Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Für den Fall der Fälle liegen hinten im<br />
Kofferraum Gummistiefel parat. Letztes<br />
Mal hat er sie bei einem Wohnungsbrand<br />
gebraucht. Heute wird Erwin Luber sie<br />
nicht herausholen müssen, obwohl es<br />
schon am Morgen regnet und stürmt.<br />
Doch der Instandhaltungstechniker will<br />
schließlich nach München. Vorher stehen<br />
noch Termine in Ingolstadt und Unterschleißheim<br />
an – ein gewöhnlicher Tag im<br />
Außendienst eben. Ungewöhnlich ist nur,<br />
dass wir Erwin Luber begleiten.<br />
Rund zweieinhalbtausend Mietwohnungen<br />
beziehungsweise sogar dreitausend,<br />
wenn man die Objekte der Landeskirche<br />
hinzunimmt, betreut der Instandhaltungstechniker<br />
für das Evangelische Siedlungswerk<br />
– dessen gesamten Bestand im<br />
Süden <strong>Bayern</strong>s. Erwin Luber zählt Namen<br />
wie Bad Aibling, Traunreut und Trostberg<br />
auf, aber auch Scheidegg ist darunter.<br />
Folglich schrubbt der 52-Jährige locker<br />
50 000 Kilometer im Jahr. Hauptsächlich<br />
auf der A 9. Da der Mann schon seit 14<br />
Jahren beim <strong>ESW</strong> ist, müsste er inzwischen<br />
die Strecke sozusagen im Schlaf<br />
fahren können.<br />
Normalerweise startet Erwin Luber direkt<br />
von daheim aus. Doch heute ist der<br />
Oberpfälzer vor Tau und Tag zuerst von<br />
Pollanten nach Nürnberg gefahren. Ein<br />
Umweg von 60 Kilometern immerhin.<br />
Extra für uns. Unseren Dank wehrt Erwin<br />
Luber dennoch lächelnd ab. Er sei das<br />
frühe Aufstehen gewöhnt, beruhigt er.<br />
„Selbst wenn ich ins Büro fahre, was drei<br />
Mal wöchentlich notwendig ist, stehe ich<br />
um halb sechs Uhr auf“, erzählt der<br />
Familienvater. Dadurch könne er in der<br />
Regel gegen 17, 18 Uhr wieder daheim<br />
sein bei seiner Frau Gertraud und den<br />
beiden Töchtern. Das schätzt Erwin<br />
Luber sehr. Früher, als er noch auf<br />
Großbaustellen in Chemnitz oder Berlin<br />
gearbeitet hat, war er unter der Woche<br />
nie zuhause. Apropos: Sein Heim hat der<br />
gelernte Maurermeister zum größten Teil<br />
selbst gebaut.<br />
Gewappnet für alle Fälle. Der Proviant im<br />
Handschuhfach ist für die Mittagspause<br />
auf die Schnelle und im Auto.<br />
Impressionen eines Tages: Erwin Luber morgens<br />
in Ingolstadt mit Hausmeister Josef Beer (kleines<br />
Foto links) und am Nachmittag in München<br />
mit Fensterbauer Andrew Plettau (oben rechts).<br />
Zwischendurch öfter Telefonate mit dem technischen<br />
Innendienst in Nürnberg.<br />
9<br />
Ganz nah