Jahresbericht 2011_12 - Gymnasium Liestal
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Eine gerettete Bildungsreise<br />
Die Klasse 3SW unterwegs nach Griechenland<br />
Im Vorfeld war Griechenland in aller<br />
Munde. Wäre es gefährlich für eine<br />
Bildungsreise? Schon in der 1. Klasse<br />
hatte die Klassenlehrerin Sibylle Benz<br />
deden Schüleinnen und Schülern gesagt,<br />
dass sie Griechenland in- und<br />
auswendig kenne ... Die 3SW wollte<br />
nach Griechenland. Pläne wurden geschmiedet:<br />
Reise mit dem Zug nach<br />
Italien, Fähre nach Patras, Übernachtungen<br />
in Nafplio (Peloponnes), viel<br />
Zeit für die Antike und ein Tagesausflug<br />
mit Shopping ins – gemäss<br />
Nachrichten – revoltierende Athen.<br />
Gemütliche Rückreise übers Meer<br />
nach Venedig mit romantischen Gondelfahrten<br />
zum Abschluss.<br />
Wir kamen bis Ancona. Wo war die<br />
Fähre?<br />
Der Regen und die Nacht fielen über<br />
die Stadt, Sibylle Benz überfiel die<br />
Hafenbehörden. Das griechische<br />
Fährunternehmen hatte unser Schiff<br />
annulliert, hatte uns vergessen, das<br />
Reisebüro hatte auch nicht mehr<br />
an die Klasse aus <strong>Liestal</strong> gedacht ...<br />
Die Wirtschaftskrise wurde real. Ein<br />
langer Abend, eingeschleust in den<br />
Hochsicherheitshafen, gefangen hinter<br />
den Gittern, die Flüchtlinge daran<br />
hindern sollten, Italien zu betreten.<br />
Aber für Schweizer/-innen mit einer<br />
griechischsprachigen Klassenlehrerin<br />
war schliesslich eine Lösung in<br />
Sicht: Ein Schiff nahm uns auf, Erstklasskabinen<br />
für alle, Sonnenbad auf<br />
Deck, Konferenzraum für Vorträge,<br />
Abreise am nächsten Tag. Einen<br />
Tag später als geplant kamen wir<br />
glücklich im sonnigen Griechenland<br />
an. Flexibilität wurde zum Motto der<br />
Reise, ob Hotelbesitzerin, Busfahrer,<br />
Schüler/-innen, Lehrer/-innen oder<br />
Schulleitung: Alle boten uns etwas,<br />
das nicht den Plänen entsprach. Wir<br />
konnten stundenlang im kleinen,<br />
alten Bus herumfahren, konnten das<br />
wunderhübsch eingerichtete Hotel<br />
in Nafplio länger bewohnen, fuhren,<br />
statt auf dem Peloponnes zu bleiben,<br />
nach Volos, wo wir uns sonnten und<br />
uns im Meer erfrischten, bis wir<br />
schliesslich in Thessaloniki im Norden<br />
Griechenlands ein Flugzeug nach<br />
Basel besteigen durften. Zwischendurch<br />
besuchten wir das antike Theater<br />
Epidauros (Gesang von Dilek und<br />
Cédric), die Ruinen der Stadt Mykene<br />
aus vorklassischer Zeit, den Kanal<br />
von Korinth und die Akropolis im gemütlich<br />
ruhigen Athen. Reichhaltige<br />
griechische Spezialitäten und ein<br />
Besuch in einer museumsreifen Bar,<br />
in der Florian mit Begleitung Gitarre<br />
spielte, rundeten die Erfahrungen ab.<br />
Doch die italienische Hafenpolizei<br />
zu Reisebeginn war der 3SW nicht<br />
Abenteuer genug: Nachdem die halbe<br />
Klasse in einer filmreifen Verfolgungsjagd<br />
dem Dieb ein gestohlenes<br />
Portemonnaie nicht hatte entreissen<br />
können, endete der Ausflug nach<br />
Athen auf dem Polizeiposten, wo die<br />
Klassenlehrerin mit den Behörden<br />
nochmals griechisch sprechen musste.<br />
Helen Stone<br />
Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs