-Konzern mit dem damaligen Markenverantwortlichen<br />

Werner Lampert von „Ja! Natürlich“. Die von uns

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