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Brandenburgisches Ärzteblatt 06/2007 - qs- nrw

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so dass sich der Vorstand der BÄK entschloss, dieses Thema nochmals<br />

auf dem Ärztetag zu diskutieren. Wie gesagt, die Wahlen waren<br />

erfolgreich beendet. Die Situation blieb aber trotzdem spannend.<br />

Die einzelnen Argumente wurden massenhaft ausgetauscht<br />

und dann entschied sich der 110. DÄT in Münster doch für die Einführung<br />

des fünfjährigen Weiterbildungsganges „Innere Medizin“.<br />

Es bleibt mir nur noch zu sagen, dass sich die Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />

als hervorragender Gastgeber präsentiert hat. Die Delegierten<br />

des Ärztetages bedankten sich beim Präsidenten dieser<br />

Ärztekammer Dr. Windhorst und seinen Helfern für das tolle Engagement.<br />

Im nächsten Jahr 2008 wird der reguläre 111. Deutsche Ärztetag in<br />

Ulm stattfinden, zu dem die Kammerpräsidentin Wahl einlud.<br />

Schlagen Sie das Heft 6/<strong>2007</strong> nicht gleich zu. Wir haben Ihnen<br />

noch eine bunte Nachlese des 110. DÄT in Münster vorbereitet, die<br />

auch die Meinungen unserer sieben Brandenburger Delegierten<br />

wiedergibt.<br />

Ihr<br />

Udo Wolter<br />

Eröffnungsveranstaltung<br />

Ein freundlicher Blick in die Kameras und<br />

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD)<br />

wollte sich auch in diesem Jahr zum Deutschen<br />

Ärztetag in Münster den 250 Delegierten<br />

aus 17 Landesärztekammern stellen.<br />

In Erinnerung des letztjährigen Ärztetages<br />

erwarteten nicht wenige Delegierte ein hitziges<br />

Wortgefecht. Dem Thema, welches die<br />

Diskussionen der letzten Monate im Gesundheitswesen<br />

bestimmt hatte, ging die Ministerin<br />

zu Beginn ihrer Rede aus dem Weg –<br />

dankte sie doch zunächst Bundesärztekammer-Präsident<br />

Prof. Jörg-Dietrich Hoppe für<br />

die Möglichkeit, einen Forschungspreis für<br />

Mediziner, die sich mit ihren wissenschaftlichen<br />

Arbeiten zur Rolle der Ärzteschaft in<br />

der Zeit des Nationalsozialismus besonders<br />

verdient gemacht hatten, zu verleihen. „Wir<br />

wollen aufarbeiten, was in der Geschichte<br />

passiert ist. Mit diesem Preis haben wir eine<br />

Möglichkeit dazu“, so Ulla Schmidt, die sich<br />

in ihrer Ansprache an die deutsche Ärzteschaft<br />

weiter an den Tagesordnungspunkten<br />

des 110. Deutschen Ärztetages entlang hangelte.<br />

Für die Gesellschaft von besonders<br />

großer Bedeutung sei die Problematik Kindergesundheit,<br />

bei der die Ministerin besonders<br />

eines forderte: dringende Maßnahmen<br />

der Prävention und Information. Hierbei<br />

ließ sie es sich nicht nehmen, auf das Pro-<br />

gramm „Ernähren und Bewegen“ zu verweisen,<br />

welches auch ein wichtiges Thema in<br />

der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sei.<br />

Applaus von den Delegierten erhielt Ulla<br />

Schmidt für ihre Worte zur Organ- und Gewebetransplantation:<br />

„Es gibt keinen und<br />

wird auch keinen Organ- und Gewebehandel<br />

in Deutschland geben. Das ist und bleibt<br />

verboten. Ein klares Nein gegen eine Kommerzialisierung!“<br />

„Auch früher war nicht alles<br />

besser“<br />

Erst zum Ende ihrer Rede brachte die<br />

Bundesministerin das am 1. April in Kraft<br />

getretene GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />

zur Sprache – wohl wissend, dass sie<br />

hierbei auf kritische Stimmen seitens der<br />

Ärzteschaft stoßen würde. „Es gab in den<br />

letzten Monaten einige Kritik zur Reformvorlage,<br />

allerdings möchte ich mich hier nicht<br />

zu den einzelnen Fragen äußern. Das, was<br />

unser aller Ziel ist, ist der Wunsch, dass die<br />

Gesundheit für alle bezahlbar bleiben soll.<br />

Allerdings müssen sich nun einmal die Qualität<br />

der Versorgung und die Frage der Wirtschaftlichkeit<br />

die Waage halten. Wenn das<br />

nicht mehr der Fall sein sollte, fahren wir mit<br />

unserem Gesundheitssystem direkt gegen<br />

die Wand“, urteilte Ulla Schmidt, die dafür<br />

ein paar Buhrufe und ironisches Gelächter<br />

Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />

ELISABETH HERWEG-PRÜSSE<br />

Rechtsanwältin<br />

ARZTRECHT<br />

Tätigkeitsschwerpunkte: Arzthaftung, Vertragsrecht, Berufsrecht<br />

Individuelle Terminvereinbarung<br />

Am Schragen 29, 14476 Potsdam<br />

Tel.: 0331-270 76 07 Fax: 0331-270 76 08<br />

110. Deutscher Ärztetag <strong>2007</strong> in Münster vom 15. bis 18. Mai<br />

Anzeigen<br />

Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer<br />

Westfalen-Lippe, begrüßte als Gastgeber die<br />

deutsche Ärzteschaft in Münster.<br />

einstecken musste. Nicht gelten lassen wollte<br />

sie eine immer wieder getätigte Aussage von<br />

Medizinern, dass in früheren Zeiten im Gesundheitssystem<br />

alles besser gewesen wäre.<br />

„Wenn ich mich an meine Jugendzeit erinnere,<br />

so gab es da Wartezimmer je nach<br />

Krankenkasse“, sprach sie's und erhielt<br />

wiederum großes Gelächter zur Antwort.<br />

Ebendies widerfuhr der Ministerin auch, als<br />

ihr ein Fauxpas passierte: „Ich sage Ihnen<br />

jetzt etwas, was ich auch zu jungen Leuten<br />

sage: Wir müssen mit beiden Füßen auf dem<br />

Boden bleiben.“ Auch wenn Ulla Schmidt mit<br />

mäßigem Applaus das Rednerpult verlassen<br />

konnte, so blieben für viele Delegierte eine<br />

Menge offener Fragen, deren Antworten sie<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 6/<strong>2007</strong> · 17. Jahrgang<br />

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