Gesundheitsprävention für sozial Schwache - Frauenstiftung Steyr
Gesundheitsprävention für sozial Schwache - Frauenstiftung Steyr
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<strong>Gesundheitsprävention</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong> <strong>Schwache</strong> Kapitel 3. Projektidee<br />
EQ - Regionale Sozialwirtschaft als Chance <strong>für</strong> Frauen<br />
Drittens wird Gesundheit durch das Gesundheitswesen an sich bestimmt. Die Existenz und die Möglichkeit<br />
des Zuganges spielen vor allem dort eine Rolle, wo es um Krankheitsprävention oder um das<br />
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Verhindern der Verschlechterung von Krankheit bis hin zur Heilung geht.TPF FPT Dies bestätigt auch eine<br />
Studie des Österreichischen Bundesinstituts <strong>für</strong> Gesundheitswesen. Sozial schwächere Gruppen<br />
nehmen Gesundheitsleistungen in geringerem Ausmaß in Anspruch, als dies der Durchschnitt der<br />
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Bevölkerung tut, zumindest was das Aufsuchen von FachärztInnen betrifft.TP F FPT<br />
Einkommensarmut bedeutet geringere finanzielle Mittel und Möglichkeiten, die Umwelt, wie etwa das<br />
Wohnen und die Ernährung, nach gesundheitsförderlichen Kriterien zu arrangieren. Die <strong>sozial</strong>e<br />
Schicht in der jemand aufwächst und die Gesundheit im Erwachsenenalter korrelieren dabei, da derjenige<br />
ein höheres Krankheitsrisiko trägt, der schon als Kind mit schlechten Gesundheitsbedingungen<br />
konfrontiert war. Außerdem erhöht eine schlechte Gesundheit bzw. Krankheit wesentlich das Risiko,<br />
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arbeitslos zu werden und zu bleiben.TPF FPT<br />
Die WHO (World Health Organisation) bezeichnete 1997 mit der Jakarta Deklaration Armut als "die<br />
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mit Abstand größte Bedrohung <strong>für</strong> die Gesundheit”TPF FPT. Bereits in der Ottawa Charta aus dem Jahr 1986<br />
zur Ersten Internationalen Konferenz zur Gesundheitsförderung werden als grundlegende Bedingungen<br />
<strong>für</strong> Gesundheit unter anderem "angemessene Wohnbedingungen, Bildung, Ernährung, Einkom-<br />
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men, (... ), <strong>sozial</strong>e Gerechtigkeit und Chancengleichheit“ genannt.TPF FPT Diese Bedingungen sind jedoch<br />
bei <strong>sozial</strong> benachteiligten Personen meist nur eingeschränkt vorhanden. Der Rat der Europäischen<br />
Union definierte im Jahr 1984 relative Armut <strong>für</strong> jene Personengruppen, Familien und Einzelpersonen,<br />
welche "über so geringe (materielle, kulturelle und <strong>sozial</strong>e) Mittel“ verfügen, dass sie von der<br />
"Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedstaat, in dem sie leben, als Minimum annehm-<br />
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bar“ sind.TPF<br />
FPT Wobei dieses Minimum an Lebensstandard durch die Armutsschwelle definiert wird, wel-<br />
che in Österreich aktuell bei Einpersonenhaushalten bei 785 Euro liegt.TPF<br />
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Laut ÖsterleTPF<br />
FPT zeichnet sich das österreichische Gesundheitssystem zwar im Falle einer Krankheit<br />
durch ein umfassendes und qualitativ hochwertiges Versorgungssystem aus und kann außerdem im<br />
internationalen Vergleich sehr gute Gesundheitsdaten aufweisen, allerdings unterliegt es auch Einschränkungen.<br />
So haben beispielsweise spezielle Randgruppen wie Behinderte, Obdachlose, psychisch<br />
Kranke, MigrantInnen oder <strong>sozial</strong> ausgegrenzte Personen einen erschwerten Zugang zu<br />
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TP<br />
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TP<br />
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TP<br />
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TP<br />
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TP<br />
PT vgl.<br />
PT vgl.<br />
PT vgl.<br />
PT vgl.<br />
PT vgl.<br />
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TP<br />
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TP<br />
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TP<br />
PT vgl.<br />
PT vgl.<br />
PT vgl.<br />
ebd., S. 9<br />
ÖBIG 1999, S. 14<br />
Österle 2004., S. 9<br />
WHO 1997, S. 2<br />
WHO 1986<br />
ÖBIG 1999, S. 3<br />
Moser 2005 und Till-Tentschert/Lamei/Bauer 2004, S. 224<br />
Österle 2004, S. 10<br />
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